DE2920382C2 - Verfahren zur Herstellung eines dreibasigen Treibstoffgemisches - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines dreibasigen TreibstoffgemischesInfo
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
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Description
Die Erfindung betrifft iin Verfahren zur Herstellung
eines Treibstoffgemisches bestehend aus Nitrozellulose, Nitroguanidin, einem Salpetersäureester, vorzugsweise
Nitroglyzerin, und einem Stabilisator, gemäß dem das Nitroguanidin in Wasser einer Temperatur von 80 bis
100° C gelöst wird, die Nitrozellulose in die wäßrige
Lösung eingebracht und mit dieser vermischt und anschließend die Mischung auf 10 bis 0°C unter Rühren
abgekühlt wird, wobei das gelöste Nitroguanidin in kristalliner Form wieder ausfällt und sich innen- und
außenseitig auf die Faserwände der Nitrozellulose niederschlägt und schließlich das erhaltene Gemisch aus
Nitrozellulose und Nitroguanidinkristallen mit einem
Salpetersäureester eines Polyalkohols, wie Nitroglyzerin, homogenisiert wird.
E? handelt sich somit bei dem Anmeldungsgegenstand um ein dreibasiges Treibstoffgemisch. Bisher hat
man zu dessen Herstellung entweder Nitrozellulose mit Nitroguanidin in trockener Form gemischt und danach
zur Bildung des Kolloids Nitroglyzerin hinzugefügt oder eine wäßrige Mischung von Nitroguanidin mit Nitrozellulose
hergestellt und anschließend Nitroglyzerin zugegeben, um ein möglichst homogenes Kolloid zu
erhalten.
Es wurde festgestellt, daß in einem solchen Gemisch der Anteil des Nitroguanidins maximal 50% betragen
kann. Es zeigte sich aber, daß bereits bei Annäherung an
die genannte obere Grenze des Nitroguanidinanteils sich das Problem ergab, eine einheitliche Verteilung der
Komponenten in dem Kolloid herzustellen. Trotz längerer Mischzeiten bleiben im Kolloid immer noch
mehr oder minder große Zusammenballungen an Nitroguanidinkristallen erhalten, ohne daß eine einheitliche
Verteilung mit anderen Komponenten erreicht werden könnte. Ansammlungen solcher Nitroguanidinkristalle
in dem Treibstoffgemisch führen aber zu einem unregelmäßigen Abbrennen des Treibstoffes und damit
zu einer unzuverlässigen Ballistik.
Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines dreibasigen
Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines dreibasigen
ίο Treibstoffgemisches, dessen Kolloid eine einheitliche
Verteilung der Treibstoffkomponenten zeigt, obwohl der Anteil an Nitroguanidin den bisher als oberste
Grenze angenommenen Wert übersteigt
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß
t5 dem in heißem Wasser vorliegenden Nitroguanidin vor dem Einbringen der Nitrozellulose ein Netzmittel, wie
Methylzellulose, in einer Menge von 0,05 bis 0,2%, bezogen auf die Lösung, zur Erzielung einer etwa
balkenförmigen Kristallstruktur des ausgefällten Nitroguanidins zugesetzt wird und/oder die Nitrozellulose
vor dem Hinzufügen der heißen, wäßrigen Nitroguanidinlösung im Vakuum von Lufteinflüssen befreit wird
und das Einbringen der Nitrozellulose in die heiße Nitroguanidinlösung ebenfalls unter Vakuum erfolgt
Es hat sich gezeigt, daß bei dem gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Treibstoff
der Anteil des Nitroguanidins höher als bisher ist und dennoch in dem Kolloid in einheitlicher Verteilung mit
den beiden anderen Komponenten der Nitrozellulosefaser und des Nitroglyzerins vorliegt Dieser höhere
Nitroguanidinanteil hat aber zur Folge, daß sich die physikalischen Treibstoffeigenschaften, wie die Explosionsstärke,
wesentlich gegenüber den bisher bekannten Nitroguanidintreibstoffen verbessert haben. Dies hat
wiederum zur Folge, daß den ballistischen Berechnungen zuverlässigere Werte zugrunde gelegt werden
können.
Durch das erfindungsgemäße Vorgehen, die Nitrozellulose vor ihrem Vermischen mit der heißen wäßrigen
Nitroguanidinlösung von Lufteinflüssen im Vakuum zu befreien und ebenfalls unter Vakuum in die heiße
Nitroguanidinlösung zu bringen wird erreicht, daß die wäßrige Lösung des Nitroguanidins auch in die
Hohlräume der von Luftresten befreiten Nitrozellulosefaser eindringen kann. Beim Abkühlen des Gemisches
schlagen sich die Nitroguanidinkristalle dann auf die Innen- und Außenwände der Fasern nieder. Durch das
Eindringen der wäßrigen Nitroguanidinlösung in die Faserstruktur wird aber auch die Aufnahmefähigkeit
der Nitrozellulose für Nitroguanidir.lösung erhöht, mit
der Folge, daß ein homogenes Gemisch mit höherem Nitroguanidinanteil erzielt wird.
Gibt man bereits dem in heißem Wasser gelöst vorliegenden Nitroguanidin ein Netzmittel, ζ. Β. Methylzellulose
bei, so bewirkt dieses, daß das kristallisierte Nitroguanidin anstelle einer nadeiförmigen, eine etwa
balkenförmige Kristallstruktur aufweist. Hierdurch wird die Dichte des Gemisches ebenfalls gesteigert. Wendet
man beide Maßnahmen gleichzeitig an, so hat sich gezeigt, daß beim Mahlen dieses Gemisches aus
Nitrozellulose und dem an deren Faserwänden abgeschiedenen Nitroguanidin eine Dichtesteigerung erreichbar
ist, die 0,90 g/cm3 erreichen kann. Vorzugsweise kann man durch Vermählen des Gemisches aus
ausgefallenem Nitroguanidin und Nitrozellulose, beispielsweise in einer Perlmühle, die Kristalltracht beider
Komponenten vereinheitlichen und damit zu einer größeren Homogenisierung des Gemisches kommen.
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Dieses nachträgliche Vermählen bezieht sich insbe- allgemein bereits bekannt ist, weitere Plastifizierungs-
sondere auf die langfaserige Nitrozellulose, die der mittel, wie Alkylphthalate zur Plastifizierung und
Kristallform des Nitroguanidins mehr angeglichen wird, stabilisierende Zusätze, z, B. Zentralite, zugeben und die
Nach der Ausfällung des Nitroguanidins und Homogen!- wäBrige Restfeuchte nach erfolgter Plastifizierung
sierung des Pulvergemisches, kann man, wie dies 5 entfernen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines Treibstoffgemisches bestehend aus Nitrozellulose, Nitroguanidin,
einem Salpetersäureester, vorzugsweise Nitroglyzerin, und einem Stabilisator, gemäß dem das
Nitroguanidin in Wasser einer Temperatur von 80 bis 1000C gelöst wird, die Nitrozellulose in die
wäßrige Lösung eingebracht und mit dieser vermischt und anschließend die Mischung auf 10 bis 0°C
unter Rühren abgekühlt wird, wobei das gelöste Nitroguanidin in kristalliner Form wieder ausfällt
und sich innen- und außenseitig auf die Faserwände der Nitrozellulose niederschlägt und schließlich das
erhaltene Gemisch aus Nitrozellulose und Nitroguanidinkristallen mit einem Salpetersäureester eines
Polyalkohols, wie Nitroglyzerin, homogenisiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß dem in
heißem Wasser vorliegenden Nitroguanidin vor dem Einbringen der Nitrozellulose ein Netzmittel, wie
Methylzellulose, in einer Menge von 0,05 bis 0,2%, bezogen auf die Lösung, zur Erzielung einer etwa
balkenförmigen Kristallstruktur des ausgefällten Nitroguanidins zugesetzt wird und/oder die Nitrozellulose
vor dem Hinzufügen der heißen, wäßrigen Nitroguanidinlösung im Vakuum von Lufteinflüssen
befreit wird und das Einbringen der Nitrozellulose in die heiße Nitroguanidinlösung ebenfalls unter
Vakuum erfolgt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kristalltracht des Gemisches aus
ausgefallenem Nitroguanidin und der Nitrozellulose vereinheitlicht wird, indem beide Komponenten
vorzugsweise in einer Perlmühle gemahlen werden.
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