DE2906476C3 - Deckenplatte aus einem Fasermaterial für eine Hängedecke - Google Patents

Deckenplatte aus einem Fasermaterial für eine Hängedecke

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Description

45
Die Erfindung betrifft eine Deckenplatte aus einem Fasermaterial für eine Hängedecke, die im Abstand unter einer tragenden Decke und somit einen Hohlraum bildend angeordnet ist.
Es ist bereits bekannt, unter einer Dachkonstruktion eine Hängedecke aus Deckenplatten anzuordnen, die aus einem Fasermaterial bestehen (DEOS 27 05 032).
Bei Auftreten eines Feuers in dem Raum unter der Hängedecke besteht die Gefahr, daß die Deckenplatten aus Fasermaterial durchzuhängen beginnen und schließ' lieh aus dem Aufhängungssystem herausfallen, wodurch sich das Feuer relativ schnell in den Raum über der Hängedecke ausbreiten kann.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht ω deshalb darin, eine Deckenplatte der eingangs genannten Art zu schaffen, die im Falle eines Feuers in dem Raum unter der Hängedecke eine sehr gute Durchhangstabilität aufweist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die h> Deckenplatte zur Erhöhung der Durchhangstabilität im Falle eines Feuers eine wirksame Menge eines Mittels aufweist, welches im Brandfalle unter Bildung von Kohlefasern mit Längen von wenigstens 0,1 mm verkohlt, welche die Deckenplatte durchhangwiderstandsfähig machen, so daß sie nicht aus der Deckenaufhängung herausfällt und den Hohlraum den Feuerbedingungen aussetzt
Es ist zwar bereits bekannt, die Feuerwiderstandsfähigkeit von aus Fasermaterial hergestellten Deckenplatten dadurch zu erhöhen, daß diesem Fasermaterial gegen Feuer widerstandsfähige Fasern in Form von Glasfasern zugemischt werden (DE-OS 25 i/8 883). Außerdem hat man vorgeschlagen, zur Herstellung von feuerwiderstandsfähigen Schichtstoffen aus Faserstoffen Phenol als Bindemittel zu verwenden (DE-PS 10 46 305). Diese Maßnahmen legen jedoch die Verwendung des erfindungsgemäßen Mittels nicht nahe, welches erst im Brandfalle Kohlefasern bildet und die Deckenplatten durchhangwiderstandsfähig macht
Die erfindungsgemäße Deckenplatte hat den Vorteil, daß bei einem Brand im Raum unter der Hängedecke das Fasermaterial durch die Bildung der Kohlefasern nicht durchhängt, so daß der Raum Ober der Hängedecke relativ lange vor dem Obergreifen des Brandes geschützt werden kann, wodurch eine aus solchen Deckenplatten hergestellte Hängedecke eine hohe Feuerwiderstandsfähigkeit hat
Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Anhand der einzigen Figur der Zeichnung, die die Anordnung von Deckenplatten als Hängedecke unter einer Rohdecke zeigt, wird die Erfindung erläutert
Die in der Figur der Zeichnung gezeigte Hängedecke 1 ist unter einer Rohdecke 2 angeordnet und hat Tragschienen 4 in Form eines umgekehrten T, welche die Deckenplatten 6 aus Fasermaterial mit dem unter Feuereinfluß Kohlefasern bildenden Mittel tragen. Zwischen den beiden Decken befindet sich eine Kammer 8. Unter der Hängedecke befindet sich der Arbeitsraum 10. Die Deckenplatte 6 aus Fasermaterial widersteht bei einem Brand im Arbeitsraum 10 einem Durchhängen unter die Ebene der. Hängedecke in Richtung des Pfeils 12 und somit auch einem Herausfallen aus der Deckenaufhängung.
Anhand der nachstehenden Beispiele wird die Erfindung näher erläutert
Die wäßrige Fasermasse für die Herstellung der Deckenplatten enthält gewöhnlich 1 bis 10 Gew.-°/o Feststoffe. Bezogen auf die Summe der trockenen Feststoffe liegt der Anteil des die Kohlefasern bildenden Mittels zwischen 0,5 und 30 Gew.-%, der Anteil der Mineralfasern zwischen 20 und 90 Gew.-%, der Bindemittelanteil bei etwa 15%. Außerdem können Papierfasern bis zu 20% und Füllmaterialien in Form von Perlit bis zu 50% und in Form von Ton bis tu 40% vorgesehen werden.
Beispiel I
In einem Mischtank werden bei Zimmertemperatur unter Rühren etwa 20 000 g Leitungswasser und etwa 15 g Polyacrylnitrilfasern als Kohlefasern bildendes Mittel eingegeben, die eine mittlere Faserlänge Von etwa 19 mm und einen mittleren Faserdurchmesser von etv/a 39 μ haben. Dem Inhalt des Mischtanks werden unter Rühren etwa 354 g Mineralwollefasern mit einer mittleren Faserlänge von 1,6 mm zugesetzt. Weiterhin wird dem Inhalt des Mischtanks unter Rühren I 180 g einer Aufschlämmung mit 22,8% Zeitungspapierfasern
zugesetzt, wobei das MaO für den Wasserdurchsatz durch die Aufschlämmung nach dem kanadischen Freeness-Standard etwa 190 ml beträgt. Dem Mischtank werden weiterhin unter Rühren etwa 56 g geschäumter Perlit und etwa 84 g Töpferton sowie etwa 42 g Bindemittel in Form von Getreidestärke zugesetzt Die erhaltene Aufschlämmung, die einen Feststoffgehalt von etwa 3 Gew.-% hat, wird in herkömmlicher Weise zur Bildung von Deckenplatten auf einer Langsiebmaschine weiterbehandelt Die erhaltene Platte hat eine Dichte von etwa 0,21 kg/dm3 und eine Stärke von etwa 20,6 mm.
Beispiel II Beispiel Bestandteile
Viskosefasern mit einer mittleren Länge von 16 6,4 mm und einem mittleren Durchmesser von
etwa 12 μ
Mineralwollefasern 375
Zeitungspapierfasern 1330
Geschäumter Perlit 70
Töpferton 91
Bindemittel (Maisstärke) 44
Es werden die gleichen Bestandteile mit Ausnahme des die Kohlefasern bildenden Mittels wie bei Beispiel I verwendet Die Bestandteile werden aufgeschlämmt Die Aufschlämmung hat einen Feststoffgehalt von etwa 3 Gew.-% und wird auf einer Langsiebmaschine zur Bildung von Deckenplatten weiterbehandelt die eine Dichte von etwa 0,24 kg/dm3 und eine Stärke von etwa 19,6 mm haben.
Beispiel III Bestandteile
Es werden die gleichen Bestandteile mit Ausnahme des Kohlefasern bildenden Mittels wie bei Beispiel I verwendet. Die Bestandteile werden aufgeschlämmt. Die Aufschlämmung hat einen Feststoffgehalt von etwa 3 Gew.-% und wird auf einer Langsiebmaschine zur Bildung von Deckenplatten weiterbehandelt, die eine Dichte von etwa 0,25 kg/dm3 und eine Stärke von etwa 19.6 mm haben.
Teerfasern mit einer mittleren Länge von etwa 16 0,1 mm und einem mittleren Durchmesser von
etwa 5 μ
Mineralwollefasern 375
Zeitungspapierfasern 1330
Geschäumter Perlit 70
Töpferton 91
Bindemittel in Form von Maisstärke 44
Bestandteile
Phenolfasern mit einer mittleren Länge von 16
etwa 6,35 mm und einem mittleren Durchmesser von etwa 16 μ
Mineralwollefasern 375
Zeitungspapierfasern 1330
Geschäumter Perlit 70
Töpferton 91
Bindemittel in Form von Maisstärke 44
Es werden die gleichen Bestandteile mit Ausnahme des Kohlefasern bildenden Mittels wie bei Beispiel I verwendet. Die Bestandteile werden aufgeschlämmt. Die Aufschlämmung hat einen Feststoffgehalt von etwa 3 Gew.-% und wird auf einer Langsiebmaschine zur Bildung von Deckenplatten weiterbeliE adelt welche eine Dichte von etwa 0,24 kg/dm3 und eine Stärke von etwa 20 mm haben.
Beispiel V (zu Vergleichszwecken)
J0 Bestandteile
Mineralwollefasern
Zeitungspapierfasern
Geschäumter Perlit
Töpferton
Bindemittel in Form von Maisstärke
Es werden die gleichen Bestandteile wie bei Beispiel I verwendet mit der Ausnahme, daß ein Kohlefasern bildendes Mittel fehlt Die Bestandteile werden aufgeschlämmt Die Aufschlämmung hat einen Feststoffgehalt von etwa 3 Gew.-% und wird auf einer Langsiebmaschine zur Bildung von Deckenplatten weiterbehandelt, die eine Dichte von etwa 0,21 kg/dm3 und eine Stärke von etwa 203 mm haben.
Beispiel VI (Kontrolle)
Es werden Proben mit den Abmessungen von 35,6 cm x 5,! oft aus den Deckenplatten nach den Beispielen I bis V getrennt hergestellt und geprüft.
jede Probe wird horizontal über zwei parallele 23 cm starke Aluminiumstäbe gelegt, die 25 ein voneinander entfernt sind. Die Oberseite eines Hochtemperaturbrenners wird 40 mm unter dem Boden der Probe derart angeordnet, daß nach der Zündung die Flamme aus dem Brenner auf die untere Mitte der Probe auftrifft In der Mitte der Oberseite der Probe wird ein Gewicht von 500 g direkt über dem Brenner aufgelegt. Abhängig von br> der Zeit der Brennereinwirkung auf die Probe wird der Durchhang jeder Probe gemessen. Die Versuchsergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle zusammengefaßt.
Tabelle
/eil in Minuten Durchhang (mm) der l'robe 1,52 Il nach Beispiel IV V(KoMm
I 2.54 1.27 III 1,52 1.78
I 4,06 2.03 1,27 2,29 2.79
2 9,40 3.05 2.03 3,81 5.84
5 16,51 5.08 3,30 5.33 *)
IO *) 5.84 4.57 6.35
20 5.84 5,59 6.35
30 6,35
Ie)
*) Probe bricht infolge Durchhang.
Die angeführten Werte /eigen, daß die Deckenplatten der Beispiele I bis IV, die jeweils ein anderes Kohlefasern bildendes Mittel gemäß der [Erfindung verwenden, unter Feuerbedingungen einen besseren Durchhangwiderstand als die bekannte Faserplatte nach Beispiel V haben.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (9)

Patentansprüche:
1. Deckenplatte aus einem Fasermaterial für eine Hängedecke, die im Abstand unter einer tragenden Decke und somit einen Hohlraum bildend angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckenplatte (6) zur Erhöhung der Durchhangstabilität im Falle eines Feuers eine wirksame Menge eines Mittels aufweist, welches im Brandfalle unter !<) Bildung von Kohlefasern mit Längen von wenigstens 0,1 mm verkohlt, welche die Deckenplatte (6) durchhangwiderstandsfähig machen, so daß sie nicht aus der Deckenaufhängung (1) herausfällt und den Hohlraum (8) den Feuerbedingungen aussetzt
2. Deckenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß das Kohlefasern bildende Mittel Polyacrylnitrilfasern aufweist
3. Deckenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kohlefasern bildende Mittel Viskosefasern aufweist
4. Deckenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kohlefasern bildende Mittel Asphaltfasern aufweist
5. Deckenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß das Kohlefasern bildende Mittel Phenolfasern aufweist
6. Deckenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet daß das Kohlefasern bildende Mittel aus diskontinuierlichen Fasern jo besteht
7. Deckenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet dafl das Kohlefasern bildende Mittel aus kontinuierlichen Fasern besteht
8. Deckenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet daß das Kohlefasern bildende Mittel aus Filzmatten besteht
9. Deckenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Kohlefasern bildende Mittel aus gewebten Matten besteht
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