-
Kasetten-Absaugsystem
-
Vorrichtung zum Absaugen von Tracheo-Bronchial-Sekret) Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Absaugen von Tracheo-Bronchial-Sekret für geschlossene
Beatmungssysteme mit einem geschlossenen topfförmigen Beatmungskopf, der an atemgaszu-
und -abführende Schläuche angeschlossen und mit einem Anschlußstutzen für einen
Trachealtubus versehen ist.
-
Ein geschlossenes Beatmungssystem dieser Art ist in der DE-OSP###SS1##.
bekannt. Das bekannte geschlossene Beatmungssystem hat sich an sich gut bewährt
und gewährleistet eine sterile Beatmung des zu versorgenden Patienten. Bei an dieses
bekannte Beatmungssystem angeschlossene Patienten muß jedoch der sterile Kreislauf
unterbrochen werden, wenn sich ansammelnder Schleim aus den Bronchien und Trachea
abgesaugt werden muß. Zu diesem Zwecke wird bei dem bekannten System der Trachealtubus
von dem Anschlußstutzen des Beatmungskopfes abgezogen und durch den Trachealtubus
eine sterile Sonde so tief mit der Hand eingeführt, daß das Tracheo-Bronchial-Sekret
durch eine an diese Sonde angeschlossene Pumpe abgesaugt werden kann. Es läßt sich
nicht vermeiden, daß durch das Einführen der Sonde und das Absaugen des Sekrets
ein Hustenreiz beim Patienten erzeugt wird, so daß dieser durch den Trachealtubus
Keime in die Umgebung verbreiten kann, die zu einer Gefährdung anderer mit ihm in
denselben Raum befindlicher Patienten führt.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, daß bekannte geschlossene
Beatmungssystem dadurch zu verbessern und zu ergänzen, daß auch während des Absaugens
des Tracheo-Bronchial-Sekrets das geschlossene sterile System aufrechterhalten bleiben
kann.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Vorrichtung der eingangs
angegebenen Art dadurch gelöst, daß die dem Anschlußstutzen gegenüberliegende Wand
des Beatmungskopfes mit einem Anschlußstück versehen ist, auf das eine Sondenkassette
aufgesetzt ist, in der parallel zu der den Anschlußstutzen mit dem Anschlußstück
verlaufenden Linie in nebeneinander angeordneten Hülsen Sonden steril gespeichert
sind, daß die oberen mit Anschlußkonen versehenen Enden der Sonden in der oberen
Wand des Kassettengehäuses derart gehaltert sind, daß sie durch Druck nach unten
herausschiebbar sind, daß das Kassettengehäuse mit einem Absaugrohr versehen ist,
auf das ein Verbindungsschlauch aufgesetzt ist, der mit seinem anderen Ende mit
dem Anschlußkonus verbindbar ist, und daß die Kassette auf einer Bodenplatte derart
verschieblich gehaltert ist, daß das vordere Ende jeder Sonde vor den Durchtrittskanal
des Anschlußstücks bewegt werden kann. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind
die einzelnen zum Absaugen des Tracheo-Bronchial-Sekrets bestimmten Sonden in den
Hülsen steril gelagert. Für den jeweiligen Absaugvorgang wird die Kassette derart
verschoben, daß jeweils eine in einer Hülse gespeicherte Sonde mit ihrem vorderen
Ende vor den Durchtrittskanal des Anschlußstücks gelangt. Sobald das obere, mit
dem Anschlußkonus versehene Ende der Sonde mit dem Verbindungsschlauch gekuppelt
worden ist, läßt sich die Sonde über den Verbindungsschlauch derart in die Hülsen
hineinschieben, daß das vordere Ende der Sonde durch den Durchtrittskanal des Anschlußstücks
und den Beatmungskopf in den Trachealtubus eintritt. Der Anschlußschlauch weist
eine ausreichende Steifigkeit aus und wird zudem in der Hülse durch deren Wandungen
gestützt, daß er praktisch die Funktion einer Schubstange übernehmen kann. Mit dem
Absaugrohr ist ständig die Absaugpumpe verbunden, so daß im Falle einer notwendigen
Absaugung des Sekrets das geschlossene Beatmungssystem nicht geöffnet werden muß.
Das Beatmungssystem kann beliebig lange geschlossen bleiben, weil sich auch die
Kassette nach dem Verbrauch der Sonden
gegen eine neue austauschen
läßt, ohne daß der Beatmungskopf von den Versorgungsleitungen und dem Trachealtubus
getrennt werden muß.
-
Zweckmäßigerweise sind die Hülsen aus durchsichtigem Material ausgeführt,
so daß sich von außen beobachten läßt, ob der Anschlußschlauch ordungsgemäß mit
der Sonde gekuppelt ist und wie weit das Kupplungsstück vorgeschoben ist, was ein
Maß für die Einschubtiefe der Sonde in den Trachealtubus darstellt. Durch Markierungen
auf den Hülsen läßt sich eine vorbestimmte Einschubtiefe vorgeben und in allen Fällen
beibehalten. Dadurch ist eine Verletzungsgefahr und unnötige Reizungen des Patienten
ausgeschlossen.
-
In der Kassette können die Sonden in Reihen oder Gruppen beliebiger
Form parallel zueinander gehaltert sein.
-
Zweckmäßigerweise ist der Kassettenkörper trommelförmig ausgebildet
und die Hülsen sind konzentrisch zur Trommelachse angeordnet. Die einzelnen Sonden
lassen sich sodann revolverartig vor das Anschlußstück schieben und nach Anschluß
des Verbindungsschlauches durch dieses hindurchdrücken.
-
Der Kassettenkörper kann aus einem zentralen Zylinder bestehen, der
endseitig mit Flanschen versehen ist, zwischen denen die Hülsen angeordnet sind.
-
Der Zylinder kann mit einer durch Stäbe oder eine Wandung mit der
Zylinderwandung verbundenen zentraien Achse versehen sein, die in der Bodenplatte
drehbar gelagert ist.
-
Die Achse kann aus einem Rohr bestehen, au; dessen oberes Ende der
Verbindungsschlauch aufgesetzt ist.
-
Zweckmäßigerweise ist der Zylinder bodenseitig geschlossen, so daß
dieser einen Behälter für eine Desinfektionslösung bildet. Nach Beendigung eines
Absaugvorganges und Rückziehen einer Sonde in die diese speichernde Hülse kann nach
Abziehen des Verbindungsschlauches dessen vorderes Ende in die Desinfektionslösung
eingetaucht werden, so daß zur Desinfektion und Reinigung des Anschlußschlauches
diese durch die Pumpe angesaugt wird.
-
Zweckmäßigerweise sind die Anschlußkonen der Sonden zwischen elastisch
ausfedernden Fingern gehaltert. Diese halten die Sonden mit einer Kraft fest, die
erst beim Durchschieben der Sonden überwunden wird.
-
Zweckmäßigerweise liegen die Anschlußkonen der Sonden in senkrecht
auf der oberen Kassettenwandung stehenden Rohrstücken mit flexiblem Mantel, der
sich von der Bedienungsperson zum Festhalten der Anschlußkonen durch die Wandung
hindurch zusammendrücken läßt. Dieses Festhalten sichert ein einwandfreies Aufsetzen
und Abziehen des Endstücks des Anschlußschlauches beim Sondenwechsel.
-
Das Rohrstück kann durch eine gasdurchlässige Kappe verschlossen sein,
die es dem Hersteller ermöglicht, die Sonden in der verpackungsfertigen Kassette
zu sterilisieren.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der
Zeichnung näher erläutert. In dieser Zeichnung sind 1. eine Darstellung der Vorrichtung
in perspektivischer Ansicht, 2. ein Schnitt durch die Fig. 1 längs der Linie I-I.
-
Auf den Beatmungskopf 1 ist eine trommelförmige Kassette 2 aufgesetzt,
in deren Hülsen 3 die Sonden 4 gespeichert sind.
-
Der Beatmungskopf 1 besteht aus einem topfförmigen Behälter, an dessen
zylindrischer Wandung etwa tangential Anschlußstutzen 5, 6 angeordnet sind. Auf
den Anschlußstutzen 6 ist der das Atemgas zuführende Schlauch 7 aufgeschoben, während
mit dem Anschlußstutzen 5 der das Ausatemgas abführende Schlauch 8 verbunden ist.
Auf den Boden 9 des topfförmigen Beatmungskopfes ist ein innen aufragendes Rohrstück
10 aufgesetzt. Auf der Außenseite des Bodens 9 ist ein Anschlußkonus 11 vorgesehen,
auf den der Trachealtubus 12 mit seinem Adapter 13 aufgeschoben ist. Auf die obere
Wandung 14 des Beatmungskopfes 1 ist ein Anschlußstutzen 15 aufgesetzt,
dessen
Mittellinie mit der Mittellinie des Rohrstücks 10 und des unteren Anschlußkonus
11 fluchtet.
-
Der Stutzen 15 dient als Anschlußstück für die auf den Beatmungskopf
1 aufgesetzte trommelförmige Kassette 2. Diese Kassette 2 besteht aus einem zentralen
zylindrischen Rohr 16, das oben und unten mit flanschförmigen Rändern 17, 18 versehen
ist. Zwischen diesen flanschförmigen Rändern sind auf der Außenseite des zentralen
Zylinders 16 die Hülsen 3 für die Sonden 4 angeordnet. Der Zylinder 16 ist an seinem
unteren Ende durch einen Boden 19 geschlossen. Dieser Boden weist auf seiner Außenseite
einen zentralen rohrförmigen Fortsatz 20 auf, der durch die Öffnung 24 der Tragplatte
23 hindurch geführt ist. Auf den rohrförmigen Fortsatz 20 ist eine Scheibe 21 aufgesetzt,
die das Widerlager für eine auf den rohrförmigen Fortsatz 20 aufgeschobene Feder
25 bildet, die zwischen der Scheibe 21 und der Unterseite der Tragplatte eingespannt
ist. Die Feder 25 ist mit solcher Vorspannung zwischen der Scheibe 21 und der Unterseite
der Tragplatte 23 eingespannt, daß der Zylinder 16 mit den auf seiner Außenseite
angeordneten Hülsen fest gegen diese angezogen wird und dadurch gehaltert ist.
-
Der rohrförmige Fortsatz 20 ist über die Scheibe 21 hinaus verlängert,
so daß ein Anschlußstutzen 22 gebildet ist, auf den der Anschlußschlauch 26 aufgeschoben
ist, der zu einer nicht dargestellten Absaugpumpe führt.
-
Die Tragplatte 23 ist kreisscheibenförmig ausgebildet und wird von
einem übergreifenden Rand 27 der trommelförmigen Kassette 2 eingefaßt. Die Tragplatte
23 weist in ihrem Randbereich einen Anschlußstutzen 28 auf, dessen Durchtrittsöffnung
mit dem Lumen der jeweils über diese geschobenen Hülse 3 fluchtet. Um sicherzustellen,
daß bei einem Drehen der trommelförmigen Kassette 2 um ihre durch den rohrförmigen
Fortsatz 20 gebildete Achse jeweils eine Hülse fluchtend vor dem Durchtrittskanal
des Anschlußstutzens 28 gehaltert ist, sind nicht dargestellte Rastelemente vorgesehen,
die aus einem ausfedernden Rastfinger bestehen, der an der kassettenförmigen Trommel
2 angeordnet ist und jeweils in
zugeordnete Rastöffnungen der Tragplatte
23 einfällt.
-
Der Anschlußstutzen 28 kann auch auf der gegenüberliegenden Seite
der Tragplatte 23 durch einen angeschrägten ringförmigen Rand 29 fortgesetzt sein,
der beim Drehen der kassettenförmigen Trommel 2 jeweils in die Austrittsöffnung
der Hülsen 3 einrastet.
-
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist zur Verbindung des Anschlußstutzens
28 der Bodenplatte 23 mit dem Anschlußstutzen 15 des Beatmungskopfes 1 über beiden
ein muffenartiges Verbindungsstück 30 geschoben.
-
Der obere flanschföriuige Rand 18 des Zylinders 16 ist mit einem durch
die Zylinderachse verlaufenden Steg 31 versehen, der ein zentrales Loch 32 aufweist.
Durch dieses zentrale Loch 32 ist ein Rohr 33 geschoben, das über eine Verbindungsmuffe
34 mit einem Anschlußstück 35 verbunden ist, das sich auf der gegenüberliegenden
Seite des Rohrstücks 20 auf dem Boden 19 des Zylinders 16 befindet.
-
In den zylindrischen Hülsen 3 sind Sonden 4 gespeichert, die an ihren
oberen Enden Anschlußkonen 36 aufweisen. Diese Anschlußkonen 36 liegen in rohrförmigen
Fortsätzen 37, die auf der Oberseite des flanschförmigen Randes 18 angeordnet sind.
-
Auf der Innenseite der rohrförmigen Fortsätze 37 sind nach innen weisende
federnde Finger 38 angeordnet, die sich unterhalb des Anschlußkonus 36 gegen den
Sondenschlauch legen.
-
Die Rohrstücke 37 sind durch aufgesetzte Kappen 39 geschlossen.
-
Auf das den Steg 31 überragende Ende des Rohrs 33 ist ein Schlauch
40 aufgesteckt, der an seinem vorderen Ende mit einem Anschlußkonus 41 versehen
ist, der komplementär zu dem Innenkonus des Anschlußkonus 36 der Sonde 4 ist.
-
Wird im Laufe der Beatmung das Absaugen von Sekret erforderlich, wird
eine eine Sonde 4 speichernde Hülse 3 fluchtend vor den Eintrittstutzen 15 des Beatmungskopfes
4 geschoben.
-
Sodann wird die Schutzkappe 39 von dem Rohrstück 37 abgezogen
und
das Rohrstück 37 in der Weise zusammengedrückt, daß der Anschlußkonus 36 in diesem
festgelegt ist. Nun läßt sich mit dem erforderlichen Andruck der Anschlußkonus 41
des Verbindungsschlauches 40 in den Anschlußkonus 36 der Sonde 4 eindrücken. Sobald
die Verbindung hergestellt ist, wird über den Anschlußschlauch 40 die Sonde 4 aus
der diese kapselnden Hülse nach unten hin herausgeschoben, wobei das zentrale Steigrohr
10 in dem Beatmungskopf als Führungsrohr für die in den Trachealtubus eintretende
Sonde dient. Die Hülsen 3 sind auf ihrer Außenseite mit nicht dargestellten Markierungen
versehen, die der Bedienungsperson anzeigen, wie tief die Sonde in Anpassung an
den jeweiligen Patienten einzuschieben ist.
-
Nach Beendigung des Absaugvorganges wird die Sonde mit dem Verbindungsschlauch
wieder herausgezogen, bis der Anschlußkonus 36 wieder in dem Rohrstück 37 gehaltert
ist. Durch Zusammenpressen des Rohrstücks 37 läßt sich nun der Anschlußkonus 41
des Verbindungsschlauches 40 von der Sonde 4 trennen. Der Anschlußkonus 41 wird
sodann in den zylindrischen Innenraum gesteckt, der mit einer desinfizierenden Lösung
gefüllt ist. Zur Reinigung des Verbindungsschlauches 40 sowie des nachgeschalteten
Schlauchsystems wird sodann eine geringe Menge der desinfizierenden Lösung angesaugt.
-
Soll ein neuer Absaugvorgang eingeleitet werden, wird die trommelförmige
Kassette um eine Hülse weitergeschaltet und die in dieser steril gekapselte Sonde
in der zuvor beschriebenen Weise ausgeschoben und in den Trachealtubus eingeführt.