DE2917819C2 - - Google Patents
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Description
Polyphenylenoxide und Verfahren zu ihrer Herstellung
sind bekannt und werden in zahlreichen Veröffentlichungen,
beispielsweise in den US-PS 33 06 874 und
33 06 875, beschrieben. Die in diesen US-Patentschriften
beschriebenen Verfahren basieren auf der
Verwendung von Kupfer-Amin-Komplexkatalysatoren.
Katalysatoren auf Manganbasis für die oxidative
Kupplung von Phenolmonomeren zur Herstellung von
Polyphenylenoxiden werden in den US-PS 32 20 979,
35 73 257, 37 87 361 und 39 56 242 beschrieben.
In den US-PS 34 44 133 und 34 55 880 werden Manganchelate
von Bis-salicylaldehydäthylendiimin beschrieben,
die für die Herstellung von Polyphenylenoxiden
vorteilhaft sein sollen. Die japanischen Patentanmeldungen
26 396/73 und 26 398/73 beschreiben ebenfalls
Katalysatoren, die Mangan- oder Kobaltkomplexe einer
oder mehrerer Verbindungen aus der aus primären Aminen
und aliphatischen, alicyclischen und aromatischen
Aldehyden bestehenden Gruppe sein können.
Gegenstand der Erfindung ist die Herstellung von
Copolymerisaten von Polyphenylenoxiden nach einem
Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
ein Phenol der Formel
worin R und R¹ Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
oder Phenyl bedeutet, mit einem α-Alkenylphenol
der allgemeinen Formel
worin R² Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder Vinyl
und R³ Allyl, Vinyl oder
ist, worin n eine ganze Zahl von 1 bis 100 ist, in
Gegenwart eines Mangan (II)-Chelatkomplexkatalysators
der allgemeinen Formel (L) x Mn, worin L ein von einem
ω-Hydroxyoxim abgeleiteter Ligand bedeutet
und Mn das Übergangsmetall Mangan (II) und x eine
Zahl von mindestens gleich etwa 0,5 ist,
eines Lösungsmittels, einer Base und eines Sauerstoff
enthaltenden Gases unter polymerbildenden
Bedingungen umsetzt und danach das Polyphenylenoxidcopolymer
aus der Reaktionsmischung gewinnt.
Das Verfahren gemäß der Erfindung zur Herstellung von
Copolymerisaten von Polyphenylenoxiden, wobei einer
der Phenolreaktanten ein α-Alkenylphenol ist, wird
durch Verwendung eines Mangan(II-Chelatkomplexes
der Formel (L) x Mn, in der L ein von einem ω-Hydroxyoxim
abgeleiteter Ligand, Mn das Übergangsmetall
Mangan (II) und x eine Zahl von wenigstens
etwa 0,5 ist, erleichtert. Der letztgenannte Katalysator,
der in der US-PS 39 56 242 ausführlich beschrieben
wird, weist hohe Aktivität auf.
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann durch die
folgenden Reaktionsschemas, die die Reaktion zwischen
2,6-Xylenol (A) und 2-Allyl-6-methylphenol (B) veranschaulichen,
dargestellt werden:
Die vorstehende Reaktionsfolge ist typisch für das
Reaktionsprodukt eines Phenols der Formel I, d. h.
2,6-Xylenol, und eines α-Alkenylphenols der Formel II,
d. h. 2-Allyl-6-methylphenol. Natürlich wird eine
ähnliche Reaktion mit anderen Reaktionsteilnehmern,
die unter die Formeln I und II fallen, unter Bildung
entsprechender Produkte durchgeführt.
Bedeutsam ist jedoch die Bildung eines Polyphenylenoxids,
das mit einer olefinischen Seitenkette funktionalisiert
ist, die zu einer weiteren Reaktion unter
Bildung von gepfropften Copolymerisaten fähig ist.
Der Reaktionsteilnehmer A ist ein Phenol, das Kohlenwasserstoffsubstituenten
in 2- und 6-Stellung enthält.
Als repräsentative Phenole der Formel I sind 2,6-Dimethylphenol, 2,6-Diäthylphenyl, 2,6-Dipropylphenole,
2,6-Dibutylphenole, 2,6-Dilaurylphenol und 2,6-Diphenylphenol
zu nennen.
Repräsentativ für 2-Alkenylphenole der Formel II sind
2-Allyl-6-methylphenol, 2-Allyl-6-äthylphenol, 2-Vinyl-6-methylphenol,
2,6-Divinylphenol und Verbindungen der
Formel
in der n eine ganze Zahl von 5 bis 1000 ist.
Als Mangan(II)-Chelatkomplexkatalysatoren, die in der
Copolymerisationsstufe verwendet werden, eignen sich
Mn(II)-Chelate, in denen die Chelate durch die folgenden
Liganden gebildet werden: Benzoinoxim, Anisoinoxim,
p-Dimethylaminobenzoinoxim, Furoinoxim, Acetoinoxim,
2-Methyl-2-hydroxy-butan-3-on-oxim (auch als Methylhydroxybutanonoxim
bekannt), ein a-Hydroxyacetophenonoxim,
2-Methyl-2-hydroxy-4-pentanonoxim, 2-Phenyl-2-hydroxybutan-3-on-oxim
(auch als Phenylhydroxybutanonoxim
bekannt und Adipoinoxim.
Das Mengenverhältnis der Copolymerbestandteile I und II
kann variieren, jedoch eignet sich ein Bereich des Verhältnisses
von I zu II von 1 : 0,01 bis 1 : 5,0 Mol-%.
Das Copolymerisationsverfahren kann durchgeführt werden,
indem der Katalysator und die Monomeren in einem geeigneten
organischen Lösungsmittel in Gegenwart eines Sauerstoff
enthaltenden Gases und eines Alkalis zusammengegeben
werden. Im allgemeinen können die Polymerisationen
durchgeführt werden, indem der Katalysator und die Monomeren
in einem geeigneten organischen Lösungsmittel in
Gegenwart eines Sauerstoff enthaltenden Gases zusammengegeben
werden. Die Polymerisationen können im allgemeinen
unter Anwendung eines Molverhältnisses von phenolischen
Monomeren zum Mangankatalysator von 100 : 1 bis 300 : 1
durchgeführt werden.
Bevorzugt als Lösungsmittel für die Polymerisation wird
ein Gemisch eines niederen Alkanols mit 1 bis 6 C-Atomen,
z. B. Methanol, mit einem aromatischen organischen Lösungsmittel,
z. B. Toluol, Benzol, Chlorbenzol, Xylol oder
Styrol. Das Mengenverhältnis des phenolischen Monomeren,
z. B. 2,6-Xylenol, zum niederen Alkanol, z. B. Methanol,
zum aromatischen organischen Lösungsmittel in der Reaktion
beträgt vorzugsweise 20 : 20 : 60 bis 16 : 10 : 74 (in Gew.-%).
Die genauen Verhältnisse sind nicht entscheidend wichtig
und können in Abhängigkeit vom jeweils verwendeten
Katalysator variiert werden.
Der Katalysator wird in einem niederen Alkanol, z. B.
Methanol, gelöst und der Lösung des Phenolmonomeren im
organischen Lösungsmittel in einem Reaktor, der mit
Sauerstoffeinführungsrohr und einem geeigneten Rührwerk
versehen ist, zugesetzt. Um die Stabilität und Reaktionsfähigkeit
des Katalysators zu erhöhen, können primäre,
sekundäre oder tertiäre Amine, z. B. n-Hexylamin, dem
Reaktionsgemisch gemäß dem in der US-PS 39 56 242 beschriebenen
Verfahren zugesetzt werden. Verschiedene Amine sind
in den US-PS 33 06 874 und 33 06 875 genannt. Das Amin
kann in einer Menge zugesetzt werden, die einem Molverhältnis
von Phenol zu Amin im Bereich von 100 : 0,05
bis 100 : 15 entspricht.
Die Polymerisation wird ausgelöst, indem ein Sauerstoffstrom
in einer Menge, die im Überschuß über der absorbierten
Menge liegt, eingeführt wird. Ein Alkali ist wichtig
und wird vorzugsweise als 50%ige wäßrige Natriumhydroxidlösung
in einer solchen Menge zugesetzt, daß ein Molverhältnis
der Phenolverbindung zum Hydroxylion von
14 : 1 bis 18 : 1 und mehr, vorzugsweise von 16 : 1 während
der Polymerisation aufrecht erhalten wird. Weitere
geeignete basische Materialien sind in der US-PS
39 56 242 beschrieben. Nach der Auslösung der Reaktion
überschreitet die Temperatur 45°C, vorzugsweise 35°C im
wesentlichen nicht. Wenn ein Polyphenylenoxid mit einer
Grenzviskosität von 0,25 bis 0,60 dl/g, gemessen in
Chloroform bei 30°C, erhalten wird, kann die Reaktion
abgebrochen werden, indem genügend wäßrige Essigsäure
oder wäßrige Schwefelsäure in den Reaktor gegeben wird,
um das Reaktionsmedium zu neutralisieren. Nach der Neutralisation
kann das gesamte Reaktionsgemisch mit einem
geeigneten Lösungsmittel, z. B. Methanol, ausgefällt und
nach üblichen Methoden isoliert werden.
Das erhaltene Copolymerisat, d. h. die Verbindung C im
vorstehenden Reaktionsschema, kann auf Grund der darin
enthaltenen olefinischen Seitenkette einer weiteren
Behandlung durch Pfropfung unterworfen werden, wobei
durch Umsetzung des Copolymerisats mit Styrol unter
Propfpolymerisationsbedingungen ein Polyphenylenoxid-
Polystyrol-Pfopfmischpolymerisat gebildet wird.
Ebenso wird eine Polyphenylenoxid-Polybutadien-Pfropfmischpolymerisat
durch Umsetzung des Copolymerisats, z. B. des
vorstehend genannten Produkts C, mit Butadien oder
Polybutadien unter Pfropfmischpolymerisationsbedingungen
gebildet.
Toluol155 ml
Methanol28 ml
NaOH1,2 g
2,6-Xylenol28,50 g (0,233 Mol)
2-Allyl-6-methylphenol1,82 g (0,012 Mol)
Katalysator bei 1500 : 1 (Gesamtmonomere/Mangan)
MnCl₂0,0206 g Benzoinoxim0,0744 g
MnCl₂0,0206 g Benzoinoxim0,0744 g
Der Katalysator und die Base werden unabhängig voneinander
in Methanol gelöst. Das 2,6-Xylenol wird in
70 ml Toluol gelöst und in zwei Teile geteilt: Eine
Hälfte wird in einen Dreihalsrundkolben mit aufgesetztem
Rührer und Sauerstoffeinführungsrohr gegeben. Dem Rest
wird das 2-Allyl-6-methylphenol zugesetzt; das verbliebene
Toluol und die Lösungen der Base und des Katalysators
werden in den Reaktor gegeben, worauf mit der
Einführung von Sauerstoff begonnen wird. Der zweite
Teil des Monomeren wird innerhalb von 17 Minuten zugetropft.
Die Temperatur wird 50 Minuten zwischen 25 und
30°C gehalten. Nach dieser Zeit wird die Base stöchiometrisch
mit wäßriger Essigsäure neutralisiert. Das Polymerisat
wird mit Methanol ausgefällt und getrocknet.
Grenzviskosität 0,74.
Banden, die C-H-Biegungsschwingungen zuzuschreiben
sind, sind im Infrarotspektrum des Copolymerisats sichtbar
und dienen als Beweis, daß das Copolymerisat gebildet
worden ist. Diese Banden sind im Infrarotspektrum des
Phenylenoxid-Homopolymeren normalerweise nicht vorhanden.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Copolymeren von Polyphenylenoxiden,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein
Phenol der allgemeinen Formel
worin R und R¹ Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
oder Phenyl bedeutet, mit einem α-Alkenylphenol
der allgemeinen Formel
worin R² Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder Vinyl
und R³ Allyl, Vinyl oder
ist, worin n eine ganze Zahl von 1 bis 100 ist, in
Gegenwart eines Mangan(II)-Chelatkomplexkatalysators
der allgemeinen Formel (L) x Mn, worin L ein von einem
ω-Hydroxioxim abgeleiteter Ligand bedeutet
und Mn das Übergangsmetall Mangan (II) und x eine
Zahl von mindestens gleich etwa 0,5 ist,
eines Lösungsmittels, einer Base und eines Sauerstoff
enthaltenden Gases unter polymerbildenden
Bedingungen umsetzt und danach das Polyphenylenoxidcopolymer
aus der Reaktionsmischung gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Phenol 2,6-Xylenol ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das α-Alkenylphenol der allgemeinen Formel II
aus Verbindungen besteht, in denen R² Methyl oder
Vinyl ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das α-Alkenylphenol 2-Allyl-6-methylphenol ist.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das α-Alkenylphenol 2-Vinyl-6-methylphenol ist.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das α-Alkenylphenol 2-Vinyl-6-äthylphenol ist.
7. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das α-Alkenylphenol 2,6-Divinylphenol ist.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mangan(II)-chelatkomplexkatalysator Benzoinoxim
ist.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß 2,6-Xylenol in Gegenwart eines Benzoinoximkatalysators
mit 2-Allyl-6-methylphenol copolymerisiert
wird.
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