DE2208593C2 - Verfahren zur Bearbeitung der Hubzapfen und Mittellager einer Kurbelwelle - Google Patents
Verfahren zur Bearbeitung der Hubzapfen und Mittellager einer KurbelwelleInfo
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Description
Der Gegenstand des Hauptpatents 1 803 703 ist ein Verfahren zur Bearbeitung der Lagerstellen, d. h.
der Hubzapfen und Mittellager, einer Kurbelwelle, bei d^m die Bearbeitung der einzelnen Lagerstellen
von einem zum anderen Ende der Kurbelwelle nacheinander und fortschreitend erfolgt und die Kurbelwelle
bei der Bearbeitung jeder Lagerstelle unter anderem an der dieser benachbarten, zuvor bearbeiteten
Lagerstelle eingespannt wird. Beim Bearbeiten jeder Lagerstelle werden Materiaispannungen frei.
Das führt zwar dazu, daß sich der d e noch nicht bearbeiteten
Lagerstellen aufweisende Abschnitt der Kurbelwelle verzieht; wird die Kurbelwelle aber
dann nach dem Wiedereinspannen in der verzogenen Lage weiterbearbeitet, dann hat der Verzug keinen
Einfluß auf die Endgestalt der Kurbelwelle.
Die im Hauptpatent 1 803 703 beschriebene Ausführung des Verfahrens nimmt aber verhältnismäßig
viel Zeit in Anspruch, weil jeweils nur eine einzige Lagerstelle bearbeitet wird. Handelt es sich beispielsweise
um eine Kurbelwelle mit vier Hubzapfen und fünf Miltellagern, dann sind neun Arbeitsgänge
nacheinander durchzuführen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Verfahrenszeit erheblich zu verkürzen. Diese Aufgabe
ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die vom einen zum anderen Kurbelwellenende nacheinander
fortschreitend erfolgenden Bearbeitungen je — gegebenenfalls mit Ausnahme des ersten Mittellagcrs
und des letzten Hublagers — in der gleichzeitigen Bearbeitung eines Lagerstellenpaares bestehen, das
ein Hubzapfenlager und ein Mittellager umfaßt. Diese gleichzeitige Bearbeitung zweier Lagerstellen
führt zu einer erheblichen Verkürzung der Verfahrenszeit. Es hat sich herausgestellt, daß auf diese
Weise ein Verziehen der Kurbelwelle, wenn auch nicht ganz, so doch sehr weitgehend vermieden werden
kann. Die auf diese Weise geschruppte Kurbelwelle hat jedenfalls eine so genaue Gestalt, daß sie in
der üblichen Weise geschliffen werden kann, ohne zuvor gerichtet werden zu müssen. Durch die vorliegende
Erfindung werden also die Vorteile des durch das Hauptpatent geschützten Verfahrens in praktisch
ausreichendem Maße erzielt, jedoch wird die Verfahrenszeit wesentlich verkürzt.
Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens nach der Erfindung sei nunmehr unter Bezugnahme
auf die Zeichnung erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 eine nach dem eribdungsgemaßen Verlahren
geschruppte Kurbelwelle,
Fig. 2 die. aufeinanderfolgenden Verfahrensschritte der Bearbeitung dieses Rohlings.
In Fig 1 ist als Beispiel eine vierhübige, fünfmal
gelagerte Kurbelwelle dargestellt, wie sie in vielen Kraftfahrzeugen eingesetzt wird. Nach dem Ablängen
und zentrieren wird zunächst der Endzapfen 10 und das erste Mittellager 11 bearbeitet. Wie beim
Verfahren nach dem Hauptpatent 1 803 703 dienen diese Flächen als Bezngs- und Ausgangsflächen für
die nachfolgende Bearbeitung.
Für den ersten Arbeitszug η wird die Kurbelweih
am Endzapfen 10 und am ersten Mittellager 11 einoespannt.
Dann wird das zweite Mitteilager 16 durch ein Werkzeug W bearbeitet. Wegen des kurzen Abstandes
vom ersten Mittellager erhält das zweite Mntellager seine richtige Stellung mit großer Genauigkeit.
Werden durch diese Bearbeitung Materialspannungen frei, dann führen sie nur dazu, daß sich der
rechts vom zweiten Mittellager befindliche Abschnitt der Kurbelwelle verlagert.
Für den nächsten Arbeitsgang ft wird die Kurbelwelle
am Endzapfec 10 und am Mittellager 16 eingespannt.
Es wird dann ein Lagerstellenpaar bearbeitet, das aus dem ersten Hubzapfen 14 und aus dem dritten
Mittellager 17 besteht. Auch dabei ergibt sich eine genaue Lage der bearbeiteten Lagerstellen wegen
ihrer Nähe zum eingespannten Mittellager 16.
Im dritten Arbeitsgange wird das Werkstück am
Endzapfen und am Mittellager 17 eingespannt. Es wird wiederum ein Lagerstellenpaar bearbeitet. Dieses
Paar besteht aus dem vierten Mittellager 18 und aus dem zweiten Hubzapfen 19.
Beim vierten Arbeitsgang wird die Kurbelwelle am Endzapfen 10 und am vierten Mutellager 18 eingespannt.
Dabei wird ein Lagerstellenpaar bearbeitet, das aus dem dritten Hubzapfen 20 und aus dem fünften
Mittellager 21 besteht.
Nunmehr bleibt nur noch das einzige Hublager 22 zu bearbeiten. Das geschieht im Arbeitsgange, bei
welchem die Kurbelwelle am Endzapfen und am fünften Mittellager 21 eingespannt wird.
Für den Fall, daß die Welle am Flansch 23 gespannt werden soll, um Schwingungen der Kurbelwelle
zu vermeiden, muß diese Spannung nach jedem der Arbeitsgänge« bisd gelöst werden, damit sich
die Verformungen der Welle ausgleichen können, die durch das Abtragen von Werkstoff an den Lagerstellen
hervorgerufen werden. Zu diesem Zweck muß der Flansch 23 durch Backen gespannt werden, die
an den zur Achse der Kurbelwelle rechtwinklig verlaufenden Flanschflächcn angreifen, ohne in radialer
Richtung eine Kraft auf den Flansch 23 auszuüben. Bei den Werkzeugen W kann es sich beispielsweise
im ringförmigen Wirbelfräser handeln, die auf ihrer Innenseite Fräsmesser tragen. Bei der Bearbeitung
kreist die Umlaufachse dieses Werkzeugs um den zu bearbeitenden Zapfen. Dabei beschreiben die Messerschneiden
Kurven, welche die zu bearbeitende Lagerfläche einhüllen.
Verwendet man zwei solcher Wirbelwerkzeuge, so können diese je auf einem Längsschlitten angeordnet
werden und durch diesen nacheinander den zu bearbeitenden Lagerflächen der Kurbelwelle gegenübergestellt
werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Bearbeiten der Lagerstellen, d. h. der Hubzapfen und Mittellager, einer Kurbeiwelle, hei dem die Bearbeitung der Lagerstellen von einem zum anderen Ende der Kurbelwelle nacheinander und fortschreitend erfolgt und die Kurbelwelle bei der Bearbeitung jeder Lagerstelle unter anderem an der dieser benachbarten, zuvor bearbeiteten Lagerstelle eingespannt wird, nach Hauptpatent I 803 703 , d a d u r c h gekennzeichnet, daß die vom einen zum anderen Kurbelwellenende nacheinander fortschreitend erfolgenden Bearbeitungen je — gegebenenfalls mit Ausnahme des ersten Mittellagers und des letzten Hublagers — in der gleichzeitigen Bearbeitung eines I.agerstellenpaares bestehen, das ein Hubzapfenlager und ein Mittellager umfaßt.
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Owner name: BOEHRINGER WERKZEUGMASCHINEN GMBH, 7320 GOEPPINGEN |