DE2918316A1 - Verfahren zum roesten und chlorieren feinkoerniger nichteisenmetallhaltiger eisenerze und/oder -konzentrate - Google Patents
Verfahren zum roesten und chlorieren feinkoerniger nichteisenmetallhaltiger eisenerze und/oder -konzentrateInfo
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Description
Verfahren zum Rösten und Chlorieren feinkörniger nichteisenmetallhaltiger
Eisenerze und/oder -konzentrate
Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zum Rösten von feinkörnigen,
NE-Metallen,wie Zink, Blei, Kupfer, Gold und Silber enthaltenden
Eisenerzen und -konzentraten, insbesondere zum Rösten von Pyrit-
und Pyrrhotinkonzentraten und -erzen, vorzugsweise im Schweberöstschmelzofen, sowie zum Chlorieren in einer getrennten Stufe zwecks
Verdampf ens der ME-Metalle als Metalbshlorid verbindungen.
Zahlreiche sulfidische HE-Metallerze enthalten neben den o.g.
Metallmineralien sehr oft auch Eisensulfide, Pyrit oder Pyrrhotin,
die sich durch aufbereitungstechnische Massnahmen in mehr oder weniger reiner Form abtrennen lassen. Die gegenwärtig bekannten
Verarbeitungsmethoden für derartige Eisensulfide basieren auf dem klassischen Totrösten mit SQp-Gas-Erzeugung oder auf ihrer thermischen
Zerlegung mit Elementarschwefelgewinnung· Weisen die sulfidischen Konzentrate einen genügend hohen Reinheitsgrad auf,
so kann der anfallende Röstrüclcstand zur Gewinnung von Eisen
909846/079?
ORIGINAL INSPECTED
:":'■'£ .-.:;;■ -":.- 2918316
verwendet werden. Dieser Ei^T-Lieirzan-ßeil ist im allgemeinen von
wesentlicher Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit der Prozesse. Gelingt eö nicht, diese Eisensulfide in hinreichendem Grade von
Mditeisenminer alien zu befreien, wie dies oft der Fall ist, so
taugt das anfallende Röstgut nicht unmittelbar als solches für die Eisengewinnung, sondern muss zur Beseitigung an sich oft wertvoller
Metalle zusätzlich aufbereitet werden. Zu diesem Zweck hat man verschiedenartige Chlorierverfahren untersucht und entwickelt.
Im industriellen Massstab einsatzfähig ist nur das sog. Kowa-Seiko-Verfahren,
bei dem das Röstgut mit Calciumchlorid vermengt,.pelletisiert und im Drehrohrofen im Gegenstromverfahren auf eine Temperatur
von ca. 125O0C erhitzt wird, wobei die ME-Metalle in Chloridform
verdampfen und aus den Gasen gewonnen werden. Die auf diese Weise gereinigten Hämatit-Pellets sind als Hochofen-Beschickungsgut
geeignet. Dieses Verfahren eignet sich jedoch nur für Produkte, die auf sehr niedrigen Schwefelgehalt geröstet worden sind,
und auch die zu verdampfenden Metallgehalte dürfen nur massig hdch
(insgesamt 2,5 %) sein. Einen Nachteil stellt auch der hohe Wärmeenergiebedarf
beim Chlorieren und Sintern dar.
Von den im Pilot-plant-Stadium befindlichen Verfahren seien das
Montedison-, das IDK- und das Outokumpu-Verfahren genannt.
Das Mentedison-Verfahren ist ein 3stufiger Prozess, bei dem zunächat
Erhitzen und Endoxydation des Röstgutes erfolgen; in der zweiten Stufe wird dann der Hämatit zu Magnetit reduziert, und in der
dritten Stufe erfolgt die Chlorierung mit lufthaltigem Chlorgas bei etwa 95O0C, wobei durch die Oxydation des Magnetits die erforderliche
Wärmeenergie freigesetzt wird. Als Reaktoren dienen in Reihe geschaltete Wirbelschichtreaktoren. Aus der Chlorierungsstufe gelangen die Gase zwecks Gewinnung der Chloride in einen
909846/^79?
GOPY "^ 0R'GJNAL iNSPECTED ~—
Wäscher. Das anfallende feinkörnige Produkt wird pelletisiert und separat gesintert. Dabei muss Öl sowohl für das Vorerhitzen als
auch für das Reduzieren und das Sintern der Pellets eingesetzt werden.
Das IDK- und das Outokumpu-Verfahren basieren auf der im Schachtofen
erfolgenden Chlorierung des Röstgutes mit Chlorgas· Bei erst erem Verfahren wird das Röstgut vorpelletisiert, letzteres Verfahren
arbeitet unmittelbar mit dem heissen feinkörnigen Röstgut. Problematisch bei beiden Verfahren ist das genaue Auseinanderhalten
der Chlorierungszone und der Erhitzungs- und Kühlungszonen
sowie im industriellen Massstab die gleichmässige Verteilung des Chlors im Schachtofen»
Charakteristisch für alle diese Prozesse ist, dass das Rösten bei einer Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes des Produktes erfolgt
und das Chlorieren in festem Zustand mit festem CaCl2 oder mit
Chlorgas durchgeführt wird, und dass die letztgenannten Stoffe in einer wesentlich über dem theoretischen Bedarf liegenden Menge
eingesetzt werden müssen. Das Röstgut wird entweder, wie beim Kowa-Seiko-Prozess,
vor dem Chlorieren pelletisiert oder gesintert oder, wie beim Montedison-Prozess, nach erfolgtem Chlorieren vor
dem Eintragen in den Hochofen. Für das Trocknen, Erhitzen und Sintern ist Brennstoffzufuhr von aussen erforderlich. Nur ein Teil der
im Konzentrat enthaltenen Reaktionswärme wird für den Prozess selbst genutzt, nämlich zur Aufrechterhaltung der Rosttemperatur,
und vielfach wird beim Rösten auch Wärme in Form von Dampf gewonnen.
lieben dem Chlorieren wird bei der Verarbeitung gewisser Eisensulfidkonzentratc
auch mit Sulfat!sierung gearbeitet. Beim SuIfatisieren
lassen sich aber zum Beispiel Blei und Edelmetalle nicht gewinnen, sondern diese vä?ülc\Den^im^R^strückstand. Auch die im
copy
Konzentrat enthaltenen Grundstoffe Calcium und Barium werden leicht
sulfatisiert und binden, da unlöslich, Schwefel an das Röstgut, so dass die Qualität des Eisenerzes beeinträchtig wird.
Dieser Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten Mangel
zu beseitigen und ein wärmev.irtschaftlich günstiges, umweltfreundliches
Verfahren zur Verarbeitung von feinkörnigen Erzen und Konzentraten zu für die Eisengewinnung geeignetem Eisenoxid und zu
NE-Metallchloriden zu schaffen, aus denen die Wertmetalle nach an
sich bekannten Verfahren gewonnen werden können.
Die hauptsächlichen Merkmale der Erfindung gehen aus den beigefügten
Fntcntanisprnrhm hervor.
Die oben genannten Vorteile werden erreicht, indem man das feinkörnige
Erz beziehungsweise Konzentrat sehr weitgehend zu einer
Oxidschmelze oxydiert und diese Schmelze in einer separaten Zone einer Chlorierung unterzieht. Bei der vorliegenden Erfindung erfolgt
das Rösten somit bei sehr hoher Temperatur, vorzugsweise bei über 15000C, und unter so oxydativen Verhältnissen, dass eine Oxidschmelze
anfällt, deren Erstarrungspunkt sich noch durch Zusatz von Calciumoxid senken lässt, und die Chlorierung dieser Schmelze
erfolgt in einer separaten Zone. Auf diese Weise v/ird die im Erz bzw. Konzentrat enthaltene Wärmeenergie wirksam für den Röstprozess
und der Wärmegehalt der Schmelze für die Chlorierung genutzt, so dass im Prinzip keine Zusatzwärme erforderlich ist. Das Chlorierungsmittel
lässt sich mit der Oxidschmelze wirksam vermischen, und die Chlorierungssone zum Beispiel durch eine Gasschleuse· leicht
von der Röstzone isolieren. Ausserdem wird eine beträchtlich geringere Menge an Chlorierungsmittel benötigt als früher.
Bei der vorliegenden Erfindung wird die in. den Eisensulfiden enthaltene
Wärmeenergie som^Q^'^my^^^l^s^ v/irksame Weise für den
COPy BAD ORIGINAL
Prozess1 selbst genutzt. Das Rösten erfolgt vorzugsweise in Suspension
nach dem bekannten Schweberöstschmelzverfahren der Fa. Outokumpu Oy bei einer Temperatur oberhalb 15000C, wobei dann hauptsächlich
Eisenoxidschmelze, ein Gemisch aus Eisen(ll)- und Eisen(lll)
Oxiden, in dem sich auch die Gangart !component en des Erzes bzw,
Konzentrats, wie zum Beispiel SiO2, CaO, Al2O5 und HgO, lösen. In
der Praxis bewirken die besagten Begleitkomponenten eine Senkung der Schmelzpunktes der entstehenden Oxidschraelze, und bedarfsfalls
kann diese Temperatur zum Beispiel durch CaO-Zusatz reguliert werden. Zur Regulierung der Temperatur stehen bedarfsfalls folgende
Möglichkeiten zur Verfügung: Vorwärmen der Verbrennungsluft, Sauarstoffanreicherung der Verbrennungsluft und/oder Einsatz fossiler
Brennstoffe oder äussere Kühlung oder wärmebindende Zusätze zum einzutragenden Erz bzw. Konzentrat.
Die Gase werden gemäss normaler Schweberöstschmelzraethode in den
Abwärmekessel geleitet und über Elektrofilter der SOg-Verarbeitung
in Form von Schwefelsäuiegewinnung, S02-Verflüssigung oder
Elementarschwefelgewinnung zugeführt. Der Prozess ist kontinuierlich und von gleichmässigem Verlauf, so dass die Behandlung der
Gase keine Schwierigkeiten bietet. Je nach der chemischen mineralogischen Zusammensetzung des Pyritkonzentrats reichert sich
ein Teil der im Konzentrat enthaltenen NE-Metalle in den Gasen an, aus denen sie zusammen mit dem übrigen Plugstaub auskondensieren,
wie zum Beispiel ein Teil der Zn- und Pb-Verbindungen, oder
mit denen zusammen sie weiterwandern, wie etwa die As-Verbindungen.
Um diese in die Stäube kondensierenden Wertmetallverbindungen aus dem Schweberöstschmelzofen in ein einziges Produkt zu überführen,
empfiehlt es sich, die Flugstäube zurück in den Ofen zu leiten, wodurch sie gezwungen v/erden, alle in die entstehende Schmelze
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CX)PY I . ORIGINAL, INSPECTED
tiberzugehen. Die sich nicht mit den Stäuben niederschlagenden
Verbindungen, zum Beispiel As2O7, werden vor der Weiterbehandlung
des SO„-Gases mit H„SO ,-Lösung aus den Gasen ausgewaschen.
Die sich im Schweberöstschmelzofen ansammelnde Oxidschmelze wird entweder kontinuierlich oder von Zeit zu Zeit in einen anderen Ofen
oder in eine durch eine Gasschleuse abgetrennte Abteilung abgeführt, in den bzw· die gleichzeitig wenigstens eine zu den abzuführenden
Viertmetallen äquivalente Menge schmelzflüssigen Calcium- oder sonstigen Chlorids von geringem Dampf- und Dissoziationsdruck eingetragen
wird. Die Vorgänge können u.a. durch folgende Reaktionsgleichungen veranschaulicht werden:
(1) MeO(D + CaCl2(D > MeCl3 (g) + CaO(D
(2) CaO(D + FeO-Fe3O3(D >CaO-Fe2O3(D + FeO(D
(3) MeO-Fe3O3(D +CaCl2(D ->MeCl2(g) +CaO-Fe3O3(D
(4) MeO-SiO0(D + CaCl0(D ^HeCl0 (g) + CaO-SiO0(D
In den obigen Gleichungen sind die stöchiometrischen Koeffizienten
- ganze oder gebrochene Zahlen - weggelassen. Das aus dem CaCl2
freiwerdende CaO senkt den Schmelzpunkt der Oxidschmelze in einem Grade, dass die während der Chlorierung auftretenden Wärmeverluste
und die zum Aufheizen eventuellen Spülgases erforderliche Wärmemenge dadurch kompensiert werden kann, dass man die Schmelzetemperatur
auf einen V/er te nahe beim neuen Schmelzpunkt absinken lässt. Ausserdem steigert CaO die Aktivität gewisser Metalle, zum Beispiel
von Zn und Pb, indem es von diesen gebildete Ferrite und Silikate zerlegt.
Die Gleichgewichtskonstante nach dem Massenv.drkungsgesetz für die
Reaktion.(1) lautet:
PMeCl X aCa0
aMe0 X aCaCl2
Sie steigt mit zunehmender Temperatur stark an (Tabelle 3) und
Ist gemäss· Definition "bei gleichbleibender Temperatur konstant.
In der Gleichung (5) bedeutet a die Aktivität der Komponente χ und PMeC1 den Dampfdruck des betreffenden Metallchlorids.
Das bei den Chlorierungsumsetzungen aus dem CaCl2 entstehende CaO
löst sich in der Oxidschmelze, wobei seine Aktivität steil zurückgeht, was als beträchtlicher Vorteil gegenüber der in festem Zustand
erfolgenden Chlorierung zu betrachten ist, bei der die Aktivität des entstehenden festen CaO den Wert eins hat. Zwar ist in der
Schmelze auch die Aktivität des MeO kleiner als eins, jedoch ist die
Situation die gleiche wie bei festem Pyritröstgut, bei dem die NE-Metalle gewöhnlich als Metallferrite, -Silikate usw. gebunden
sind. -
Die Schwäche der in festem Zustand mit Hilfe von CaCl2 erfolgenden
Chlorierungsprozesse besteht darin, dass sich mit ihnen in der Praxis
keine Eisensulfia-Rohmaterlalien verarbeiten lassen, deren Gehalt
an HS-Metallen z.B. mehr als 2,5 S^ beträgt, da das entstehende
CaO den Schmelzpunkt der Röst(gut)pellets senkt und es dadurch
zum Sintern der Charge kommt. Beim erfindungsgemässen Prozess, hingegen
bedeutet das Sinken des Schmelzpunktes der Charge einen Vorteil, weshalb bezüglich des EE-Hetallgehaltes des als Rohmaterial
dienenden Eisensulfids praktisch keine Obergrenze besteht.
Die Chloride der Metalle wie Cu, Zn, Pb, Bi, Sb, Au, Ag, As usw.
verdampfen und werden dann kondensiert und nach an sich bekannten Verfahren voneinander getrennt. Auch die in der Schmelze eventuell
verbleibenden Schwefelverbindungen zerfallen und verdampfen so,
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dass die Schmelze nach erfolgter CaCl'p-Behandlung keinerlei im Hinblick
auf die Eisengewinnung schädliche Beimengungen in zu grossen Mengen enthält. Die Schmelze kann nun entweder granuliert, zu Blökken
gegossen oder in Schmelzeform direkt der Eisengewinnung zugeführt werden. Der Prozess eignet sich besonders gut für die Grossproduktion und passt für die verschiedenartigsten Pyrite sowohl
reiner als auch unreiner Form, Da dio bei der Oxydation dieser Pyrite
freiwerdende Wärmeenergie im Rahmen der Prozessführung, zum
Schmelzen, v/irksam genutzt und die überschüssige Wärme (energie) in Form von Dampf gewonnen wird, ist der Prozess in seiner Gesamtheit
energiewirtschaftlich vorteilhaft. Der anfallende Dampf kann bei der Gewinnung eventuell erforderlichen Sauerstoffs, zum Vorwärmen
von dem Prozess zuztiführender luft oder im Zusammenhang mit der
Iiösungsbehandlung der Chloride verwendet werden.
Die durch die hohe Reaktionstemperatur bedingten Ofenkühlungsprobleme
lassen sich zum Beispiel durch die in der finnischen Patentanmeldung
Nr. 753258 dargelegte Konstruktion lösen. An den Wänden des wassergekühlten Reaktionsschachtes und des unteren Ofenteils
schlägt sich ein sog. autogenes Futter nieder, das sich je nach
Zusammensetzung der im Konzentrat enthaltenen Gangart aus hochschmelzenden Eisenoxiden, Silikaten oder Aluminaten zusammensetzt.
Die Gewinnung der Wertmetalle aus den Chloriden kann zum Beispiel wie beim Kowa-Seiko-Verfahren (Yasutake Okubo: "Kowa Seiko Pelletizing Chlorination
Process - Integral Utilization of Iron Pyrites", Journal of Metals, March 1968, S. 63-67) oder nach irgendeiner anderen
bekannten Methode erfolgen je nach den Weiterverarbeitungsmöglichkeiten
für die Wertmetalle. Das Verfahren erlaubt, erfolgt die pH-Wert-Einstellung der Chloridlösung mit Hilfe von Kalk, wobei
auskristallisiert werden kann, eine Chlorumwälzung.
1ORlGfNAL INSPECTED
Im folgenden wird die Erfindung unter"Bezugnahme auf dis beigefüg-,
ten Zeichnungen naher beschrieben» In den Zeichnungen zeigen Fig.
1 und 2 das Fliessbild und Grundstoffverteilungen des erfindungsgemässen
Prozess-es, Fig. 3a und 3b in detaillierterer Form eine zum.
.Arbeiten nach dem erfindungsgemässen Verfahren dienende Anlage im
Aufriss und in der Draufsicht, Fig. 4 eine weitere zum Arbeiten nach dem erfindungsgemässen Verfahren dienende Anlage im Aufriss und
Fig. 5 eine dritte Ausführungsform im Aufriss·.
In Fig. 3 bis 5 bedeuten die Bezugszahlen: 1 Reaktionsschacht,
2 unteres Ofenteil, 3 Steigschacht, 4 Gasschleuse, 5 Chlorierungsofen , 6 Chlorierungstiegel, 7 Gassammler, 8 Chlorierungsreaktor
und 9 Reduktionsofen.
Die Figuren 3, 4 und 5 zeigen somit verschiedene Ausführungsformen
des erfindungsgemässen Prozesses. In Fig. 3 erfolgt die Chlorierung
kontinuierlich in einer die Fortsetzung des Schweberöstschmelzofens
bildenden Chlorierungsabteilung 5, deren Gasraum durch die Gasschleuse 4 vom eigentlichen Schweb erb* st schmelz ofen getrennt ist. In
Fig. 4 erfolgt das Schmelzen kontinuierlich, die Chlorierung jedoch im Chargenbetrieb« Das Calciumchlorid und die Luft können wie in
Fig. 4 auf den Boden des Chlorierungstiegels 6 geleitet werden, oder das Calciumchlorid kann vor dem Abstechen der Oxidschmelze
auf den Tiegelboden gebracht werden, wobei dann ' Luft lediglich_
zum Mischen und zur Aufrechterhaltung des Sauerstoffdruckes verwendet wird. In Fig. 5 sind sämtliche Teilprozesse kontinuierlich einschliesslich
der in diesem Falle angefügten Reduktion der im Chlorierungsreaktor 8 gereinigten Eisenoxidschmelze zu Roheisen im
Reduktionsofen 9·
Im folgenden eine nähere Beschreibung der Erfindung an Hand von Beispielen, die im Versuchsbetrieb mit Schweberöstschmelzofen
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COPY 1ORIG|NAL INSPECTED
und Chlorierungsofen gewonnen wurden; die Versuchsanlage hatte eine
Kapazität "von ca. 1 t/h Erz oder Konzentrat. Die in den Beispielfällen
verarbeiteten Pyrite unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer chemischen Zusammensetzung voneinander. In den Tabellen 1
und 2 sind die betreffenden S to ff mengen und die Konzentrationswerte der wichtigsten Komponenten sowohlbeäm Schweberöstschmelzen als
auch beim Chlorieren, bezogen auf einen Eintrag von 1 t/h Erz oder Konzentrat, zusammengestellt. Die mengenmässigen Verteilungen der
Hauptkomponenten gehen aus den Blockschemen in Pig. I und 2 hervor.
Beispiel 1 zeigt das Verhalten stark arsen- und edelmetallhaltigen
Pyritkonzentrats in dem von der Pirma Outokumpu Oy entwickelten Schweberöstschmelzofen und in dem sich anschliessenden Chlorierungsofen.
Der im Abwärmekessel und im Elektrofilter anfallende Flugstaub wird wegen seines hohen Arsengehaltes nicht umgewälzt.
Das Kontrollieren der Reaktionsschacht-Wärmebilanz erfolgt in der Hauptsache durch Sauerstoffanreicherung der Verbrennungsluft, wobei
sich die G-esamtgasmenge und damit die ITugstaubmenge trotz
verhältnismässig hohen Gehalts des Konzentrats an verdampfenden Komponenten relativ niedrig halten läss-t. Die Chlorierung erfolgt
in einem getrennten Chlorierofen mit schmelzflüssigem CaCl2. Zur
Oxydation des Eisens(ll) und des Schwefels sowie zur Intensivierung
des Verdampfens der Chloride wird in dem Masse, wie es das
Värmebilanz zulässt, Luft in die Schmelze eingeblasen.
Aus Tabelle 1 ist ersichtlich, dass der Schwefelgehalt der Schmelze
im SchweberÖstschmelzofen auf 0,55 % , der Arsengehalt auf 0,86 %
sinkt. Die chlorierte Schmelze enthält lediglich 0,06 % S, 0,09 Si Zn, 0,03 % Pb und 0,08 ?ό As und eignet sich somit ausgezeichi
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BAD ORIGINAL -—.
copy ή
zur Eisengewinnung. Der anfallende CKioridstäub,*"'der neben den verdampften
und kondensierten Chloriden auch mechanisch entstandenen, teilweise sulfatisierten Flugstaub enthält, wird mit
Wasser gewaschen, und aus der anfallenden Lösung sowie dem anfallenden Rückstand werden die Vertmetalle in der Hauptsache nach
hydrometallurgischen Verfahren gewonnen.
Aus dem mengenmässigen Verteilungsschema (Fig. l) der Hauptkomponenten
geht hervor, dass 99,1 % des Schwefels, 91,4 % des Arsens,
41.0 % des Zinks und 53,3 % des Bleis bereits in der Schmelzstufe
eliminiert werden können - ein beträchtlich besseres Ergebnis als bei den herkömmlichen Röstprozessen. Von den Vertmetallen gehen
86.1 % des Goldes und 81,8 % des Silbers in die Chloridstäube über.
Insgesamt gehen in die Stäube über:
Zn 93,6
Pb 96,6
Cu 72,0
Au 93,3
Ag 91,2
Bezüglich der chlorierten Schmelze fällt besonders auf, dass sich
der Schwefel auf sie nur zu 0,1 %, das Arsen zu 0,8 Jo verteilt,
was darauf zurückzuführen ist, dass diese Elemente nicht nur im Schweberöstschmelzofen, sondern auch in der Chlorierungsvorrichtung"
wirksam eliminiert werden. Bei dem nach dem G-egenstromprinzip arbeitenden Kowa-Seiko-Trommelofen , in welchem die Chlorierung
in festem Zustand erfolgt, neigen die am heissen Ofenende (ca, 1250 C) verdampften Schwefel- und Arsenverbindungen und teilweise
auch die Metallchloride dazu, sich am kalten Ofenende, wo die Temperatur des Eintrags nur etwa 5000C beträgt, niederzuschlagen.
Als Folge davon kommt es zu einer Akkumulation dieser Verbindungen im Reaktor und zum Anstieg der Gehaltswerte in dem chlorierten Röstgul
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copy
Beispiel 2 " " :
Beispiel 2 zeigt das Verhalten stark zink-, blei- und kupferhaltigen
feinkörnigen Pyriterzes bei der Verarbeitung geniäss Beispiel 1. Aus Tabelle 2 geht hervor, dass die chlorierte Schmelze 0,04 %
S, 0,1 % Zn, 0,04 % Pb, 0,1 % Cu und 0,06 % As enthält, so dass
auch sie ausgezeichnet zur Eisengewinnung geeignet ist. Der sulfatisierte
Flugstaub aus dein Schweberöstschmelzofen kann zum Beispiel
in einer auf der Basis Ton Rösten und Elektrolyse arbeitenden Zinkfabrik vreitei'verarbeitet werden.
Aus Pig· 2 ist ersichtlich, dass von den Wertmetallen
Zn zu 98,0 %
Pb zu 97,5 % und '
Cu zu 91,8 %
in .die Stäube übergehen. Die Unterschiede gegenüber Beispiel 1 sind
auf die höheren Gehalte, des Ofeneintrags an besagten Metallen
so-wie auf die höhere Temperatur zurückzuführen.
■ ratbelle 1
ifenge Fe . S Zn Pb ' Cu
Schweberöst- kg kg % kg % kg % kg % kg %
schmelzofen
Konzentrat 1000 410 41 430 43 10 1.0 .6 0,6 1 0,1
Kalk 100. '
Staub 153,4 32 20,9 20,9 13,6 4,1 2,7 3,2 2,1 0,1 0,06
Schmölze 694,5 378 54,4 3,8 0,55 5,9 0,85 2,8 0,40.0,9 0,13
co ' .
O Chlorierungs-
ca ofen
^ Schmelze 694,5 378 54,4 3,8 0,55 5,9 0,85 2,8 0,40 0,9 0,13
^ CaCl2 48jo
Chlorid- 67>4 15^9 23,6 1,5 2,2 5,26 7,8 2,6 3,8 0,62 0,92
Chlorierte 687 5 362 52,7 0,4 0,06 0,64 0,09 0,21 0,03 0,28 0,04
Schmelze ' > 1 ; » >
t -t ft
Schweberöst | |
schmelzofen | |
Konzentrat | |
Kalk | |
Staub | |
Schmelze | |
co O |
Chlorierunqs- |
cc* | ofen Schmelze |
Q. | CaCl2 |
cn | Chlorid staub |
Chlorierte Schmelze |
Tabelle 1 (Forts.)
As SiO- GaO Au Ag Cl
kg % kg % kg % g g/t g g/t kg
kg % kg % kg % g g/t g g/t kg
7,0 63 6,3 10 1.0 18 18 33 33
100 100
31,4 20,5 2,9 1,9 5,1 3,3 1,3 8,5 31 20
6,0 0,86 60,18,65 104;9 15,1 16,7 24 29,9 4,3
6,0 0,86 60p. 8,65 104,9 15,1 16,7 24 29,9 43
30,7 63,9
5,45 8,1 1,0-1,5 2,6 3,8 15,5 230 27,0 400 29,6 43;9
0,55 0,08 59,18,6 126,5 18,4 1,2 1,7 2,9 4,2 0,2 0,03
Schwebe- Menge rö'st*-
scbmelzfen
Fe
kg kg
Zn Pb j cu
. kg % kg % kg %
As
SiO.
CaO
Konzentrat 1000 390 39 450 Kalk Staub
kg % kg ■ % kg
3,5 12 1,2 j 8,5 0,85 5,0 0,5 57
Cl .
kg %
kg %
5,7 6,7 0,67
100
;1 29,0 18,2 24;0 15,1 16,7 10,5 6,7 4,2 0,8 0,50 2,2 1,4 4,4 2,8 7 6 4 8
Schmelze 730,5 361 49,4 3,0 0,4118,3- 2,5 5,3' 0,72 7,7* 1,05 0,8 0,1152,6 7,2 119;1 I6V
Chlorierunqs- . ; . 7 ofen ■' . · ■
Schmelze 730,5 361 49;4 3,0'. 0,41 18,3 2;5 .5,3 0,72 j 7,7 1,05 0,8 0,11 52,6 7,2 119,1 16 3
ZaC1 5470 ,, I
88,1 14,8 ; 16,8 j 1,8 j 2,0 1776 20,0 5,0 5,7 j 7,0 7,9 0,4 0,45 1,1 1,2 3,1 3,5
Chlorierte 706,0 346 49,0 ! 0,3
"tin ' . ' ■
Schmelze
0,04 0,7 0,1 0,3 0,04
34,5 63,9 '',I
33,2 j7,7 ^, !,",>.
0,7 0,1 0,4 0,06 51,5 7,3 135,5 19,2 0,2 0,03;":'
IS) CD
Reaktion
1. 3Cu2O+3 CaCl2(I) = 2 Cu3Cl3 (g) f 3 CaO(s)
Cu2O: 1200-1509K (s),. 1509-1500K 1
2. ZnO(s) +CaCl2 (1) =ZnCl2(g) +CaO (s)
3. PbO (1) + CaCl2 (1) = PbCl, + CaO (s)
0: 1200-1226K (1), 122S-1800K (g)
co ^
2 4. PbO (g) + CaCl2 (1) = PbCl3 + CaO (s)
■£ 5. As O (f) + 3 CaClp (1) = 2 AsCl.. (g) +
5; 3 CaO (S)
Tabelle 3 | 1300K | 1400K | 1600K | 1700K | 1800K |
1200K | l,6xlO~3 | 0,0173 | 0,026 | 0,036 | |
(s) I7SxIO"5 | l,9xlO"3 | 6,7χ10~3 | 0,05 | 0,11 | 0,22 |
4,lxlO~4 | 0,302 | 0,65 | 2;07 | 3,22 | 4,68 |
0,155 r | 70,7 | 36,3 | 11,8 | ||
197,5 | ΙΟ"13 | 2,5xlO~12 | 5,0xl0~10 | 4,0xl0~9 | 2xlO"£ |
10-14,8 | |||||
Claims (6)
1. Verfahren zum Rösten feinkörniger, NE-Metalle enthaltender
Eisenerze und/oder -konzentrate sowie zum Chlorieren derselben zwecks Verdampfens der NE-Metalle als Metallchloridverbindungen,
dadurch gekennzeichnet, dass das feinkörnige Erz beziehungsweise
Konzentrat unter erhöhter Temperatur zu einer Qziäschmelze oxydiert wird, unter die zwecks Verdampfens der Nichteisenmetallchloride
aus der Eisenoxidschmelze ein Chloriermittel sowie Luft gemischt v/erden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
als Chloriermittel eine zu den abzuführenden NE-Metallen wenigstens
stöchiometrische Menge Calciumchlorid eingesetzt wird, das
der Oxidschmelze vorzugsweise in schmelzflüssigem Zustand zugesetzt
wird.
3· Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
so viel kalkhaltiger Stoff zugesetzt v/ird, dass dieser zusammen mit dem aus dem Chloriermittel entstehenden Calciumoxid den
Schmelzpunkt der chlorierten Schmelze auf 1200 bis 135O0C senkt.
4. Verfahren nach irgendeinem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das pulverförmige Erz beziehungsweise
Konzentrat so weitgehend oxydiert wird,' dass der Schwefelgehalfc
der zu chlorierenden Schmelze weniger als 0,6 % beträgt.
5. Verfahren nach irgendeinem der vorangehenden Ansprüche, d a-
d u r c h\ gekennzeichnet, dass pulverförmiges Chloriermittel und Sauerstoff
und/oder Luft bei einer Temperatur von wenigstens 15000C
als Suspension in abwärtiger Richtung geführt werden um die Suspension
auf die unterhalb von ihr befindliche Oxidschmelze t deren
Temperatur ca. 1300 bis 15000O beträgt, prallen zu lassen zu dem
909848/079?
_·,-,..-.,-_ _ OWGlNALiNSPECTED -..1 —.
Zweck, die in der Suspension enthaltenen scMielzflüssigen und festen
Partikeln von den Gasen und dem Flugstaub zu trennen, die nach der Seite abgeführt und danach in die Steigreaktionzone
geleitet werden, während die Oxidschmelze entweder kontinuierlich oder chargenweise in eine separate Chlorierungszone geleitet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der von den Abgasen abgetrennte Flugstaub zwecks Überführens
der darin enthaltenen NE-Metalle in die zu chlorierende Oxidschmelze in die Suspensionsreaktionszone zurückgeleitet wird.
909846/079?
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