DE289477C

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Publication number: DE289477C
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

. Vr 289477 ' KLASSE 11c. GRUPPE

. Firma KARL KRAUSE in LEIPZIG. Vorrichtung zum Einhängen von Büchern in Buchdecken. Patentiert im Deutschen Reiche vom 11.'Februar 1914 ab.

'. Bei den bekannten Vorrichtungen zum Einhängen von Büchern in Buchdecken werden die Bücher mit dem Aufhängeblech in verschiedenen Richtungen hin und her bewegt, ;um von der Anlegestelle durch die verschiedenen Arbeitsstellen zur Abnahmestelle zu gelangen. Diese Richtungsänderungen und Richtungswechsel in der Bewegung der wichtigsten !Bestandteile der Maschine bedingen ein langsames Arbeiten einerseits und komplizierte, dem Verschleiß stark unterworfene und umständlich zu verstellende Mechanismen andererseits.
^: Die vorliegende Erfindung sieht eine Führung der Bücher mit dem Aufhängeblech in nur einer Richtung vor, und zwar derart, daß die Bewegung kontinuierlich weitergeht. Das Auihängeblech wird nach Erledigung eines Arbeitsvorganges umgeleitet und gelangt, ohne

*° die Arbeitsstellen' zu behindern, von neuem zur Anlegestelle. Der Eintritt in das Buch erfolgt an der Umleitstelle, so daß das Aufhängeblech mit einer Kante zuerst eindringt und so Verletzungen der Papierblätter ver-

².5 meidet. Das Gummieren geschieht durch seitliche, schwenkbare Walzen nach Art der Leckwalzen bei Farbwerken zu Druckpressen, während das Festziehen der Decken von ausweichenden, mit kleinen Gelenkstücken versehenen Stützblechen besorgt wird. Transportbänder mit Mitnehmern heben das fertige : Buch ab und kippen es nach der Seite ab, ;so daß das Aufhängeblech allein umgeleitet werden kann. _:· ■ ...

Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung erläutert. .

Es zeigen: . · '■ ■-' r \

Fig. ι das Schema der Maschine mit den einzelnen übereinander angeordneten Mecha-' nismen,

Fig. 2 das Schema der Bewegung der Aufhängebleche von der Seite gesehen,

Fig. 3 die Anschmierwalzen in Arbeitsstel- : lung und das Buch bis unter die Seitenstützen gehoben, .

Fig. 4 das Buch bis zur horizontalen Lage der Seitenstützen gehoben, ■- ■

Fig. 5 das Buch zwischen Anpreßwalzen, .

Fig. 6 das Buch ausgelegt,

Fig. 7 die Seitenstützen vergrößert dargestellt, .

Fig. 8 das Schema einer besonderen Führung der Aufhängebleche nebst Ablegevorrichtung.

Wie bereits in der Einleitung gesagt, besteht das Wesentliche der Erfindung darin, daß das Buch in nur einer Richtung von der Auflegestelle aus durch die ganze Maschine weiterbewegt wird, so daß ein Umkehren in der Bewegung vermieden wird und auf diese Weise ein möglichst schnelles Arbeiten ermöglicht w,ird. .' ,",','■ ._: ..

Das Schema gemäß Fig. 1 zeigt eine derartige Einrichtung, wobei das Buch 1, auf einer Unterlage 2 stehend, beiderseits von Seitenwinkeln 3 gehalten wird, während von unten her ein an sich bekanntes Aufhänge-

blech 4 in das Buch schräg eindringt. Ober-' ,.- halb dieser Anlegestelle befinden sich beiderseits die feststehenden Klebstoffbehälter 5, in denen eine Walze 6 sich dauernd dreht, während Abstreicher 7 den zuviel mitgenommenen Klebstoff abstreichen. Ein Teil des haftengebliebenen Klebstoffes, wird an die Walzen 8 abgegeben, welche in Armen 9 um Drehpunkte 10 schwenkbar gelagert sind. Über diese Klebstoffbehälter wird in bekannter Weise die Buchdecke 11 mechanisch auf die Unter-

, lagen 12 vorgeschoben, so daß sie in Richtung des von unten nach oben wandernden Buches liegen. Zum Festziehen der Buchdecken über das Buch sind Seitenstützen 13 vorgesehen,^ welche entgegen der Wirkung von Federn 14 von dem Buch nach oben gedrückt' und dabei zurückgeschoben werden. Bei dem weiteren Wandern des Buches nach oben gelangt dasselbe zwischen Andrückwalzen 15, welche unter Wirkung von Federn 16 den Deckel leicht gegen das Buch anpressen. Alsdann tritt das Buch zwischen die Auslegebänder 17, an denen Leisten 18 befestigt sind, welche ihrerseits unter den Deckel des Buches greifen und das Buch infolge der größeren Geschwindigkeit der Transportbänder τη gegenüber der Aufhängeplatte abheben und in der höchsten ■ Stellung umkippen, indem die Leiste 18* weiter nach oben geführt wird als die Leiste i8^a,- so daß das Buch sich gegen die Platte 19 anlegt. Die Platte 19 wird von der Leiste i8^a in

'■■.■■ Richtung des Pfeiles 20 mitgenommen, so daß das Buch auf dieser Platte 19 umgelegt wird und über den Ausführtisch 21 aus der Maschine rutscht. Damit das Ausführblech 4 beim Eindringen in das Buch die einzelnen Blätter nicht verletzt, wird die Einführung über eine Ecke des Buches eingeleitet, wie Fig. 2 dies zeigt. Die Bewegung der Auf- - ■ hängebleche 4 kann an sich in verschiedener Weise erfolgen, beispielsweise wie dies Fig. 2 zeigt, indem die Aufhangebleche an einer Transportkette 22 befestigt werden und folglieh in der angedeuteten Weise um Kettenräder 23, welche in geeigneter Weise angetrieben sein müssen, herumgeführt werden, dann aber auch beispielsweise, indem gemäß Fig. 8 die Aufhängebleche nur in einem Punkte angelenkt sind, während die weitere Führung von einer, Rolle 30 und dazugehörigen Schienen 31 übernommen wird.

Sobald das Buch 1 von dem Aufhängeblech 4 in die Höhe der Klebstoffwalzen 8 gebracht ist, werden diese Walzen durch geeignete Vorrichtungen von den Walzen 6 weg und an das Buch 1 herangeschwenkt, um auf diese Weise den auf sie übertragenen Klebstoff auf die beiden äußeren Blätter des Buches abzugeben. Der Umfang der Walzen 8 kann dabei so gewählt werden, daß er mindestens gleich der Buchlänge ist, so daß die gesamte! Buchfläche gleichmäßig gut mit Klebstoff ver-j sehen wird, I.

Bei seinem Aufwärtsgang wird das Buch 1 den auf den Flächen 12 ,liegenden Buchdeckel Ii mit' nach oben nehmen und dann mit dem Buchdeckelrücken unter die Gelenk-. '·■ stücke 24 der seitlichen Stützen .13 treten; dabei werden diese sich drehen imd in die Lage; gemäß ""Fig. 4 und Fig. 7 kommen, wobei sich die:. kleine Nase 25 der Gelenkstückchen 24 zwischen Buchdeckelrücken und Seitendeckel eindrücken wird, um so den Buchdeckelrücken fest um den Buchrücken herum- zuziehen. Nachdem sich so die Gelenkstückchen fest gegen die Anschläge'26 der Stützen 13 gelegt haben, müssen die Stützarme 13 mit nach oben gehen und können dabei entgegen den Federn 14 in der Führung 27 zurückweichen, wobei sie das Festziehen des Deckels weiter besorgen. Nachdem die Stützarme in die Lage jjemäß Fig. 4 gekommen sind, werden sie durch geeignete Vorrichtungen zurückgezogen, . so daß das Aufhängeblech 4 mit Buch ι ungehindert nach oben weiterwandern kann. Dabei fallen die Stützarme 13 wieder nach unten. Inzwischen ist das Buch zwischen die Anpreßwalzen 15 gekommen und wird dann entweder, wie oben beschrieben, gemäß Fig. ι ausgeführt, wobei die einzelnen Stellungen der zugehörigen Mechanismen aus Fig. 5 und Fig. 6 deutlich zu ersehen sind, oder aber gemäß Fig. 8 ausgelegt.

Gemäß Schema Fig. 8 sind die Aufhängebleche 4 mit einem Gelenkpunkt 28 an der Transportkette 29 aufgehängt und erhalten ihre Führung mit Rolle 30 an Schienen 31 und 32. Beim Eindringen in das Buch kann je nach Ausgestaltung der Schiene 31 entweder die vordere oder die hintere Kante des Aufhängebleches 4 in das Buch 1 eindringen.

Während gemäß Fig. 2 die Bücher auf der Arbeitsseite aufgelegt wurden, werden dieselben gemäß Fig. 8 zwischen den beiden nebeneinander liegenden Kettenrädern 33 hindurchgeführt und setzen sich bei dem Abwärtsgange auf einen Ausleger 34, durch den die Platten 4 hindurchtreten. Beim Auftreffen der Bücher auf den Ausleger 34 steht der Ausleger in Richtung der unteren Kante des Buchdeckels, was beispielsweise dadurch erzielt wird, daß eine an dein Ausleger 34 befindliche Rolle 35 sich gegen eine mit der Transportkette 29 bewegte Schiene 36 anlegt. Bei der Weiterbewegung der Aufhängebleche 4 wird das auf den Ableger 34 auftreffende Buch gehalten, die Rolle 35 kommt nach einiger Zeit an die abfallende Stelle des Kurvenstückes 36, worauf sich der Ausleger 34 rechtsherum nach unten senkt, so daß das Buch auf einen Ausführtisch 37 und auf diesem

aus der Maschine herausgeführt wird. Das ! Buch könnte natürlich auch seitlich umgelegt i und aus der Maschine geführt werden. ' . ■ '■ Die konstruktive Ausgestaltung der Einzel- : 5 heiten ist auf verschiedene Weise möglich; im wesentlichen wird es hier darauf ankommen, das Buch in einer Richtung an den verschiedenen Arbeitsstellen vorbeizuführen, damit ohne Umkehr in seiner Bewegung die verlo schiedenen Arbeitsoperationen ausgeführt werden. Die Steuerung der einzelnen Mechanismen kann in einfacher Weise von an sich bekannten Steuerwellen mit Kurvenscheiben u. dgl. ausgeführt werden.

Claims

Patent-An Sprüche:

x. Vorrichtung zum Einhängen von

Büchern in Buchdecken, bei welcher die Bücher auf einem Aufhängeblech durch

20 die Maschine geführt werden, dadurch ge-, .... ; .kennzeichnet,, daß das Aufhängeblech'.(4) .; :; !in gleichförmiger. Geschwindigkeit .'und in ■,.■'■.',■,.'.;' nur einer Richtung von einer zur anderen

:. Arbeitsstelle und dann durch Umleitung

25 -^ wieder zu der, Anlegestelle und den Ar-, : beitsstellen geführt ^: wird, hierbei an der unteren Umleitstelle, in schräger Lage in

■ das von Hand oder -selbsttätig angelegte

. .ι,.:,' Buch (1) eindringt ^; und'in einer zum 3° .Rücken der Bücher parallelen Lage den ■-.■'■;■'■ letzten Weg durch das Buch zurücklegt ■ ' , und dann das Buch mitnimmt, um es an Gummierwalzen (8) vorbei unter den in

■; .")·■■ bekannter Weise vorgeschobenen Buch-35 deckel (11) zu führen, der durch besondere ,."■■. Vorrichtungen (13 und 15) fest auf das

\ Buch gedrückt wird, worauf Ausleger das

' Buch von dem Aufhängeblech abheben

und aus der Bahn des weitergehenden Auf-

40 hängebleches bringen.
2. Vorrichtung zum Einhängen von Büchern in Buchdecken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewe-

■■■· "■' gung der Aufhängebleche (4) durch eine 45 um zwei Leitrollen (23) geführte Kette (29) in der Weise erfolgt, daß das Aufhängeblech einerseits durch ein Gelenk (28) an der Kette (29), andererseits durch eine Rolle (30) an entsprechenden Führungs-50 schienen (31, 32) geführt wird.
3. Vorrichtung ' zum Einhängen von Büchern in Buchdecken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Auftragen des Klebstoffes dienenden, von je einer in feststehenden Klebstoff behältern

(5) dauernd laufenden Walze (6) in bekannter Weise Klebstoff abnehmenden Walzen (8) schwingend angeordnet sind, so . daß sie einmal Klebstoff von den Walzen

(6) abnehmen und nach erfolgtem Abschwingen von den Walzen (6) diesen auf das Buch übertragen.
4. Vorrichtung zum Einhängen von Büchern in Buchdecken nach Anspruch i; dadurch gekennzeichnet, daß das Festziehen der Decken um den Rücken von schrägstehenden, beim Hochgang des Buches mitgehenden und in ihrer Führung (27) gegen eine Belastung (14) nachgebenden Stützblechen (13) erfolgt, wobei der Falz von angelenkten, beim Anlaufen der Buch- , rücken sich von selbst schließenden Backen (24, 25) eingedrückt wird. . ν ;.,·,, ■
5. Vorrichtung ' zum Einhängen von Büchern in Buchdecken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Weitertransport der fertigen Bücher zur Ablegestelle unabhängig- vom Aufhängeblech (4) ,■ _v durch zu beiden Seiten des Aufhängebleches unter die Buchdeckel fassende Leisten (i8^l1, i8^b) erfolgt, die von den zu beiden Seiten des Aufhängebleches mit größerer Geschwindigkeit als das Aufhängeblech sich bewegenden Transportbändern

(17) derart getragen werden daß die Um- '85 leitung des die eine Leiste (i8*) tragenden' Bandes erst an einer höheren Stelle erfolgt; als die des anderen Bandes (ΐ8'^τ), so daß¹ das auf den Leisten von dem Aufhänge-blech abgehobene Buch von den Transportbändern in der höchsten Lage nach einer · Seite hin umgelegt wird und über eine ' gleichzeitig mit umgelegte Führungsfläche · (19) abrutschen kann. .· . -¹
6. Vorrichtung zum Einhängen von Büchern in Buchdecken nach Anspruch i; . _: und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Buch mit dem Aufhängeblcch über den höchsten Punkt hinwegbewegt wird und , sich bei der Abwärtsbewegung auf seitlich des Aufhängeblcches angeordnete Leisten (34) aufsetzt und durch Abwärts- oder-Seitwärtsschwenken dieser Leisten aus der Maschine rutscht.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.