DE2523866B2 - Schweisshemmendes mittel - Google Patents
Schweisshemmendes mittelInfo
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Description
a) Sitoslerin, insbesondere j3-Sitosterin,
b) Aescigenin und dessen physiologisch unbedenkliche Glykoside, Salze oder Ester, insbesondere
Aescin und dessen Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalz,
c) Aesculetin und dessen physiologisch unbedenkliche Glykoside, insbesondere Aesculin,
d) Hesperitin und dessen physiologisch unbedenkliche Glykoside, Chalconderivate und Ester,
insbesondere Hesperidin und dessen Chalconderivate oder Phosphorsäureester-Salze
und
e) Glycyrrhetinsäure und deren physiologisch unbedenkliche Salze, Ester und 3-Glucuronderivate,
insbesondere Glycyrrhizinsäure und deren Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze
in einer Menge von 0,02-10 Gew.-% neben üblichen kosmetischen Trägerstoffen zur Herstellung
eines schweißhemmenden Mittels zur äußeren Anwendung.
Die Erfindung betrifft ein schweißhemmendes Mittel zur äußeren Anwendung auf Basis üblicher kosmetischer
Trägerstoffe sowie ein oder mehrerer Wirkstoffe.
Die bekannten schweißhemmenden Mittel dieser Art enthalten als Wirkstoff üblicherweise Metallsalze wie
Aluminiumchloridhydrat oder Zinkphosphat, die zwar eine zufriedenstellende schweißhemmende Wirkung
zeigen, jedoch wegen verschiedener Nebenwirkungen, insbesondere der bei Sprays auftretenden Gefahr
unbeabsichtigten Inhalierens bedenklich erscheinen, r-v: ~:i. ..„ -« „„ι,, „ιΓ A\o Kirk», „ι- \i;;-i,^.„rr„
L^lU.I gilt Jt.'t OU IIIVlll ι UIO ul\>
UlOlIVl UIO ff Il IVJtUIIC
verwendeten Metallsalze zur Erzielung einer ausreichenden Schweißhemmung in relativ hoher Konzentration
eingesetzt werden müssen.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, ein schweißhemmendes Mittel der eingangs genannten Art zu schaffen,
das die bisherigen Nachteile vermeidet und bei einfacher, unabwendiger Herstellung ohne Verwendung
physiologisch bedenklicher Metallsalze eine ausgezeichnete schweißhemmende Wirkung besitzt.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das schweißhemmende Mittel der eingangs genannten Art erfindungsgemäß f>o
dadurch gekennzeichnet, daß 0,02—10 Gew.-% mindestens eines der Wirkstoffe
a) Sitosterin, insbesondere ^-Sitosterin,
b) Aescingenin und dessen physiologisch unbedenklichen Glykosiden, Salzen oder Estern, insbesondere
Aescin und dessen Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze,
c) Aesculetin und dessen physiologisch unbedenkliche Glykoside, insbesondere Aesculin,
d) Hesperitin und dessen physiologisch unbedenkliche Glykoside, Chalconderivate und Ester, insbesondere
Hesperidin und dessen Chalconderivate oder Phosphorsäureester-Salze und
e) Glycyrrhetinsäure und deren physiologisch unbedenkliche Salze, Ester und 3-Giucuronderivate,
insbesondere Glycyrrhizinsäure und deren Natrium-, Kalium oder Ammoniumsalze
enthält.
Bevorzugte Ausführungsformen des schweißhemmenden Mittels sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Der Wirkstoffgehali kann vorzugsweise 0,05 bis 2
Gew.-°/o betragen. Die Erfindung betrifft auch die Verwendung mindestens eines der Wirkstoffe:
a) Sitosterin, insbesondere ^-Sitosterin,
b) Aescigenin und dessen physiologisch unbedenkliche Giykoside, Salze oder Ester, insbesondere
Aescin und dessen Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalz,
c) Aesculetin und dessen physiologisch unbedenkliche Glykoside, insbesondere Aesculin,
d) Hesperitin und dessen physiologisch unbedenkliche Glykoside, Chalconderivate und Ester, insbesondere
Hesperidin und dessen Chalconderivate oder Phosphorsäureester-Salze,
e) Glycyrrhetinsäure und deren physiologisch unbedenkliche Salze, Ester und 3-Glucuronderivate,
insbesondere Glycyrrhizinsäure und deren Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze in einer Menge
von 0,2— 10Gew.-%, neben üblichen kosmetischen
Trägerstoffen zur Herstellung eines schweißhemmenden Mittels zur äußeren Anwendung.
Anstelle des Aescins können in den erfindungsgemäßen schweißhemmenden Mitteln auch das diesem
zugrundeliegende Aglukon Aescigenin oder andere physiologisch unbedenkliche Glykoside, Salze oder
Ester desselben Verwendung finden.
Das Hesperidin entspricht der Formel:
Das Aesculin entspricht der Formel:
(Aesculetin)
(Aesculetin)
Ο,Η7Ο(ΟΗ)3-Ο-/ΥΛ
(Glukose) /\AO'\
HO O
Anstelle des Aesculins können auch dessen Bestandteil Aesculeiin und andere physiologisch unbedenkliche
Glykoside desselben eingesetzt werden.
(Hesperitin)
C11H5O(OH)3-C6H7O(OH)3 —
(Rhamnose) (Glukose)
O—CH,
Anstelle des Hesperidins können auch dessen Aglukon Hesperitin sowie andere, physiologisch unbedenkliche
Glykoside, Chalconderivate und Ester desselben als Wirkstoff eingesetzt werden.
j3-Sitosterin ist ein dem Cholesterin ähnliches Sterin
pflanzlicher Herkunft und unterscheidet sich von diesem nur durch eine zusätzliche Äthylgruppe am Kohlenstoffatom
23.
Glycyrrhizinsäure besitzt die Formel:
Glycyrrhinsäure
H3C COOH
CH,
CH,
CH,
H,C
R = Glucuronylglucoronsäure
Glycyrrhizinsäure unterscheidet sich von der GIycyrrhetinsäure nur durch einen Glucuronylglucuronsäurerest
am Kohlenstoffatom 3. Anstelle dieser beiden Verbindungen können auch andere physiologisch
unbedenkliche Salze und Ester der Glycyrrhetinsäure benutzt werden.
50
55 Salbeiöl ist ein aus der Salbeipflanze gewonnenes ätherisches Öl.
Aescin und dessen Natriumsalz, Aesculin, Hesperidin, j3-Sitosterin, Glycyrrhetinsäure, Glycyrrhizinsäore und
Salbeiöl sind bekannte, im Handel erhältliche Stoffe, die bisher für verschiedene therapeutische Zwecke eingesetzt
wurden und sich jetzt überraschend als schweißhemmende Wirkstoffe geeignet erwiesen haben.
Im folgenden wird die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen
schweißhemmenden Mittel anhand von Versuchen weiter erläutert.
Zur Durchführung von Vergleichsversuchen wurden schweißhemmende Mittel in Form einer wäßrig-alkoholischen
Lösung mit einem Gehalt von 80 Gew.-% Isopropylalkohol und 20 Gew.-% Wasser und einem
Gehalt von jeweils 0,2 Gew.-% Aescin, Aesculin bzw. Glycyrrhizinsäure sowie eine 0,2 Gew.-% /?-Sitosterin
enthaltende Lösung in Isopropylalkohol und eine Lösung von 1% Salbeiöl (Oleum Salviae) in Isopropylalkohol
hergestellt. Die so erhaltenen schweißhemmenden Mittel wurden jeweils in Tropfflaschen abgefüllt
und an stark zum Schwitzen neigende Probanden ausgegeben, welche jeweils morgens nach dem Waschen
zehn Tropfen ( = 0,5 ml) unter eine der beiden Achseln auftrugen und über einen Versuchszeitraum
von mehreren Wochen die im Vergleich zur anderen Achsel erzielte schweißhemmende Wirkung beurteilten.
Zusätzlich zu den Tropfflaschen mit den die erfindungsgemäßen Wirkstoffe enthaltenden Lösungen wurden
Tropfflaschen mit wirkstofffreien Lösungen (Placebos) mit ausgegeben, wobei darauf geachtet wurde, daß alle
Tropfflaschen ungekennzeichnet und ohne erkennbaren Unterschied verteilt wurden. Die Ergebnisse der
Versuche sind in der folgenden Tabelle I zusammengefaßt:
Versuch | WirkstolT | Anzahl | Beurteilung | der Wirksamkeit | unzureichend |
der Probanden | |||||
sehr gut | ausreichend | 3 | |||
oder gut | 4 | ||||
A | Aescin | 70 | 62 | 5 | |
B | Aesculin | 69 | 59 | 6 | |
5 | Wirkstoff | 25 23 | 866 | 6 | unzureichend | |
[•"ortsL't/ung | Wirksamkeit | 1 | ||||
Versuch | Anzahl | Beurteilung der | 1 | |||
Glycyrrhicinsäure | der Probanden | ausreichend | 1 | |||
y>-Sitosterin | sehr gut | |||||
Salbeiöl | oder gut | 2 | ||||
C | 32 | 29 | 2 | |||
D | 46 | 43 | 2 | |||
E | 28 | 25 | ||||
In einer zweiten Versuchsreihe wurde mit entsprechenden Lösungen mit einem Wirkstoffgehalt von 0,4 Gew.-%
gearbeitet. Zum Vergleich wurde ferner noch eine l,0Gew.-% jS-Sitostenn enthaltende Lösung eingesetzt. Die
Ergebnisse dieser Versuche sind in der folgenden Tabelle Π zusammengestellt.
Tabelle Il | [ | Wirkstoff | Konzentration | Anzahl | Beurteilung | der Wirksamkeit | unzureichend |
Versuch | der Probanden | ||||||
Gew.-% | sehr gut | ausreichend | 1 | ||||
oder gut | 0 | ||||||
./β-Sitosterin | 0,4 | 32 | 30 | 1 | 0 | ||
F | jS-Sitosterin | 1,0 | 34 | 34 | 0 | 1 | |
G | Glycyrrhizinsäure | 0,4 | 13 | 12 | 1 | 0 | |
H | Aescin | 0,4 | 33 | 30 | 2 | ||
I | Aesculin | 0,4 | 22 | 20 | 2 | ||
K | |||||||
Die in den Tabellen aufgeführten Ergebnisse zeigen, daß die erfindungsgemäßen schweißhemmenden Mittel
ganz überwiegend als gut oder sehr gut wirksam beurteilt wurden. Besonders günstige Ergebnisse wurden
bei Verwendung von /3-Sitosterin erzielt.
Weitere Versuche haben ergeben, daß schweißhemmende Mittel mit einem kombinierten Gehalt von zwei
oder mehreren verschiedenen Wirkstoffen der im Patentanspruch 1 genannten Gruppen a) bis f) zu einer
synergistischen Steigerung der schweißhemnienden Wirkung führen.
Die Konzentration der in den erfindungsgemäßen J3 schweißhemmenden Mitteln verwendeten Wirkstoffe
soll unter Berücksichtigung der Anwendungsform (Stift, Pulver, Lösung, Suspension, Spray), der Anwendungsweise
und der Eigenschaften des Wirkstoffs so innerhalb der angegebenen Mengenbereiche abgestimmt werden,
daß sich eine den jeweiligen Anforderungen entsprechende schweißhemmende Wirkung ergibt. Dabei kann
die für den Einzelfall optimale Wirkstoffkonzentration erforderlichenfalls leicht durch einige Vorversuche
ermittelt werden.
Claims (4)
- Patentansprüche:t. Schweißhemmendes Mittel zur äußeren Anwendung auf Basis üblicher !-osmetischer Trägerstoffe ■-, sowie ein oder mehrerer Wirkstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,02-10 Gew.-% mindestens eines der Wirkstoffe:a) Sitosterin, insbesondere ß-Siiosterin,b) Aescigenin und dessen physiologisch unbedenk- "' liehe Glykoside, Salze oder Ester, insbesondere Aescin und dessen Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalz,c) Aesculetin und dessen physiologisch unbedenkliche Glykoside, insbesondere Aesculin, ''d) Hesperitin und dessen physiologisch unbedenkliche Glykoside, Chalconderivate und Ester, insbesondere Hesperidin und dessen Chalconderivate oder Phosphorsäureester-Salze und Me) Glycyrrhetinsäure und deren physiologisch unbedenkliche Salze, Ester und 3-Glucuronderivate, insbesondere Glycyrrhizinsäure und deren Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze25enthält.
- 2. Schweißhemmendes Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form eines Pulvers, Stiftes, einer Lotion oder eines Sprays vorliegt. jo
- 3. Schweißhemmendes Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lotion oder der Spray einen Gehalt von 0,02-10 Gew.-% Sitosterin besitzt.
- 4. Verwendung mindestens eines der Wirkstoffe:
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