DE2905976C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektrisch leitendes Material
für ein elektrisch ansprechendes Aufzeichnungsmaterial gemäß
dem Patentanspruch 1 sowie dessen Verwendung.
Unter dem Ausdruck "elektrisch ansprechendes Aufzeichnungsmaterial"
wird hier ein Aufzeichnungsmaterial verstanden, welches
zur Aufzeichnung elektrischer Signale oder Signale elektrischer
Art in Kombination mit einer anderen Energie, wie
Licht, geeignet ist. Als Aufzeichnungsmaterial im Rahmen der
der elektrisch ansprechenden Aufzeichnungsmaterialien seien beispielsweise
elektrolytische Aufzeichnungsmaterialien, elektrische
Entladungsaufzeichnungsmaterialien, elektrostatische Aufzeichnungsmaterialien
und elektrophotographische lichtempfindliche
Aufzeichnungsmaterialien aufgeführt. Unabhängig vom Bilderzeugungsmechanismus
ist es für ein sofortiges und klares
Bild wichtig, daß jedes dieser elektrisch ansprechenden Aufzeichnungsmaterialien
eine geeignete elektrisch leitende Schicht
aufweist.
Gemäß dem Stand der Technik sind als leitende Mittel,
um diese Aufzeichnungsmaterialien elektrisch leitend zu
machen, verschiedene Substanzen, wie Metallpulver,
Ruß, wasserlösliche und feuchtigkeitsabsorbierende anorganische
und organische Salze, oberflächenaktive Mittel,
Benetzungsmittel, wie mehrwertige Alkohole, und polymere
Elektrolyte, bekannt. Diese leitenden Mittel haben
aber Nachteile.
Beispielsweise sind leitende Mittel, wie Metallpulver
und Ruß, gute Leiter und haben den Vorteil, daß ihre
elektrische Leitfähigkeit nicht durch die Feuchtigkeit beeinflußt
wird, jedoch haben sie den großen Nachteil,
daß sie allgemein eine starke Eigenfarbe oder Undurchsichtigkeit
besitzen. Für die Schärfe und den Kontrast
des Bildes ist wichtig, daß das Aufzeichnungsmaterial
einen ausgezeichneten Weißgrad besitzt, und
es ist allgemein günstig, wenn die Aufzeichnungsmaterialien
mit den darauf erzeugten Bildern als Originale für
übliche Kopierverfahren, wie Diazoverfahren oder elektro
photographische Kopierverfahren, eingesetzt werden können.
Aufzeichnungsmaterialien unter Einschluß eines Metallpulvers
oder Rußes als leitendes Mittel versagen bei
diesem Erfordernis. Ferner ist das Gewicht
von Aufzeichnungsmaterialien dieser Art groß und sie
sind relativ teuer.
Andere leitende Mittel, wie Salze, aktivierende Mittel
organische Benetzungsmittel und polymere Elektrolyte, werden
elektrisch leitend lediglich in Gegenwart von Wasser
und infolgedessen zeigen sie unvermeidlich verschiedene Nachteile.
Beispielsweise müssen Elektrolyte für Aufzeichnungsmaterialien,
die ein Salz als leitendes
Mittel enthalten, im nassen Zustand verwendet
werden, wobei besondere Vorsicht
hinsichtlich der Lagerungsbedingungen vor ihrem
Gebrauch erforderlich ist. Da weiterhin im Fall dieser
Aufzeichnungsmaterialien die Aufzeichnung nach einem
Naßverfahren ausgeführt wird, wird leicht ein Ausbluten
oder Auslaufen in dem gebildeten Bild verursacht. Ferner
hat ein elektrostatisches oder
elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial, welches
eine elektrisch leitende Schicht aus einem polymeren Elektrolyt,
wie einem kationisch leitenden Harz oder einem anionisch
leitenden Harz, den Vorteil, daß es nicht im besonders
feuchten Zustand verwendet werden muß, jedoch
wird dessen elektrische Leitfähigkeit stark durch die
Feuchtigkeit beeinflußt. Falls beispielsweise ein
Aufzeichnungsmaterial dieser Art in einer Atmosphäre von
niedriger Feuchtigkeit während langer Zeit stehengelassen
wird, wird die Bildschärfe drastisch durch die Verringerung
der elektrischen Leitfähigkeit verringert. Andererseits
wird in einer stark feuchten Atmosphähre auf Grund der
Wasserlöslichkeit des polymeren Elektrolyts der Nachteil
hervorgerufen, daß die Aufzeichnungsblätter leicht aneinander
kleben.
Aus der DE-OS 28 06 691 ist ein elektrisch leitendes
Material für elektrisch ansprechende Aufzeichnungsmaterialien
bekannt, das eine protonisch leitende Verbindung, eine fein
zerteilte anorganische feste Säure und einen Binder enthält.
Die elektrische Leitfähigkeit des bekannten Materials
ist aber noch nicht zufriedenstellend.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
ein elektrisch leitendes Material für elektrisch ansprechende
Aufzeichnungsmaterialien anzugeben, dessen elektrische
Leitfähigkeit gegenüber jener von bekannten Materialien
ähnlichen Aufbaus verbessert ist.
Diese Aufgabe löst die Erfindung durch ein elektrisch
leitendes Material gemäß dem Patentanspruch 1. In den
Patentansprüchen 2 bis 8 sind bevorzugte Weiterbildungen
des erfindungsgemäßen Materials angegeben.
Es wurde gefunden, daß dieses elektrisch leitende
Material eine bestimmte Leitfähigkeit selbst unter Bedingungen
niedriger Feuchtigkeit besitzt und keinerlei Klebtendenz
unter hoher Feuchtigkeit zeigt und das Material
eine niedrige Feuchtigkeitsabhängigkeit und eine stark
verringerte Klebetendenz aufweist. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, daß zur Herstellung des Aufzeichnungsmaterials
mühsame Behandlungen, wie die vorstehende Befeuchtungsbehandlung,
nicht ausgeführt werden müssen und ein Aufzeichnungsmaterial
mit gutem Griff und guter Zuführbarkeit
erhalten werden kann.
Falls das elektrisch leitende Material gemäß der
Erfindung für ein elektrisch ansprechendes Aufzeichnungsmaterial
verwendet wird, werden zusätzlich zu den vorstehend
aufgeführten Vorteilen verschiedene
weitere Eigenschaften erzielt.
Beispielsweise kann ein elektrisch ansprechendes Aufzeichnungsmaterial
mit einem ganz ausgezeichneten Weißgrad
erhalten werden. Insbesondere ist das feine Pulver
der festen Säure, welches im Rahmen der Erfindung verwendet
wird, ganz allgemein ein feines Pulver mit ausgezeichnetem
Weißgrad und guten Pigmenteigenschaften. Die
im Rahmen der Erfindung eingesetzte protonisch leitende
Verbindung ist eine feste Substanz, bei der der Färbungsgrad
weit niedriger als bei den gewöhnlichen organischen
Basen ist. Wenn deshalb diese protonisch leitende
Verbindung und die fein-zerteilte anorganische
feste Säure im Binder dispergiert werden und dieses Material
zur Ausbildung einer elektrisch leitenden Schicht
verwendet wird, kann der Weißgrad bemerkenswert verbessert
werden. Ferner kann das elektrisch leitende Material
gemäß der Erfindung mit weit niedrigeren Kosten als
den Herstellungskosten eines kationisch leitenden Harzes
hergestellt werden, welches das beste unter den üblichen
leitenden Mitteln ist. Beim Material gemäß der Erfindung
ist das Gewicht oder die Stärke der elektrisch leitenden
Schicht des Aufzeichnungsmaterials bemerkenswert verringert,
was erhebliche Kosten spart.
Ferner wird bei den üblichen leitenden Mitteln die
Leitfähigkeit verringert, wenn die Anwendungstemperatur
erhöht wird. Hingegen wird beim Material gemäß der
Erfindung die Leitfähigkeit erhöht, wenn die Anwendungs
temperatur erhöht wird. Es kann dadurch der weitere Vorteil
erzielt werden, daß eine Aufzeichnung
selbst unter Bedingungen hoher Temperatur und niedriger
Feuchtigkeit möglich wird.
Die Erfindung wird nachfolgend im einzelnen
erläutert.
Der hier verwendete Ausdruck "protonisch leitende
Verbindung" bezeichnet einen festen Elektrolyt, worin
das bewegliche Ion aus einem Proton besteht. Dieser
feste Elektrolyt hat dieses bewegliche Ion
selbst im absolut trockenen Zustand. Der Hauptunterschied
dieses festen Elektrolyts von den gewöhnlichen
festen Elektrolyten liegt darin, daß er eine ionische
Leitfähigkeit selbst im absolut trockenen Zustand zeigt.
Es wird bevorzugt, daß der Volumenwiderstand der
protonisch leitenden Verbindung niedriger als 1×10¹³ Ω · cm,
insbesondere niedriger als 2,5 10¹² Ω · cm, im absolut
trockenen Zustand ist. Wegen der leichten
Zugänglichkeit und des niedrigen elektrischen Widerstandes
wird ein Säureadditionssalz einer organischen Base als
protonisch leitende Verbindung bevorzugt. Jedoch können
auch andere bekannte protonisch leitende Verbindungen
im Rahmen der Erfindung verwendet werden, sofern das
vorstehende Erfordernis erfüllt wird.
Die aus einem Säureadditionssalz einer organischen
Base aufgebaute protonisch leitende Verbindung, wie sie
im Rahmen der Erfindung eingesetzt wird, ist sehr vorteilhaft
gegenüber den quartären Ammoniumsalzen von
niedrigem oder hohem Molekulargewicht,
die üblicherweise als leitende Mittel eingesetzt werden.
Bei den leitenden Mitteln vom Typ der quartären Ammoniumsalze
besteht das bewegliche Ion aus dem als Gegenion
vorliegenden Anion. Hingegen ist das bewegliche Ion in der
leitenden Verbindung gemäß der Erfindung ein Proton
(Wasserstoffion), und infolgedessen ist
diese Verbindung gemäß der Erfindung den
üblichen Ammoniumsalzen hinsichtlich der Beweglichkeit
des Ions deutlich überlegen. Es wird im
Fall der üblichen Ammoniumsalze die elektrische
Leitfähigkeit lediglich in Gegenwart von
Wasser erzielt, während im Fall der leitenden Verbindung
gemäß der Erfindung die Anwesenheit von Wasser zur
Ausbildung der elektrischen Leitfähigkeit nicht unbedingt
notwendig ist.
Als organische Basen, die die protonisch leitende
Verbindung bilden, können beispielsweise primäre, sekundäre
und tertiäre, aliphatische, alicyclische, aromatische
und heterocyclische Amine, Hydrazine und deren Derivate,
Guanidin und dessen Derivate, und Imine benutzt werden.
Diese Basen können entweder Verbindungen von niedrigem
Molekulargewicht oder von hohem Molekulargewicht
sein.
Geeignete Beispiele von organischen Basen, wie sie
erfindungsgemäß eingesetzt werden können, sind in der
nachfolgenden Tabelle I aufgeführt.
Es wird allgemein bevorzugt, daß die erfindungsgemäß
eingesetzte Base eine der folgenden beiden Erfordernisse
(a) und (b), insbesondere beide hiervon, erfüllt:
(a) das Verhältnis der Anzahl der Kohlenstoffatome
zu der Anzahl der Stickstoffatome (C/N) liegt
innerhalb eines Bereiches von 0 bis 8, insbesondere
1 bis 4, und (b) die Basendissoziationskonstante der
ersten Stufe (pKb, bestimmt bei 20°C) liegt im Bereich
von 0,3 bis 8, insbesondere 2 bis 6.
Insbesondere kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung durch Wahl und
Anwendung von organischen Basen, worin die vorstehenden
Werte C/N oder pKb innerhalb der vorstehend angegebenen
Bereiche liegen, die elektrische Leitfähigkeit des erhaltenen
leitenden Materials bemerkenswert gegenüber der
elektrischen Leitfähigkeit eines leitenden Materials
erhöht werden, welches eine anorganische Base mit Werten von
C/N oder pKb außerhalb des vorstehenden Bereiches enthält.
Der Grund ist nicht vollständig klar, jedoch wird
angenommen, daß, falls der Wert C/N oder pKb unterhalb
des vorstehenden Bereiches liegt, die Bindung des
Säureadditionssalzes äußerst stark ist und die Dissoziation
des Proton selbst in einem elektrischen Feld
schwierig wird und daß, falls der Wert C/N oder pKb
oberhalb des vorstehenden Bereiches liegt, die Bindung
des Säureadditionssalzes geschwächt ist und die
Abgabe der Protonen schwierig oder die
Protonenkonzentration drastisch erniedrigt wird.
Sämtliche anorganischen und organischen Säuren können
gegebenenfalls als Säuren zur Bildung der protonisch leitenden
Verbindung gemäß der Erfindung verwendet werden.
Jedoch wird es bezüglich der elektrischen Leitfähigkeit
des schließlich erhaltenen leitenden Materials
bevorzugt, eine Säure mit einer Säuredissoziationskonstante
der ersten Stufe (pKa, bestimmt bei 25°C) nicht
höher als 6,5, insbesondere nicht höher als 5, zur ver
wenden.
Geeignete Beispiele für anorganische Säuren umfassen
Halogenwasserstoffsäuren, wie Chlorwasserstoffsäure, Schwefelsauerstoffsäuren,
wie Schwefelsäure und schweflige Säure,
Stickstoffsauerstoffsäuren, wie Salpetersäure und salpetrige
Säure, und Phosphorsauerstoffsäuren, wie Orthophosphorsäure,
Metaphosphorsäure und Pyrophosphorsäure.
Geeignete Beispiele für organische Säuren umfassen
Carbonsäuren, wie Ameisensäure, Essigsäure, Trichloressigsäure,
Crotonsäure, Glykolsäure, Salicylsäure, p-Hydroxybenzoesäure,
Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure,
Weinsäure, Azelainsäure, Maleinsäure, Zitronensäure,
Pyromellithsäure und Glutaminsäure, Sulfonsäuren,
wie Methansulfonsäure, Benzolsulfonsäure und p-Toluolsulfonsäure,
Phosphonsäuren und Phosphinsäuren.
Als bevorzugte Säuren können Schwefelsäure, Salzsäure,
Phosphorsäure, Salpetersäure und Sulfonsäuren
in der Reihenfolge ihrer Bedeutung aufgeführt werden.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Säureadditionssalze
können neutral, sauer oder basisch in Abhängigkeit
von der Wertigkeit der Base oder Säure sein. Die neutralen,
sauren oder basischen Salze können leicht durch Änderung
des Reaktionsmolverhältnisses zwischen organischer Base
und Säure erhalten werden.
Unter dem Ausdruck "fein zerteilte anorganische
feste Säure" wird hier ein feines Pulver einer anorganischen
Säure mit den Eigenschaften einer Brønsted-Säure
oder Lewis-Säure verstanden. Als derartige anorganische
feste Säuren können gewünschtenfalls sämtliche natürlichen
Säuren, synthetischen Säuren, Nebenproduktsäuren,
regenerierte und aktivierte anorganische Säuren mit einem
Gehalt an Kieselsäure, Aluminiumoxid oder Aluminosilicatkomponenten
verwendet werden. Geeignete Beispiele für
feste Säuren sind die folgenden:
- (A) Natürliche Tonmineralien und aktivierte Tonmineralien:
Montmorillonit-Tone, wie Bentonit, saurer Ton, Fuller-Erde und Sub-Bentonit, Kaolintone, wie Kaolin, und deren säurebehandelten aktivierten Tone. - (B) Amorphe Kieselsäure:
Im Handel erhältliches amorphes Kieselsäurepulver nach dem Trockenverfahren und handelsübliches amorphes Kieselsäurepulver nach dem Naß verfahren. - (C) Aktives Aluminiumoxid:
Amorphes Aluminiumoxid und Aluminiumoxidhydrat. - (D) Zusammengesetzte Oxide:
Kieselsäure-Aluminiumoxid, Kieselsäure-Magnesiumoxid, Kieselsäure-Boroxid. - (E) Zeolithe:
Natürliche und synthetische Zeolithe, insbesondere mit Wasserstoffionen und Ammoniumionen substituierte Zeolithe. - (F) Feste Phosphate:
Gesinterte Produkte aus Massen von Kieselsäure oder Aluminiumoxid und Phosphorsäure. - (G) Andere anorganische Stoffe:
Amorphes Titanoxid, Titanphosphat, Zirconiumphosphat.
Für eine homogene
Dispergierung im Binder und die synergistische Erhöhung
von elektrischer Leitfähigkeit und Weißgrad ist es
wichtig, daß die anorganische feste Säure im fein zerteilten
Zustand vorliegt. Im allgemeinen wird es
bevorzugt, daß die Teilchengröße der anorganischen
festen Säure kleiner als 20 µm, insbesondere kleiner
als 10 µm, ist.
Zur synergistischen Erhöhung der
elektrischen Leitfähigkeit wird es allgemein bevorzugt,
daß die fein zerteilte anorganische feste Säure Adsorptionseigenschaften
besitzt. Insbesondere wird es
bevorzugt, daß die spezifische BET-Oberfläche
der fein zerteilten anorganischen festen Säure mindestens
50 m²/g, insbesondere mindestens 100 m²/g, beträgt.
Als fein zerteilte anorganische feste Säure, die
besonders zur Erzielung der Aufgaben der vorliegenden
Erfindung geeignet sind, seien Tone, säurebehandelte
Tone, fein zerteilte Kieselsäure und Zeolithe vom Wasserstoffionentyp
aufgeführt.
Um eine synergistische Erhöhung der elektrischen
Leitfähigkeit im Rahmen der Erfindung zu erzielen, wird
ein wasseremulgierbares carboxylgruppenhaltiges
Polymer eingesetzt.
Bei der Erfindung wird es bevorzugt, daß der Carboxylgruppengehalt
im eingesetzten carboxylgruppenhaltigen
Polymeren einer Säurezahl von 1 bis 30, insbesondere
5 bis 20, entspricht.
Falls die Säurezahl größer als 30 ist, überwiegt
die Wasserlöslichkeit des Polymeren, und es ergeben sich
die Nachteile eines wasserlöslichen Polymeren. Falls
die Säurezahl kleiner als 1 ist, kann die gewünschte
synergistische Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit
nicht erreicht werden.
Das eingesetzte carboxylgruppenhaltige Polymer
kann durch wahllose Copolymerisation oder durch Block
copolymerisation einer äthylenisch ungesättigen Carbonsäure
oder eines Anhydrides hiervon mit einem anderen
äthylenisch ungesättigten Monomeren oder durch
Aufpropfen einer äthylenisch ungesättigen Carbon
säure oder eines Anhydrides hiervon auf ein Polymer
einer anderen äthylenisch ungesättigten Monomerverbindung
hergestellt werden. Die wäßrige Emulsion des carboxylgruppenhaltigen
Polymeren kann bei der Durchführung dieser
wahllosen Copolymerisation oder Blockcopolymerisation
oder Pfropfpolymerisation nach dem sogenannten Emulsions
polymerisationsverfahren gebildet werden. Ferner kann die
wäßrige Emulsion des Polymeren durch Selbstemulgierung
eines vorgeformten Copolymeren oder Pfropfpolymeren
mit einem Ammoniumsalz oder durch Emulgierung dieses
Copolymeren oder Pfropfpolymeren unter Wärme oder mit
einem Lösungsmittel in Kombination mit einem oberflächenaktiven
Mittel gebildet werden.
Als äthylenisch ungesättige Carbonsäuren können
beispielsweise Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure,
Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure, Itaconsäure, Aconitsäure,
Atropinsäure, Zimtsäure, Citraconsäure, Mesaconsäure und
Gemische hiervon verwendet werden.
Als mit derartigen äthylenisch ungesättigen Carbonsäuren
copolymerisierbare Monomere seien beispielsweise
Olefine, wie Äthylen und Propylen, Diolefine, wie
Butadien, Isopren und Chloropren, aromatische Vinylverbindungen,
wie Styrol, Vinyltoluol und α-Methylstyrol,
Vinylester, wie Vinylacetat, Vinylformiat, Vinylpropionat,
Vinylhalogenidmonomere, wie Vinylchlorid, Vinylidenchlorid
und Vinylfluorid, Acrylester, wie Äthylacrylat,
Methylmethacrylat, 2-Äthylhexylacrylat und 3-Hydroxypropylacrylat,
äthylenisch ungesättige Nitrile, wie
Acrylnitril und Methacrylnitril, und stickstoffhaltige
Vinylverbindungen, wie Vinylpyridin, N-Vinylpyrrolidon,
Vinylcarbazol und Acrylamid aufgeführt. Diese Monomeren
können einzeln oder in Form eines Gemisches aus zwei oder
mehreren hiervon eingesetzt werden.
Als bevorzugte carboxylgruppenhaltige Polymere,
die in Form einer wäßrigen Emulsion verwendet werden,
seien beispielsweise Acrylsäure-Butadien-Copolymere,
Acrylsäure-Styrol-Butadien-Copolymere, Maleinsäure-Methylmethacrylat-
Butadien-Copolymere, Crotonsäure-Acrylnitril-
Butadien-Copolymere, Methacrylsäure-Äthylen-Vinylchlorid-
Copolymere, Itaconsäure-Styrol-Butadien-Copolymere, Acrylsäure-
Vinylacetat-Copolymere, Methacrylsäure-Äthylacrylat-
Styrol-Copolymere, Maleinsäure-Äthylen-Vinylacetat-
Copolymere, Methacrylsäure-Äthylacrylat-Vinylacetat-
Copolymere, Crotonsäure-Vinyltoluol-Butadien-Copolymere,
Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Styrol-Copolymere und
Acrylsäure-Äthylen-Vinylacetat-Copolymere erwähnt.
Im Rahmen der Erfindung ist es wichtig, daß die
protonisch leitende Verbindung (A) mit der fein zerteilten
anorganischen festen Säuren (B) in einem Gewichtsverhältnis
(A) : (B) im Bereich von 0,5 : 100 bis 100 : 100,
vorzugsweise von 2 : 100 bis 80 : 100, besonders bevorzugt
von 5 : 100 bis 50 : 100, kombiniert wird.
Falls beispielsweise das Tetramethylguanidinsulfat
allein als protonisch leitende Verbindung (A) in einem
Binder dispergiert wird, beträgt der Volumenwiderstand
der erhaltenen Masse 3,3×10⁹ Ω cm, und falls Kaolin
allein als fein zerteilte anorganische feste Säure in
einem Binder dispergiert wird, beträgt der Volumenwiderstand
der Masse 2,0×10¹¹ Ω cm. Falls andererseits
beide in einem Binder dispergiert werden, hat der Volumenwiderstand
der erhaltenen Masse einen niedrigen
Wert von 1,0×10⁸ Ω cm. Anders ausgedrückt,
wenn sowohl die protonisch leitende Verbindung (A) als
auch die fein zerteilte anorganische feste Säure (B)
in Kombination gemäß der Erfindung eingesetzt werden, beträgt
die elektrische Leitfähigkeit das etwa 33fache der
bei Einzelanwendung der Verbindung (A) erzielten elektrischen
Leitfähigkeit oder das etwa 2000fache der bei
Einzelanwendung der festen Säure (B) erzielten elektrischen
Leitfähigkeit. Dieser Sachverhalt belegt, daß
die protonisch leitende Verbindung und die anorganische
feste Säure nicht unabhängig voneinander als leitende
Mittel wirken, sondern einen synergistischen Effekt
unter starker Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit
ausüben.
Falls das Verhältnis zwischen der protonisch
leitenden Verbindung (A) und der fein zerteilten anorganischen
festen Säure (B) außerhalb des vorstehende
aufgeführten Bereiches liegt, kann die
vorstehende synergistische Erhöhung
der elektrischen Leitfähigkeit nicht erwartet werden.
Falls die Menge der Verbindung (A) zu groß ist, werden
häufig Nachteile, wie Erreichung des Sättigungszustandes
der elektrischen Leitfähigkeit in der Masse,
Verlust der Bindeeigenschaften der Masse und eine ausgeprägte
Klebeerscheinung des aus der erhaltenen Masse gebildeten
Überzugs, verursacht. Falls andererseits die
Menge der festen Säure (B) zu groß ist, wird der absolute
Volumenwiderstand der Masse oder die Feuchtigkeitsabhängigkeit
der elektrischen Leitfähigkeit zu hoch.
Die angewandte Menge des Binders ändert sich in Abhängigkeit
davon, ob die elektrisch leitende Masse als
elektrisch leitende Substratschicht eines elektrisch
empfindlichen Aufzeichnungsmaterials oder als elektrisch
leitende Aufzeichnungsschicht verwendet werden soll.
Erfindungsgemäß wird der Binder (C)
in einer Menge von 10 bis 500 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge
aus protonisch leitender Verbindung (A) und fein
zerteilter anorganischer fester Säure (B), verwendet.
Vorzugsweise wird im Fall einer elektrisch leitenden Aufzeichnungsschicht
der Binder (C) in einer Menge von 20
bis 100 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Komponenten
(A) und (B), verwendet.
Verschiedene bekannte leitende Mittel und Hilfsmittel,
beispielsweise mehrwertige Alkohole und wasserlösliche
anorganische Salze, können in das
elektrisch leitende Material gemäß der Erfindung gewünschtenfalls
einverleibt werden, obwohl es gewöhnlich unnötig
ist, derartige Zusätze anzuwenden.
Das elektrisch leitende Material gemäß der Erfindung
kann beispielsweise zur Herstellung eines elektrisch
leitenden Substrates eines elektrostatischen Aufzeichnungspapiers
oder eines elektrophotographischen lichtempfindlichen
Papiers verwendet werden.
Ein derartiges elektrisch leitendes Substrat kann
durch Aufziehen oder Imprägnieren mindestens einer Ober
fläche eines Papiersubstrates mit dem Material gemäß der
Erfindung oder durch Einverleibung dieses
Materials in das Papierherstellungsmaterial bei der
Papierproduktion hergestellt werden. Gewöhnlich
wird es bevorzugt, daß die aufgezogene Menge des
elektrisch leitenden Materials 3 bis 50 g/m², vorzugsweise
5 bis 30 g/m², beträgt, wenn auch die bevorzugt aufzuziehende
Menge in gewissem Ausmaß in Abhängigkeit von
dem erforderlichen Grad der elektrischen Leitfähigkeit
variiert.
Eine Überzugsflüssigkeit aus dem elektrisch leitenden
Material kann leicht hergestellt
werden, beispielsweise durch Auflösen der protonisch
leitenden Verbindung (A) in Wasser, Dispergierung der
fein zerteilten festen Säure (B) einheitlich in der erhaltenen
Lösung und Einverleibung der Dispersion in eine
wäßrige Emulsion oder einen Latex eines wasserdispergierbaren
Binders (C). Es ist bevorzugt, daß die Feststoffkonzentration
in einer derartigen Überzugsflüssigkeit
10 bis 60%, insbesondere 25 bis 50%, beträgt.
Eine bekannte dielektrische oder photoleitende Schicht
wird auf dem in dieser Weise ausgebildeten elektrisch
leitenden Substrat gebildet, so daß ein elektrostatisches
Aufzeichnungspapier oder ein elektrophotographisches
lichtempfindliches Papier erhalten wird.
Um bei der Herstellung einer dielektrischen oder
photoleitenden Schicht auf der in dieser Weise ausgebildeten
elektrisch leitenden Schicht die Beständigkeit
gegenüber organischen Lösungsmitteln zu erreichen, ist
es möglich, in das elektrisch leitende Material gemäß
der vorliegenden Erfindung ein wasserlösliches Polymer
in einer die charakteristischen Eigenschaften des elektrisch
leitenden Materials nicht beeinträchtigenden Menge,
beispielsweise mit bis zu 60 Gew.-%, bezogen auf das
carboxylgruppenhaltigen Polymer, aufzunehmen.
Als Beispiele derartiger wasserlöslicher Polymerer
können zum Beispiel verschiedene Stärken, cyanoäthylierte
Stärke, Methylcellulose, Äthylcellulose, Hydroxyäthylcellulose,
Carboxymethylcellulose (CMC), Traganthgummi,
Gummi arabicum, Leim, Casein, Gelatine, Natriumalginat,
Polyvinylalkohol, teilweise verseiftes Polyvinylacetat,
teilweise acetalisierter Polyvinylalkohol, Polyvinylmethyläther,
Polyvinylpyrrolidon, Polyacrylamid und
wasserlösliche Acrylharze aufgeführt werden. Diese
wasserlöslichen Polymeren können einzeln oder in Form
eines Gemisches von zwei oder mehreren hiervon verwendet
werden.
Um die gleiche Aufgabe wie vorstehend zu lösen,
kann ein Vernetzungsmittel oder ein zur Umsetzung mit
den Carboxylgruppen fähiges Mittel zur Unlöslichmachung,
so daß mindestens die Oberfläche des Überzuges des
elektrisch leitenden Materials unlöslich wird, in dieses
Material einverleibt oder der gebildete Überzug mit einer
die Eigenschaften des elektrisch leitenden Materials
nicht beeinträchtigenden Menge jenes Mittels, beispielsweise
mit bis zu 10 Gew.-%, bezogen auf das carboxylgruppenhaltige
Polymere, imprägniert werden.
Als Beispiele derartiger Vernetzungs- oder Unlöslichmachungsmittel
können Melaminharze, Harnstoffharze,
Glyoxal, Glutaraldehyd, Melaminformaldehydharze,
speziell modifizierte Polyamidharze, Formaldehyd, Harnstoff
formaldehydharze, Triazonharze, Alkylketendimere,
Epoxidharze sowie Salze und Oxide von mehrwertigen Metallen,
wie Chrom, Zirconium, Antimon, Aluminium, Zinn und
Zink, aufgeführt werden.
Das elektrisch leitende Material gemäß der Erfindung
kann zur Ausbildung einer elektrisch
leitenden Aufzeichnungsschicht eines elektrolytischen
Aufzeichnungspapiers verwendet werden.
Als Färbungsmechanismen bei der elektrolytischen
Aufzeichnung sind die folgenden fünf Arten
bekannt, und das elektrisch leitende Material
gemäß der Erfindung kann bei allen diesen
Mechanismen angewandt werden:
- (a) Einführung von unterschiedlichen Ionen in die Aufzeichnungsschicht.
- (b) Entladung von Ionen an einer in Kontakt mit der Aufzeichnungsschicht stehenden Elektrode.
- (c) Oxidation oder Reduktion an der Oberfläche einer in Kontakt mit der Aufzeichnungsschicht stehenden Elektrode.
- (d) Erhöhung der Konzentration spezifischer Ionen (Änderung des pH-Wertes) an der Oberfläche eines in Kontakt mit der Aufzeichnungsschicht stehenden Elektrode.
- (e) Erzeugung von Joule's-Wärme in der Aufzeichnungsschicht (wärmeempfindliche Färbung).
Die vorstehend aufgeführten Färbungsmechanismen lassen
sich weiterhin in die folgenden drei Arten unterteilen:
- (1) Ein Metallstift als Anode wird in Form von Kationen in dem elektrisch leitenden Substrat durch Elektrodenreaktion aufgelöst und reagiert mit dem in dem elektrisch leitenden Substrat enthaltenen Farbbildner, der aus einem Chelatbildungsmittel besteht, so daß ein Farbbild der Chelatverbindung entsteht.
- (2) Ein Metallstift als Anode wird in Form von Kationen in dem elektrisch leitenden Substrat durch Elektrodenreaktion aufgelöst und durch ein in dem elektrisch leitenden Substrat enthaltenes reduzierendes Mittel reduziert, so daß ein Bild aus feinen Metallteilchen entsteht.
- (3) Ein Stift aus einem Metall, wie Tellur, als Kathode wird in Form von Anionen in dem elektrisch leitenden Substrat durch Elektrodenreaktion aufgelöst und die so gebildete Verbindung wird anschließend zersetzt, so daß ein Bild aus feinen Metallteilchen entsteht.
Typische Fälle von Kombinationen aus Metallelektroden
und Farbbildnern, die zur Anwendung beim Farbausbildungs
mechanismus (a) angewandt werden, sind in Tabelle II
enthalten.
Als weitere Beispiele für Kombinationen von Metallen
und Farbbildnern (Chelatmittel), die zur Art (1) gehören,
seinen die folgenden aufgeführt:
Ag:mehrwertige Phenolverbindungen, Galloylgallussäure,
Chromotropsäure
Fe:2,2′,2″-Terpyridin, Nitroso-R-Salz, Hydrochinon,
Benzoylpyridinoxim
Cu:Natriumäthylendiamintetraacetat, Rubeansäure,
Natriumdiäthyldithiocarbamat, Neocuproin
Ni:Natriumdiäthyldithiocarbamat, Nitroso-R-Salz.
Ein typisches Beispiel für den Farbbildungsmechanismus
(b) ist folgende:
Geeignete Beispiele für den Farbausbildungsmechanismus
(c) sind die folgenden:
Als Farbbildner vom Oxidationstyp können zusätzlich
zu der vorstehenden Verbindung verschiedene Leucofarbstoffe,
wie Leucoäthyl-Nilblau (blau), Leucomethyl
Caprylblau (blau), Leucotoluinblau (violett), Leucodiphenylamin
(violett), Leuco-N-methyldiphenylamin-p-sulfonsäure
(rötlich-violett), Leucophenylanthranylsäure
(rötlich-violett), Methylviologen (violett), Leuco-
Safranin T (rot), Leuco-indigo-sulfonsäure (blau), Leuco
phenosafranin (rot), Leucomethylenblau (blau), Leucodiphenylbenzidin,
Leucoauramin (gelb), Benzoylleucomethylenblau
(blau), Leuco-Erioglaucin A (gelblich-grün
bis rot), Leuco-p-nitrodiphenylamin (violett) und Leucodiphenyl
amin-0,0′-diphenylcarbonsäure (bläulich-violett)
verwendet werden.
Als Farbbildner vom Reduktionstyp können außer
2,3,5-Triphenyltetrazoliumchlorid auch beispielsweise
Tetrazoliumblau, Tetrazoliumpurpur, Tetrazoliumviolett,
2,5-Diphenyl-3-(4-styrylphenyl)-tetrazoliumchlorid und
Metallverbindungen, wie Phosphorwolframsäure, Phosphormolybdänsäure
und Ammoniumphosphormolybdat verwendet
werden.
Geeignete Beispiele für den Farbausbildungsmechanismus
(d) sind in Tabelle III aufgeführt.
Als Diazoniumsalze können die gewöhnlich in den
üblichen Reproduktionsverfahren vom Diazotyp angewandten
Diazoniumsalze eingesetzt werden, beispielsweise das
p-N,N-Dimethylaminobenzoldiazoniumchlorid/Zinkchlorid-
Doppelsalz, das 4-Morpholinobenzoldiazoniumchlorid/Zink
chlorid-Doppelsalz und das p-N,N-Diäthylamino-2,5-dimethoxybenzoldiazonium
chlorid/Zinkchlorid-Doppelsalz.
Als aromatisches primäres Amin der als eine Komponente
des zweiten Farbbildners in Tabelle III aufgeführten
Materials können die gewöhnlich zur Herstellung von
Diazoniumverbindungen für die Reproduktion vom Diazotyp
verwendeten Amine eingesetzt werden, wie Anilin, Morpholin
und N,N-disubstituierte p-Phenylendiamine. Diese
Amine werden üblicherweise in Form von Hydrochloriden
eingesetzt. Als Kupplungskomponente können Phenolderivate,
Hydroxynaphthalinderivate und Verbindungen mit
aktivem Methylen verwendet werden.
Geeignete Beispiele für den Färbungsmechanismus
sind in Tabelle IV aufgeführt.
FarbbildnerFarbentwickler
FarbbildnerFarbentwickler
Leuco-FarbstoffeOrganische saure Substanzen
Metallsalze langkettiger
FettsäurenPhenole
Metallsalze organischer
SäurenMetallsulfide, organische
Chelatmittel Edelmetallsalze organischer Säurenaromatische organische
reduzierende Mittel Metallsalze höherer FettsäurenZinkderivate der disubstituierten
Dithiocarbaminsäure
Chelatmittel Edelmetallsalze organischer Säurenaromatische organische
reduzierende Mittel Metallsalze höherer FettsäurenZinkderivate der disubstituierten
Dithiocarbaminsäure
In diesem Fall ist es notwendig, daß das Lösungsmittel
des Binders diese Farbbildner oder Farbentwickler
nicht lösen darf. Infolgedessen werden Binder, Farbbildner
und Farbentwickler in geeigneter Weise gewählt,
so daß dieses Erfordernis erfüllt ist.
Gemäß der Erfindung wird der vorstehende
Farbbildner, gegebenenfalls zusammen mit dem Farbentwickler,
in das elektrisch leitende Material in ausreichender
Menge aufgenommen, um ein Bild mit einer ausreichenden
Dichte zu erzeugen, d. h., in einer Menge von 2 bis 40 Gew.-%,
insbesondere 5 bis 35 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge
von protonisch leitender Verbindung (A), fein zerteilter
fester Säure (B) und Binder (C).
Um den Farbbildner und den Farbentwickler in dem Material
zu stabilisieren, ist es möglich, bekannte Stabilisatoren,
z. B. Stabilisatoren vom Harnstofftyp, wie
Thioharnstoff und dessen Alkylderivate, oxidierende Mittel,
wie Alkalisalze der Chlorsäure und Perchlorsäure, Ansäu
erungsmittel, wie Ameisensäure, Oxalsäure, Salzsäure
und Zitronensäure, und alkalische Puffermittel, wie
Alkali- und Erdalkalisalze der Ameisensäure, Essigsäure,
Kohlensäure, Weinsäure Hydrogenkohlensäure, Borsäure und
Phosphorsäure, zuzusetzen.
Das Material zur Bildung dieser elektrisch leitenden
Aufzeichnungsschicht kann in der gleichen Weise wie im
Fall der vorstehenden Überzugsmasse zur
Ausbildung des elektrisch leitenden Substrats hergestellt
werden, mit der Ausnahme, daß ein Farbbildner, gegebenenfalls
zusammen mit einem Farbentwickler, zusätzlich verwendet
wird.
Das Material kann auf ein Substrat, wie ein Papiersubstrat,
ein einer elektrischen Leitfähigkeitsbehandlung
unterworfenes Papiersubstrat, eine Metallfolie, ein
metallbeschichtetes Papier, ein Papier mit im Vakuum aufgebrachtem
Metall oder einen Film in einer Menge von 3
bis 50 g/m², insbesondere 5 bis 25 g/m², aufgezogen
werden.
Das elektrisch leitende Material gemäß der Erfindung
kann besonders vorteilhaft zur Ausbildung einer Aufzeichnungsschicht
vom Reduktionstyp entsprechend dem
vorstehenden Färbungsmechanismus (c) unter
Anwendung eines Tetrazoliumsalzes als Farbbildner eingesetzt
werden. Da in dem erfindungsgemäßen Material das bewegliche
Ion aus einem Proton besteht, kann die Reduktion
des Farbbildners an der Kathode sehr wirksam ausgeführt
und ein aufgezeichnetes Bild mit weit höherer
Dichte und höherem Kontrast als die nach den üblichen Verfahren
hergestellten Bilder erhalten werden.
Das elektrisch leitende Material gemäß der Erfindung
hat eine sehr hohe elektrische Leitfähigkeit, die
auf Grund der elektrischen Leitfähigkeit eines Materials
mit dem Gehalt einer fein zerteilten anorganischen festen
Säure oder einer protonisch leitenden Verbindung allein
nicht zu erwarten ist. Die Feuchtigkeitsabhängigkeit
dieser starken elektrischen Leitfähigkeit ist weit niedriger
als die Feuchtigkeitsabhängigkeit der elektrischen
Leitfähigkeit in den bekannten anorganischen Salzen oder
den organischen leitenden Mitteln. Das elektrisch leitfähige
Material gemäß der Erfindung hat eine hohe elektrische
Leitfähigkeit selbst unter Bedingungen niedriger Feuchtigkeit
und zeigt praktisch keine Klebrigkeit, selbst unter
Bedingungen hoher Feuchtigkeit. Ferner zeichnet sich
das Material gemäß der Erfindung insbesondere durch den
Weißgrad und die Glätte des Überzugs sowie die kostengünstige
Herstellbarkeit aus.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Sämtliche
Teile und Prozentsätze beziehen sich auf das Gewicht.
Eine Emulsion eines Acrylsäure-Styrol-Butadien-Co
polymers (Säurezahl 12,5) wurde als Binder
verwendet. Es wurden dann 30 Teile (als Feststoff)
des Binders zu 100 Teilen Kaolin (fein zerteilte anorganische
feste Säure) und 30 Teile Hexamethylentetraminmethansulfonat
(protonisch leitende Verbindung) zugegeben,
und eine entsprechende Menge Wasser wurde weiterhin
zugefügt. Das Gemisch wurde während 20 h in einer
Kugelmühle pulverisiert und gemischt und die erhaltene
Dispersion auf eine Aluminiumfolie mit einer Dicke von
50 µm mittels eines Drahtbügels aufgezogen und bei
60°C während 20 h getrocknet. Dann wurde die überzogene
Aluminiumfolie ruhig in einer bei einer Temperatur
von 14°C und einer relativen Feuchtigkeit von 54%
gehaltenen Atmosphäre 2 h lang stehengelassen und der
Volumenwiderstand wurde gemessen. Der Überzug hatte eine
Dicke von 18 µm und einen Volumenwiderstand von
6,1 · 10⁶ Ω · cm.
Bentonit10 Teile
Guanidinsulfat 0,1 Teile
Maleinsäure-Styrol-Butadien-Copolymeremulsion
(50%ig, Säurezahl 7,3) 5 Teile Wasser80 Teile
(50%ig, Säurezahl 7,3) 5 Teile Wasser80 Teile
Die vorstehenden Komponenten wurden während 20 h
in einer Kugelmühle pulverisiert und vermischt, und
die erhaltene Dispersion wurde auf ein Kunstpapier mit
einer Dicke von 80 µm mittels eines Drahtbügels
aufgezogen und getrocknet, so daß eine elektrisch leitende
Schicht erhalten wurde (Probe (a)). Getrennt wurden
eine Dispersion in gleicher Weise ohne Anwendung von
Guanidinsulfat (Probe (b)) und eine weitere
Probe unter Anwendung eines Styrol-Butadien-Copolymeren,
frei von Maleinsäure, (Probe (c)) hergestellt,
und die Dispersion wurde in der gleichen Weise wie vorstehend
aufgezogen und getrocknet. Der Oberflächenwiderstand
jeder Probe wurde gemessen, und es wurden die in
Tabelle VII angegebenen Ergebnisse erhalten.
In einer Kugelmühle wurden 30 Teile saurer Ton,
5 Teile Cyclohexylaminsulfat, 19 Teile einer Crotonsäure-
Vinylacetat-Copolymeremulsion (50%ig, Säurezahl
10), 4 Teile oxidierte Stärke und 100 Teile Wasser während
10 h pulverisiert und vermischt. 0,25 Teile
eines Melamin-Formaldehydharzes
wurden dem Gemisch zugesetzt. Dann
wurde die erhaltene Masse ausreichend gerührt und auf
beiden Oberflächen eines Hochqualitätspapiers so aufgezogen
und getrocknet, daß die aufgezogene Menge 5 g/m²
auf jeder Oberfläche betrug, wobei ein elektrisch leitendes
Papier erhalten wurden.
Das Papier hatte
einen Oberflächenwiderstand von 8,9×10⁷ Ω, bestimmt
bei einer Temperatur von 20°C und einer relativen
Feuchtigkeit von 40%.
Lithopone wurde einem Acrylharz
(Tg=32°C) in einer Menge von 10%, bezogen
auf Harzfeststoff, zugesetzt, und das Gemisch wurde
pulverisiert und gemischt. Die erhaltene Überzugsmasse
wurde auf eine Oberfläche des vorstehenden elektrisch
leitenden Papiers so aufgezogen und getrocknet, daß die
Dicke der Überzugsschicht etwa 10 µm, bestimmt im
Trockenzustand, betrug, so daß ein elektrostatisches
Aufzeichnungspapier erhalten wurde. Die Aufzeichnung
auf diesem Aufzeichnungspapier wurde durch
Anlegung einer Gleichspannung von -600 V bei einer
Liniendichte von sechs Linien je mm, einer Aufzeichnungsgeschwindigkeit
von 2 m/s und einer Impulsbreite von
20 µS durchgeführt. Dann wurde die Entwicklung unter Anwendung
eines trockenen Zweikomponentenpositiventwicklers
und die Fixierung unter Erhitzen durchgeführt. Die Reflexionsdichte
des aufgezeichneten Bildbereiches wurde
mit einem Densitometer gemessen und betrug 1,5.
Eine durch Pulverisieren und Vermischen von 50 Teilen
eines feinen Pulvers amorpher Kieselsäure, 5 Teilen
1,6-Diaminocyclohexantrichloracetat, 20 Teilen einer
Methacrylsäure-Äthylen-Vinylchlorid-Copolymeremulsion
(45%ig, Säurezahl 20,7),
20 Teilen einer 10%igen wäßrigen Lösung von Polyvinylalkohol
und 250 Teilen Wasser erhaltene Dispersion wurde
auf beide Oberflächen eines Hochqualitätspapiers so aufgezogen
und getrocknet, daß die aufgezogene Menge
6 g/m² auf jeder Oberfläche betrug und ein elektrisch
leitendes Papier erhalten wurde. Der Oberflächenwiderstand
des Papiers
betrug 6,3×10⁷ Ω, bestimmt bei einer Temperatur von
16°C und einer relativen Feuchtigkeit von 44%. Dann
wurde eine lichtempfindliche Schicht aus Zinkoxid,
dem Sensibilisierfarbstoff Bromphenolblau und einem
Binder (Acrylharz mit Tg=105°C; nichtflüchtiger Anteil
97%) in einer Dicke von 10 µm auf der Oberfläche des
elektrisch leitenden Papiers nach üblichem Verfahren
hergestellt und ein lichtempfindliches Papier erhalten.
Es wurde in einer trocken arbeitenden Kopiervorrichtung
eingesetzt. Man erhielt eine Kopie mit scharfem Bild,
hohem Kontrast und ohne Schleier.
Kaolin 30 Teile
Titanoxid (Rutil) 9 Teile
Tetramethylguanidinsulfat 12 Teile
Methacrylsäure-Methylmethacrylat-
Styrol-Copolymeremulsion
(55%ig, Säurezahl 6,6) 20 Teile Wasser120 Teile
Styrol-Copolymeremulsion
(55%ig, Säurezahl 6,6) 20 Teile Wasser120 Teile
Die vorstehenden Komponenten wurden während
10 h in einer Kugelmühle pulverisiert und gemischt,
und 3 Teile Benzoylleucomethylenblau als Leucofarbstoff
wurden weiterhin zugefügt und das Mahlen während weiterer
5 h fortgesetzt.
Die erhaltene Dispersion wurde auf ein Papier mit im
Vakuum abgeschiedenem Aluminium mittels eines Drahtbügels
aufgezogen und getrocknet, so daß ein Aufzeichnungspapier
mit einer elektrisch leitenden Aufzeichnungsschicht
mit einer Dicke von 15 µm erhalten wurde. Die Aufzeichnung
auf diesem Papier als einem trockenen elektrolytischen
Aufzeichnungsmaterial wurde unter den nachfolgend angegebenen
Bedingungen durchgeführt. Man erhielt ein blau
gezeichnetes Bild mit einer Reflexionsdichte von 0,72
(Verwendung eines roten Filters).
Aufzeichnungsbedingungen:
Temperatur:12°C
Relative Feuchtigkeit:58,5%
Aufzeichnungsgeschwindigkeit:1,2 m/s
Liniendichte:3,85 Linien je mm
Stiftgewicht:10 g
Aufzeichnungsspannung:+200 V
Zum Vergleich wurden 30 Teile eines kationischen
leitenden Harzes
zur Herstellung eines Aufzeichnungspapiers
anstelle des vorstehend aufgeführten Binders
und der protonisch leitenden Verbindung gemäß der Erfindung
eingesetzt. Die Aufzeichnung geschah in der gleichen
Weise. Die Reflexionsdichte des aufgezeichneten Bildes
betrug 0,40.
Ein Aufzeichnungspapier wurde in der gleichen Weise
wie in Beispiel 5 hergestellt, wobei jedoch Leuco-
Malachit-Grün oder Leuco-Kristallviolett anstelle des in
Beispiel 5 eingesetzten Leuco-Farbstoffes verwendet wurde.
Es wurde beim Aufzeichnen ein grünes oder blau-violettes
Bild mit einer Reflexionsdichte von 0,68 bzw. 0,70 er
halten.
Zeolith vom Wasserstoffionentyp 30 Teile
Titanoxid (Rutil) 10 Teile
Diaminopropansulfat 12 Teile
Acrylsäure-Äthylen-Vinyl-
acetat-Copolymeremulsion
(45%ig, Säurezahl 14,6) 28 Teile Wasser110 Teile
acetat-Copolymeremulsion
(45%ig, Säurezahl 14,6) 28 Teile Wasser110 Teile
Die vorstehenden Komponenten wurden in einer Kugelmühle
während 15 h pulverisiert und vermischt, und 3 Teile
2,3,5-Triphenyltetrazoliumchlorid wurden weiterhin zugesetzt.
Das Vermahlen wurde 30 min fortgesetzt. Die erhaltene
Dispersion wurde auf einen kohlenstoffbehandelten
elektrisch leitenden Polyesterfilm mit einer Dicke von
80 µm und einem Oberflächenwiderstand von 3×10³ Ω
aufgezogen und getrocknet, so daß sich eine elektrisch
leitende Aufzeichnungsschicht mit einer Dicke von 16 µm
ergab. Mit dem erhaltenen Aufzeichnungsmaterial wurde
die trockene elektrolytische Aufzeichnung in der gleichen
Weise wie in Beispiel 5 ausgeführt, wobei jedoch die
angelegte Aufzeichnungsspannung in -200 V geändert wurde.
Ein aufgezeichnetes rotes Bild mit einer Reflexionsdichte
von 0,57 (mit Grünfilter) wurde erhalten.
Ein Aufzeichnungsmaterial wurde in der gleichen
Weise wie in Beispiel 7 hergestellt, wobei jedoch Tetrazoliumblau
oder Neotetrazoliumchlorid anstelle des in
Beispiel 7 eingesetzten Tetrazoliumsalzes verwendet wurde.
Bei der Aufzeichnung wurde ein blaues bzw. violettes
Bild mit einer Reflexionsdichte von 0,52 (mit Rotfilter)
bzw. 0,48 (ohne Filter) erhalten.
Claims (9)
1. Elektrisch leitendes Material für ein elektrisch
ansprechendes Aufzeichnungsmaterial
enthaltend eine protonisch leitende Verbindung,
eine fein zerteilte anorganische feste Säure und einen
Binder, wobei das Gewichtsverhältnis der
protonisch leitenden Verbindung zu der fein zerteilten
anorganischen festen Säure im Bereich von 0,5 : 100
bis 100 : 100 liegt und die Menge des Binders 10 bis
500 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge aus protonisch
leitender Verbindung und fein zerteilter anorganischer
fester Säure, beträgt, dadurch gekennzeichnet, daß der
Binder aus einem wasserdispergierbaren carboxylgruppenhaltigen
Polymer besteht.
2. Elektrisch leitendes Material nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die protonisch leitende
Verbindung einen niedrigeren elektrischen Widerstand
als 1×10¹³ Ω · cm im absolut trockenen Zustand besitzt.
3. Material nach Anspruch
1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die protonisch
leitende Verbindung aus einem Säureadditionssalz einer
organischen Base besteht.
4. Material nach Anspruch
3, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Base
mindestens eines der folgenden beiden Erfordernisse erfüllt,
wonach (a) das Verhältnis (C/N) der Anzahl der Kohlenstoffatome
zu der Anzahl der Stickstoffatome im
Bereich von 0 bis 8, insbesondere 1 bis 4, und (b) die bei
20°C bestimmte Basendissoziationskonstante der ersten Stufe
(pKb) im Bereich von 0,3 bis 8, insbesondere 2 bis 6,
liegt.
5. Material nach Anspruch 3
oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure aus einer
anorganischen oder organischen Säure mit einer bei 25°C bestimmten
Säuredissoziationskonstante der ersten Stufe (pKa) von nicht
höher als 6,5, insbesondere nicht höher als 5,
besteht.
6. Material nach Anspruch 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die fein zerteilte
anorganische feste Säure eine Adsorptionseigenschaft
entsprechend einer spezifischen Oberfläche von
mindestens 50 m²/g besitzt.
7. Material nach Anspruch 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die fein zerteilte
feste Säure aus einem feinen Pulver eines Tonminerals,
eines säurebehandelten Tonminerals, einer amorphen Kieselsäure
oder eines Zeoliths vom Wasserstoffionentyp besteht.
8. Material nach Anspruch 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das carboxylgruppenhaltige
Polymer eine Säurezahl von 1 bis 30 hat.
9. Verwendung des Materials nach einem der Ansprüche
1 bis 8 zur Herstellung einer elektrisch leitenden Auf
zeichnungsschicht.
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