DE2909417A1 - Verfahren zum bearbeiten von kurbelwellen - Google Patents
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Description
GFM Gesellschaft für Fertigungstechnik, und Maschinenbau Aktiengesellschaft,
Ennserstrasse 14, A-4407 Steyr / Österreich
Verfahren zum Bearbeiten von Kurbelwellen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bearbeiten von Kurbelwellen, bei dem die Bearbeitung
in aufeinanderfolgenden Verfahrensschritten von einem Kurbelwellenende zum anderen fortschreitet, bei dem
weiters in einem Arbeitsgang mit der Bearbeitung eines jeden Zapfens eine Bearbeitung der an diesen Zapfen
anschließenden Kurbelwangen-Seitenflächen vorgenommen wird und bei dem schließlich während der Abstützung
eines Mittellagerzapfens durch eine Lünette od.dgl. der der Lünette od.dgl. benachbarte Hubzapfen
und der nächste Mittellagerzapfen bearbeitet werden.
Um zu verhindern, daß sich auf Grund der beim Bearbeiten der Kurbelwellenzapfen frei werdenden inneren
Spannungen die Kurbelwelle im Bereich des bereits fertigen Abschnittes verzieht und die Kurbelwelle daher vor dem
abschließenden Feinbearbeiten noch gerichtet werden muß, ist nach der DE-PS 1 803 703 bereits ein Verfahren bekannt,
nach dem die Bearbeitung der einzelnen Kurbelwellenzapfen, also der Hubzapfen und der Lagerzapfen,
von einem zum anderen Ende der Kurbelwelle nacheinander und fortschreitend erfolgt und die Kurbelwelle bei der
Bearbeitung jedes Zapfens an diesem benachbarten, zuvor bearbeiteten Zapfen abgestützt wird. Dadurch wirken
sich die spannungsbedingten Verformungen nur auf den noch unbearbeiteten Kurbelwellenabschnitt aus und sind
durch die schrittweise Bearbeitung zu beseitigen, was ein Richten der Kurbelwelle nach Beendigung der Bearbeitung
überflüssig macht. Die Durchführung dieses Verfahrens beansprucht allerdings relativ viel Zeit,
da immer nur ein Zapfen zu bearbeiten ist und außerdem
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auch die Abstützung für die Bearbeitung jedes neuen Zapfens geändert und darüber hinaus abwechselnd an
einem Lagerzapfen und einem Hubzapfen angesetzt werden muß.
Um diese Nachteile zu vermeiden, gibt es gemäß der DE-PS 2 208 593 auch schon ein Verfahren, nach
dem immer nur die Lagerzapfen abgestützt und bei jedem Schritt gleichzeitig sowohl ein Hubzapfen als auch ein
Lagerzapfen bearbeitet werden. Dieses Verfahren bringt zwar ein einfacheres Abstützen und ein schnelleres
Arbeiten mit sich, doch kommt es beim gleichzeitigen Bearbeiten von zwei Zapfen zu einer ungünstigen gegenseitigen
Beeinflussung durch die entstehenden Verformungen der Welle. Da sich die Welle während des Bearbeitungsvorganges
verkrümmt bzw. verformt, verändert sich auch die Lage des Lagerzapfens relativ zum Werkzeug, wodurch ein
Formfehler in der Zylinderfläche des Lagerzapfens auftritt. Dieser Formfehler für sich bedingt schon eine
Vergrößerung der Schleifzugabe, er wirkt sich jedoch
auf die Genauigkeit und Lage der anschließend zu bearbeitenden Zapfen besonders nachteilig aus, da an
diesem Lagerzapfen die Lünette ansetzt und sich so jeder Formfehler verstärkt fortpflanzt. Auch verursacht
die gleichzeitige Bearbeitung zweier Kurbelwellenzapfen eine recht hohe Wärmebelastung und damit eine entsprechende
Dehnung der Kurbelwelle, so daß sich einerseits Bearbeitungswerkzeug und Kurbelwellezapfen relativ
zueinander entlang einer Schraubenlinie bewegen und anderseits keine engen Versetzmaßtoleranzen erreichen
lassen, was ebenfalls große Schleifzugaben und, bedingt
dadurch, einen hohen Schleifaufwand notwendig macht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mangel zu beseitigen und ein Verfahren
der eingangs geschilderten Art anzugeben, mit dem Kurbelwellen so genau bearbeitet werden können, daß nicht nur
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ein Richten der Kurbelwelle nach Beendigung der Bearbeitung überflüssig ist, sondern vor allem auch
besonders enge Toleranzen einzuhalten und nur sehr geringe Schleifzugaben erforderlich sind.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Bearbeitung des Hubzapfens und die des Mittellagerzapfens
nacheinander stattfinden und daß gleichzeitig mit der Bearbeitung des ersten dieser beiden
Zapfen zumindest teilweise die Bearbeitung der dem zweiten beider Zapfen zugeordneten Kurbelwangen-Seitenflächen erfolgt. Durch das ungleichzeitige Bearbeiten
von Hub- und Lagerzapfen bleibt die Wärmebelastung der Kurbelwelle relativ gering, und es kommt insbesondere
zu keiner Erwärmung eines Kurbelwellenzapfens zwischen dem gerade bearbeiteten Zapfen und dem für die eingespannte
Kurbelwelle erforderlichen Axialanschlag, so daß keine dehnungsbedingte Kurbelwellenverlängerung auftritt,
was Voraussetzung zur Vermeidung einer schraubenlinienförmigen Bearbeitung und zur Einhaltung genauer Versetzmaße
ist. Damit brauchen aber auch nur geringe Schleifzugaben vorgesehen zu werden, wodurch der notwendige
Schleifaufwand beträchtlich reduziert und der Zeitverlust gegenüber dem gleichzeitigen Bearbeiten von Hub-
und Lagerzapfen praktisch wieder ausgeglichen wird. Dieser Zeitverlust ist ohnehin nicht allzu groß, da ja
nach Fertigbearbeitung des einen Zapfens auch bereits die Kurbelwangen-Seitenflächen des zweiten Zapfens bearbeitet
sind und nur mehr dieser Zapfen alleine bearbeitet werden muß, was während einer Kurbelwellenumdrehung
geschieht. Die zusätzliche Wärmebelastung durch die gleichzeitige Bearbeitung von einem Kurbelwellenzapfen
und den einem anderen Zapfen zugeordneten Kurbelwangen-Seitenflächen spielt kaum eine Rolle, da die Erwärmung
durch die Bearbeitung der Kurbelwangen wesentlich geringer ist als die bei der Zapfenbearbeitung. Darüber
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hinaus treten außerdem bei der Bearbeitung des zweiten Zapfens wegen des bereits vorher abgetragenen Materials
der Kurbelwangen-Seitenfläehen nur geringere Schnittkräfte auf, wodurch die elastischen Verformungen der
Kurbelwelle während der Bearbeitung klein bleiben und engere Durchmessertoleranzen zu erreichen sind. Diese
Durchmessertoleranzen sind dabei von vornherein besser als beim gleichzeitigen Bearbeiten zweier Kurbelwellenzapfen,
da eben nicht die doppelten Schnittkräfte einer gleichzeitigen Bearbeitung zweier Zapfen auftreten und
die Bearbeitung der Zapfen ohne die gegenseitige Beeinflussung durch die auf Grund der frei werdenden
Spannungen entstehenden Verformungen erfolgen kann» Außerdem ist es beim ungleichzeitigen Bearbeiten der beiden
Zapfen möglich, die durch die Bearbeitung des ersten Zapfens verursachte Verformung der Welle im Bereich
des zweiten Zapfens wegen der Bearbeitung dieses zweiten
Zapfens erst nach Vollendung des ersten Zapfens wieder zu beseitigen, was eine wesentliche Voraussetzung für besonders
gute Formgenauigkeit ist.
Vorteilhaft ist es, wenn erfindungsgemäß bei jedem Schritt zuerst ein Hubzapfen und dann der Lagerzapfen
bearbeitet wird, da so die erforderliche Genauigkeit des Lagerzapfens für die nachfolgende Abstützung
auf jeden Fall gewährleistet ist. Darüber hinaus bewirken die geringeren Schnittkräfte bei der Bearbeitung
des reinen Lagerzapfens ohne dessen Kurbelwangen-Seitenflächen kein Verziehen des bereits bearbeiteten, hinter
der Abstützung liegenden Kurbelwellenabschnittes mehr.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch veranschaulicht,
und zwar zeigen die
Fig. 1 bis 8 die einzelnen Schritte einer Kurbelwellenbearbeitung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren.
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Um eine Kurbelwelle 1 in einem einzigen durchgehenden Arbeitsverfahren an ihren Lagerzapfen 2, 3, 4, 5,
6 an ihren Hubzapfen 7, 8, 9, 10 und an den diesen Zapfen jeweils zugeordneten Kurbelwangen-Seitenflächen 11, 12, 13,
14, 15, 16, 17, 18 bearbeiten zu können, werden zwei
Messerköpfe M1, Mp und eine Lünette L verwendet. Die
Kurbelwelle 1 wird am vorgedrehten Lagerzapfen 2 und am Außendurchmesser des Flansches 19 gespannt sowie an der
Stirnfläche des Flansches 19 axial ausgerichtet, was mit den Pfeilen 20, 21, 22 in Fig. 1 angedeutet ist. Nun
beginnt die Kurbelwellenbearbeitung damit, daß der Messerkopf Mp zunächst den Lagerzapfen 3 mit den zugeordneten
Wangenseitenflachen 12 fräst, wobei Messerkopf M1 und
Lünette L noch außer Funktion sind (Fig. 1). Im nächsten Verfahrensschritt stützt die Lünette L den gerade bearbeiteten
Lagerzapfen 3 und der Messerkopf M1 fräst die
Seitenflächen 11 und den Hubzapfen 7. Gleichzeitig mit der Bearbeitung des Hubzapfens 7 fräst der Messerkopf M2
die Seitenflächen 14, ohne dabei aber soweit einzustechen, daß auch der Lagerzapfen 4 bearbeitet würde. Während einer
Umdrehung der Kurbelwelle 1 werden daher der Hubzapfen 7 samt seinen Wangenseitenflächen 11 und ein Großteil der
Wangenseitenflächen 14 des Lagerzapfens 4 gefräst (Fig. 2). Nach Fertigbearbeitung des Hubzapfens 7 fährt der Messerkopf
M1 in seine Ausgangslage zurück und der Messerkopf M2 fräst
während einer weiteren Kurbelwellenumdrehung den noch vorhandenen Rest der Wangenseitenflächen 14 sowie den Lagerzapfen
4. Auch während der Bearbeitung des Lagerzapfens 4 bleibt die Abstützung des Lagerzapfens 3 durch die Lünette L
bestehen (Fig. 3).
Nach Fertigbearbeitung des Lagerzapfens 4 durch den Messerkopf M2 fährt auch dieser in seine Ausgangsposition
zurück und die beiden Messerköpfe M1, M2 sowie
die Lünette L versetzen gemeinsam, so daß die Lünette L den gerade zuvor bearbeiteten Lagerzapfen 4 abstützen kann
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und die Messerköpfe IXL , EL in der Lage sind, einmal
den noch nicht bearbeiteten Hubzapfen 8 hinter der Lunette L und einmal den nächstfolgenden Lagerzapfen 5
vor der Lünette zu bearbeiten. Dabei werden bei gleichbleibender Abstützung zuerst die Wangenseitenflächen 13,
dann der Hubzapfen 8 und gleichzeitig mit diesem die Wangenseitenflächen 16 gefräst, während der diesen Wangenflächen
16 zugeordnete Lagerzapfen 5 für sich allein nach Fertigstellung des Hubzapfens 8 bearbeitet wird (Fig. 4
und 5).
Im nächsten Schritt stützt die Lünette L den Lagerzapfen 5, und es werden wie bisher in sich überschneidender Arbeitsweise der Hubzapfen 9, der Lagerzapfen
6 und die zugehörenden Wangenseitenflächen 15> 18 bearbeitet (Fig. 6 und7).
Im abschließenden.Schritt der Kurbelwellenbearbeitung
bleibt der Messerkopf Mp außer Funktion, die Lünette L unterstützt den letzten Lagerzapfen 6 und der
Messerkopf M>. fräst in einem Arbeitsgang den letzten
Hubzapfen 10 sowie die beiden anschließenden Wangenseitenflächen 17 (Fig. 8).
Damit ist die Kurbelwelle 1 in relativ kurzer Arbeitszeit fertiggestellt und für das abschließende
Feinschleifen bereit. Es ist kein Richten der Kurbelwelle mehr erforderlich, und es müssen auch beim Schleifen nur
sehr geringe Schleifzugaben abgearbeitet werden, was
ebenfalls schnell und ohne besonderen Aufwand vor sich geht.
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Leerseite
Claims (2)
1.) Verfahren zum Bearbeiten von Kurbelwellen/ bei dem die Bearbeitung in aufeinanderfolgenden Verfahrensschritten von einem Kurbelwellenende zum anderen fortschreitet, bei dem weiters in einem Arbeitsgang mit der
Bearbeitung eines jeden Zapfens eine Bearbeitung der an diesen Zapfen anschließenden Kurbelwangen-Seitenflächen
vorgenommen wird, und bei dem schließlich während der Abstützung eines Mittellagerzapfens durch eine Lünette od.dgl.
der der Lünette od.dgl. benachbarte Hubzapfen und der
nächste Mittellagerzapfen bearbeitet werden, dadurch gekennzeichnet,
daß dabei die Bearbeitung des Hubzapfens und die des Mittellagerzapfens nacheinander stattfinden
und daß gleichzeitig mit der Bearbeitung des ersten dieser beiden Zapfen zumindest teilweise die Bearbeitung der dem
zweiten beider Zapfen zugeordneten Kurbelwangen-Seitenflächen erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei jedem Schritt zuerst ein Hubzapfen und dann der Lagerzapfen bearbeitet wird.
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