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Titel der Erfindung
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Drahtabnahmearm fur schnellaufende Verseilmaschinen Anwendungsgebiet
der Erfindung Die Erfindung betrifft einen Drahtabnahmearm für schnelllaufende Verseilmaschinen,
deren Spulen paarweise auf der als Hohlwelle ausgebildeten Maschinenachse koaxial
und hintereinander frei drehbar gelagert sind, wobei der mit Leit-und Führungsrollen
versehene Drahtabnahmearm jeweils zwischen den beiden Spulen eines Spulenpaares
drehfest auf der Hohlwelle angeordnet ist und wechselweise mit den beiden Spulen
des Spulenpaares drehkraftmäßig verbunden werden kann.
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Charakteristik der bekannten technischen Ibsungen Verseilmaschinen,
bei denen von der einen Spule das Verseilgut abgezogen und die andere Spule des
Spulenpaares gleichzeitig mit Verseilgut bespult werden kann, sind bekannt. In der
DD-PS 122 406 ist der Drahtabnahmearm einer solcher Verseilmaschine beschrieben.
Im wesentlichen besteht dieser Drahtabnahmearm aus einem inneren mit der Hohlwelle
fest verbundenen Teil und einem in diesem schwenkbar gelagerten äußeren Teil. Im
inneren, nicht schwenkbaren Teil des Drahtabschlagarmes ist ein Doppelhebel drehbar
auf einer senke recht zur Mittenachse des Drahtabnahmearmes und achsparallel zur
Mittenachse der inneren Drahtfübrungsrolle angeordneten Achse gelagert. Die Enden
des Doppelhebels sind über je einen Knie hebel mit den achsparallel geführten Reibbacken
der Spulenkupplung verbunden. Die Kniehebelgelenke sind mit senkrecht zur Mittenachse
der Hohlwelle verlaufenden, mittels
Druckfedern in Richtung auf
die am drehbaren Teil des Abnahmearmes innenseitig achsparallel zur Hohlwelle angeordneten
Nockenplatte beaufschlagten Stößel verbunden. Am innenliegenden Hebelarmende des
Doppelhebels ist ein weiterer, diesen Hebelarm verlängernder Hebel angeordnet, der
seinerseits über eine Druckfeder zur Erzeugung einer Reibkraft beaufschlagt ist
und sich andererseits über eine zweite Druckfeder gegen den Hebelarm der an der
Drehachse des Doppelhebels gelagerten inneren Drahtführungsrolle abstützt.
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In einem zweiten Ausführungsbeispiel der genannten Patentschrift ist
der drehbare Teil des Drahtabnahmearmes als Hohlzylinder ausgebildet und weist in
seinem Inneren eine senkrecht zur Mittenachse des Hohlzylinders angeordnete Achse
auf, die die Drehachse eines Doppelhebels bildet und an deren der Hohlwelle zugewandten
Ende eine Kurvenscheibe fixiert ist, Diese Kurvenscheibe, die über eine Zug- oder
Druckfeder, die an einem Ende des Doppelhebels angreift, mit den Reibbacken der
Spulenkupplung unter Kraft schluß gehalten wird, betätigt wechselweise die Mitnahme
der einen oder der anderen Spule eines Spulenpaares.
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Diese bekannten Drahtabnahmearme an den genannten Verseilmaschinen
weisen erhebliche Nachteile auf. So sind zum wechselseitigen Antrieb der Spulen
eines Spulenpaares jeweils zwei Kupplungsreibelemente erforderlich, von denen das'eine
durch die Kurvenscheibe zum Einsatz gelangt, während das andere weggeschaltet werden
muß. Die Verriegelung des drehbaren Teiles oder dessen Entriegelung im feststehenden
Teil des Drahtabnahmearmes ist nicht mit der Kupplungsbetätigung verbunden, so daß
es zu Schaltfehlern und dadurch bedingt zu Drahtrissen kommen kann, Beim Einrücken
des jeweiligen Reibelementes an den Reibring der Spule ist durch die zwischen Kurvenscheibe
und Reibelement auftretende Reibung eine erhöhte Kraftaufwendung erforderlich und
außerdem führt die Stoßbelastung der Schaltelemente beim Schaltvorgang zum starken
Verschleiß und zu Dauerbrüchen an den Bauteilen. Nachteilig ist auch die Drahtführung
bei den bekannten Drahtabnahmearmen. So haben diese entweder keinen oder einen ortsfest
angebrachten Führungsnippel vor der ersten Drahtführungsrolle. Verzichtet man ganz
auf diesen, so kann es leicht zum Abspringen
des Drahtes von der
Drahtleitrolle kommen, wenn sich der Draht lockert. Der ortsfest angebrachte Drahtführungsnippel
führt zum Abknicken des Drahtes im Nippel und damit zu erhöhter Nippelreibung. Auch
die Befestigung der inneren Drahtleitrolle am nicht drehbaren Teil des Drahtabnahmearmes
erfordert eine hohe Fertigungsgenauigkeit der anschließenden, in der Hohlwelle angeordneten
rohrförmigen Drahtführungen, um ein Abknicken des Drahtes beim Einlauf in diese
zu vermeiden.
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Ziel der Erfindung Das Ziel der Erfindung besteht darin, den technischen
und ökonomischen Aufwand zu senken, Schaltfehler zu vermeiden und die Bedienbarkeit
der Verseilmaschine zu verbessern.
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Darlegung des Wesens der Erfindung Die Aufgabe, die durch die Erfindung
gelöst werden soll, besteht darin, einen Drahtabnahmearm für schnellaufende Verseilmaschinen
zu schaffen, der ein sicheres Kuppeln mit den Spulen bei gleichzeitiger Arretierung
seiner Stellung gestattet und mit Führungselementen ausgerüstet ist, die starke
Abknickungen sowie hohe Reibbelastungen bei guten Leiteigenschaften vermeidet. Gleichzeitig
soll damit eine Regelung der Drahtzugkraft erfolgen.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der drehbare
Teil des Drahtabnahmearmes in einem von den Seitenträgern des auf der Hohlwelle
fixierten Teiles des Drahtabnahmearmes gehaltenen Tragring gelagert ist und aus
einem im Tragring drehbar gelagerten Zylinder besteht, dessen Drehachse senkrecht
auf der Mittenachse der Hohlwelle steht und daß im Zylinder ein Doppelhebel auf
einer senkrecht zur Drehachse des Zylinders und quer zur Hohlwelle angeordneten
Achse gelagert und durch Druckfedern ständig in einer Drehrichtung beaufschlagt
ist, wobei das eine auf die Hohlwelle weisende Ende des Doppelhebels in Richtung
auf den Spulenflansch abgekröpft und mit einer Reibbacke für die Spulenkupplung
versehen ist, während das andere in radialer Richtung verlaufende Ende des Doppelhebels
eine Drahtleitrolle
trägt und dieser Hebelarm einen rechtwinklig
verlaufenden Ansatz aufweist, an dem die Nockenscheibe einer auf dem Zylinder gelagerten,
mit Handhebeln versehenen Welle angreift und daß auf dem Zylinder ein den Einlaufnippelträger
mit Einlaufnippel und eine Drahtleitrolle aufnehmender Tragarm angeordnet ist.
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Weiterhin sieht die Erfindung vor, daß die Druckfedern am Doppelhebel
sich gegen zwei Anschläge abstützen, von denen der eine verstellbar ist und zwischen
Reibbacke und Hebelarmende des Doppelhebels eine ebenfalls verstellbare Druckschraube
vorgesehen ist.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die mit Nockenscheibe
und Handhebeln versehene, auf dem Zylinder gelagerte Welle von einer Drehfeder umgeben
ist und daß der Tragring an seinem Außenumfang um 1800 zueinander versetzt Nuten
aufweist, in die der Nocken der Nockenscheibe im Betriebszustand einrastet.
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Zur Erfindung gehört fernerhin, daß die äußere Drahtleitrolle bzw.
deren Halterung im Tragarm drehbar und der Einlaufnippelträger schwenkbar auf der
Drahtleitrollenachse gelagert ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführung des Draht abnahme armes besteht
darin, daß alle der Fliehkraft unterliegenden Teile, die Arretierungs und Kupplungsaufgaben
bewältigen, z. B.
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die Handhebel oder der Doppelhebel, im Betriebszustand eine fliehkraftneutrale
Stellung einnehmen.
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Ausführungsbeispiel Anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
soll die Erfindung näher erläutert werden. Es bedeuten: Fig. 1 eine Seitenansicht
auf den Drahtabnahmearm bis zur Mittenachse der Verseilmaschine Fig. 2 eine Ansicht
auf Drahtabnahmearm entsprechend Fig. 1, jedoch um 900 gedreht.
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Der Drahtabnahmearm gemaß der Fig. 1 und 2 ist auf der Eohlwelle 1
der Verseilmaschine drehfest angeordnet. Er besteht aus den Seitenträgern 4, die
auf einer Lagerschale 5 befestigt und über diese mit der Hohlwelle 1 drehfest verbunden
sind. Auf den Seitenträgern 4 ist ein Tragring 3 befestigt, der den schwenkbaren,
als Zylinder 2 ausgebildeten Teil des Drahtabnahmearmes 2 in sich aufnimmt. Im Zylinder
2 ist ein Doppelhebel 6 mittels der Achse 7 gelagert. An dem nach innen weisenden
Ende des Doppelhebels 6, das achsparallel zur Maschinenachse abgekröpft ist, befindet
sich die Reibbacke 8 der Spulenkupplung für die Spulen 9, 10 des Spulenpaares, zwischen
denen der Drahtabnahmearm auf der Hohlwelle 1 angeordnet ist. An seinem nach außen
gerichteten Ende des Doppelhebels 6 ist eine Drahtleitrolle 11 gelagert. Durch Druckfedern
12 wird der Doppelhebel 6 ständig in Richtung auf die jeweilige Spule 9 10 beaufschlagt.
Das eine Widerlager 13 der Druckfedern 12 ist verstellbar. Gleichermaßen ist die
Reibbacke 8 durch eine im Ende des Doppelhebels 6 angeordnete Druckschraube 14 verstellbar.
Der Doppelhebel 6 weist am nach außen weisenden Hebelarmende einen rechtwinklig
abgekröpften Ansatz 15 auf, dessen Ende entweder kreisförmig abgerundet oder mit
einer Rolle versehen ist. Auf dem Zylinder 2 ist weiterhin eine Welle 16 gelagert,deren
beide Enden mit Handhebeln 17 versehen sind. Auf der .Melle 16 ist weiterhin eine
Kurvenscheibe 18 fixiert, die einen Nocken 19 und einen sogenannten Sattel 20 besitzt.
Der Nocken 19 rastet im Betriebszustand in Nuten 21 am Tragring 3 ein. Auf der Welle
16 angeordnete Drehfedern 16' halten den Nocken 19 in der eingerasteten Stellung.
Beim Umweckseln von der Spule 9 zur Spule 10 oder umgekehrt werden die Handhebel
17 umgelegt. Dabei rastet der Nocken 19 aus der Nut 21 aus und der Sattel 20 schiebt
sich unter die Rolle des Ansatzes 14. Dabei wird die Reibbacke 8 vom Reibring 22
der Spule 9, 10 abgehoben. Der Drahtabnahmearm kann leicht geschwenkt werden. Auf
dem Zylinder 2 ist weiterhin ein radial nach außen weisender Tragarm 23 befestigt.
Dieser nimmt eine drehbar gelagerte Halterung 24 für die äußerste Drahtleitrolle
25 auf, die mittels der Achse 26 in der Halterung 24 gelagert ist. Auf der gleichen
Achse 26 ist der Einlaufnippelträger 27 mit
dem Einlaufnippel 28
schwenkbar gelagert. An dem Einlaufnippel 27 befindet sich noch eine Ausgleichsmasse
29.
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Der Draht 30 wird bei laufender Verseilmaschine von der Spule 9 abgezogen
und gelangt durch den Einlaufnippel 28 über die Drahtleitrolle 25 und die Drahtleitrollen
11, 31 in die im Inneren der Hohlwelle 1 achsparallel angeordneten Führungsrohre
32 und von da zum Verseilpunkt (nicht dargestellt). Die Drahtleitrolle 31 ist mittels
einer Halterung 33 direkt an der Hohlwelle 1 befestigt und ragt in das Innere der
Hohlwelle 1. Die Halterung 33 ist als Tasche 34 ausgebildet, die den Teil der Drahtführungsrolle
31, der in die Hohlwelle 1 hineinreicht, umschließt. Ist z. B. die Spule 9 leergefahren
und die Verseilmaschine bleibt stehen, so werden die Handhebel 17 soweit geschwenkt,bis
der Nokken 19 aus der Nut 21 ausgerastet und der Sattel 20 am abgerundeten Teil
des Ansatzes 15 einrastet. Damit wird die Drehsperre des drehbaren Teiles des Drahtabnahmearmes
aufgehoben und gleichzeitig durch das Anheben des Ansatzes 15 durch die Kurvenscheibe
18 der Reibbacken 8 vom Reibring 22 der Spule 9 abgehoben. Der Drahtabnahmearm kann
leicht gedreht werden.
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Ist die Drehung um 1800 vollzogen, so werden die Handhebel-17 wieder
in die radiale Stellung gebracht. Dabei rastet der Nocken 19 der Kurvenscheibe 18
ein und die Reibbacke 8 liegt am Reibring der Spule 10 an, Der Draht 30 kann wieder
in bekannter Weise über die Leitelemente zum Verseilpunkt geführt und mit dem abgelaufenen
Ende der Spule 10 verbunden werden. Die Verseilmaschine ist wieder betriebsfertig.
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Die nunmehr leere Spule 9 wird in bekannter Weise während des Verseilbetriebes
wieder bespult.
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Dieser Drahtabnahmearm weist gegenüber seinen Vorgängern wesentliche
Vorteile auf, die insbesondere darin bestehen, daß der Aufbau recht einfach und
bedienungsleicht gestaltet wurde und Bedienungsfehler somib ausschließt. Weiterhin
läßt sich die Reibkraft entsprechend einstellen, wenn sich z. B. die Drahtdurchmesser
ändern oder sonstige Veränderungen in bezug auf den Drahtzug auftreten. Die Anordnung
des Hebels 6 bewirkt; außerdem eine Regelung des Kupplungsmomentes durch die auftretende
Drahtzugkraft d. h. steigt die Drahtzugkraft an, dann vermindert sich die Reibkraft
am
Reibbacken 6, weil dieser infolge der die eingestellte Norm
übersteigenden Drahtzugkraft vom Reibring 22 der Spule 9, 10 abgehoben baw. der
durch die Druckfedern 12 verursachte Druck vermindert wird.
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Wesentlich ist auch die Masseverteilung des Hebels 6, die so vorgenommen
wurde, daß die für den Anfahrvorgang der Verseilmaschine erforderliche erhöhte Kupplungseinstellung
in der Mittelstellung des Hebels 6 durch das Unwuchtmoment im Fliehkraftfeld kompensiert
ist. Die Anordnung des Einlaufnippels 28 ermöglicht diesem, sich auf die verschiedenen
Winkelstellungen des Drahtes 30 einzustellen.
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Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen 1 - Hohlwelle 2 - Zylinder
3 - Tragring 4 - Seitenträger 5 - Lagerschale 6 - Doppelhebel 7 - Achse 8 - Reibbacken
9; 10 - Spulen 11 - Drahtleitrolle 12 - Druckfedern 13 - Widerlager 14 - Druckschraube
15 - Ansatz 16 - Welle 16' - Drehfedern 17 - Handhebel 18 - Kurvenscheibe 19 - Nocken
20 - Sattel 21 - Nuten 22 - Reibring 23 - Tragarm 24 - Halterung 25 - Drahtleitrolle
26 - Achse 27 - Einlaufnippelträger 28 - Einlaufnippel 29 - Ausgleichsmasse 30 -
Draht 31 - Drahtleitrolle 32 - Führungsrohre 33 - Halterung 34 - Tasche
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