DE2904627C2 - Verfahren zum Aufbereiten von Abfällen - Google Patents
Verfahren zum Aufbereiten von AbfällenInfo
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Description
a) der Abfall auf etwa 5 mm Korngröße zerkleinert wird,
b) der zerkleinerte Abfall bei erhöhter Temperatur mit einem organischen Lösungsmittel
aufgelöst wird,
c) ungelöste größere Abfailbestandteile aus der Poiymerlösung abgefiltert werden,
d) die Spaltstoffe aus der Kunststofflösung durch Zentrifugieren zurückgewonnen werden,
e) das Lösungsmittel aus der Kunststofflösung verdampft, kondensiert und zur Auflösung
rückgeführt wird,
f) die ungelösten größeren Abfallbestandteile in die nach dem Verdampfen des Lösungsmittels
verbleibende Kunststoffschmelze eingebettet werden und
g) die Kunststoffschmelze mit den ungelösten größeren Abfallbestandteilen in den Behälter
eingegeben und dort durch Abkühlung verfestigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel Tetrahydrofuran
oder Methyl-Äthylketon verwendet wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Schritte e) und Π Flashverdampfer und anschließend Schneckenverdampfer verwendet
werden.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für
den Schritt d) hochtourige Röhrenzentrifugen mit einem Zentrifugaleffeki von 15 000-20 000g zum
Einsatz kommen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbereiten von Abfällen, die Kunststoffe sowie Zellstoff und andere
Naturstoffe enthalten und mit Spaltstoffen in nicht löslicher, feinkörniger Form kontaminiert sind, bei dem
die Abfälle zunächst zerkleinert und anschließend ein sich aus den Abfällen ergebender Rückstand in einen
Behälter abgefüllt und darin verfestigt wird.
Der Verunreinigungsgrad von voluminösen Abfällen, die innerhalb des Kontrollbereiches eines Kerntechnischen
Fertigungsbetriebos anfallen, ist sehr unterschiedlich. Abfälle mit wägbaren, also stärkeren Verunreinigungen
durch Spaltstoffe wie Uran und Plutonium in nicht löslicher, feinkörniger Form entstehen fast
ausschließlich in Handschuhboxen in Verarbeitungsstätten von Kernbrennstoffen und machen dort die Hälfte
des gesamten Abfalles aus.
Materialmäßig gesehen enthält dieser Abfall beispielsweise Polyvinylchlorid (PVC), Gummi, Polystyrol,
Polymethylmethacrylat, Polyäthylen und Polytetrafluorethylen. Außer diesen Kunststoffen befinden sich im
Abfallmaterial auch Zellstoff und andere brennbare Naturstoffe. Quantitativ überwiegt in diesem Gemisch
das PVC mit einem Anteil bis zu 70 Gew.-%.
Diese Abfälle können auf konventionelle Weise nicht beseitigt werden, da sie langlebige radiotoxische Spaltstoffe, wie Plutonium, enthalten. Um eine gefahrlose Endlagerung der Abfälle zu erreichen, ist die Zielsetzung neuer Aufbereitungsverfahren die Rückgewinnung der Spaltstoffe, die Verringerung des Primärabfallvolumens und die Erzeugung eines endlagerfähigen Abfallproduktes.
Diese Abfälle können auf konventionelle Weise nicht beseitigt werden, da sie langlebige radiotoxische Spaltstoffe, wie Plutonium, enthalten. Um eine gefahrlose Endlagerung der Abfälle zu erreichen, ist die Zielsetzung neuer Aufbereitungsverfahren die Rückgewinnung der Spaltstoffe, die Verringerung des Primärabfallvolumens und die Erzeugung eines endlagerfähigen Abfallproduktes.
Aus der Zeitschrift »Chemie-Ing. Technik«, 42. Jahrgang
(1970), Nr. 9/10, Seiten 645—653, ist ein Verfahren der eingangs genannten Art bekannt, bei dem die
radioaktiven Abfälle verascht werden, der aus Asche und nicht brennbaren, zerkleinerten Abfallbestandteilen
bestehende Rückstand in ein Faß abgefüllt wird und in dem Faß mit Zement verfestigt wird.
Nachteilig an diesem bekannten Verfahren ist, daß eine Rückgewinnung der radioaktiven Spaltstoffe nicht
möglich ist und daß insbesondere beim Aufbereiten radioaktiver Abfälle mit hohem PVC-Gehalt das
Volumen des kontaminierten, zur Endlagerung bestimmten Endproduktes das Ausgangsvolumen der
radioaktiven Abfälle übersteigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhi'fe λι schaffen und ein Aufbereitungsverfahren
anzugeben, mit dem die Spaltstoffe weitestgehend rückgewonnen und das Volumen des zur Endlagerung
bestimmten Endproduktes gegenüber dem Abfallausgangsvolumen erheblich verringert ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Verfahren der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß
a) der Abfall auf etwa 5 mm Korngröße zerkleinert wird,
b) der zerkleinerte Abfall bei erhöhter Temperatur mit einem organischen Lösungsmittel aufgelöst
wird,
c) ungelöste größere Abfallbestandteile aus der Poiymerlösung abgefiltert werden,
d) die Spaltstoffe aus der Kunststofflösung durch Zentrifugieren zurückgewonnen werden,
e) das Lösungsmittel aus der Kunststofflösung verdampft, kondensiert und zur Auflösung rückgeführt
wird,
f) die ungelösten größeren Abfallbestandteile in die nach dem Verdampfen des Lösungsmittels verbleibende
Kunststoffschmelze eingebettet werden und
g) die Kunststoffschmelze mit den ungelösten größeren Abfallbestandteilen in den Behälter eingegeben
und dort durch Abkühlung verfestigt wird.
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55 Aus der deutschen Offenlegungsschrift 26 55 957 ist es zwar bekannt, toxische und radioaktive Bestandteile
enthaltende flüssige Abfallstoffe in schmelzflüssigem Kunststoff zu injizieren und die Kunststoffschmelze zu
einem zur Endlagerung bestimmten Endprodukt erstarren zu lassen. Auch hier hat jedoch das Endprodukt ein
größeres Volumen als die Ausgangsabfallstoffe. Ferner werden die toxischen und radioaktiven Bestandteile
nicht zurückgewonnen, sondern befinden sich in dem erstarrten Endprodukt.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt die Auflösung des vorzerkleinerten Rohabfalles in einem
organischen Lösungsmittel, so daß nach Abtrennung
von ungelösten größeren Abfallbestandteilen die Spaltstoffe in nicht löslicher, feinkörniger Form in der
Kunststofflösung suspendiert zurück bleiben.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist folgende Vorteile auf: ·
1. Rückgewinnung der Spaltstoffe ohne chemische Prozesse.
2. Keine Sekundärabfallerzeugung.
3. Über die Abluft erfolgt keinerlei Aktivitätsfreisetzung, -io daß auch keine Abgasbehandlungseinrichtung
notwendig ist.
4. Es entstehen keine Materialprobleme durch thermische Beanspruchung, da die erforderlichen
Verfahrenstemperaturen unter den zur Veraschung nötigen Werten bleiben.
5. Da keine Säuren entstehen oder eingesetzt werden,
gibt es auch keine Korrosionsprobleme.
6. Die radiolytische Gasbildung während des Prozesses
ist sehr gering, da nur eine kurz-· Kontaktzeit der Spaltstoffe mit dem Lösungsmittel von etwa
1 Stunde notwendig ist.
7. In Anbetracht der relativ niedrigen Temperaturen ist der benötigte Energieeinsatz gering.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel anhand der in der Figur schematisch dargestellten Einrichtung
näher erläutert.
Die in normaler Weise aus in den Arbeitsstätten, also z. B. den Arbeitsboxen in PVC-Beuteln eingeschweißten
mit Uran und/oder Plutonium, z. B. in Form von UO2 bzw. PuO2, verunreinigten Abfälle werden zunächst
meßtechnisch nach ihrem Plutoniumgehalt sortiert. Rohabfälle mit mehr als 5 Gramm pro Kubikmeter
Spaltstoffgehalt eignen sich für das Verfahren, da sich bei ihnen eine Rückführung des Spaltstoffgehaltes lohnt
und empfiehlt. Die Rohabfälle bestehen vornehmlich aus thermoplastischen Kunststoffen, für die mehrere
geeignete organische Lösungsmittel existieren. Es gibt auch Stoffe, wie Zellstoff und Holz oder auch stark
vernetzte Kunststoffe wie z. B. Neopren, die in diesen Lösungsmitteln unlöslich sind. Der Gesamtanteil dieser
unlöslichen Materialien überschreitet jedoch erfahrungsgemäß nicht 25% der Gesamtabfallmenge, sie
werden daher entsprechend Schritt c) aus der Polymerlösung abgetrennt, bevor diese in Zentrifugen
von festen Spaltstoffpartikeln befreit wird.
Dieser Abfall, der vorher auch noch in an sich bekannter Weise von evtl. vorhandenen Metallteilen
befreit wird, wird entsprechend der Fig. 1 mit Hilfe eines Transportbehälters 1 einer Zerkleinerungsanlage
2 zugeführt. In dieser werden die Abfälle je nach verfahrenstechnischer Notwendigkeit bis auf etwa
5 mm Korngröße zerkleinert und über eine nichtdargestellte Austragsschnecke in einen Zwischenbunker 3
gelagert. Aus diesem Zwischenbunker 3 gelangen die zerkleinerten Abfälle mit Hilfe des Rührwerkes 31 und
der Austragsschnecke 32 in einen Kessel 4, der mit einem Rührwerk 41 versehen ist. Über die Leitung 43
wird in diesem Kessel Lösungsmittel aus dem Tank 10 zugegeben und gleichzeitig eine Erhöhung der Temperatur
auf 60—8O0C über einen, dem Doppelmantel 42
des Kessels zugeführten Wärmeträger vorgenommen. Dieser bestellt z. B. aus Wasser und wird bei 44 zu- und
bei 45 abgeführt. In diesem Kessel 4 wird dabei soviel
Material der Abfallmischung eingetragen, bis sich eine 10%ige Polymerlösung gebildet hat Die für den
Lösungsvorgang benötigte Zeit beträgt dabei etwa 30 Minuten.
An den Auflösungsvorgang schließt sich dann der Separierungsschritt für die ungelösten Kunststoffschnitzel
aus der erhitzten Polymerlösung an.
Für diese groben TeÜe ist dazu ein Trommelfilter 5 vorgesehen, die abgeschiedenen Teilchen werden mit
Lösungsmittel nachgewaschen, abgestreift und einem Sammelbehälter 51 zugeführt. Die restliche Lösung mit
den suspendiertet! Spaltstoffteilchen gelangt dann zu einer Zentrifuge 6, die einen Zentrifugeneffekt zwischen
15 000 und 20 000 g besitzt- In dieser sammeln sich die
Spaltstoffe als fester Kuchen im Zentrifugenzylinder an. Durch die konstruktive Auslegung dieses Zentrifugenzyjinders
auf einen Innendurchmesser von etwa nur 80 mm wird die Kritikalitätssicherheit gewährleistet
Das Zentrifugenrohr wird nach einer ausreichenden Spaltstoffansammlung ausgewechselt und in einem
Transportbehälter der Spaltstoffaufarbeitung 64 zugeführt.
Die gereinigte Polymerlösung gelangt dann aus dieser Zentrifuge über eine Pumpe 62 zu drei in Reihe
geschalteten Flashverdampfern 71, 72 und 73 und anschließend zum Schneckenverdampfer 81. Während
die Flashverdampfer die nach der Zentrifuge anfallende Konzentration der Polymerlösung von 10 auf
40 Gew.-% erhöhen, verdampft der nachgeschaltete
J0 Scheckenverdampfer den Restanteil am Lösungsmittel.
Wie in diesem Beispiel gezeigt, ist es zweckmäßig, dem Schneckenverdampfer 81 einen zweiten Schneckenverdampfer
82 nachzuschalten, mit diesem die Restverdampfung des Lösungsmittels bis auf einen Restgehalt
Jt von weniger als 1% durchzuführen und gleichzeitig in
die aus dem Schneckenverdampfer mit ca. 1600C austretende Polymerschmelze die im Trommelfilter 5
ausgeschiedenen unlöslichen Feststoffe einzumischen. Diese gelangen aus dem Behälter 51 über die Leitung 52
zu diesem Schneckenverdampfer 82.
Die fließfähige Polymerschmelze mit den eingebetteten Feststoffen wird alsdann in einen Transportbehälter,
z. B. ein 400 1-Rollreifenfaß gefüllt und bildet dort nach
Abkühlung einen kompakten porenfreien Kunststoff-
4, block, in dem unter Umständen auch noch andere nicht
brennbare Abfälle wie Glas, Keramik oder metallische Maschinenteile eingebettet werden können. Dieser
Block stellt ein auslaugbeständiges Gebinde dar, so daß eine Zementierung nicht mehr nötig ist und somit ein
,μ endlagerfähiges Produkt vorliegt.
Die aus den Verdampfern austretenden Lösungsmitteldämpfe werden über die Leitungen 83 einem
Kondensator 9 zugeführt, dort verflüssigt und in den Lösungsmitteltankt 10 eingeleitet, von dem sie dem
■->-, Auflösungsprozeß im Kessel 4 bei Bedarf wieder
zugeführt werden. Es findet somit eine ständige Kreislaufführung des Lösungsmittels statt, so daß der
Verbrauch an diesem äußerst gering ist. Als Lösungsmittel sind beispielsweise geeignet Tetrahydrofuran oder
bo Methylethylketon.
Das erläuterte Verfahren läßt sich selbstverständlich dann weiter vereinfachen, wenn in den Verarbeitungsbetrieben
nur solche Materialien Verwendung finden, div. sich alle in einem geeigneten Lösungsmittel auflösen
b5 lassen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zum Aufbereiten von Abfällen, die Kunststoffe sowie Zellstoff und andere Naturstoffe
enthalten und mit Spaltstoffen in nicht löslicher, feinkörniger Form kontaminiert sind, bei dem die
Abfalle zunächst zerkleinert und anschließend ein sich aus den Abfällen ergebender Rückstand in einen
Behälter abgefüllt und darin verfestigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OAP | Request for examination filed | ||
OD | Request for examination | ||
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Free format text: LEDEBRINK, FRIEDRICH-WILHELM, DR.-ING., 6457 MAINTAL, DE STOLL, WOLFGANG, DR., 6450 HANAU, DE SCHAEFER, DIETER, 8750 ASCHAFFENBURG, DE |
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