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Bewehrungselement
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Die Erfindung betrifft ein Bewehrungselement für plattenförmige, auf
Biegung beanspruchte Stahlbetonbauteile, mit einem räumlich bewehrten Bereich, an
den sich beidseitig ein ebener Bereich anschließt, wobei Längsbewehrungsstäbe als
positive und negative Bewehrung mit quer verlaufenden Verbindungsstäben verschweißt
sind, die im räumlich bewehrten Bereich bügelartig ausgebildet sind.
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Ein Bewehrungselem.ent dieser Art ist beispielsweise aus der AT-PS
340 650 oder der DE-AS 1 659 129 bekannt geworden. Die Bewehrungselemente weisen
eine geringe Breite auf, und werden mit geringfügiger Überlappung aneinander gereiht.
Da deren Breite gering ist, ergeben sich daraus Verlegevorteile insoferne, als die
beispielsweise für eine Ortbetondecke benötigte Anzahl berechnet und verlegt wird,
wobei außer der Voraussetzung der Uberlappung keine besondere Verlegekontrolle erforderlich
ist.
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Als Bewehrung für auf Biegung beanspruchte, plattenförmige Stahlbetorlbauteile,
beispielsweise Massivdecken, werden weiters als ebene Bewehrung Baustahlmatten allgemein
verwendet. Zur Herstellung der negativen Bewehrung werden Gitterträger oder ähnliche
Teile, über Abstandhalter distanzierte Mattenstreifen od.dgl. an der Baustelle zugelegt.
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Beispielsweise zeigen die AT-PS 311 629, und die DE-PS 2 010 666 Matten,
wobei trägerförmige Mattenteile unter Spannung zwischen zwei Längsbewehrungsstäbe
verklemmt bzw. in Querbewehrungsstäbe eingehängt werden. Die AT-PSen 287 992 und
297 452 zeigen Baustahlmatten, aus denen durch eine V-förmige Knickung von Querbewehrungsstäben
räumliche Bewehrungsgebilde
der eingangs genannten Art erzeugt werden,
die parallel verlaufende Gitterträger aufweisen.Diese Bewehrungsgebilde können direkt
verlegt oder in Beton zur Herstellung von Fertigteilen eingearbeitet werden, wobei
sie gegebenenfalls auf eine ebene Bewehrungsmatte aufgelegt werden.
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Schließlich ist es aus der DE-AS 2 154 518 bekannt geworden, eine
Bewehrungsmatte durch mehrmaliges Umbiegen der Querstäbe an einem Längsrand mit
einem Bewehrungskorb zu versehen. Derartig hergestellte Bewehrungselemente werden
aneinandergereiht, indem der Bewehrungskorb eines Elementes auf den ebenen Randbereich
eines weiteren Elementes gelegt wird, wobei sie sich um mehr als die Breite des
Bewehrungskorbes überlappen, um eine kraftschlüssige Verbindung zu erzielen, die
im räumlich bewehrten Bereich unbedingt erforderlich ist.
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Bei an Ort herzuslellenden Stahlbetonrippendecken mit Verdrängungskörpern
beträgt der Rippenabstand zwischen 50 und 90 cm. Eitie durchgehende Ortbetonüberdeckung
wird mit Verteilerstahen bewehrt. Zusätzlich werden bei Bedarf Querrippen angeordnet.
Im Gegensatz dazu werden bei Stahlbetonrippendecken mit r.ertigteilen, also mit
Trägern und Verdrängerkörper im sogenannten Alltagsbau (Wohnungen usw.) weder Verteilerstäbe
noch Querrippen vorgesehen, wobei für ca. 75% aller Bauvorhaben ein Trägerprogramm
mit wenigen verschiedenen Typen ausreichend ist.
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Die Aufgabe der Erfindung liegt nun darin, Bewehrungselemente, insbesondere
für an Ort herzustellende Stahlbetonmassivdecken, zu schaffen, bei denen die Bewehrung
entsprechend der Bewehrung von Fertigteildecken bemessen ist, sodaß gegenüber der
bisher gehandhabten Bemessung
für Ortbetonmassivdecken eine beträchtliche
Einsparung an Bewehrungsstahl erzielt werden kann, wobei die Bewehrungselemente
in einfachster Weise verlegbar sein sollen.
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ErfindungsgemäR wird dies dadurch erreicht, daß die Gesamtbreite
des Bewehrungselementes einer Breiteneinheit entspricht, die durch den Abstand der
Längsmittelebenen zweier Rippen einer Stahlbetonrippendecke bestimmt ist, wobei
vorzugsweise die positive Längsbewehrung in der Verteilung über ihre Teilbreite
zumindest eine an sich bekannte Querschnittshäufung aufweist.
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Erfindungsgemäße Bewehrungselemente lassen sich nunmehr bei Ortbetondecken
in derselben Art wie Träger und Verdrängungskörper bei Fertigteildecken aneinanderreihen.
Der räumlich bewehrte Bereich ist dabei mit der Rippe bzw. dem Träger einer Rippendecke
vergleichbar, wobei die Gesamtbreite der beiden aneinanderstoßenden ebenen Bereiche
zweier aneinandergereihter Bewehrungselemente dem Abstand zwischen zwei Rippen oder
Trägerin, also dem Verdrängungskörper enLspricht.
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Eine besondere Bewehrung dieser ebenen Bereiche ist für den erwähnten
Alltagsbau nicht notwendig, da ja auch im Bereich der Verdrängerkörper bei Fertigteildecken
in diesen Fällen keinerlei Verteilerbewehrung vorgesehen ist.
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Für Extremfälle können selbstverständlich auch bei der Verlegung
erfindungsgemäßer Bewehrungselemente zusätzliche Verteilerstäbe vorgesehen werden.
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Eine mit erfindungsgemäßen Bewehrungselementen erstellte Massivdeckenbewehrung
weist dennoch gegenüber der Bewehrung von Fertigteildecken eine Überbemessung auf
Grund der Verbindungsstäbe
auf, die beim erfindungsgemäßen Bewehrungselement
als horizontale Abstandhalter denen. Die Überbemessung ist jedoch gegenüber der
Überbemessung bei herkömmlichen Bemessungsgrundlagen für Massivdecken so gering,
daß die erwähnte beträchtliche Einsparung an Bewehrungsstahl erreicht wird. Die
Verlegung der Bewehrungselemente ist denkbar einfach; sie werden nur aneinandergereiht,
wobei ausschließlich darauf zu achten ist, daß der Abstand zwischen den räumlich
bewehrten Bereichen zweier Bewehrungselemente nicht dem vorschriftsmäßigen Abstand
der Rippen bei Rippendecken übersteigt, was an der Nichtberührung der Bewehrungselemente
sofort erkannt werden kann.
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Die erfindungsgemäßen Bewehrungselemente können ähnlich wie Fertigteilträger
in Serien vorgefertigt werden, sind auf Grund ihrer geringen Gesamtbreite (zwischen
50 und 90 cm) leicht transportierbar, und können in rascher und von ungeübten Kräften
durchführbarer Arbeit verlegt werden, da nie bloß aneinandergereiht werden. Zusätzlich
bilden die Vtrb indungsstäbe die in bestimmten Fällen bei Fertigteildecken erforderlichen
Verteilerstäbe, sodaß auch deren getrennte Verlegung entfällt.
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Die bevorzugte Querschnittsanhäufung der positiven Längsbewehrung
in der Verteilung über ihre Teilbreite erfolgt ebenfalls in Anlehnung an die Bewehrungsverteilung
bei Stahlbetonrippendecken; es können vorzugsweise eine oder zwei Querschnittsanhäufungen
vorgesehen sein, die im ersten Fall 60 bis 80 %, im zweiten Fall je 30 bis 40 %
der positiven Längsbewehrung umfassen.
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Die erfindungsgemäßen Bewehrungselemente eignen sich ebenso vorteilhaft
zur Herstellung von Fertigbauteilen,
etwa bewehrten Platten für
Plattendecken usw. Sie weisen weiters den Vorteil der Stapelbarkeit auf, da die
Teilbreiten der negativen und positiven Längsbewehrung einander nicht überschneiden.
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Nachstehend wird nun die Erfindung an Hand der Figuren der beiliegenden
Zeichnungen näher beschrieben, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
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Die Fig. 1 bis 7 zeigen Stirnansichten von verschiedenen Ausführungsbeispielen
der erfindungsgemäßen Bewehrungselemente. Die Bewehrungselemente 1, deren Gesamtbreite
a dem Abstand der Längsmittelebenen zweier Rippen einer Stahlbetonrippendecke entspricht,
sind aus Längsbewehrungsstäben 2 und quer verlaufenden Verbindungsstäben 3 verschweißt,
wobei die Längsbewehrungsstäbe 2 in zwei ebenen Bereichen B die positive Längsbewehrung
II, und im räumlich bewehrten Bereich A auch die negative Längsbewehrung I bilden.
Die negative Längsbewehrung I ist über eine Teilbreite b, die positive Längsbewehrung
II über eine Teilbreite c verteilt, wobei die Teilbreite c in beliebigen Verhältnissen
(Fig. 1, 4 und 5 - 1:1, Fig. 2 - 2:5, Fig. 3 - 1:2 und Fig. 6 - 1:3) unterteilt
sein kann. Der räumlich bewehrte Bereich A entspricht einer bewehrten Rippe, einer
Stahlbetonrippendecke, in den Fig. 2 - 5 und 7 etwa einem Fertigteilträger, an den
sich beidseitig je ein ebener Bereich B anschließt.
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Beim Aneinanderreihen zweier erfindungsgemäßer Bewehrungsgebilde 1
entsprechen ein rechtsseitiger und ein linksseitiger ebener Bereich B dem Zwischenraum
zwischen zwei Rippen einer Rippendecke-, etwa einem Verdrängungskörper.
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Die Enden der Verbindungsstäbe 3 sind einseitig (Fig.
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1 - 6) aufgebogen, sodaß zur Abstandhalterung ein entlang des anderen
Seitenrandes angeordneter Längsbewehrungsstab
2 eingehängt werden
kann. In der Ausführung nach Fig. 7 sind beidseitig die Enden der Verbindungsstäbe
aufgebogen, die sich beim Aneinanderreihen überdekcne. In beiden Fällen wird durch
die Verbindungsstäbe eine Verteilerbewehrung erzielt.
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Die Längsbewehrungsstäbe 2 können in der negativen und in der positiven
Längsbewehrung I, II gleichmäßig verteilt sein (schematisch in Fig. 1 dargestellt).
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Bevorzugt sind jedoch Querschnittsanhäufungen 4,5 vorgesehen (Fig.
2 - 7). Vor allem in der positiven Längsbewehrung führen Querschnittshäufungen 5
zu weiteren Stahleinsparungen, da etwa nur 30 % der Längsbewehrungsstäbe 2 sich
über die gesamte Länge zu erstrecken brauche, während die übrigen 70 % entsprechend
dem Momentenverlauf abgemindert sein können.
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Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 und 3 sind zweimal 10 % der Gesamt
längsbewehrung-als Negativbewehrung und 80 % als Positivbewehrung verteilt, wobei
die Positivbewehrung in vier Gruppen von zweimal 10 z durch Querschnittsanhäufung
von zweimal 30 % aufgeteilt sind.
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Fig. 4 zeigt eine Verteilung von 10 % Negativbewehrung und 90 % (10
% + 40 % + 40 %) Positivbewehrung und Fig. 5, 6 und 7 eine Verteilung von 20 % Neyativbewehrung
und 80 % Positivbewehrung, die nach Fig. 5 in Gruppen von 10 % + 30 % + 40 % , nach
Fig. 6 in Gruppen von 10 % + 10 % + 60 % und nach Fig. 7 in Gruppen von 40 % + 40
% geteilt sind.
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Weitere Variationen lassen sich durch Längsbewehrungsstäbe 2 mit unterschiedlichen
Durchmesser erzielen.
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Die Verbindungsstäbe 3 können durchlaufend gebogen ausgebildet sein,
können jedoch im räumlich bewehrten Bereich A auch durch eigenen Bügel, gegebenenfalls
Doppel-oder
Dreifachbügel in lotrechter oder schräger Anordnung
dargestellt sein.
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Die Ausführung nach Fig. 6 zeigt noch eine weitere Besonderheit der
erfindungsgemäßen Bewehrungselemente 1 Die Querschnittsanhäufungen 4,5 können auch
nichtübereinanderliegend angeordnet sein. Diese Ausbildung kann gegebenenfalls eine
leichtere Herstellung in der Fertigungsanlage mit sich führen, da für Zubringe-
und Festhalteeinrichtungen eine günstigere Anordnung getroffen werden kann.
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Da für eine Vielzahl von Anwendungsfällen mit nur wenigen Typen von
erfindungsgemäßen Bewehrungsgebilden das Auslangen gefunden werden kann, bilden
auch die Serienfertigung und die Lagerhaltung keine Schwierigkeiten.
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