DE291992C

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Publication number: DE291992C
Application number: DENDAT291992D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVI 291992 KLASSE 81 a. GRUPPE

zusammenbackenden Waren. Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. April 1915 ab.

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verpacken von pulverförmiger durch Pressen zusammenbakkenden Waren, wie Schnupftabak, mit Hilfe eines einen Stempel enthaltenden, die Ware aufnehmenden, am unteren Ende offenen Kastens zum Zusammenpressen der Ware und zum Falten der Umhüllung. Gemäß der Erfindung spielt sich das Verfahren in der Weise

ίο ab, daß der Kasten mit seinem unteren, offenen Ende in die auf einer Unterlage in gleichmäßiger Schicht von entsprechender Höhe ausgebreitete Ware hinein bis auf die Unterlage gesenkt und sodann mittels des Stempels die im Kasten befindliche Ware zusammengepreßt wird, worauf der Kasten mit der darin befindlichen zusammengepreßten Ware und dem Stempel von der Unterlage abgehoben und zum Auflegen der Ware auf die Umhüllung sowie zum Falten der letzteren mit dem unteren, offenen Ende auf die Umhüllung gebracht wird.

Die ebenfalls Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung zur Ausübung des erwähnten Verfahrens kennzeichnet sich durch die besondere Ausbildung der Unterlage zum Ausbreiten der zu verpackenden Ware und durch die besondere Anordnung des Kastens und des Stempels.

Die Zeichnung stellt in Fig. 1 eine Seiten- und in Fig. 2 eine Oberansicht der Vorrichtung dar, während die Fig. 3 und 4 einen Einzelteil derselben im Schnitt zeigen.

Auf einer drehbar gelagerten, angetriebenen Scheibe 1 ist eine kreisförmige Rinne 2 angebracht, welcher die Ware, beispielsweise Schnupftabak, vermittels eines Trichters T o. dgl. zugeführt wird. Das Ausfallmundstück m des Trichters T ragt so weit in die Rinne 2 hinein, daß sich diese nur bis zu einer bestimmten Höhe füllen' kann. Die Scheibe 1 mit der Rinne kann sich fortlaufend gleichmäßig langsam drehen, sie kann aber auch mit Unterbrechung, z. B. durch ein Klinkwerk, gedreht werden, so daß die Entnahme der Ware aus der Rinne durch den im folgenden beschriebenen Kasten 3 während des Stillstandes der Scheibe 1 erfolgen kann. Der zur Entnahme der Ware aus der Rinne 2 sowie zum Zusammenpressen derselben und zum Falten der Umhüllung in der dem zu bildenden Pakete entsprechenden Weise dienende Kasten 3 ist am unteren Ende offen und enthält einen Stempel 4. Der Kasten 3 und der Stempel 4 sind unabhängig voneinander auf und ab beweglich. Zum Aufnehmen der Ware bewegt sich der Kasten 3 mit dem Stempel 4 nach unten und tritt hierbei in die Rinne 2 ein. Sobald der Kasten 3 nun mit seinem unteren Rande den Boden der Rinne 2 berührt hat, geht der Stempel 4 aus der in Fig. 3 dargestellten Stellung nach unten in die Stellung nach Fig. 4 und preßt die Ware in dem unteren Teil des Kastens 3 fest. Hierauf hebt sich der Kasten 3 mit dem Stempel 4, welcher gegenüber dem Kasten 3 etwas Voreilung haben kann, sofort wieder, und es erfolgt eine Quer- oder Schwenkbewegung von Kasten und Stempel, durch welche der Kasten mit dem Stempel über die auf einem Tisch o. dgl. liegende Umhüllung (Papierblatt) gebracht wird.

Darauf wird durch ein erneutes Nachuntengehen des Kastens mit dem Stempel ersterer mit seinem unten offenen Ende auf die Umhüllung gebracht, und sodann werden die über den Kasten vorstehenden vier Endteile der Umhüllung nach oben umgeklappt und an den Kasten angefaltet, so daß ein vierseitiger, kastenförmiger Behälter entsteht. Darauf wird zuerst der Kasten 3 so weit gehoben, daß seine Unterkante bis über die in demselben befindliche, zusammengepreßte Ware gelangt,' auf der der Stempel 4 bis dahin ruhen bleibt, wobei die Ware aus dem Kasten 3 entfernt wird. Dann wird auch der Stempel wieder gehoben, und es werden beide Teile wieder in die anfängliche Stellung zurückgebracht, und die Umhüllung wird vollends um die Ware herumgefaltet. Das Herumfalten der Umhüllung um. den Kasten kann, wie anderweitig bereits in Vorschlag gebracht worden ist,' dadurch geschehen, daß als Tisch zum Auflegen der Umhüllung ein in einer U-förmigen Führung angebrachter Kolben Verwendung findet, der beim Niedergehen des Kastens 3 zurückweicht und diesen mit der Umhüllung in die Führung eintreten läßt, wobei die an den Wänden der Führung befindlichen beiden Endteile der Umhüllung, nach oben umgefaltet werden, die Umhüllung also U-förmig gefaltet wird. Darauf werden durch an den Kopfseiten der Führung angebrachte Klappen die hier befindlichen beiden anderen Endteile der Umhüllung ebenfalls nach oben umgefaltet. An dem Kasten 3 sind Flügel 18 angebracht, zwischen welche hierbei die Klappen einschlagen, so daß sich scharfe, nach oben winkelig abstehende Falten der Umhüllung bilden, die dann durch andere Vorrichtungen an den Kopfseiten angelegt werden.

Bei der dargestellten Ausführungsform ist der Kasten 3 an einem Schlitten 5 angebracht, welcher sich an einer wagerechten Führungsschiene 6 befindet. Diese wird von senkrecht geführten Stangen 15 getragen, die durch eine Kurvenscheibe 16 ο. dgl. gehoben und gesenkt werden. Die Kolbenstange 4" des Kolbens 4 ist am oberen Ende mit einer Rolle 7 versehen, vermittels der sie ebenfalls an einer wagerechten Schiene 8 geführt ist, die sich ebenfalls an senkrecht beweglichen Stangen 17 befindet, die in gleicher Weise wie die Stange 15, aber teils zu anderen Zeitpunkten, durch eine nicht dargestellte Kurvenscheibe ο. dgl. verschoben werden. Die Querverschiebung des Kastens 3 und des in diesem befindlichen Stempels 4 erfolgt bei der dargestellten Anordnung vermittels einer Kurvenscheibe 9 sowie eines durch diese bewegten Hebels 10, der durch angelenkte Stangen 11 mit dem Schlitten 5 verbunden ist.

Damit etwa beim Herausheben des Kastens 3 aus der Rinne 2 über den Rand der Rinne 2 fallendes Material wieder aufgefangen wird, ist der Tisch A, auf welchem sich die Scheibe 1 befindet, mit einem diese umgebenden Rand 12 versehen, innerhalb welches sich eine Ausfallöffnung 13 befindet, unter der ein Auffanggefäß aufgestellt wird, oder die mit einer Rinne bzw. einem Rohr verbunden ist. An der drehbaren Rinne 2 sind Abstreifer 14 angebracht, welche sich innerhalb des Randes über den Tisch A bewegen und die Ware zur Öffnung 13 befördern.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Verfahren zum Verpacken von pulverförmigen, durch Pressen zusammenbackenden Waren mit Hilfe eines einen Stempel enthaltenden, die Ware aufnehmenden, am unteren Ende offenen Kastens zum Zusammenpressen der Ware und zum Falten der Umhüllung, dadurch gekennzeichnet, daß der Kasten (3) mit seinem unteren, offenen Ende in die auf einer Unterlage in gleichmäßiger Schicht von entsprechender Höhe ausgebreitete, zu verpackende Ware hinein bis auf die Unterlage, gesenkt und sodann mittels des Stempels (4) die im Kasten befindliche Ware zusammengepreßt wird, worauf der Kasten mit der darin befindlichen zusammengepreßten Ware und dem Stempel von der Unterlage abgehoben und zum Auflegen der Ware auf die Umhüllung sowie zum Falten der letzteren mit dem unteren, offenen Ende auf die Umhüllung gebracht wird.

2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kasten (3) und der Stempel (4) an wagerechten Führungen (6, 8) hin und her verschiebbar angeordnet sind, welche sich an senkrecht heb- und senkbaren Stangen (15, 17) befinden, wobei die Einrichtung derart getroffen ist, daß der Kasten und der Stempel mit Hilfe einer Kurvenscheibe ο. dgl. gleichzeitig wagerecht verschoben und unabhängig voneinander gehoben und gesenkt werden können.

3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlage für die Ware aus einer drehbaren Rinne (2) besteht, welche mit der zu verpackenden Ware gleichmäßig gefüllt wird und dieselbe dem Kasten (3) zuführt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.