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Haarartiger Faden zum Einpflanzen in Hautgewebe
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Die Erfindung betrifft haarartige Fäden zum Einpflanzen in Hautgewebe.
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Es wurden bereits verschiedene fadenartige Gebilde zum Einpflanzen
in Hautgewebe als Ersatz oder zur Vermehrung von natürlichen Haar vorgeschlagen.
Zum Beispiel ist in der US-Patentschrift 3 596 292 ein ziemlich kompliziertes Haarimplantat
mit einem perkutanen Teil beschrieben, von welchem ein haarartiger Faden nach oben
absteht und ein fUr ein Gewebewachstum durchlässiger Verankerungsteil sich unter
den perkutanen Teil erstreckt. In der US-Patentschrift 3 699 969 ist ein anderes
Implantat beschrieben, das aus einer Gruppe einzelner Fäden besteht, die am Ende
der Fadengruppe miteinander verbunden sind.
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In der US-Patentschrift 3 998 230 ist ein haarartiger Faden mit einer
Reihe im Verankerungsende gebildeter geknüpfter Schlingen beschrieben, wobei mindestens
eine dieser Schlingen offen ist, so daß Hautgewebe hindurchwachsen kann Und in der
US-Patentschrift 4 032 686 ist ein künstliches Haar aus thermoplastischem Harz mit
einfädiger Struktur mit einem vergrößerten Wurzelteil beschrieben, der beim Einpflanzen
rückwärts umgeschlagen wird, um so den Faden sicher in der Haut zu verankern.
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Ein allen vorstehend beschriebenen haarähnlichen Fäden gemeinsames
Problem besteht darin, daß das Implantat unzulänglich ist. So ist z.B das in der
US-Patentschrift 3 596 292 beschriebene Gebilde äußerst kompliziert, mit zahlreichen
mit einem Stamm verbundenen Velourschlingen, von welchem Stamm ein keilförmiger
perkutaner Teil ausgeht, in den sich wiederum der äußere Faden erstreckt.
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Das Einpflanzen eines so komplizierten Gebildes ist an sich sehr schwierig.
Wenn man ferner bedenkt, daß der Kopf eines typischen Menschen mehr als etwa 60
000 einzelne Haare trägt, ist leicht ersichtlich, daß ein Versuch zur Bildung einer
so großen Anzahl komplizierter Implantate zum Ersatz von natürlichem Haar äußerst
mühsam und kostspielig wäre. Was die in Gruppen zusammengefaßten, in der t3S US-Patentschrift
3 699 969 beschriebenen Haare betrifft, so st es eine mühsame Aufgabe, die Enden
der Haargruppen miteinander oder mit einem gemeinsamen Verankerungteil zu verwinden,
der so durchlocht ist, daß er die verknüpften Haare zusannnenhält. Die nach der
Lehre des US-Patents 5 998 230 miteinander zu verbindenden Knoten £iflC ebenfalls
mühsam zu bilden und in zuverlässiger und wirksamer Weise in Stellung zu halten.
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Die Aufgabe der Erfindung ist somit ganz allgemein die Schaffung eines
verbesserten natürlichen oder synthetischen haarartigen Fadens zum Einpflanzen in
Hautgewebe.
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Insbesondere ist eine Aufgabe der Erfindung die Schaffung eines haarartigen
Fadenimplantats mit verhältnismäßig einfacher und billiger Struktur, das leicht
in Hautgewebe einzupflanzen ist.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines einzelnen
haarartigen Fadens, der beim Einpflanzen mehrere äußerlich sichtbare Haarschäfte
ergibt.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines haarartigen
Fadens der beschriebenen Art, der sich leicht absichtlich aus Hautgewebe ohne merkliche
Beschädigung der Haut wieder entfernen läßt, nachdem er einmal eingepflanzt worden
war.
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Die Erfindung betrifft ferner einen haarartigen Faden der vorstehend
beschriebenen Art, der aufgrund einer verhältnismäßig kleinen Anzahl von Implantaten
eine große Anzahl von Schäften ergibt.
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Bei einer AusfUhrungsform der Erfindung wird ein haarartiger Faden
zum Einpflanzen in Hautgewebe geschaffen, der einen Verankerungsteil besitzt, der
eine offene Schlinge bildet, von welcher mehrere längliche Schaftteile abstehen.
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Beim Einpflanzen des Verankerungsteils mit der Vielzahl von von der
autoberfläche nach außen abstehenden Schäften kann Hautgewebe durch den aus einer
offenen Schlinge bestehenden Verankerungsteil wachsen und dadurch mehrere mit dem
gemeinsamen Anker mit der Haut verbundene Haarschäfte festhalten.
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Eine andere Ausführungsform der Erfindung besteht in einem haarartigen
Faden zum Einpflanzen in Hautgewebe mit einem subkutanen Teil, der unterhalb der
Hautoberfläche angeordnet werden soll und mit äußeren Teilen verbunden ist, die
oberhalb der Hautoberfläche befindlich sein sollen. Der subkutane Teil des Fadens
besitzt eine offene Schlinge, die einen Raum umfaßt, durch welchen Hautgewebe zur
Verankerung des Fadens wachsen kann und die äußeren Teile bestehen aus einem Paar
länglicher Schäfte.
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In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht eines in Hautgewebe
eingepflanzten Fadens gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, Fig.
2 eine Seitenansicht eines anderen in Gewebe eingepflanzten Fadens gemäß einer anderen
Ausführungsform der Erfindung, Fig. 3 eine Seitenansicht eines anderen in Hautgewebe
eingepflanzten Fadens gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung, Fig. 4
eine Seitenansicht eines in Hautgewebe eingepflanzten Fadens gemäß einer vierten
Ausführungsform der Erfindung, Fig. 5 eine Seitenansicht eines in Hautgewebe eingepflanzten
Fadens gemäß einer fünften Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 6
eine Seitenansicht eines Endteils einer Nadel, an dem der in Fig. 4 dargestellte
Faden lösbar für die Einpflanzung befestigt ist, Fig. 7 eine Seitenansicht der Anordnung
von Nadel und Faden von Fig. 6 während des Einführens in Hautgewebe für die Einpflanzung,
und Fig. 8 eine Seitenansicht eines in Hautgewebe eingepflanzten Fadens gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
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Fig. 1 zeigt einen natürlichen oder synthetischen Faden 10.
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Wenn der Faden synthetisch ist, besteht er vorzugsweise aus einem
Polyester oder Polyamid mit etwa dem gleichen Querschnitt wie das natürliche Haar
eines jeweiligen Patienten.
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Dieser Querschnitt beträgt in der Regel etwa 0,06 bis 0,1 mm (2 1/2bis
4 mil). Der dargestellte Faden besitzt zwei längliche äußere Schaftteile 12, die
etwa parallel unmittelbar oberhalb der Oberfläche 14 des Hautgewebes 15 abstehen.
Die Enden der Schäfte 12 sind in der Zeichnung nicht dargestellt, befinden sich
Jedoch in beliebiger Lage zueinander oberhalb der Hautoberfläche. Der gezeigte Faden
besitzt auch einen subkutanen Teil unterhalb der Hautoberfläche 14, der ebenfalls
ein Paar nebeneinander verlaufender länglicher Schäfte 17 besitzt, welche die äußeren
Schäfte 12 mit einem Schleifenteil 18, der eine offene Schlinge bildet, verbinden.
Nach dem Einpflanzen in das Hautgewebe, z.B. mittels einer Nadel, kann Hautgewebe
durch den von der offenen Schlinge umfaßten Raum wachsen und dabei den Faden fest
mit der Haut verankern.
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Ein besonderer Vorteil eines Fadens dieser Konstruktion gegenüber
den noch zu besdireibenden besteht darin, daß er aus der Haut relativ leicht wieder
entfernt werden kann,
indem man einfach an einem der beiden äußeren
Schäfte zieht, worauf der andere Schaft nach unten durch den Epitheltunnel 19, welchen
das Gewebe nach dem Einpflanzen bald um den Faden bildet, gezogen wird.
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Fig 2 zeigt einen Faden 20 mit ebenfalls zwei länglichen Schäften
21, die aus der Hautoberfläche 14 herausragen und mit einem Verankerungsteil, der
in das Hautgewebe 15 eingebettet ist, verbunden sind. Der Verankerungsteil ist hier
mit einer anderen Fadenschleife 22 am Ende von zwei subkutanen Schäften 24 dargestellt,
welche die Außenschäfte 21 mit der Schleife verbinden. Außerdem besitzt der Verankerungsteil
eine Brücke 25 an der Verbindungsw stelle der Schleife 22 mit den Schäften 24. Die
Schleife und die Brücke bilden somit zusammen eine vollständige Einschließung eines
Raums 26, durch welchen Hautgewebe wachsen kanne Diese Ausführungsform, bei welcher
eine vollständige räumliche Einschließung innerhalb des Veranherungsteils des Fadens
gebildet wird, ergibt einen besonderen Vorteil gegenüber dem Faden von Fig. 1 In
einigen Fällen neigte nämlich dort das Gewebe zwischen den subkutanen Schäften 17
dazu, aus dem Raum zwischen den Schäften herauszuwachsen, so daß ein Hohlraum oder
eine rerbe zwischen den Schäften 17 und der Schleife 18 verm blieb. Wenn dies eintritt,
kann der gesamte Faden dann leicht alls diesem Hohlraum und der Hawc heraustreten.
Das wird durch die Ausführungsform von Fig 2 vermieden. Selbst wenn hier der Gewebekörper
28 oberhalb der Brücke 25 zwischen Schäften 24 herauswächst und eine Höhlung bildet,
bleibt doch das Hautgewebe 26 unterhalb der Brücke 25 und der Schleife 22 an Ort
und Stelle und hält so den Faden fest0
Wenn der Faden herausgezogen
werden soll, können die beiden Außenschäfte 21 leicht auseinander gespreizt werden,
wobei dann die Brücke 25 reißt. Dann kann der Faden leicht an einem der beiden Außenschäfte
herausgezogen werden. Diese Ausführungsform ergibt ersichtlich mehr Stabilität als
die von Fig. 1, und beläßt trotzdem die Möglichkeit des Herausziehens, wenn dies
gewünscht wird.
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Vorzugsweise besteht der Faden 20 in Fig. 2 aus einem polymeren Material.
Die Brücke 25 kann somit durch Aufbringung einer viskosen Lösung des gleichen polymeren
Materials, aus dem der Faden besteht, zwischen die beiden Schäfte 24 gebildet werden,
worauf diese viskose Lösung koaguliert und die Verbindung unter Entstehung der in
der Zeichnung dargestellten Brücke zusammenwächst.
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In Fig. 3, 4 und 5 sind andere Ausführungsformen dargestellt, bei
denen Jedoch der Verankerungsteil des Fadens ebenfalls Jeweils eine offene Schlinge
aufweist, welche eine vollständige Umfassung bildet, wie dies in Fig. 2 dargestellt
ist. Fig. 3 zeigt ein einfädiges Haar 30 mit zwei äußeren Schaftteilen 31, die nach
dem Einpflanzen außen auf der Oberfläche 14 des Hautgewebes 15 aufliegen.
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Der subkutane Verankerungsteil des Fadens 30 ist hier mit einem Knoten
33 unter Bildung eines offenen Schlingenteils 35 verbunden, welcher einen Raum 36
umfaßt, durch welchen Hautgewebe wäscht. Von dem Knoten gehen zwei subkutane Schaftteile
36 aus und in die äußeren Schaftteile 31 über. Wenn auf den Knoten 33 eine viskose
Lösung aufgebracht und koaleszieren gelassen wird, wird der Knoten aus polymerem
Faden in eine einheitliche Verbindung umgewandelt, wie dies Fig. 4 zeigt.
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Fig. 4 zeigt den Faden 40, bestehend aus einem Paar äusserer Schaftteile
41, die in ein subkutanes Paar Schaftteile 42 übergehen, die ihrerseits bis oberhalb
der Verbindung 44 verlaufen. Unterhalb dieser Verbindung befindet sich ein offener
Schlingenteil 46, der einen Raum 47 umgrenzt, durch welchen Hautgewebe wachsen kann.
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Die Ausführungsform von Fig. 5 ist ähnlich der von Fig. 4, mit der
Ausnahme, daß hier vier ältere Schaftteile 51, die Jeweils in vier subkutane Schaftteile
52 übergehen, sich alle von einer vereinheitlichten Verbindung 54 nach oben erstrecken.
Unterhalb dieser Verbindung verläuft ein offener Schlingenteil 56, der einen Raum
57 umfaßt, durch welchen Hautgewebe wachsen kann. Die Verbindung 54 kann so gebildet
werden, daß man zwei unabhängige Fäden, wovon einer die offene Schlinge bildet,
vereinigt und dann den gebildeten Knoten vorzugsweise mit einer viskosen Lösung
des gleichen polymeren Materials, aus welchem die Schäfte selbst bestehen, überzieht.
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Fig. 8 zeigt einen Faden 60, der eine weitere bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung verkörpert. Dieser Faden besitzt ein Paar äußerer Schaftteile 61,
welche eine Verlängerung eines vereinigten Paars länglicher Schaftteile 62 unterhalb
der Oberfläche 14 des Hautgewebes 15 darstellen. Die Schaftteile 62 sind hier lösbar
zusammengehalten, was durch Erhitzen derselben bis zur Klebrigkelt und dann Zusammenpressen
und Abkühlpnlassen bewirkt werden kann. Dabei kann dem Faden ein leichter Drall,
z.B. von einer Vierteldrehung, erteilt werden, Am unteren Ende der Schäfte 62 ist
eine offene Schlinge 65 gebildet, durch welche Hautgewebe 66 wachsen kann.
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Die Ausführungsform von Fig. 8 vereinigt die Vorteile der anderen
vorstehend beschriebenen Fäden in sich und stellt somit eine stark bevorzugte Ausführungsform
dar.
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Es sei daran erinnert, daß die Fäden von Fig. 1 und 2 den Vorteil
besitzen, daß sie durch Ziehen an einem der äußeren Schäfte, wobei der andere Schaft
durch den Epitheltunnel gezogen wird, ausziehbar sind; dieser Tunnel ist durch das
von der Haut an der Grenzfläche mit dem Fremdgegenstand gebildete Fibrin begrenzt.
Die anderen beschriebenen Ausführungsformen, einschließlich der von Fig. 2, besitzen
den Vorteil, eine vollständige Umfassung zu bilden, so daß, falls ein Hautpfropfen
zwischen den subkutanen Schäften entfernt wird, z.B.
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indem er zwischen den Schäften herauswächst, der Faden trotzdem fest
durch die Brücke eingepflanzt bleibt, welche ein tiefer befindliches Gewebestück
vollständig umschließt, das nicht mit herauswachsen kann. In der Ausführungsform
von Fig. 8 ist so der durch die eine volle Windung bildende offene Schlinge 65 umfaßte
Raum 66 zugegen. Auch kann hier der Faden 60 vollständig entfernt werden, indem
man die äußeren Schaftteile 61 auseinanderzieht, was eine Trennung der aneinander
haftenden subkutanen Schaftteile 62 bewirkt. Anschließend kann dann einer der äußeren
Schaftteile 61 angezogen werden, worauf der andere Schaft dem Epitheltunnel 68 durch
den Hautgewebeteil folgt, welcher durch den Raum 66 gewachsen ist.
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Alle vorstehend beschriebenen Fäden kennen in Hautgewebe mittels einer
Nadnl implantiert werden. So wird in Fig. 5 der Faden 40 von einer festen Nadel
71 mit einer Öse 46 mittels seiner Schlinge 46 gehalten, wobei die Schlinge 46 in
einer Kerbe 72 sitzt,
die in der Nadel in der Nähe die in die Haut
eindringenden Spitze 73 gebildet ist. Beim Einführen der Nadel in Hautgewebe 18,
wie dies Fig.7 zeigt, wird momentan ein Loch gebildet, woraus beim Herausziehen
der Nadel die Schlinge 46 lediglIch über die Spitze 73 der Nadel gleitet so daß
beim Schlleße£ der Haut der Faden 40 implantiert bleibt Andere Mittel können natürlich
zum Einpflanzen der Fäden verwendet werden.
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Wie bereits erwähnt, bieten die Ausführungsformen von Fig.2 bis 5
und 8 infolge der vollständigen Umschließung ein zähes Festhalten. Außerdem dient
der feste Halt der Fäden dazu, die Abgrenzung zwischen dem äußeren und dem inneren
Teil der Schäfte aufrechtzuerhalten. Dies kann sehr wichting werden, wenn die äußeren
Teile des Fadens gefärbt werden, die subkutanen Teile jedoch nicht, um mit der subkutanen
Anwesenheit von Farbstoffen verbundene medizinische Probleme zu vermeiden.
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L e e r s e i t e