DE3402357C2 - - Google Patents
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- DE3402357C2 DE3402357C2 DE3402357A DE3402357A DE3402357C2 DE 3402357 C2 DE3402357 C2 DE 3402357C2 DE 3402357 A DE3402357 A DE 3402357A DE 3402357 A DE3402357 A DE 3402357A DE 3402357 C2 DE3402357 C2 DE 3402357C2
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Vanadiumverbindungen
aus vanadiumhaltigen Ölverbrennungsrückständen
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Gattung (GB-PS 10 62 099)
wird ausgegangen von einer Schlacke mit einem verhältnismäßig
hohen Vanadiumgehalt, der in der Größenordnung von 35% liegt.
Bei der Behandlung im Behandlungsofen in oxidierender Atmosphäre
wird die Schmelze auf eine Temperatur von oberhalb
400°C, bevorzugt von 600°C bis 700°C erhitzt. Nach weiterer
Behandlung der Schmelze, wie im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 angegeben, erhält man eine Ausbeute von ca. 95%. Die Ausbeute
sinkt jedoch mit abnehmendem Vanadiumgehalt des Ausgangsproduktes.
In der Praxis fallen in steigendem Umfang vanadiumhaltige Rückstände
aus der chemischen Aufarbeitung und der Verfeuerung von
Erdölen (speziell von solchen mittelamerikanischen Ursprungs)
an, deren Vanadiumgehalt verhältnismäßig gering ist und weniger
als 20% betragen kann. Da eine Deponie dieser Rückstände ohne
Vorbehandlung wegen der darin enthaltenen, teils wasserlöslichen
Schwermetalle unmöglich ist, und die Ausbeute nach dem
eingangs erläuterten Verfahren unzureichend ist, liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren so
zu führen, daß auch bei der Behandlung von Rückständen mit verhältnismäßig
geringem Vanadiumgehalt eine hinreichende Ausbeute
erzielt wird.
Diese Aufgabe wird mit dem in Anspruch 1 angegebenen Verfahren
gelöst. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß bei Behandlung
der Schmelze im Temperaturbereich von 930°C bis 970°C
ein Schmelzaufschluß entsteht, bei dem der überwiegende Anteil
des Vanadiums in eine wasserlösliche Form überführt wird,
während die sonstigen, in den Rückständen bzw. der Schmelze
enthaltenen Schwermetalle in wasserunlöslicher Form verbleiben.
Beim Auslaugen mit Wasser und anschließenden Ausfällen ergeben
sich Ausbeuten in der Größenordnung von 85% selbst dann, wenn
die verarbeiteten, vanadiumhaltigen Rückstände weniger als 20%
Vanadium enthielten.
Als sehr geeignetes Aggregat für den Schmelzaufschluß hat sich
der Kurztrommelofen erwiesen. Es kann aber auch jede andere Behandlungsofenart
gewählt werden. Die Auslaugung des erzeugten
Schmelzgutes mit Wasser oder Wasser plus Natriumcarbonatzusatz
läßt sich ohne Schwierigkeiten durchführen, und zwar entweder
durch direktes Verdüsen der flüssigen Schmelze mit Wasser
oder durch Zerkleinerung und Vermahlen der erkalteten Schlacke
mit anschließendem Anmaischen in Wasser. Die Abtrennung der unlöslichen
Feststoffe läßt sich unschwer mit Filterpressen, Trommelfiltern
u. dgl. bewirken. Die Reinigung der so gewonnenen Vanadatlösungen
von hauptsächlich Silikaten und löslichen Eisenverbindungen
geschieht nach bekannten Reinigungsverfahren und bedarf nicht
der besonderen Erläuterung. Danach geschieht eine direkte Fällung
von Ammonium-Meta-Vanadat aus der so gewonnenen Vanadatlösung
unter Einhaltung der für die einzelnen Prozesse notwendigen Fällungsbedingungen
wie Temperatur, pH-Wert, Ammoniumsalzgehalt
u. a. mit anschließender Filtration und Waschung der Produkte. Die
Analyse der so erzeugten Produkte ist bezüglich der Hauptverunreinigungen
wie folgt:
Es versteht sich, daß bei Natrium-Ammonium-Vanadat das Natrium
keine Verunreinigungen darstellt, sondern Bestandteil der chemischen
Verbindung ist. - Die Herstellung der Verbindungen Kalium-Meta-Vanadat,
Vanadiumpentoxid und Vanadyloxalat aus einer der drei
vorgenannten Verbindungen kann ohne weiteres erfolgen.
5 kg V-haltiger Elektrofilterasche mit
V =|4,25% | |
Ca = | 4,2% |
Mg = | 3,6% |
C = | 1,4% |
S = | 20,5% |
Ni = | 2,5% |
wurden mit 5 kg Soda versetzt und bei einer Temperatur von ca.
950°C bis zum Erreichen einer homogenen Schmelze erhitzt. Diese
Schmelze wurde nach dem Abkühlen zerkleinert, gemahlen und mit
6 l Wasser von 90°C angemaischt. Die entstehende Suspension wurde
abfiltriert, der Filterkuchen mehrmals mit insgesamt 1 l heißem Wasser
nachgewaschen und die so erhaltene Vanadatlösung auf bekannte
Weise entkieselt. - Diese nun gereinigte Vanadatlösung wurde auf
ca. 95°C erhitzt und mit 465 g festem (NH₄)₂SO₄ versetzt. Anschließend
wurde durch Einstellung des pH-Werts mittels Schwefelsäure
auf 2,1 unter kräftigem Rühren ein Ammoniumpolyvanadat ausgefällt.
Das Fällprodukt wurde abfiltriert, mit Wasser neutralsalzfrei gewaschen
und getrocknet. Es ergab sich folgende Analyse:
V =|50,97% | |
Fe = | 0,005% |
Si = | <0,01% |
Ni = | 0,001% |
Na₂O = | 0,047% |
Cr = | 0,11% |
Die auf diesem Weg erzeugte Ausbeute betrug 84%.
8 kg eines V-haltigen Flugstaubes mit
V =|7,83% | |
Ca = | 2,2% |
Mg = | 6,3% |
C = | 17,4% |
S = | 9,1% |
Ni = | 0,8% |
wurden mit 70 kg Na₂CO₃ und 20 kg Na₂SO₄ versetzt, bei 960°C
eingeschmolzen und ca. zwei Stunden unter Rühren auf dieser Temperatur
gehalten. Die flüssige Schmelze wurde einem scharfen Wasserstrahl
zulaufen gelassen, wobei sie in insgesamt 170 l Wasser suspendiert
wurde. Anschließend wurde diese Maische auf einer Filterpresse
vom Feststoff befreit, wobei der Filterkuchen mehrmals mit
insgesamt 12 l heißem Wasser von löslichen Vanadium praktisch freigewaschen
wurde. Die so erhaltene Vanadatlösung wurde entkieselt,
mit 8,7 kg festem (NH₄)₂SO₄ versetzt und auf 95°C aufgeheizt. Anschließend
wurde die so vorbehandelte Lösung zur Ausfällung von
Ammonium-Poly-Vanadat in einen zweiten Behälter mit Rührwerk gepumpt,
wobei ständig durch Zudosierung von Schwefelsäure ein
pH-Wert zwischen 1,8 und 2,5 eingehalten wurde. - Nach einer anschließenden
Rührzeit von 15 Minuten wurde das gebildete Ammonium-Poly-Vanadat
abfiltriert, neutralsalzfrei gewaschen und getrocknet.
Die Analyse war wie folgt:
V =|50,35% | |
Fe = | 0,004% |
Si = | <0,01% |
Ni = | 0,008% |
Na₂O = | 0,08% |
K₂O = | 0,04% |
100 kg V-haltiger Economiser-Rückstände mit
V =|14,60% | |
Ca = | 2,8% |
Mg = | 12,8% |
C = | 7,7% |
S = | 2,6% |
Ni = | 4,8% |
wurden mit 85 kg Na₂CO₃ und 20 kg Na₂SO₄ versetzt und bis zum
Erreichen einer homogenen Schmelze auf 970°C gehalten. Nach Erkalten
wurde die Schmelze zerkleinert, gemahlen und mit 200 l Wasser
von 90°C angemaischt. Nach Absetzen des Feststoffs wurde die
klare Vanadatlösung abgezogen und der Rückstand nochmals mit
170 l heißem Wasser versetzt. Nach dem erneuten Absetzen wurde
die Vanadatlösung abgepumpt, der Rückstand auf eine Filterpresse
filtriert und mit weiteren 70 l heißem Wasser gewaschen. Die vereinigten
Vanadatlösungen und das Waschwasser der Filterpresse wurden
entkieselt und auf ca. 25°C abgekühlt. Die so erhaltene Lösung
wurde unter Rühren in einen Behälter gepumpt, der bereits 40 kg
(NH₄)₂SO₄, aufgelöst in ca. 100 l kaltem Wasser, enthielt. Die nun
einsetzende Kristallisation von Ammonium-Meta-Vanadat wurde nach
einer Anrührzeit von etwa fünf Stunden abgeschlossen, die Mutterlauge
nach Absetzen des Feststoffes dekantiert und das Produkt auf
eine Nutsche abgesaugt, gewaschen und anschließend im Wirbelbett
getrocknet. Das so erhaltene Ammonium-Meta-Vanadat wies folgende
Analyse auf:
V =|43,5% | |
Na₂O = | 0,016% |
K₂O = | 0,012% |
Fe = | 0,0017% |
Si = | 0,011% |
Cr = | 0,001% |
P = | 0,004% |
Ni = | 0,0002% |
Die auf diesem Weg erzielte Ausbeute betrug 89%.
Mit demselben Rückstand wurde nach dem vorbeschriebenen Verfahren
die Anmaischung in einer 2%igen Sodalösung durchgeführt.
Dadurch wurde überraschenderweise die erreichte Wasserlöslichkeit
und die Endausbeute um 3% angehoben. Die Gesamtausbeute betrug
somit 92% (Patentanspruch).
100 kg V-haltige bottom-ash mit:
V =|19,24% | |
Ca = | 1,35% |
Mg = | 11,7% |
C = | 1,4% |
S = | 4,0% |
Ni = | 8,1% |
wurden nach Zerkleinerung auf unter 10 mm mit 45 kg Na₂CO₃ und
20 kg Na₂SO₄ versetzt und bei ca. 930°C bis zum Erreichen einer
homogenen Schmelze erhitzt. Die flüssige Schlacke wurde in dünnem
Strahl direkt in 0,5 m³ kaltes Wasser intensiv eingerührt. Nach
einer weiteren, ca. dreistündigen Rührzeit, wurde der Feststoff absetzen
gelassen und die klare überstehende Lösung dekantiert und
mit weiteren 50 l Wasser von 70°C nachgewaschen. Die dekantierte
Mutterlauge und das Waschwasser der Filtration wurden vereinigt,
entkieselt und auf unter 30°C abgekühlt. Dieser so vorbereiteten
Lösung wurden ca. 160 l einer 35% (NH₄)₂SO₄-Lösung zugesetzt und
der gesamte Bottichinhalt ca. sechs Stunden zur Auskristallisation
von Ammonium-Meta-Vanadat weitergerührt. Nach Absetzen des Feststoffes
wurde das klare Abwasser abgehebert, das Fällprodukt auf
einen Bandfilter abfiltriert, mit kaltem Wasser gewaschen, trockengesaugt
und in einem Trockenschrank getrocknet. Die Analyse des so
erhaltenen Ammonium-Meta-Vanadates ergab:
V =|43,4% | |
Na₂O = | 0,08% |
K₂O = | 0,01% |
Ni = | <0,001% |
Fe = | 0,002% |
Si = | 0,01% |
P = | 0,003% |
Cr = | 0,001% |
Bei diesem Beispiel betrug die erreichte Ausbeute 85%.
500 kg V-haltiger Vergasungsrückstand mit
V =|23,54% | |
Ca = | 1,2% |
Mg = | 0,8% |
C = | 0,3% |
S = | 6,0% |
Ni = | 12,1% |
wurde nach Zerkleinerung unter 20 mm mit 250 kg Na₂CO₃ und 50 kg
Na₂SO₄ versetzt, eingeschmolzen und bei einer Temperatur von ca.
900°C bis zum Erreichen einer homogenen Schmelze gehalten.
Nach dem Erstarren und Abkühlen wurde der so erhaltene Schmelzfluß
zerkleinert, gemahlen und in 1,5 m³ 85°C heißes Wasser eingerührt.
Nach dem Absetzen des Feststoffes wurde die klare überstehende
Lösung abgetragen, der Rückstand nochmals mit 1 m³ heißem
Wasser durchmischt und sofort auf einer Filterpresse abgepreßt, wobei
nochmals mit 0,2 m³ warmem Wasser nachgewaschen wurde. Die
Starklauge der 1. Dekantation sowie sämtliche Filtratlösungen wurden
vereinigt, entkieselt und auf 25°C abgekühlt. Nach Zusatz von
350 kg festem (NH₄)₂SO₄ und Einstellung des pH-Wertes auf 5,2 bis
5,4 wurde unter achstündigem Ausrühren grobkristallines Natrium-Ammonium-Vanadat
ausgefällt. Dieses Produkt wurde von der Mutterlauge
in einem Eindicker abgetrennt, auf eine Zentrifuge abgeschleudert
und dabei gleichzeitig mit kaltem Wasser gewaschen. Das so erhaltene
Produkt hatte folgende Analyse:
H₂O =|13,1% |
in der Trockensubstanz:
V =|40,37% | |
Si = | 0,004% |
Fe = | 0,006% |
P = | 0,006% |
Cr = | 0,001% |
Die Ausbeute betrug 86%.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Vanadiumverbindungen aus
vanadiumhaltigen Ölverbrennungsrückständen, wobei
- die Rückstände mechanisch zerkleinert und das zerkleinerte Gut mit überstöchiometrischen Mengen an Alkaliverbindungen aus der Gruppe "Alkalicarbonate, Alkalisulfate, Alkalichloride oder Mischungen davon" gemischt sowie in einem Behandlungsofen in oxidierender Atmosphäre auf eine Temperatur oberhalb der Schmelztemperatur erhitzt wird,
wobei das erhaltene, aus dem Behandlungsofen abgezogene Gut
mit Wasser und/oder Wasser plus Natriumcarbonatzusatz unter
Bildung einer Vanadatlösung ausgelaugt wird, wobei fernerhin
die Vanadatlösung von Verunreinigungen, wie Silikaten, befreit
und aus der gereinigten Vanadatlösung Ammoniumvanadate, insbesondere
Ammoniumpolyvanadat und Ammonium-Meta-Vanadat, gefällt
werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischung auf eine Temperatur im Bereich von 930°C
bis 970°C erhitzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Schmelzgut in flüssiger Form und feiner Verteilung in das
Wasser bzw. in das Wasser mit seinem Zusatz an Natriumcarbonat
eingedüst wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Schmelzgut zur Erstarrung gebracht, zerkleinert und gemahlen
und danach mit Wasser oder Wasser plus Natriumcarbonat angemischt
und ausgewaschen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Auslaugen die unlöslichen Feststoffe mittels
Filterpresse oder Trommelfilter abgetrennt werden.
5. Verwendung der nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche
1 bis 4 ausgefällten Substanzen Ammoniumpolyvanadat und/oder
Natrium-Ammonium-Vanadat und/oder Ammonium-Meta-Vanadat für
die Herstellung von Vanadiumverbindungen, insbesondere von
Kalium-Meta-Vanadat und/oder Vanadiumpentoxid und/oder Vanadyloxalat.
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1985
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