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Vorrichtung zur prophylaktischen oder therapeutischen Be-
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handlung von Rindern Die Erfindung betrifft Nasenspangen zur Applikation
von Wirkstoffen für prophylaktische oder therapeutische Behandlungen von Rindern..
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In der DE-PS 2 125 464 werden Nasenspangen beschrieben, mit deren
Hilfe es möglich ist, Arzneistoffe über einen längeren Zeitraum an die Nasenschleimhaut
von Tieren abzugeben. Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform verlaufen die
Enden der Spange parallel.
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Trageversu e s Nasenspangen, wie sie z.B. in der - genannten Patentschrift
beschrieben werden, über mehrere Wochen bis Monate so wie anatomische Studien am
Flotzmaul der Tierart Rind (z.B. am Flotzmaul von Kälbern und erwachsenen Rindern)
ließen erkennen, daß im Interesse einer verbesserten Resorption, zur vollständigen
Vermeidung von Irritationen auf der Nasenschleimhaut nach langem Tragen und damit
zur Sicherstellung einer ungestörten Applikationsdauer besondere Ausführungsformen
von Nasenspangen bei Rindern erforderlich sind. Hierbei hat sich gezeigt, daß sich
als Applikationsort am besten die Schleimhaut der Nasznscheidewand im Nasenvorhof
eignet zumal hier eine konkave Vertiefung besteht.
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Es wurde gefunden, daß eine Nasenspange, bestehend aus einem federnden,
U-förmigen Bügel, dessen Enden gegeneinander geneigt sind und Einrichtungen zur
Aufnahme von Wirkstoffen besitzen, den anatomischen Verhältnissen am Applikationsort,
also der Schleimhaut der Nasenscheidewand im Nasenvorhof weitgehend gerechnet wird,
eine verbesserte Resorption gewährleistet und bei einer Applikationszeit von mehreren
wochen und länger keine pathologischen Veränderungen am Applikatlonsort hervorruft.
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Es wurde ferner gefunden, daß die Kontaktflächen der Depotkörper -
die Wirkstoffe liegen in Form von Depotkörpern vor - gegenüber der Nasenschleimhaut
bestimmte Winkelstellungen besitzen müssen.
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Die Erfindung betrifft daher eine Nasenspange zur prophylaktischen
oder therapeutischen Behandlung von Rindern, die dadurch gekennzeichnet ist, daß
sie aus einem Bügel besteht, dessen Enden Einrichtungen 1- zur Aufnahme von Wirkstoffen
in Form von Depotkörpern besitzen, wobei entweder die Bügelenden mit den Einrichtungen
gegeneinander geneigt und zueinander gedreht sind oder die Oberflächen der Depotkörper
gegeneinander geneigt und zueinander gedreht sind.
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Die Erfindung betrifft insbesondere eine Nasenspange, die aus einem
federnden, U-förmigen Bügel besteht, dessen Enden gegeneinander geneigt und zueinander
gedreht sind und Einrichtungen 1 zur Aufnahme von Wirkstoffen in Form von Depotkörpern
besitzen (Fig. 1, Fig. 2, Fig. 3, Fig. 13).
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In den vorstehenden und nachfolgenden Ausführungen wird, wenn nichts
anderes angegeben ist, unter Rindern die Tierart Rind verstanden.
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Die Figuren 1 bis 13 stelle Beispiele der erfindungsgemäßen Nasenspange
bzw. verschiedene Ausführungsformen von Verbindungsteilen mit und ohne Depotköprern
dar und zwar zeigt Fig. 1 Ansicht des Bügels einer Nasenspange von unten Fig. 2
Ansicht des Bügels einer Nasenspange von der Seite Fig. 3 Ansicht einer Nasenspange
von vorn, teilweise geschnitten Fig. 4 bis Rig, 12 verschiedene Ausführungsformen
von Verbindungsteilen mit und ohne Depotkörper Fig. 13 Ansicht einer Nasenspange
von unten mit Depotkörper.
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Der Bügel der Nasenspange muß eine Festigkeit besitzen, die den anatomisch
richtigen Sitz der Depotkörper während der gesamten Tragezeit ermöglicht. Auf der
anderer Seite muß er elastisch genug sein, um das Einsetzen und Herausnehmen der
Nasenspange zu ermöglichen und um sich in gewissem Grade dem Wachstum beispielsweise
eines Kalbes während der Tragezeit der Nasenspange anpassen zu können.
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Die optimale Kraft und Relaxation bei einer Aufbiegung des Bügels
von 2,5 mm wurden durch Kraft-Weg-Messungen und Vergleichen mit den Ergebnissen
von Trageversuchen an Kälbern und erwachsenen Rindern ermittelt. Es hat sich gezeigt,
daß ein Bügel mit einer Kraft von 0,5 N bis 4 N, welche nach dem Trageversuch nur
wenig geringer ist, besonders geeignet ist. Die Kraft wurde auf einer Materialprüfmaschine
mit einer Vorschubgeschwindigkeit von 10 mm/ min auf einem Weg von 2,5 mm bei einer
Temperatur von + 210C bestimmt.
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Als Material für die Ausführung des Bügels eignen sich Metalle oder
Kunststoffe, wie z.B. Polyamid, Polystyrol, bevorzugt Polypropylen und Polyacetal
(Polyoximethylen).
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Die Stärke des Bügels schwankt in gewissen Grenzen und hängt u.a.
ab vom Material.
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Die Bügel enden besitzen Einrichtungen 1 zur Aufnahme von Wirkstoffen
in Form von Depotkörpern. Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind
die Einrichtungen gegeneinander geneigt und bilden einen Neigungswinkel (Fig. 1),
der größer als 0° ist. Er beträgt vorzugsweise 50 bis 300, insbesondere 100 bis
230.
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Die Einrichtungen sind außerdem zueinander gedreht und weisen einen
Torsionswinkel ß (Fig. 3) auf, der vorzugsweise 20 bis 450 und insbesondere 80 bis
280 beträgt.
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Er entsteht durch Torsion der als Einrichtungen ausgebildeten Bügelenden
selbst oder durch Torsion der Verbindungsteile.
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Die Einrichtungen mit den Winkeln dd und B gewährleisten erst die
optimaie Anpassung der Nasenspange an die anatomischen Verhältnisse des Nasenvorhofs.
Der Torsionswinkel ß am Bügelende vermeidet Irrtümer beim Zusammensetzen der Nasenspange
und beim Anbringen am Applikationsort.
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Falls die auf den Einrichtungen befindlichen Depotkörper Oberflächen
besitzen, die gegeneinander geneigt und zueinander gedreht sind, werden die Winkel
d-und ß von den Depotkörpern gebildet, d.h. die Winkel werden aufgrund besonderer
Formen der Depotkörper gebildet.
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Die erfindungsgemäße Nasenspange wird zur Applikation von Wirkstoffen
verwendet, wobei die Applikation über einen langen Zeitraum (z.B. mehrere Wochen)
erfolgt. Der Wirkstoff liegt daher in Form eines Depotkörpers vor, wobei der Wirkstoff
als solcher ein Depotkörper sein kann oder mit einem die Wirkstoff-Freigabe verzögernden
Trägerstoff den Depotkörper bildet. Der Depotkörper kann auch aus einem Wirkstoff-Formling
mit umgehender Hülle bestehen.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, Wirkstoffe, die nicht als
Depotkörper vorliegen, mit Hilfe der Nasenspange zu applizieren.
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Die Depotkörper können direkt auf den Einrichtungen 1 fixiert werden.
Vorzugsweise befindet sich an den Einrichtungen je ein Verbindungsteil 3,4 (Fig.
4 bis 12), das die Verbindung zwischen den Einrichtungen am Bügelende und dem Depotkörper
herstellt. Die den Einrichtungen zugewandte Seite des Verbindungsteils hat vcrzugsweise
die in Figuren 4 bis 12 wiedergegebene Form 3,4.
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Vorteile der erfindungsgemäßen Ausführungsform liegen darin, daß die
Depotkörper als pharmazeutische Wirkstoffträger in einem getrennten Arbeitsgang
hergestellt werden können und gegebenenfalls erst nachträglich mit den Ver-
bindungsteilen
verbunden zu werden brauchen. Dieses Vorgehen erleichtert die produktionsmäßige
Herstellung wesentlich.
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Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß dieselben Dep6t-.
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körper und Verbindungsteile mit Bügeln unterschiedlicher Größe verbunden
und somit an Rindern verschiedener Größe angewendet werden können. Schließlich erlaubt
die Unterteilung der Nasenspange die Anwendung von zwei unterschiedlichen Depotkörpern
mit einem Bügel. Solche Depotkörper können sich in der Freigabecharakteristik ein
und desselben Wirkstoffes oder in den Wirkstoffen selbst unterscheiden, was z.B.
die Trennung inkompatibler Wirkstoffe ermöglicht.
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Die Verbindungsteile können auf verschiedene Weise mit den Bügelenden
1 verbunden werden, z.B. durch Verschweißen, Kleben, durch einen Schnappverschluß,
auch napfförmig, durch einen Druckknopfverschluß, auch walzen-oder kugelgelenkartig.
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Bügel und Verbindungsteile können somit unbeweglich verbunden oder
auch freibeweglich miteinander verbunden sein, wobei sich dann der Torsionswinkel
von selbst einstellt.
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Bei freier Beweglichkeit wird die mechanische 3eanspruchung der Nasenschleimhaut
vermindert, was ein weiterer Vorteil der Unterteilung der Nasenspange in Bügel mit
Einrichtungen und Verbindungsteilen bedeutet.
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Die zur Aufnahme des Depotkörpers bestimmte Seite des Verbindungsteils,
die sich auch direkt auf den Einrichtungen befinden kann, kann verschieden ausgebildet
sein.
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Die Ausbildung hängt insbesondere von den Eigenschaften des Depotkörpers
ab.
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Zu unterscheiden sind hier starre Depotkörper, wie solche aus Kunststoffen
oder wachsen von elastischen Depotkörpern m Beispel aus Sjlicon-Kautschuk, Polyurethan-Kautstchuk,
Polyacrylat-Kautschuk Natur-Kautschuk Butyl-Kautschu>. Wb-e des Voraussetzung
geeigneter Eigenschaf-
ten können Verbindungsteile und Depotkörper-aus
dem gleichen Material bestehen und in einem Arbeitsgang hergestellt werden. Andernfalls
können zunächst die Verbindungsteile hergestellt werden, auf die nachfolgend der
Depotkörper aufgebracht wird. Während für die Herstellung von Bügeln und Verbindungsteilen
aus Kuns'stoffen die in der Kunststofftechnik üblichen Herstellungsverfahren angewendet
werden, bieten sich für die Herstellung der Depotkörper neben Spritzgießen auch
die pharmazeutisch üblichen Verfahren, wie das Gießen und Erstarren lassen und das
Aufpressen von wachsähnlichen Massen, aber auch das Gießen und nachfolgendes Vernetzen
an. Die Verfahren der Herstellung sind von den Eigenschaften der vorgesehenen Materialien
abhängig und müssen eine produktionsmäßige Herstellung wie auch den nachfolgenden
Zusammenbau von Verbindungsteilen mit Bügeln ermöglichen.
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Falls Depotkörper und Verbindungsteile aus unterschiedlichen Materialien
bestehen und zu verschiedenen Zeiten hergestellt werden, muß die dem Depotkörper
zugewandte Seite des Verbindungsteils so ausgebildet sein, daß der Depotkörper auf
dem Verbindungsteil verankert werden kann.
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Dies wird dadurch erreicht, daß die dem Depotkörper zugewandte Seite
4 des Verbindungsteils 4 z.B. einen StiftS (Fig. 4), welcher eine oder mehrere Rillen
aufweisen kann, (Figuren 5, 6, 7, 10, 12) oder mehrere Stifte (Fig. 9i oder daß
diese beispielsweise als Platte ausgebildete Seite einen äußeren Rand, welcher innen
einen Unterschnitt 6 aufweist, besitzt (Fig. 8).
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Depotkörper, die während ihrer Anwendung infolge Elution mechanisch
geschwächt oder die zur Wirkstoff-Freigabe abgetragen werden (Erosion), können das
Einbringen einer mechanischen Verfestigung erfordern. Diese mechanische Verfestigung
kann zum Beispiel durch ein Faservlies 7 bewirkt werden. Dieses Faservlies wird
vorzugsweise an dem Stift 5 des Verbindungsteils durch Verschweißen, Vernieten 8,
Vernageln, Verschrauben oder Verkleben befestigt.
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Weitere Formen der Seite der Verbindungsteile, die den Depotkörper
trägt, sind in den Figuren 9 - 12 dargestellt.
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Sie ermöglichen, die Verbindungsteile getrennt herzustellen und auf
diese einen vorgefertigen Formling 2 aufzubringen, der dann mit einer Hülle 9 ummantelt
und gegebenenfalls auf diese Weise mit den Verbindungsteil verbunden wird. Diese
Hülle kann das Verbindungsteil ganz oder teilweise umfassen (Fig. 11 und Fig. 12)
und zum Depoteffekt beitragen. Die Befestigung von Depotkörpern kann auch direkt
an den Einrichtungen ebenfalls durch eine solche Hülle erfolgen, deren Material
gegebenenfalls elastisch ist.
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Je nach Gießtechnik begünstigen Bohrungen 10 oder Einschnitte 11 in
den Verbindungsteilen gemäß Fig. 10 das Entweichen von Luft beim Aufgießen oder
Aufspritzen der Depotkörper bzw. beim Einsetzen der Verbindungsteile.
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Der Querschnitt der Verbindungsteile kann z.B. rund, elliptisch, mandelförmig,
oval, tropfenförmig, oblong oder nierenförmig sein. Wichtig ist, daß die Form der
Verbindungsteile der Form des Depotkörpers entspricht, die sich ihrerseits wieder
durch die beschriebenen Winkelstellungen dem Nasenvorhof anpaßt.
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Die Größe der Verbindungsteile und damit der Depotkörper hängt vom
Gewicht des Tieres ab und beträgt bevorzugt 15 bis 25 mm Durchmesser.
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Um zu vermeiden, daß die Tiere die Nasenspange durch Scheuern an Gegenständen
herausreißen können, ist es zweckmäßig, daß der Bügel dem Flotzmaul direkt anliegt.
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Demnach besitzt eine Nasenspange für Kälber einen kleineren Bügel
als eine Nasenspange für ausgewachsene Rinder.
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Außerdem kann es zweckmäßig sein, daß die Verbindungsteile bei Spangen
für Kälber einen kleineren Durchmesser aufweisen.
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Eine Nasenspange für Kälber hat beispielsweise eine Bügel-
länge
a von 35 mm bis 45 mm und eine Schenkeltiefe b von 20 mm bis 35 mm, der Winkel beträgt
150, der Winkel B 150. Die Seite des Verbindungsteils, die zur Aufnahme des Depotkörpers
dient, ist als Platte Init einem Durchmesser von 15 mm ausgebildetZ auz welcher
ein Depotkörper 2 fixiert ist. Der Abstand c zwischen den Depotkörpern beträgt 2
bis 7 mm.
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Eine Nasenspange für ausgewachsene Rinder hat eine Bügellänge a von
55 mm bis 70 mm und eine Schenkeltiefe b von 40 bis 55 mm. Der WinkeloQbeträgt 150,
der Winkel B 180, der Durchmesser der Platte des Verbindungsteils 25 mm. Der Abstand
c zwischen den Depotkörpern beträgt 10 bis 20 mm.
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L e e r s e i t e