DE2903335B1 - Verfahren und Vorrichtung zur Beoelung des Messers einer Brotschneidemaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Beoelung des Messers einer BrotschneidemaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beölung des
Messers einer Brotschneidemaschine sowie eine Vorrichtung zu dessen Durchführung.
Brotschneidemaschinen weisen beispielsweise ein kreisförmiges, umlaufendes und zugleich eine achsparallele
Kreisbewegung ausführendes Kreistellermesser oder ein sichelförmiges, umlaufendes Schlagmesser auf.
Diese Messer werden laufend mit einem Schneidöl besprüht, das einerseits zur Kühlung der Messer und
zum anderen dazu dient, das Schnittbild des Brotes zu verbessern. Der letzte Punkt ist insbesondere deshalb
von Bedeutung, weil Brot in der Regel in frischem Zustand geschnitten wird und daher in erheblichem
Maße Bestreben hat, an dem Messer anzuhaften. '
Im Interesse einer ausreichenden Kühlung wird üblicherweise wesentlich mehr öl zugeführt, als dies für
die Erreichung des gewünschten Schnittbildes am Brot notwendig ist. Das überflüssige Öl wird mit umlaufenden
Abstreifblechen oder dgl. vom Messer geschabt und wird im unteren Bereich der Maschine gesammelt. Da es
in erheblichem Maße mit Brotkrumen angereichert ist, wird es zunächst durch ein Sieb geführt und sodann in
einem Behälter gesammelt. Anschließend wird das Öl zum Besprühen des Messers wiederverwendet.
Das auf diese Weise umgewälzte Schneidöl reichert sich trotz des Siebes zunehmend mit Brotkrumen an, die
einen guten Nährboden für Schimmelpilze bilden. Diese Schimmelpilze führen zu einer frühzeitigen Schimmelbildung
auf dem Schnittgut.
Zum Aufsprühen des Schneidöls auf die Messer werden üblicherweise sogenannte Flachstrahldüsen
verwendet, die keine genaue Einstellung des Öldurchsatzes gestatten. Man hat daher versucht, die Ölmenge
durch intermittierendes Ein- und Ausschalten der Ölzufuhr zu reduzieren. Dies hatte jedoch zur Folge, daß
sich bei dem plötzlichen Einsetzen des ölstrahles deutliche Ölspuren auf dem Schnittgut abgezeichnet
haben. Im übrigen war auf diese Weise eine Drosselung der Ölzufuhr nur in bestimmten Grenzen möglich, da
andernfalls das Messer zu heiß wird, so daß sich weitere Nachteile ergeben konnten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen,
durch das die zuvor genannten Nachteile beseitigt und insbesondere ein übermäßiger Ölverbrauch sowie eine
Schimmelbildung verhindert werden, ohne daß eine Überhitzung des Messers in Kauf genommen werden
muß.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren des Gattungsbegriffes dadurch gelöst, daß
auf das Messer ein Gemisch aus einem Schneidöl und einem Kühlgas aufgebracht wird.
Die Kühlfunktion kann dabei in erheblichem Maße von dem Kühlgasstrom, insbesondere einem Luftstrom,
wahrgenommen werden, so daß lediglich so viel Öl zugeführt werden muß, wie es zur Erreichung eines
gewünschten Schnittbildes notwendig ist. Zugleich kann entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung der Kühlgasstrom dazu genutzt werden, das Schneidöl in verhältnismäßig großen Tröpfchen mitzunehmen
und auf die Messerfläche zu übertragen. In diesem Falle ist es nicht mehr notwendig, das öl mit
hohem Druck zuzuführen, so daß ein Überdruck des Öls von etwa 0,1 bis 0,2 bar ausreicht. Dies steht im
Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren, bei denen das
so öl ohne Gaszusatz mit erheblichem Druck zugeführt
und dabei zum Teil nebeiförmig zerstäubt wurde, so daß nicht gewährleistet war, daß das gesamte öl auf die
Messerfläche gelangt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine Reduzierung der ölzufuhr auf einen Anteil von nur
10—15% im Vergleich zu den herkömmlichen Verfahren. Im übrigen kann eine ölumwälzung nahezu
vollständig oder ganz entfallen, so daß die erwähnte Gefahr einer Schimmelbildung ausgeschaltet ist.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt in einer bevorzugten Ausführungsform eine Düse, durch die in
einer mittleren Düsenbohrung ein Niederdruck-Ölstrom
zugeführt wird und bei der die mittlere Düsenbohrung durch eine kreisförmige, mit einer
schraubenförmigen Führung versehene Öffnung für die Gaszufuhr umgeben ist, so daß ein schraubenförmig
verwirbelter Gasstrahl austritt, der das öl in verhältnismäßig dicken Tröpfchen mitnimmt. Das Kühlgas weist
einen Überdruck von beispielsweise 0,3 bis 0,4 bar auf.
Es wird also insgesamt mit verhältnismäßig geringen Drücken gearbeitet, so daß die bei herkömmlichen
Vorrichtungen bestehende Gefahr einer Nebelhildung
weitgehend ausgeschaltet ist.
Neben dieser bevorzugten, kombinierten Düse für die öl- und Gaszufuhr können auch getrennt nebeneinanderliegende
oder in anderer Weise einander zugeordnete Öl- und Gasdüsen verwendet werden. Das öl kann
auch mit Hilfe einer Schleuderscheibe zugeführt ι ο werden, die zugleich Kaltluft mitzieht.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert.
F i g. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Brotschneidemaschine mit einem angedeuteten Schaltbild
für die öl- und Gaszufuhr entsprechend einer Ausführungsform der Erfindung;
F i g. 2 ist eine schematische Ansicht eines Kreistellermessers
entsprechend F i g. 1;
F i g. 3 ist ein schematischer Längsschnitt durch eine
erfindungsgemäße Düse;
F i g. 4 ist eine Ansicht der Düse mit abgenommener Abdeckkappe entsprechend dem Pfeil 4 in F i g. 3.
F i g. 1 und 2 zeigen als ein wesentliches Teil einer Brotschneidemaschine ein kreisförmiges Messer, das als
Kreistellermesser tO bezeichnet ist. Das Kreistellermesser 10 ist auf einer Achse 12 drehbar gelagert, die
ihrerseits über einen Kurbelarm 14 um eine parallele Achse 16 drehbar ist, so daß das Kreistellermesser 10
einerseits um seine Achse 12 gedreht wird und andererseits eine umlaufende Bewegung um die Achse
14 ausführt, wie die gestrichelten Kreise 10' und 10" in F i g. 2 andeuten.
Die Position 18 des Brotes ist in F i g. 2 angedeutet. In dieser Position wird das Brot durch einen geeigneten,
nicht gezeigten Vorschubmechanismus bei jeder Umdrehung des Kreistellermessers um die Achse 16 um
eine Schnittstärke vorgerückt.
Sowohl die Drehung des Kreistellermessers 10 um seine Achse 12 als auch die Umlaufbewegung um die
Achse 16 erfolgt mit sehr hoher Geschwindigkeit, so daß das Kreistellermesser erhebliche Schnittleistungen
erbringen muß und dementsprechend erhitzt wird. Zum Abführen dieser Wärme und zugleich zur Verbesserung
des Schnittbildes des Brotes sind auf beiden Seiten des Kreistellermessers Düsen 20, 22 (Fig. 1) vorgesehen,
durch die ein Gemisch aus Schneidöl und einem Kühlgas, im dargestellten Beispiel Kühlluft, aufgesprüht
wird. Diese Düsen 20, 22 sind in F i g. 3 und 4 genauer gezeigt. Die Düsen 20, 22 weisen eine mittlere
Düsenbohrung 24 auf, die in einem links in Fig.3 liegenden vorderen Abschnitt 26 kegelstumpfförmig
zusammenläuft. In der Düsenbohrung 24 befindet sich ein in Längsrichtung verschiebbarer, stabförmiger
Düsenkörper 28 mit einem kegelstumpfförmig zusammenlaufenden vorderen Ende. Durch Längsverschiebung
des Düsenkörpers 28 kann daher die Querschnittsfläche einer ringförmigen Austrittsöffnung verstellt
werden.
Am äußeren Umfang der Düse 20, 22 befindet sich eine ringförmige Kammer 30, die über parallel zur
Achse der Düse verlaufende Bohrungen 32 mit einer in Fig.3 und 4 nicht gezeigten Zufuhrleitung für das
Kühlgas verbunden ist. Diese Kammer 30 mündet über in F i g. 4 angedeutete, schraubenförmige Aussparungen
34 auf dem Umfang der mit 36 bezeichneten ringförmigen Austrittsöffnung für das Schneidöl. Der
austretende ölring wird daher durch die schraubenförmig verwirbelte Kühlluft oder ein anderes Kühlgas
mitgenommen. Eine Kappe 35 schließt die Düse ab.
Wegen des verhältnismäßig geringen Überdruckes des Öls von 0,1 bis 0,2 bar und des ebenfalls geringen
Überdruckes des Kühlgases von etwa 0,3 bis 0,4 bar erfolgt diese Verwirbelung nicht in der Form eines
feinen Nebels, sondern in der Form eines Gemisches aus Kühlgas und verhältnismäßig großen öltröpfchen, die
aufgrund ihres verhältnismäßig großen Gewichts zuverlässig auf das Messer übertragen werden können
und dort einen Ölfilm bilden.
F i g. 1 zeigt die Einordnung dieser Düsen 20,22 in das
Zufuhrsystem für öl und Gas. Ein Schaltkasten 38 ist als gestricheltes Rechteck angedeutet. In diesen Schaltkasten
38 tritt eine Druckluftleitung 40 ein, die sich in Zweigleitungen 42 und 44 verzweigt. Der Druck der
durch die Druckluftleitung 40 zugeführten Druckluft beträgt etwa 5 bis 6 bar. In der Zweigleitung 42, in die
ein Magnetventil 46 oder ein anderweitiges Schließventil eingeschaltet ist, setzt sich dieser Druck unverändert
fort und gelangt durch weitere Zweigleitungen 48,50 an die beiden Düsen 20,22.
In der anderen Zweigleitung 44 befindet sich ein Drosselventil 52, durch das der Luftüberdruck auf etwa
0,3 bis 0,4 bar abgesenkt wird. Durch zwei weitere Zweigleitungen 54,56 gelangt dieser Druck ebenfalls an
die Düsen 20,22.
Die unter verhältnismäßig niedrigem Druck stehende Luft in den Zweigleitungen 54,56 dient in den Düsen als
Kühl- oder Spülluft. Die unter einem höheren Druck von 5 bis 6 bar stehende Luft in den Zweigleitungen 48, 50
wird als Steuerdruck zur Axialverschiebung des Düsenkörpers 28 gemäß F i g. 3 verwendet.
Weiterhin tritt in den Schaltkasten 38 eine Ölleitung 58 ein, in die eine ölpumpe 60 eingeschaltet ist. Parallel
zu der ölpumpe 60 ist ein federbelastetes Überdruckventil 62 geschaltet, durch das überschüssiges öl zu
einem nicht gezeigten Behälter zurückgeführt werden kann. Die Ölleitung 58 verzweigt sich hinter der
ölpumpe 60 in zwei Zweigleitungen 64, 66, die den Düsen 20, 22 zugeführt werden. Diese Zweigleitungen
sind mit der Düsenbohrung 24 im Inneren der Düsen 20, 22 verbunden. Der Überdruck des Öls beträgt etwa 0,1
bis 0,2 bar.
Wegen des geringen Druckes des Öls und der zum Versprühen des Öls benötigten Luft entsteht kein
ölnebel, und da praktisch kein überschüssiges öl aufgesprüht wird, sind Abstreifer für das Messer nicht
erforderlich. Auf dem Schnittgut zeigen sich keine Ölspuren. Der Ölverbrauch wird gesenkt und die bisher
auftretende Schimmelbildung entfällt.
Da durch die Düsen nur frisches öl hindurchgeht, besteht auch nicht die Gefahr, daß die Düsen verstopfen,
wie es bei einem Umwälzbetrieb der Fall ist. Weiterhin entfällt eine Verschmutzung des Messers.
Es ist nicht unbedingt notwendig, öl und Kühlgas mit
Hilfe von Mischdüsen gemäß F i g. 3 und 4 zuzuführen. Ggf. können für beide Medien auch getrennte Düsen
verwendet werden, oder es kann eine Schleuderscheibe eingesetzt werden, durch die gleichzeitig öl abgegeben
und Umgebungsluft mitgerissen wird.
Verfahren und Vorrichtung der Erfindung sind auch auf Brotschneidemaschinen mit umlaufenden, sichelförmigen
Schlagmessern anwendbar.
Als weitere Einrichtung zur Abgabe von öl und ggf.
Als weitere Einrichtung zur Abgabe von öl und ggf.
auch Luft auf das Kreistellermesser 10 kommen Ultraschallzerstäuber in Betracht. Derartige Ultraschallzerstäuber
können zugleich eine Luftkammer zur Abgabe der Luft enthalten. Ggf. kann die Luft aber auch
gesondert zugeführt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Verfahren zur BeÖlung des Messers einer Brotschneidemaschine, dadurch gekennzeichnet,
daß auf das Messer ein Gemisch aus einem Schneidöl und einem Kühlgas aufgebracht
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneidöl mit Hilfe eines
Gasstromes, insbesondere eines verwirbelten Gasstromes aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasstrom vor dem
Aufbringen gekühlt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasstrom ein
Luftstrom ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Schneidöl mit einem geringen Überdruck in der Größenordnung von 0,1 bis 0,2 bar zugeführt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlgas
mit einem geringen Überdruck von etwa 0,3 bis 0,4 bar zugeführt wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem der Ansprüche t bis 6, mit beidseitig
eines Messers einer Brotschneidemaschine angeordneten Zufuhreinrichtungen für ein Schneidöl, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zufuhreinrichtungen (20, 22,60,62) für das Schneidöl auf einen geringen
Überdruck in der Größenordnung von 0,1 bis 0,2 bar einstellbar sind und daß zusätzliche Zufuhreinrichtungen
(40,52) für einen Niederdruck-Kühlgasstrom vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch Düsen (20,22) mit einer zentralen Austrittsöffnung
(36) für das Schneidöl und einer diese schraubenförmig umgebenden Austrittsöffnung für
Kühlluft.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch beidseitig des Kreistellermessers (10) angeordnete,
drehbare Schleuderscheiben mit einer Zufuhreinrichtung für Schneidöl und radiale Luftkanäle
zur Abgabe von Luft.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch beidseitig des Kreistellermessers (10) angeordnete
Ultraschall-Flüssigkeitszerstäuber.
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