DE2911193B1 - Verfahren zur Wiedergewinnung von Rhodium - Google Patents
Verfahren zur Wiedergewinnung von RhodiumInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiedergewinnung von Rhodium aus Rückständen der Oxo-Synthese
beziehungsweise Hydroformylierung.
Neben Kobalt- werden in zunehmendem Maße auch Rhodium-Katalysatoren in der Oxo-Synthese eingesetzt.
Nach der destillativen Abtrennung der gewünschten Oxo-Synthese-Produkte findet sich das Rhodium in
löslicher Form in den verbleibenden hochsiedenden Destillationsrückständen.
Für die Wiedergewinnung des kostbaren Edelmetalls sind zahlreiche Verfahren bekannt. So werden z. B. in
den Deutschen Offenlegungsschriften 24 48 005 und 26 14 799 Verfahren zur Abtrennung von Rhodiumphosphin-carbonylen
aus beim Behandeln von Destillationsrückständen von Hydroformylierungsgemischen mit Säuren und Peroxiden anfallenden Rhodiumsalz-Lösungen
beschrieben.
Nach der Deutschen Offenlegungsschrift 24 48 005 werden die Salz-Lösungen in Gegenwart eines wasserlöslichen
organischen Lösungsmittels mit Halogenwasserstoffsäuren oder Alkalimetallhalogeniden, Phosphinen
und Kohlenmonoxid umgesetzt und die ausfallenden Rhodium-phosphin-carbonyle abgetrennt, nach der
Deutschen Offenlegungsschrift 26 14 799 werden sie zur
Abtrennung der Rhodiumionen mit einem Kationenaustauscher behandelt.
Nach dem Verfahren der Deutschen Auslegeschrift 26 37 262 kann in die den Rhodium-Katalysator
enthaltenden Nebenprodukte zur Entfernung der organischen Bestandteile ein Wasserstoff-Strom eingeleitet,
der Rhodium in hoher Konzentration enthaltende Rückstand in einer anorganischen Säure gelöst und die
dabei entstehende wasserlösliche Rhodiumverbindung aufgearbeitet oder wieder als Katalysator eingesetzt
werden.
Aus der Deutschen Auslegeschrift 12 95 537 ist es bekannt, durch Einblasen von Wasserdampf in das
Hydroformylierungsgemisch Rhodium als Metall zurückzugewinnen.
Bei dem aus der Deutschen Offenlegungsschrift
25 02 233 bekannten Verfahren werden die Rhodium und Triphenylphosphin enthaltenden Rohprodukte der
Hydroformylierung oder die Nachlauffraktionen der Destillation mit einer starken Säure und einem Aldehyd
behandelt und dadurch ein fester Rhodium-Komplex und eine das Triphenylphosphin enthaltende wässerige
Lösung gewonnen.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Wiedergewinnung von Rhodium aus Rückständen der
Oxo-Synthese zu finden, das es erlaubt, in einfacher Weise das Rhodium möglichst vollständig aus auch in
großen Mengen vorliegenden Rückständen wiederzugewinnen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Rückstand mit Schwefel umgesetzt und der
gebildete Rhodium enthaltende Niederschlag abgetrennt und in an sich bekannter Weise zu Rhodium oder
Rhodiumverbindungen aufgearbeitet wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird mit elementarem Schwefel oder einer unter den Reaktionsbedingungen
Schwefel abspaltenden Verbindung durchgeführt. Geeignete Schwefel abspaltende Verbindungen sind
zum Beispiel Thiosulfate, wie Natriumthiosulfat, und Polythionate, wie Kaliumtetrathionat.
Durch das relativ einfach und ohne großen technischen Aufwand durchführbare erfindungsgemäße Verfahren
läßt sich aus den Rückständen das Rhodium in Ausbeuten bis zu 99 Gewichts-% wiedergewinnen.
Wenn auch das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhafterweise ohne Zusatz eines organischen Lösungsmittels
durchgeführt wird, so kann es doch unter Umständen, beispielsweise wenn die aufzuarbeitenden
Rückstände sehr viskos sind, erforderlich sein, ein geeignetes Lösungsmittel, zum Beispiel Essigsäure oder
ein kurzkettiger Alkohol zuzusetzen.
Die Umsetzung gemäß der Erfindung erfolgt bevorzugt bei Temperaturen oberhalb von 50° C,
besonders zwischen 60—140°C.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders zur Aufarbeitung von neben Rhodium noch freies
Triphenylphosphin enthaltenden Rückständen.
Die Abtrennung des durch die Umsetzung erhaltenen Rhodium-haltigen Niederschlages aus dem Reaktionsgemisch
erfolgt in bekannter Weise durch Zentrifugieren oder Filtrieren, wobei ein Zusatz von Aktivkohle
günstig sein kann.
Nach der Abtrennung wird der Niederschlag nach bekannten Verfahren, zum Beispiel durch Schmelzen
so mit Pyrosulfat, Kochsalz oder Blei, zu Rhodium
beziehungsweise Rhodiumverbindungen aufgearbeitet. Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße
Verfahren.
B e i s ρ i e I 1
In einem 500 ml-RundkoIben werden 200 ml des
Rückstandes aus der Oxo-Synthese, der 300 ppm Rhodium enthält, und 5 g Schwefel unter ständigem
Rühren bei Rückflußkühlung 4 Stunden unter Bildung eines Rhodium-haltigen Niederschlages gekocht. Dann
wird der Niederschlag abfiltriert und durch Pyrosulfat-Schmelze zu Rhodiumsulfat aufgearbeitet. Im Filtrat
werden <5 ppm Rhodium nachgewiesen. Die Ausbeute an Rhodium beträgt mehr als 98 Gewichts-%.
In einem 500 ml-RundkoIben werden 200 ml des Rückstandes aus der Oxo-Synthese, der 300 ppm
ORIGINAL INSPECTED
Rhodium enthält, mit 25 ml konzentrierter Essigsäure gemischt. Dann werden 100 ml einer 15 prozentigen
wässerigen Natriumthiosulfat-Lösung zugegeben, und die erhaltene Mischung wird unter ständigem Rühren 4
Stunden bei Rückflußkühlung unter Bildung eines Rhodium-haltigen Niederschlages gekocht. Nach Abkühlen
werden die organische und die wässerige Phase voneinander getrennt, und der Rhodium-haltige Niederschlag
wird abfiltriert. Durch Schmelzen mit Pyrosulfat wird aus dem Rhodium-haltigen Niederschlag Rhodiumsulfat
gewonnen.
Die organische Phase enthält noch 10 ppm, die wässerige < 0,5 ppm Rhodium. Die Ausbeute an
Rhodium beträgt etwa 97 Gewichts-%.
Beispiel 3
Beispiel 3
In einem 500 ml-Rundkolben werden 200 ml des
Rückstandes aus der Oxo-Synthese, der 300 ppm Rhodium enthält, mit 25 ml konzentrierter Essigsäure
gemischt. Nach Zugabe von 5 g Schwefel wird die Mischung 4 Stunden bei Rückflußkühlung unter Bildung
eines Rhodium-haltigen Niederschlages gekocht. Der Niederschlag wird abfiltriert und durch Pyrosulfat-Schmelze
aufgearbeitet.
Das Filtrat enthält <5 ppm Rhodium. Die Ausbeute an Rhodium beträgt mehr als 98 Gewichts-%.
Claims (6)
1. Verfahren zur Wiedergewinnung von Rhodium aus Rückständen der Oxo-Synthese, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rückstände mit Schwefel umgesetzt werden und der gebildete
Rhodium enthaltende Niederschlag abgetrennt und in an sich bekannter Weise zu Rhodium oder
Rhodiumverbindungen aufgearbeitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es mit elementarem Schwefel durchgeführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es mit einer unter den Reaktionsbedingungen
Schwefel abspaltenden Verbindung durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Schwefel abspaltende Verbindung
Natriumthiosulfat verwendet wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß es bei Temperaturen von 60—140°C durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß es in Gegenwart von Essigsäure erfolgt.
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