DE2914009A1 - Harnstoff-formaldehyd-klebstoffe, verfahren zu deren herstellung und verwendung derselben - Google Patents
Harnstoff-formaldehyd-klebstoffe, verfahren zu deren herstellung und verwendung derselbenInfo
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Description
8. März 1979
Die Erfindung betrifft den in den Patentansprüchen näher gekennzeichneten
Gegenstand.
Harnstoff-Formaldehyd-Klebstoffe finden eine spezielle Verwendung
als Bindemittel bei der Fabrikation von Presspanplatten oder gegenfurnierten Sperrholzplatten, die erhalten werden durch Hitzeverpressen
von praktisch aus Cellulose bestehenden Teilchen, z. B. Spänen oder Abfällen aus Holz oder ähnlichen Partikeln, die mit diesen Klebstoffen
imprägnierbar sind, bzw. durch Hitzeverpressen von Holzstreifen oder -platten.
Durch die Erfindung wird die Aufgabe gelöst, Harnstoff-Formaldehyd-Klebstoffe
herzustellen, die sehr stabil sind und die Herstellung von Presspan- oder Sperrholzplatten mit sehr guter Kohäsionskraft aufgrund
der eine gute Verbindung zwischen den sie aufbauenden Bestandteilen sicherstellenden Klebstoffwirkung ermöglichen und somit Vorteile
gegenüber bekannten Typen von Harnstoff-Formaldehyd-Klebstoffen
aufweisen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird dem Klebstoffpräparat ein anorganisches
Salz in solcher Weise einverleibt, daß das Salz an einer Polymerisationsreaktion
teilnimmt, indem es mit den zur Herstellung des Klebstoffs verwendeten Ausgangsprodukten reagiert.
Auf diese Weise wird ein Klebstoff-Endprodukt mit den für die angestrebten
Verwendungszwecke erforderlichen Qualitätsmerkmäfen und Eigenschaften
erzielt, das bereits vorpolymerisiert ist und dessen Polymerisation bei Gebraich leicht beendet werden kann bei der Fabrikation
von Platten durch Hitzeverpressen.
Der wie angegeben hergestellte Klebstoff bleibt ohne Änderung der Viskosität
monatelang bei 25 0C oder bei erhöhten Lagerungstemperaturen
stabil. Als weiterer Vorteil kommt hinzu, daß bei Verwendung dieses Klebstoffs zur Herstellung von Presspanplatten oder gegenfurnierten
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Platten die Qualität der erhaltenen Platten verbessert ist und diese höhere Werte für die innere Kohäsionskraft ergeben.
Ferner behält der auf diese Weise hergestellte Klebstoff seine Reaktivität
bei gegenüber Ammoniaksalzen und Säuren, die während der Plattenherstellung in der Regel als katalytische Mittel verwendet
werden.
Vorteilhaft ist ferner, daß dieser Klebstoff in verschiedenen molaren
Verhältnissen von Formaldehyd / Harnstoff herstellbar ist und daß die Verarbeitungsbedingungen bei der Plattenherstellung (Dauer der
Kompression, Druckanwendung und dergleichen) die gleichen sind wie im Falle üblicher bekannter Harnstoff-Formaldehyd-Klebstoffe.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann als Formaldehyd-lieferndes
Material wahlweise eine wäßrige Formaldehydlösung, mehr oder weniger polymerisierter Formaldehyd, Paraformaldehyd oder aich
mit Harnstoff bereits vorkondensierter Formaldehyd verwendet werden.
Wird als Formaldehyd-lieferndes Material eine wäßrige Formaldehydlösung
verwendet, so werden zwei Harnstoff-Zugaben während des Erhitzens vor
dem Abbruch der Polymerisationsreaktion durchgeführt.
Bei der als Ausgangsprodukt verwendeten wäßrigen Formaldehydlösung
kann es sich um jede im Handel verfügbare Lösung handeln. Bei der am meisten verwendeten Lösung handelt es sich um eine 37%ige Formaldehydlösung,
die genügend Methanol enthält, um das Ausfällen von festem Polymer unter den üblichen Transport- und Lagerungsbedingungen zu verhindern.
Verwendbar ist jedoch ebenso höher konzentrierter Formaldehyd oder auch Paraformaldehyd.
Bei Verwendung einer 37%igen Formaldehydlösung wird dieser eine solche
Menge an anorganischem Salz zugesetzt, daß das molare Verhältnis von anorganischem Salz zu Formaldehyd zwischen 0,015 und 0,35 liegt. Nach
Zugabe des anorganischen Salzes wird das Gemisch erhitzt, eine erste
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Harnstoff-Zugabe bei einer Temperatur des Gemisches von etwa 50 0C
in solcher Menge durchgeführt, daß das erhaltene molare Verhältnis
Formaldehyd / Harnstoff etwa 2,65 beträgt, das Erhitzen fortgesetzt
und eine zweite Harnstoff-Zugabe bei einer Temperatur des Gemisches
von etwa 100 0C in solcher Menge durchgeführt, daß das erhaltene molare
Verhältnis Formaldehyd / Harnstoff zwischen etwa 2,0 und 2,65 liegt.
Wird ein Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensat als Formaldehyd-lieferndes
Material verwendet, so erfolgt eine Harnstoff-Zugabe während das Gemisch erhitzt wird.
Bei dem als Formaldehydquelle verwendeten Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensat
kann es sich um jeden auf dem Markt befindlichen Typ von Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensat handeln. Derartige Vorkondensate
weisen in der Regel die folgenden Charakteristika auf:
aktive Konzentration (Harnstoff + Formaldehyd) 60 bis 85 % molares Verhältnis Formaldehyd / Harnstoff 4:1 bis 6:1
Derartige Vorkondensate bieten den Vorteil, daß sie eine höhere Formaldehydkonzentration
und gleichzeitig eine sehr gute Stabilität (mehr als 6 Monate) haben und die Herstellung der Harnstoff-Formaldehyd-Klebstoffe
stark vereinfachen.
Es sind mehrere Verfahren zur Herstellung von Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensaten
bekannt, die im wesentlichen von der Art und Weise abhängen, nach der der Formaldehyd gewonnen wurde:
- Absorption von gasförmigem Formaldehyd mit höher konzentrierten Harnstof
flösungen,
- Konzentration normaler wäßriger Formaldehydlösungen und Stabilisierung
mit Hilfe von Harnstoff, oder
- direkte Reaktion einer sehr konzentrierten Formaldehydlösung (68 bis
70 %) mit Harnstoff.
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Wird von einem Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensat ausgegangen, so
sind die Verfahrensstufen zur Gewinnung eines üblichen Harnstoff-Formaldehyd-Klebstoffs
die gleichen wie wenn von einer Formaldehydlösung ausgegangen wird, mit der Ausnahme, daß es normalerweise nicht
nötig ist, eine abschließende Wasserentfernung durchzuführen.
Die Menge an Salz, die dem Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensat zugesetzt
wird, ist so groß, daß das molare Verhältnis Salz / Formaldehyd zwischen 0,015 und 0,35 liegt.
Das Erhitzen des Gemisches kann entweder vor der Zugabe des Salzes
und des Wassers oder unmittelbar danach begonnen werden.
Die Zugabe des Harnstoffe erfolgt sodann, wenn die Temperatur des Gemisches
zwischen 60 und 65 0C liegt in solcher Menge, daß das erhaltene
Verhältnis Formaldehyd / Harnstoff zwischen 2,0 und 2,65 liegt.
Nach dieser ersten Harnstoff-Zugabe wird der pH-Wert zwischen 5 und 6,5
eingestellt und das Erhitzen wird fortgesetzt, bis das Gemisch eine Temperatur von 80 bis 100 0C erreicht, worauf die Polymerisationsreaktion
abgebrochen wird.
Nach den angegebenen beiden Verfahrensweisen hat von dem Zeitpunkt ab,
wo die erste Harnstoff-Zugabe erfolgt ist, das Gemisch unabhängig vom
Typ des verwendeten Formaldehyd-liefernden Materials die gleichen Eigenschaften und die restliche Verfahrensoperation wird in gleicher Weise
durchgeführt.
Sobald das Gemisch die gewünschte Viskosität erreicht hat, wird die
Polymerisationsreaktion durch Alkalisch-jnachen des Gemisches, z. B.
durch Zugabe einer Natriumhydroxydlösung, abgestoppt, wenn die Temperatur
des Gemisches zwischen 80 und 100 0C liegt.
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Danach wird das Gemisch abgekühlt und eine Harnstoff-Zugabe bei
einer Temperatur des Gemisches zwischen 6 0 und 80 0C in solcher
Menge durchgeführt, daß das erhaltene Verhältnis Formaldehyd / Harnstoff zwischen 1,5 und 2,0 liegt.
Der Überschuß an Wasser wird gegebenenfalls entfernt durch Destillation
unter Vakuum und danach wird das Abkühlen fortgesetzt bis zu Raumtemperatur oder einer geringfügig darüber liegenden Temperatur,
d. h. bis auf eine Temperatur von 20 bis 35 0C, worauf der pH-Wert
auf 8,0 bis 8,5 eingestellt wird.
Der auf diese Weise erhaltene Klebstoff kann sodann zur Herstellung
von Presspanplatten oder furnierten Platten verwendet werden.
Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann der Harnstoff
teilweise durch Melamin ersetzt werden zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit
des Klebstoffs gegen Wasser in dem Falle, wo er zur Herstellung von Presspan- oder Sperrholzplatten verwendet wird, die außen
zum Einsatz gelangen sollen.
Beim erfindungsgemäß verwendeten anorganischen Salz kann es sich um jedes
lösliche anorganische Salz handeln, z. B. um ein Alkalimetalloder Erdalkalimetallsalz, insbesondere um ein Alkalimetall- oder Erdalkalimetallhalogenid,
oder um ein Salz aus Mineralsäure und einem Alkali- oder Erdalkalimetall, z. B. um ein Alkalimetallsulfat.
Typische geeignete Salze zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind z. B. Magnesiumchlorid, Kaliumchlorid, Natriumchlorid, Calciumchlorid, Kaliumbromid, Natriumbromid und Natriumsulfat.
Den erfindungsgemäßen Klebstoffen können ein oder mehrere Zusätze, wie
sie üblicherweise bei der Harnstoff-Formaldehyd-Klebstoff-Herstellung
zur Anwendung gelangen, zugesetzt werden, z. B. Zusätze, die die Quali-
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tat des Leims oder der erhaltenen Platten verbessern, wie feuerfestmachende
Mittel.
Die erfindungsgemäßen Harnstoff-Formaldehyd-Klebstoffe werden in
gleicher Weise angewandt, wie die bekannten Harnstoff-Formaldehyd-Klebstoffe
bei der Fabrikation von Presspan- und Sperrholzplatten.
Die Bedingungen in Bezug auf Temperatur, Druck und Druckdauer hängen
insbesondere von der Dichte und der Dicke der herzustellenden Pressspanplatte ab und sie stellen Parameter dar, deren Wahl dem Fachmann
geläufig ist. In der Regel beträgt die Temperatur etwa 100 bis 200 0C
und der Druck etwa 2 bis 30 bar (2 bis 30 kg/cm2).
Die verwendete Menge an Klebstoff beträgt etwa 5 bis 15 Gewichtsteile
unter der Annahme, daß es sich zu 100 % um Trockensubstanz handelt, pro 100 Teile zu verbindende Partikel.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern, ohne
sie zu beschränken.
Es wurde von einem Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensat ausgegangen,
dessen molares Verhältnis Formaldehyd / Harnstoff 5 betrug und dessen
pH-Wert zwischen 7,3 und 7,5 lag. Dieses Vorkondensat wurde auf eine Temperatur von 60 bis 65 0C erhitzt.
Sodann wurde ein anorganisches Salz in dem Vorkondensat gelöst zusammen
mit einer Wassermenge, die nötig war, um den Feststoffgehalt des
fertigen Klebstoffs auf dessen Normalwert von 65 + 1 % zu bringen und
dabei wurd die Menge an zugesetztem anorganischen Salz so gewählt, daß das molare Verhältnis anorganisches Salz / Formaldehyd zwischen
0,015 und 0,35 lag.
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Sobald das Salz vollständig gelöst war (bei einer Temperatur von 60 bis 65 0C), wurde erstmals Harnstoff in solcher Menge zugegeben,
daß das molare Verhältnis Formaldehyd / Harnstoff zwischen 2,1 und
2,3 lag, und das Erhitzen wurde fortgesetzt. Der pH-Wert wurde bei 50 0C gemessen und es wurde sichergestellt, daß er beim angestrebten
Wert von 6,3 bis 6,6 lag.
Das Erhitzen wurde bis auf 100 0C fortgesetzt und das Gemisch wurde
bei Rückflußtemperatur gehalten, wobei periodisch der pH-Wert und die
Viskosität gemessen wurden. Der pH-Wert soll dabei zwischen 6,3 und 6,5 gehalten werden und erforderlichenfalls wurde der pH-Wert erniedrigt
durch Zugabe von 10%iger Ameisensäure im Laufe der Reaktion. Eine derartige pH-Einstellung ist jedoch in der Regel nicht notwendig.
Die Polymerisationsreaktion wurde durch Zugabe einer 50%igen Natriumhydroxydlösung
abgebrochen, sobald die Viskosität des Gemisches den für den jeweiligen Klebstofftyp gewünschten Wert erreicht hatte.
Das Gemisch wurde sodann auf 70 bis 90 0C abgekühlt und ein zweitesmal
mit Harnstoff in solcher Menge versetzt, daß das molare Verhältnis Formaldehyd / Harnstoff zwischen 1,53 und 1,59 lag. Nach dieser Harnstoff-Zugabe
wurde das Produkt auf eine Temperatur zwischen 20 und 35 0C abgekühlt und schließlich wurde der pH-Wert auf 8,0 bis 8,5 eingestellt.
Der erhaltene Klebstoff war sodann verwendbar zur Herstellung von Presspanplatten oder furnierten Sperrholzplatten.
Es wurde von einem Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensat ausgegangen,
dessen molares Verhältnis Formaldehyd / Harnstoff 4,8 betrug. Es wurde die erforderliche Menge Wasser zugesetzt, um dem fertigen Klebstoff
einen Trockenfeststoffgehalt im normalen Bereich zwischen 60 und 70
Gew.-% zu verleihen. Erforderlichenfalls wurde der pH-Wert des Vorkondensats auf 7,2 bis 8,0 eingestellt.
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Es wurde sodann das anorganische Salz in solcher Menge zugesetzt, daß das molare Verhältnis Salz / Formaldehyd zwischen 0,015 und
0,35 lag.
Als Alternativmaßnahme erwies es sich als möglich, das Salz ganz oder teilweise in Wasser zu lösen vor der Zugabe zum Vorkondensat.
Das Gemisch wurde sodann auf 60 0C erhitzt, worauf eine erste Harnstoff-Zugabe
in solcher Menge erfolgte, daß nach dem Harnstoff-Zusatz das molare Verhältnis Formaldehyd / Harnstoff zwischen 2,2 und 2,5
lag.
Das Erhitzen wurde bis auf 80 0C fortgesetzt und unter Aufrechterhaltung
dieser Temperatur wurde der pH auf einen Wert zwischen 5,8 und 6,0 eingestellt. Der pH-Wert und die Viskosität des Gemisches wurden
periodisch gemessen. Die Polymerisationsreaktion wurde abgebrochen durch Zugabe einer Natriumhydroxydlösung, sobald die Viskosität des
Gemisches 5 000 cps bei 25 0C betrug. Es wurde weiter abgekühlt bis
auf 60 0C und dann erfolgte eine zweite Harnstoff-Zugabe unter Einstellung
des Verhältnisses Formaldehyd / Harnstoff auf 1,8 bis 2,0. Nach dieser Harnstoff-Zugabe wurde das Produkt auf 20 0C gekühlt und
schließlich wurde der pH-Wert auf 8,0 bis 8,5 eingestellt. Der auf diese Weise erhaltene Klebstoff war fertig zum Gebrauch.
Zur Verfahrensdurchführung erwiesen sich die folgenden Mengen als geeignet:
100 kg Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensat mit einem Gehalt an 60 % Formaldehyd und 25 % Harnstoff werden vermischt mit 40 kg
Wasser und 20 kg Kaliumchlorid. Bei der ersten Harnstoff-Zugabe werden
23 kg und bei der zweiten Zugabe 12 kg Harnstoff zugesetzt. Die
auf diese Weise erhaltene Menge an Klebstoff beträgt 195 kg.
Ein derartiger Klebstoff erweist sich als ganz besonders geeignet zur
Herstellung von gegenfurnierten Sperrholzplatten.
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Es wurde von einer wäßrigen Lösung mit 37 Gew.-% Formaldehyd ausgegangen.
Der pH wurde auf einen schwach alkalischen Wert eingestellt, nämlich auf einen Wert zwischen 7,0 und 8,0, worauf das anorganische
Salz zugegeben wurde. Es wurde mit dem Erhitzen begonnen und sobald die Temperatur 50 0C erreicht hatte, erfolgte die erste Harnstoff-Zugabe
in solcher Menge, daß ein molares Verhältnis Formaldehyd / Harnstoff von 2,65 erreicht wurde. Sobald die Temperatur 100 0C erreicht
hatte, wurde der pH auf einen Wert zwischen 5,8 und 6,2 eingestellt. 30 Minuten später wurde die zweite Harnstoff-Zugabe in solcher
Menge durchgeführt, daß ein molares Verhältnis Formaldehyd / Harnstoff
zwischen 2,0 und 2,25 erreicht wurde. Die Reaktion wurde abgebrochen durch leichtes Alkalisch-machen, sobald die Viskosität 35 cps
bei 25 0C betrug.
Die Kühlung wurde sodann bis auf 80 0C fortgesetzt, worauf eine dritte
Harnstoffzugabe erfolgte, um das molare Verhältnis Formaldehyd / Harnstoff
zwischen 1,45 und 1,6 zu bringen.
Das überschüssige Wasser wurde durch Destillation im Vakuum entfernt
und der Klebstoff wurde auf 20 0C abgekühlt. Der pH wurde auf einen
Wert zwischen 8,0 und 8,5 eingestellt und die Viskosität des auf diese Weise erhaltenen Klebstoffs lag zwischen 350 und 500 cps.
Zur erfolgreichen Verfahrensdurchführung waren z. B. die folgenden
Mengen verwendbar:
150 kg 37%ige wäßrige Formaldehydlösung 20 kg Natriumbromid
42 kg Harnstoff (erste Zugabe)
42 kg Harnstoff (erste Zugabe)
8 kg Harnstoff (zweite Zugabe)
22 kg Harnstoff (dritte Zugabe)
Die Menge an auf diese Weise erhaltenem Klebstoff beträgt etwa 200 kg.
22 kg Harnstoff (dritte Zugabe)
Die Menge an auf diese Weise erhaltenem Klebstoff beträgt etwa 200 kg.
Ein derartiger Klebstoff eignet sich in besonders vorteilhafter Weise
zur Herstellung von Presspanplatten.
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Es wurde von einem Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensat ausgegangen,
dessen molares Verhältnis Formaldehyd / Harnstoff 5 betrug.
Erforderlichenfalls wurde der pH auf einen Wert zwischen 7,2 und 8,0
eingestellt und dann wurde Wasser und anorganisches Salz, bei dem es
sich um Kaliumbromid handelte,zugesetzt.
Das Gemisch wurde auf 60 0C erhitzt und dann erfolgte die erste Harnstoff-Zugabe
in solcher Menge, daß das molare Verhältnis Formaldehyd / Harnstoff nach erfolgter Zugabe 2,1 bis 2,4 betrug. Das Erhitzen wurde
bis auf 95 0C fortgesetzt und unter Aufrechterhaltung dieser Temperatur wurde der pH auf einen Wert zwischen 5,9 und 6,1 eingestellt.
Periodisch wurde der pH-Wert und die Viskosität überprüft und die Polymerisationsreaktion
wurde durch Zugabe einer Natriumhydroxydlösung abgebrochen, sobald die Viskosität des Gemisches 1300 cps bei 25 0C betrug.
Das Gemisch wurde sodann auf 60 0C abgekühlt und ein zweitesmal
mit Harnstoff versetzt, und zwar in solcher Menge daß das molarer Verhältnis
Formaldehyd / Harnstoff auf einen Wert zwischen 1,5 und 1,7 gebracht
wurde.
Zur Verfahrensdurchführung erwiesen sich die folgenden Mengen als brauchbar:
115 kg Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensat mit einem Gehalt an 50 % Formaldehyd und 20 % Harnstoff werden vermischt mit 22 kg
Kaliumbromid und 15 kg Wasser.
Bei der ersten Harnstoff-Zugabe werden 32 kg und
bei der zweiten Zugabe werden 20 kg Harnstoff zugesetzt.
Die Menge an auf diese Weise erhaltenem Klebstoff beträgt etwa 200 kg.
Ein derartiger Klebstoff ist insbesondere zur Herstellung von Pressspanplatten
geeignet.
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Dieses Beispiel erläutert die laboratoriumsmäßige Herstellung einer
Presspanplatte, die aus drei Schichten gebildet ist, nämlich aus zwei Deckschichten und einer Mittelschicht.
1. Ausgangsmateralien
a) Holz: Das verwendete Holz bestand zu 100 % aus Kiefern und die Abmessungen der Partikel lagen zwischen 0,15 und 15 mm, wobei die
kleinsten Teilchen für die Deckschichten verwendet wurden.
b) Klebstoff: Verwendbar war der Klebstoff gemäß Beispiel 3 oder Beispiel
4 oder auch ein anderer,in ähnlicher Weise unter Einverleibung des anorganischen Salzes in das Reaktionsgemisch gewonnener
Klebstoff. Der Gehalt an Feststoffen des Klebstoffs betrug 65 + 1 %
2. Aufbringung der Schichten
a) Deckschichten: Das Verhältnis zwischen den Feststoffen des Klebstoffs
und den trockenen Holzteilchen betrug 10 Gew.-%.
Es wurden 973 g Holzteilchen und 175 g eines Binde-mittelgemisches
aus 135 g Klebstoff, 0,27 bis 0,41 g NH4Cl, 5,3 bis 10,6 g Paraffinwachs
(50 %) und 30 bis 35 g Wasser verwendet. .
b) Zwischenschicht: Das Verhältnis zwischen den Feststoffen des Klebstoffs
und den trockenen Holzteilchen betrug 8 %.
Es wurden 1629 g Holzpartikel und 248 g eines Bindemittelgemisches
aus 191 g Klebstoff, 1,5 bis 1,9 g NH4Cl, 9,3 bis 17,6 g Paraffinwachs
(50 %) und 38 bis 46 g Wasser verwendet.
Vom industriellen Standpunkt aus hängt die Menge an Wasser von verschiedenen Faktoren ab, ζ. B.
a) dem Typ der Aufbereitung: mit oder ohne Vorpressen, Temperatur der Platten und dergleichen.
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b) dem Typ der Klebemaschine: Zentrifugenmaschine, Pulverisiermaschine
und dergleichen.
Die theoretische Dichte der fertigen Presspanplatte beträgt 680 bis 690 kg/m3 . Die Ausmaße der erhaltenen Platte betrugen
500 χ 500 χ 17,5 mm.
3. Kompressionsverfahren
Es wurde eine Presse vom Typ Siempelkamp verwendet. Es wurde eine viereckige Fläche mit einer Holzpartikelmenge gefüllt, die ausreichte,
um die oben angegebene Dichte und eine Dicke von 16 mm zu erzielen. Die Temperatur betrug 150 0C und während der Kompression
variierte der Druck zwischen 3 und 25 bar (3 bis 25 kg/cm2), wobei im Verlauf des Zyklus zwei Zwischenetappen der Ventilation
angewandt wurden.
Alle angegebenen Qualitäten der Harnstoff-Formaldehyd-Klebstoffe waren
unabhängig von der Art des verwendeten Formaldehyd-liefernden Materials erzielbar (z. B. aus einer wäßrigen Lösung, aus Paraformaldehyd, aus
konzentriertem Formaldehyd oder aus einem Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensat)
.
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Claims (14)
- Verfahren zur Herstellung von Harnstoff-Formaldehyd-Klebstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man
- *- ein anorganisches Salz einem Formaldehyd-liefernden Material zumischt,
- - das Gemisch erhitzt und mit Harnstoff reagieren läßt zur Bewirkung einer Polymerisationsauslösung in saurem Milieu,
- - die Polymerisationsreaktion abbricht, sobald das Gemisch die gewünschte Viskosität erreicht hat,
- - dem Gemisch Harnstoff zusetzt während der Abkühlung und
- - nach Abkühlung den Klebstoff isoliert.
- 2, Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß man als Formaldehyd-lieferndes Material eine wäßrige Formaldehydlösung, mehr oder weniger polymerisierten Formaldehyd , Paraformaldehyd oder mit Harnstoff bereits vorkondensierten Formaldehyd verwendet.
- 8. März 19793. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß man als Formaldehyd-lieferndes Material eine wäßrige Lösung von Formaldehyd verwendet und während des Erhitzens zwei Harnstoff-Zugaben durchführt.4. Verfahren nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, daß man als wäßrige Formaldehydlösung eine Lösung mit 37 % Formaldehydgehalt verwendet und eine erste Harnstoff-Zugabe bei einer Temperatur des Gemisches von etwa 50 0C in solcher Menge durchführt, daß das erhaltene molare Verhältnis Formaldehyd / Harnstoff etwa 2,65 beträgt, sowie eine zweite Harnstoff-Zugabe bei einer Temperatur des Gemisches von etwa 100 0C in solcher Menge durchführt, daß das erhaltene molare Verhältnis Formaldehyd / Harnstoff zwischen etwa 2,0 und 2,65 liegt.5. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß man als Formaldehyd-lieferndes Material ein Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensat verwendet und während des Erhitzens eine Harnstoff-Zugabe durchführt,6. Verfahren nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß man ein Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensat mit einem molaren Verhältnis von Formaldehyd / Harnstoff zwischen 4 und 6 verwendet und während des Erhitzens die Harnstoff-Zugabe bei einer Temperatur des Gemisches zwischen 60 und 65 0C in solcher Menge durchführt, daß das erhaltene Verhältnis Formaldehyd / Harnstoff zwischen 2,0 und 2,65 liegt.7. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß man als anorganisches Salz ein Alkalimetall- oder Erd^lkalimetallhalogenid oder ein Alkalimetallsulfat verwendet.8. Verfahren nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, daß man das anorganische Salz in solcher Menge zufügt, daß das erhaltene molare Verhältnis von Salz / Formaldehyd zwischen 0,015 und 0,35 liegt.
- 9. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerisationsreaktion durch Alkalisch-machen des Gemisches abbricht, wenn die Temperatur des Gemisches zwischen 80 und 100 0C liegt.909842/08438. März 1979~ 3 " 29U009
- 10. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß man die Harnstoff-Zugabe während des Äbkühlens des Gemisches bei einer Temperatur des Gemisches zwischen 60 und 80 0C in solcher Menge durchführt, daß das erhaltene molare Verhältnis Formaldehyd / Harnstoff zwischen 1,45 und 2 liegt.
- 11. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß man gegebenenfalls nach der während des Äbkühlens des Gemisches erfolgten Harnstoff-Zugabe das Gemisch destilliert.
- 12. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß man das Gemisch auf eine Temperatur zwischen 20 und 35 0C abkühlt und den pH-Wert auf 8,0 bis 8,5 einstellt vor der Isolierung des Klebstoffs.
- 13. Harnstoff-Formaldehyd-Klebstoffe, die erhalten wurden bei Durchführung des Verfahrens nach Ansprüchen 1 bis 12.
- 14. Verwendung der Harnstoff-Formaldehyd-Klebstoffe nach Anspruch 13 zur Herstellung von Presspan- oder Sperrholzplatten aus praktisch aus Cellulose bestehenden Materialien vom Typ der Holzpartikel.809842/0843
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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