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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft industrielle Transportmittel, und zwar Hängeförderer.
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Die Erfindung eignet sich zum Transport von Werkstücken über Zonen
mit hoher Temperatur (Trockenkammern, Öfen für Wärmebehandlung).
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Bekannt ist ein Hängeförderer, der eine rinnenförmige Laufbahn mit
horizontalen und geneigten Abschnitten hat, mit in der Rinne angeordneten Rollelementen
in Form von Walzen mit Flanschen auf unbeweglichen Achsen und mit Lastträgern, die
mit Kufen in Form von Stäben mit rechteckigem Querschnitt auf den Rollelementen
aufliegen und an denen Antriebsmittel angreifen (siehe SU-PS 403 614).
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Bei Einschalten des Antriebs werden die Rollelemente zur Drehung gebracht
und befördern die auf ihnen aufliegengen Kufen zusammen mit den Lastträgern über
die Laufbahn des Förderers.
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Der Vorteil solch eines Förderers im Vergleich zu traditionellen Hängeförderern
besteht darin, daß die Lasten an einzelnen Abschnitten der Laufbahn mit verschiedenen
Geschwindigkeiten transportiert werden können, was seine technologischen Möglichkeiten
erweitert.
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Die stationäre Befestigung der Rollelemente auf der Laufbahn ist jedoch
ein wesentlicher Nachteil solch eines Förderers, der seine Anwendung erschwert,
wenn die Bahn des
Förderers über Zonen mit hoher Temperatur oder
aggressivem Medium gelegt werden muß. Unter diesen Bedingungen, bei denen keine
Schmierung möglich ist, werden stationäre Rollelemente schnell zerstört.
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Ein anderer Nachteil des bekannten Förderers besteht in der Anbringung
von Flanschen an den Rollelementen.
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Bekannt ist ferner ein Hängeförderer, der eine Laufbahn in Form von
zwei parallelen Rollbahnen mit Antriebsstrekken und Strecken ohne Antrieb und Lastträger
in Form von Wagen hat, die mit zwei Kufen auf jeder der Rollbahnen aufliegen, die
mit auf vertikalen Achsen laufenden Rollen ausgerüstet sind, welche Rollen-von zwei
Seiten eine an der Laufbahn befestigte Leitschiene umgeben.
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Beim Einschalten der Antriebsstrecken drehen sich die Walzen der Rollbahnen
und befördern Wagen entlang der Rollbahn, während die Leitschiene, die sich in Kontakt
mit Rollen des Wagens befindet, ein Ablaufen der Wagenkufen von den Rollbahnen verhindert
(siehe US-PS 3 910 197).
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Dieser Förderer kann ebenfalls Lasten mit verschiedenen Geschwindigkeiten
transportieren, sein Nachteil besteht jedoch darin, daß er raumaufwendig und konstruktiv
kompliziert ist.
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Ein anderer Nachteil eines solchen Förderers besteht darin, daß man
ihn nicht für den Transport durch Zonen mit hoher Temperatur verwenden kann, da
der Förderer mit Laufrollen ausgerüstet ist, die geschmiert werden müssen.
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Die Erfindung bezweckt die erwähnten Nachteile zu vermeiden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hängeförderer zu schaffen,
der einfacher in der Konstruktion ist und den Transport von Werkstücken durch Zonen
mit aggressivem Medium und/oder hoher Temperatur ermöglicht.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein Hängeförderer mit rinnenförmiger
Laufbahn mit horizontalen und geneigten Abschnitten, mit Rollelementen und mit Lastträgern,
die mit Kufen auf den Rollelementen aufliegen und an denen Antriebsmittel angreifen,
gemäß der Erfindung Rollelemente vorgesehen sind, die frei auf dem.Boden der Rinne
aufliegen, und im oberen Ende jeder Rinne ein Fenster ausgebildet ist, das über
einen Umgehungskanal mit dem unteren Ende der Rinne derart verbunden ist, daß die
Rollelemente frei zum unteren Ende der Rinne rollen können.
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Es ist zweckmäßig, die Rollelemente von zwei Seiten mit Leitschienen
zu umfassen, die an den Seitenflächen jeder Kufe befestigt sind.
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Es ist ebenfalls zweckmäßig, daß die eine der Wände der Rinne höher
als die andere ist und einen Ansatz hat, der die Kufe von oben mit einem Zwischenraum
umfaßt, der kleiner ist als der Durchmesser eines Rollelements.
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Es ist auch zweckmäßig, daß die Leitschienen an den Seitenflächen
der Kufen über der Kontaktfläche mit den Rollelementen befestigt sind.
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Das Wesen der Erfindung besteht in folgendem. Die freie Unterbringung
der Rollelemente auf dem Boden der Rinne und die Ausbildung eines Fensters am oberen
Ende jeder Rinne, das über einen Umgehungskanal mit dem unteren Ende der Rinne derart
verbunden ist, daß die Rollelemente
frei zum unteren Ende der Rinne
rollen können, ermöglicht eine ununterbrochene Zirkulation der Rollelemente zwischen
der Rinne und dem Umgehungskanal und, falls erforderlich, eine Kühlung der Rollelemente,
indem man den Umgehungskanal durch ein Medium mit niedriger Temperatur führt oder
den Kanal mit einer entsprechenden Flüssigkeit berieselt und die Rollelemente spült.
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Wegen der an den Seitenflächen der Kufen befestigten Leitschienen,
die die Rollelemente von zwei Seiten umgeben, wird ein Ablaufen der Kufe von den
Rollelementen in seitlicher Richtung verhindert und die Konstruktion vereinfacht,
indem Rollelemente ohne Flansche verwendet werden.
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Durch die Ausführung einer Wand der Rinne höher als die andere und
die Anbringung eines Ansatzes an derjenigen Rinnenwand, der die Kufe von oben umfaßt
und dabei einen Zwischenraum frei läßt, der kleiner ist als der Durchmesser eines
Rollelements, wird eine Verschiebung der Kufe in vertikaler Richtung und ein Verklemmen
in der Rinne infolge eines Auflaufens der Rollelemente aufeinander verhindert. Außerdem
wird die Festigkeit der Rinne erhöht, was eine Vergrößerung der Nutzlast des Förderers
ermöglicht.
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Durch die Befestigung von Leitschienen an den Seitenflächen der Kufe
oberhalb der Kontaktfläche mit den Rollelementen kann eine Kufe verwendet werden,
die wesentlich schmaler ist als die Breite eines Rollelements, wodurch der Metallverbrauch
für den Förderer gesenkt und die ganze Anlage kompakter wird.
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Zusammengenommen ermöglichen die erwahnten konstruktiven
Merkmale
die Schaffung eines einfachen Hängeförderers mit weitem Anwendungsbereich.
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So kann man z.B. bei Verwendung von Kugeln als Rollelemente Werkstücke
ohne Umladung mit einem Förderer prak tisch durch alle technologischen Arbeitsgänge
einschließlich chemischer Bearbeitung, Waschen, Tronen und Wärmebehandlung in Öfen
mit hoher Temperatur transportieren.
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Die Ausrüstung der Kufe mit Leitschienen ermöglicht es, die Breite
der stationären Rollen des Förderers bis auf ein Minimum zu beschränken.
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Durch das Fehlen von Zugketten im Förderer und kleine Abmessungen
der Rollelemente-und der Kufen ist es möglich, den vorgeschlagenen Förderer im Gerätebau
und in der Elektroindustrie in einem weiten Bereich zu verwenden, wo er auf versetzbaren
Stützen unmittelbar auf dem Boden der Werkhalle aufgestellt werden kann.
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Die Erfindung wird durch die Beschreibung und Zeichnungen für ein
Ausführungsbeispiel näher erläutert, und zwar zeigt: Fig. 1 schematisch einen Gehängeförderer,
Seitenansicht; Fig. 2 den Schnitt II-II von Fig. 1; Fig. 9, 4, 5 Ausführungsvarianten
für die Kufe des Lastträgers; Fig. 6 ein Zirkulationsschema der Rollelemente zwischen
zwei parallelen Abschnitten des Förderers.
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Der errindungsgemäße Hängeförderer (Fig. 1, 2) enthält eine geneigte
Rinne 1 (Fig. 1, 3) der Laufbahn, in deren Wänden stationäre Rollen 2 angebracht
sind, und eine Rinne 3 (Fig. 1, 4), auf deren Boden sich Rollelemente, z.B.
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in Form von Kugeln 4 befinden, die sich frei bewegen können, Auf den
Rollen 2 und den Kugeln 4 liegt die Kufe 5 des Lastträgers 6 auf. Die Kufe 5 (Fig.
3, 4, 5) hat zwei Leitschienen 7, die an den Seitenflächen der Kufe 5 befestigt
sind und von zwei Seiten die Rollen 2 und die Kugeln 4 umfassen.
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Am oberen Ende 8 der Rinne 3 befindet sich ein Fenster 9, das über
einen Umgehungskanal 10 mit dem unteren Ende ii der Rinne 3 verbunden ist.
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Am vorderen Ende der geneigten Rinne 3 befindet sich ein Kettenantrieb
12 mit Stößeln 13, die auf die Lastträger 6 einwirken.
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Natürlich kann in dem Förderer ein beliebiger anderer bekannter Antrieb
verwendet werden, der eine ununterbrochene bzw. intermittierende Bewegung der Lastträger
gewährleistet.
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Die Kufen 5 der Lastträger 6 liegen auf den Rollen 2 und Kugeln 4
dicht hintereinander ohne Abstände.
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Eine der Seiten der Rinne 3 (Fig. 3, 4, 5) ist höher als die andere
und hat einen Ansatz 14, der die Kufe 5 von oben mit einem Zwischenraum umfaßt,
der kleiner ist als der Durchmesser einer Kugel 4.
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Die Leitschienen 7 können an den Seitenflächen der Kufe 5 (Fig. 5)
über der Kontaktzone mit den Rollen 2 und den
Kugeln 4 befestigt
sein. In diesem Fall ist die Kufe 5 schmaler als die Breite der Rolle 2, wodurch
das Gewicht der Kufe verringert werden kann.
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Wenn neben der Rinne 3 einer geneigten Strecke des Hängeförderers
die Rinne 16 einer anderen geneigten Strecke des Förderers (Fig. 6) liegt, wird
das obere Ende 8 der Rinne 3 über einen Umgehungskanal 10 mit dem unteren Ende 15
der Rinne 16 verbunden und das obere Ende 17 der Rinne 16 über den Umgehungskanal
18 mit dem unteren Ende 11 der Rinne 3.
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Der erfindungsgemäße Hängeförderer funktioniert folgendermaßen.
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Beim Einschalten des Antriebs 12 schieben die auf die Lastträger 6
einwirkenden Stößel 13 die Kufen 5 über die Rollen 2 und Kugeln 4 in Richtung des
oberen Endes 8 der Rinne 3. Dabei verhindern die Leitschienen 7 ein Abgleiten der
Kufe 5 von den Rollen 2 und den Kugeln 4 in horizontaler Richtung, während der Schirm
14 die Kufe 5 vor vertikalen Verschiebungen bewahrt und ein Auflaufen der Kugeln
4 aufeinander verhindert.
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Wenn die Kufe 5 am oberen Ende 8 der Rinne 3 von den Kugeln 4 auf
die Rollen 2 übergeht, laufen die Kugeln 4 durch das Fenster 9 und den Umgehungskanal
10 zum unteren Ende 11 der Rinne 3 und gelangen von neuem unter die Kufe 5. Während
des Durchgangs der Kugeln 4 durch den Umgehungskanal 10 können die Kugeln gespült
und abgekühlt werden.
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Wenn neben der Rinne 3 die Rinne 16 einer anderen geneigten Strecke
des Hängeförderers (Fig. 6) liegt, werden die
Kugeln 5 vom unteren
Ende 11 der Rinne 3 zu dessen oberem Ende 8 gebracht, undvon dort laufen sie durch
den Umgehungskanal 10 zum unteren Ende 15 der Rinne 16.
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Von dort gelangen die Kugeln 4 durch die Kufen 5 zum oberen Ende 17
der Rinne 16 und durch den Umgehungskanal 18 erneut zum unteren Ende 11 der Rinne
3.
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Im Unterschied zu den bekannten Hängeförderern ist der erfindungsgemäße
Förderer einfacher in der Konstruktion, hat geringere Abmessungen und ermöglicht
den Transport von Werkstücken durch Zonen mit hoher Temperatur und aggressivem Medium.
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