DE2908361C2 - Verfahren zum Erhöhen des Widerstandes elektrischen Zündelementen - Google Patents
Verfahren zum Erhöhen des Widerstandes elektrischen ZündelementenInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Frfindung ist ein Verfahren
zum Erhöhen des Widerstandes von elektrischen Zündelementen (gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1). Im folgenden wird eine solche Widerstandsänderung auch als Trimmen bezeichnet Eine solche Widerstandsänderung
ist besonders dann notwendig, wenn das Zündelement bei einer definierten Spannung oder
einer definierten Stromstärke einen Anzündsat2 zünden soll.
Es sind bereits Metallfilm-Widerstände bekannt, deren
Widerstand durch mechanische oder optische Ab gleichverfahren auf einen definierten Wert eingestellt
wird. Dabei werden die Leitungsquerschnitte durch Veränderung der Flächengeometrie auf den gewünschten
Wert eingestellt Solche Verfahren eignen sich jedoch nicht zur Herstellung von Metallfilm-Zündwiderständen,
weil bei diesen Zündelementen zu einer bestimmten Fläche ein ganz bestimmier Widerstand gehören
muß. Man muß deshalb flächenförmig die Schichtdicke verändern.
Ein bekanntes Verfahren zur Durchführung dieser flächenförmigen Schichtdicken veränderung von Metall film-Zündelementen
besteht in einem elektrochemischen Abtragen des Metallfilms. Dabei werden die nicht
abgetragenen Metallfilmzonen mit einem Schutzlack maskiert und damit dem Angriff des Stroms entzogen.
Dieses elektrolytische Trimmverfahren hat den Nachteil, daß die Schutzlackschicht oft nicht fest genug an
dem Metall-Leiter anliegt und damit ungewollte Verätzungen an den zu schützenden Widerständen auftreten,
oder es sich Unterätzungen an den Stellen möglich, wo 'leitfähige Strombahnen an die Metallfilme gelangen.
Auch eignet sich dieses Verfahren nicht zur Herstellung von Metallschicht-Zündelementen mit sehr kleinen Abmessungen.
Es ist zwar aus der DE-PS 8 29 186 ein Verfahren bekannt, den elektrischen Widerstand von Schmelzleitern
durch Ätzen des Leiters auf einen gewünschten Wert zu bringen. In dieser Patentschrift wird jedoch für
die Kontrolle der Ätzwirkung nur angegeben, daß diese durch einfache Feilstriche erfolgt Bei dieser Verfahrensweise
ist es jedoch nicht möglich, den tatsächlichen Widerstandswert des angeätzten Materials während der
Einwirkung der Ätzflüssigkeit zu kontrollieren.
Es bestand deshalb die Aufgabe, ein Trimmvprfahren für Metallschicht-Zündslemente zu entwickeln, das sich
für Zündelemente mit sehr kleinen Abmessungen eignet, bei dem nicht die Gefahr besteht, daß die Metall-Leiter
ebenfalls angegriffen werden und bei dem die Erreichung des gewünschten Widerstandswertes direkt
während des Ätzvorgangs kontrolliert werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst
Eine Überwachung des Widerstands von metallischen Dünnfilmen wird zwar bereits in der DE-AS 18 08 103
beschrieben. Die Widerstandsschicht wird dort jedoch
laufend durch anodische Oxisation mittels eines lonen-
zo Stroms von außen verändert, so daß ein Abbruch des
Stromkreises automatisch auch einen Abbruch der Oxidation bewirkt Im vorliegenden Fall dagegen wird nur
das Widerstandsmaterial erhitzt, wobei beim Abstellen der Heizquelle die Säure, die die Änderung des Widerstands
bewirkt beim alleinigen Abstellen des Stromkreises noch weiter <mgreifen kann, obwohl sie ebenfalls,
wie bei dem Verfahren der DE-AS 18 08 103. mit
Hilfe eines saugfähigen Materials auf das Widerstandsmaterial aufgebracht wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich beson ders gut zum Trimmen von Metallschicht-Zündwiderständen
sehr kleiner Abmessungen, die z. B. eine Lange von 30 bis 200 μητ, eine Breite zwischen 20 und 200 μπι
und eine Dicke zwischen 0,1 bis 13 μπι besitzen. Es läßt
sich aber auch bei Zündwiderständen größerer Abmessungen anwenden.
Die Zündwiderstände können aus jedem beliebigen Material sein, das durch Säuren angi-eJbar ist und den
elektrischen Strom leitet. Geeignete Materialien sind
z. B. Chrom. Nickel oder nickelenthaltende Legierungen,
Tantal oder Tantalnitrid. Die beiden zuletzt genannten Stoffe eignen sich besonders gut für das erfindungsgemäße
Verfahren. Erfindungsgemäß werden die Zündwiderstände erhitzt und dabei gleichzeitig von
Säuren angegriffen. Das Erhitzen erfolgt bevorzugt elektrisch, doch ist auch jede andere Wärmequelle, die
möglicht punktförmig nur den Zundwiderstand auf erhöhte Temperaturen bringt, einsetzbar. Die Höhe der
Temperatur hängt von dem Widerstandsmaterial und
der verwendeten Säure ab. Im allgemeinen kann man sagen, daß der Angriff der Säure umso schneller erfolgt,
je höher die Temperatur ist. Die zu wählende Temperatur hängt weiterhin von dem Elektrodenmaterial, mit
dem die Zündwiderstände mit dem übrigen Stromkreis verbunden sind, ab. Wenn diese Kontakte z. B. aus F.delmetallen
der 8. Nebengruppe des Periodischen Systems der Elemente bestehen, dann kann die Temperatur des
Widerstandselementes beim Einsatz von Sai/säure oder
Salpetersäure 100° C betragen. Auch bei Legierungen dieser Metalle mit Silber, Gold oder Silberpalladium-Legierungen
können Temperaturen in der Größenordnung angewendet werden. Jedoch tritt die erfindungsgemäße
Wirkung auch bei niedrigeren Temperaturen ein, je nachdem, aus. welchem Material der Zündwiderstand
besteht und weiche Säure eingesetzt wird. Sobald der Zündwiderstand den gewünschten Widerstandswert erreicht
hat, wird die Beheizung beendet — im Falle einer elektrischen Beheizung durch Unterbrechung des
Stromkreises.
Als Säuren eignen sich prinzipiell sowohl anorganische
als auch organische, flüssige Säuren, die das Widerstandsmaterial angreifen. Bevorzugt werden solche
Säuren eingesetzt, die bei den gewählten Temperaturen schnell verdampfen, damit nach Erreichen des gewünschten
Widerstandswertes und Abschalten der Wärmequelle der auf dem Widerstandsmaterial verbleibende
Saurer?« schnell verdampft und keine ätzende
Wirkung mehr besitzt. Besonders geeignet sind deshalb die Stickstoffsauerstoffsäuren, wie z. B. HNO3, wäßrige
Lösungen von Halogenwasserstoffsäuren, z. B. Salzsäure. Wenn wäßrige Lösungen der Säuren eingesetzt werden,
richtet sich die Konzentration der Lösungen nach der Säurestärke, dem Dissoziationsgrad sind der Ätzbarkeit
des Widerstandsmateriais gegenüber der gewählten Säure. Die Konzentration muß dabei so gewählt
wurden, daß das Widerstandsmaterial bei der anzuwendenden Temperatur angeätzt wird.
Zum Abtragen des unter der Einwirkung der Säure vnm Widerstandsmaterial abgelöster. Materials eignen
sich besonders gut aufsaugende Mater, dien wie Schwämme, Gewebe oder Filze. Diese Materialien sollten
möglichst säurebeständig sein; besonders vorteilhaft ist es, diese saugfähigen Stoffe mit der anzuwendenden
Säure zu tränken und das getränkte Material gleitend oder reibend auf dem Zündmaterial zu bewegen. Diese
Bewegung kann kreisförmig oder hin- und hergleitend sein, je nach Form des Zündmaterials.
Es ist weiterhin von Vorteil, wenn dieses aufsaugende Material an einem Stempel befestigt ist, dessen Form
beliebig gewählt sein kann, wie z. B. als Säule mit rundem, ovalem oder polygonalem Querschnitt. Diese
Durchführungsform hat den Vorteil, daß nach Erreichen des gewünschten Widerstandswertes des Zündelements
der Stempel, entweder von Hand oder über geeignete Vorrichtungen, von dem Zündelement abgehoben werden
kann, so daß sich dann sofort keine Säure mehr auf dem Zündelement befindet.
Das Zünd .lement ist in einem Stromkreis angeordnet,
damit dessen Widerstand laufend gemessen werden kann. Diese Messung erfolgt auf an sich bekannte Weise.
Die Fig. I und 2 zeigen ein erfindungsgemäß zu behandelndes
Zündelement, wie es zum Anzünden von Zundsätzer. auf Basis von z. B. Bleiazid oder Bleitrinitroresorcinat
gebräuchlich ist. wobei F i g. I das Zündelement im Schnitt gemäß der Linie I-1 in Fig. 2 und Fig. 2
dieses in der Draufsicht darstellt. Der Zündwiderstand 1 befindet sich auf einem rCeramikträger 2 und sei durch
die Zufuhrelektroden 3 und 4 an einem hier nicht gezeigten
Stromkreis angeschlossen. Der Zündwiderstand besit/t eine vorgegebene Breite B und Länge L; er ist
mit Hilfe von geeigneten, an sich bekannte. Beschichtungsverfahren
aufgebracht und besitzt einen niederohmigcn Wert als das fertige Element, das nach der erfindungsgemäßen
Verfahrensweise erhalten wird.
In der F i g. 3 ist ein Schaltplan für die Durchfühl ung
des erfindungsgemäßen Verfahrens aufgezeigt, bei der die Erwärmung des Zundwiderstandes 1 elektrisch erfolgt.
Über die Elektroden 3 und 4, die hier aus Gold gefertigt sein sollen, ist der Widerstand 1, der beispielsweise
aus Tantalnitrid mit einer Nickelauflage besteht, einerseits mit einem Meßspannungskreis 5 und andererseits
mit einem Hs;2- und Meßstromkreis 6 verbunden. In dem Meßspannungskreis 5 befindet sich ein Schwellwertschalter
7. Oberhalbifcs Widerstandes ist ein Stempel
8 angeordnet, der an seinem unteren Ende mit einsm Filz, Gewebe, Schwamm od. dgl. versehen ist indem dieses
saugfähige Material z. B. in einer näpfchenförmigen
Ausnehmung des Stempels 8 angeordnet ist und aus dieser mehr oder weniger weit auf der dem Zündwiderstand
1 zugekehrten Seite hervorsteht. Das saugfähige Material ist beispielsweise mit verdünnter Salpetersäure
getränkt. Die Säure wird dem saugfähigen Material bevorzugt über eine durchgehende zentrale axiale Bohrung
des Stempels 8 von oben her in der im Einzelfall erforderlichen Menge zugeführL Durch Absenken und
Rotieren des Filzstempels auf der Oberfläche des Metallschichtelementes wird die vom Heizstrom auf etwa
100°C gebrachte Zündwiderstandsfläche durch die Säure angegriffen. Das dabei abgetragene Material wird
durch den Filz aufgesaugt; gleichzeitig ändert sich der Widerstandswert des Zündelementes 1. Nach Erreichen
eines vorherbestimmten und eingestellten Spannungs-Schwellwertes — ihm entspricht gemäß dem Ohm'schen
Gesetz ein zuzuordnender Widerstandswert — schaltet der Schwellwertschalter 7 den Sr^m des Heiz- und
Meßstromkreises 6 ab. Gleichzeitig wird der Fiizsternpel
spontan von der Oberfläche des Zündwiderstandses 1 abgehoben, das damit den gewünschten Widerstandswert
besitzt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Erhöhen des Widerstands von elektrischen Zündelementen sehr kleiner Abmessungen
in einem Stromkreis, dessen Widerstand kontinuierlich überwacht wird, durch Abtragen von
Widerstandsmaterial und dem Einsatz ätzender Säuren, dadurch gekennzeichnet, daß die Einwirkung
der ätzenden Säuren in der Wärme mit Hilfe eines an sich bekannten saugfähigen Materials,
das auch gleichzeitig das abgetragene Widerstandsmaterial aufsaugt, solange durchgeführt wird, bis der
gewünschte Widerstandswert erreicht ist und daraufhin die, insbesondere elektrische, Wärmezufuhr
und gleichzeitig die Einwirkung der Säure abbricht
Z Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,
daß das die Säure tragende saugfähige Material mit Hii'e eines Stempels auf dem Widerstandsmaterial
gleitend bzw', reibend bewegt wird und der
Abbruch der Säureeinwirkung durch Abheben des Stempels bei Erreichen des gewünschten Widerstandswerts
von dem Widerstandsmaterial erfolgt
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Säure verdünnte Salpetersäure
verwendet wird.
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