DE289388C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung betrifft ein Vorschub\vechselgetriebe für schnellen Leergang und langsamen
Vorschub, das dem Tisch einer Werkzeugmaschine oder allgemein irgendeinem Maschinenelement
schnelle Bewegungen in beiden Richtungen und langsame Vorschubbewegungen in einer bestimmten Richtung erteilen
soll. Entsprechend der Bestimmung des Wechselgetriebes können die schnellen Bewegungen
in jeder Richtung mit der gleichen Geschwindigkeit erfolgen, während die langsame
Bewegung in nur einer Richtung in bestimmten Grenzen veränderlich sein muß.
.Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht; daß Leergang und Vorschub durch ein
Schraubengetriebe in Verbindung mit einer Anzahl von Evolventenrädern gleichen Durchmessers
erzeugt werden.
Es sind Wechselgetriebe zur Umsetzung einer raschen Drehbewegung in eine schraubenförmige
oder " hin und her gehende Bewegung bekannt, bei denen zwei sich in gleicher
Richtung., drehende Kraftmaschinen, vorzugsweise Elektromotoren, derart, durch ein
Schraubengetriebe miteinander gekuppelt sind, daß der anzutreibenden Vorrichtung eine
schraubenförmige Bewegung erteilt wird. Bei solchen Vorrichtungen wird eine Regelung
der Geschwindigkeit des angetriebenen Teiles durch den Unterschied in der Umlaufsgeschwindigkeit
der beiden Motoren erzielt. Mit derartigen: Vorrichtungen kann die Geschwindigkeit
des angetriebenen Teiles natürlich nur in geringem Maße geändert werden.
Gemäß der Erfindung werden nun schnelle Bewegungen des angetriebenen Teiles in beiden
Richtungen dadurch möglich gemacht, daß beide Getriebeteile, sowohl die Schraubenmutter
als auch die Spindel, mit einer Antriebswelle gekuppelt werden können und im entkuppelten Zustande gegen Drehung verriegelt
sind. Zur Erzielung einer langsamen Vorschubgeschwindigkeit, die in gewissen Grenzen veränderlich ist, wird ferner der eine
Getriebeteil durch gleichachsige Evolventenräder von gleichem Durchmesser und verschiedener
Zähnezahl angetrieben. Um das Bewegen des angetriebenen Teiles auch von
Hand möglich zu machen, ist es erforderlich, daß in der Ausschaltlage der Kupplungen beider
Getriebeteile der Steuerhebel für die eine Kupplung den Steuerhebel der anderen Kupplung
derart beeinflußt, daß die Spindel nicht , verriegelt wird. Die Verriegelungsvorrichtungen
haben ebenfalls eine besondere Ausbildung erfahren und wirken derart, daß die Schaltbewegungen der Kupplungen durch den
von dem Getriebe bewegten Maschinenteil ■.. selbst eingeleitet und durch besondere Kräfte
beendet werden, so daß harte Stöße unmöglieh
sind. Schließlich wird gemäß der Erfindung durch eine' Schaltvorrichtung nach
Wunsch von Hand - oder selbsttätig von den beiden Bewegungselementen. (Mutter- und
Spindel) entweder das eine eingerückt, während das andere gesperrt ist oder beide eingerückt,
oder das eine wird ausgerückt, während das andere eingerückt ist.
Auf den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt,
und zwar ist Fig. ι ein mittlerer senkrechter Schnitt durch das Gehäuse des Getriebes.
ίο Fig. 2 ist ein Schnitt nach x-x in Fig. i.
Fig. 3 ist eine Endansicht, zum Teil im Schnitt, und zeigt einen Teil des Maschinengestelles
nebst Tisch.
Fig. 4 ist eine Oberansicht.
Fig· 5 ist e'n senkrechter Schnitt nach n-n
in Fig. 4 und zeigt das Maschinengestell mit Tisch.
Fig. 6 ist ein Schnitt nach v-v in Fig. 3.
Fig. 7 ist ein Schnitt nach w-w in Fig. 5.
Fig. 7 ist ein Schnitt nach w-w in Fig. 5.
Fig. 8 und 9 sind schematische Ansichten zur Erläuterung der selbsttätigen Regelung
des Vorschubes bei. verschiedenen Zeitzwischenräumen der Tischbewegung zur Hervorbringung
der verschiedenen Vorschubtätigkeiten.
Auf dem Maschinengestell 1 gleitet in gewöhnlicher Weise der Tisch 2. An der Seite
des Gestelles 1 ist ein Gehäuse 3 befestigt, in dem die verschiedenen Teile der Vorschubeinrichtung
gedrängt untergebracht sind.
An beiden Enden des Tisches 2 ist die Gewindewelle 5 gelagert. Sie bewegt sich mit
dem Tisch und tritt, wie aus Fig. 1 ersichtlich, durch das Gehäuse 3 hindurch.
Eine Mutter 7 ist in Lagermuffen 8 und 9 untergebracht, die sich in Lagern des Gehäuses
3 (Fig. 1) befinden; die darin befindliche Mutter ist ziemlich lang, weil nur ein Teil von
ihr mit Gewindegängen 10 versehen ist, die mit dem Gewinde der Vorschubspindel 5 zusammenwirken.
Infolge dieser Ausführung hat die Mutter eine erhebliche Lagerfläche, was bei der Stützung der drehbaren Teile
einer Werkzeugmaschine immer ein wichtiges Erfordernis ist und dazu beiträgt, Erschütterungen
zu vermeiden sowie die Lebensdauer der Maschine zu verlängern.
Zum Drehen der Spindel dient folgende Einrichtung.
Eine Kupplungsmuffe 11 sitzt mit Laufkeilverbindung
auf der Welle 4 und ist mit Kuppelzähnen 12 versehen, die mit den Kuppelzähnen
13 einer auf der Welle 4 lose gehaltenen zweiten Kupplungsmuffe 14 in Eingriff
treten. Auf der Muffe 14 gleitet mit Laufkeilverbindung ein Zahnrad 15, das durch
Verschiebung mit dem einen oder anderen von mehreren Zahnrädern 16, 17, 18 und 19 auf
der Mutter 7 in Eingriff gebracht werden kann, um auf die Mutter 7 verschiedene Geschwindigkeiten
zu übertragen.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, haben die Zahnräder 16, 17, 18 und 19 gleiche Durchmesser,
aber eine voneinander verschiedene Anzahl von Zähnen, wodurch es möglich wird, große Änderungen des Vorschubes durch einfache
Verschiebung eines Zahnrades zu erzielen. Diese eigenartige Wirkung ergibt sich aus der Tatsache, daß der Betrag des A7Orschubes
von der Differenz der Geschwindigkeiten der Spindel und Mutter abhängt. Wenn beispielsweise die Mutter allein 102 und die
Spindel 100 Umdrehungen macht, so ergibt sich eine Vorwärtsbewegung des Tisches von
102 — 100 = 2. Wenn nun die Geschwindigkeit von 2 auf 8 erhöht werden soll, so muß
die Differenz 8 sein, und da die Spindel immer noch mit der Geschwindigkeit 100 läuft, so
muß die Geschwindigkeit der Mutter 108 werden. Es wird also nicht die Geschwindigkeit
der Mutter von 102 auf 408 vervierfacht, sondern sie wird nur um einen kleinen Wert von
102 auf 108 erhöht. Deshalb brauchen sich die Zähnezahlen der auf der Mutter befestigten
Zahnräder nur sehr wenig voneinander zu unterscheiden. Die als Beispiel gewählte Anordnung
weist vier Zahnräder auf der Mutter auf, von denen jedes folgende immer einen Zahn mehr hat als das vorhergehende. Die
praktisch dabei gewählten Zahlen sind 46, 47, 48 und 49 Zähne, die alle durch ein Zahnrad
mit 50 Zähnen von der Antriebswelle aus angetrieben werden. Die Spindel wird von derselben
Antriebswelle durch gleich große Zahnräder angetrieben. Da nun diese Differenz zwischen den aufeinanderfolgenden Zahnrädern
sehr gering ist, so wird die an sich bekannte Tatsache benutzt, daß Zahnräder, die
mit genauen Evolventenzahnkurven erzeugt sind, so lange einwandfrei zusammenarbei- ίσο
ten, als die Zähne des einen mit den Zähnen des anderen noch in Eingriff stehen, gleichgültig,
wie die Teilkreise zueinander liegen. Die Einrichtung bietet zugleich den Vorteil, daß ■
das Zahnrad 15 mit Leichtigkeit seitlich verschoben werden kann, wenn es mit einem bestimmten
Zahnrad der Reihe in Eingriff gebracht werden soll.
An einem Nabenfortsatz 20 des Zahnrades 15 befindet sich eine Ringnut 21, in die der
Arm 22 der zum Verschieben dienenden Vorrichtung eingreift. Der Arm 22 sitzt fest an
einer Schaukelwelle 23 (Fig. 1 und 2), die in einem Lagerteil des Gehäuses 3 ruht und durch
dieses hindurchragt. An der Schaukelwelle sitzt ein Handhebel 24, dessen anderes Ende
mit einer Sperrvorrichtung 25 zum Verriegeln des Handgriffes sowie des Zahnrades und der
Steuervorrichtung in irgendeiner Stellung dient.
Zum Drehen und Regeln der Schrauben-, spindel 5 dient folgende Einrichtung.
■ Ein auf der Vorschubwelle 4 festes Zahnrad 26 greift in ein Zahnrad 27 ein, das lose innerhalb
der Lagermuffe 28 des Gestelles 3 ruht, wobei die Spindel 5 durch die Bohrung des
Zahnrades 27 frei hindurchtritt. Kuppelzähne an dem Zahnrad 2.J wirken mit anderen Kuppelzähnen
29 der Kuppelmuffe 30 zusammen, die mit Laufkeilverbindung auf der Muffe 31
sitzt, wobei diese ihrerseits entweder auf der Spindel 5 festgekeilt oder mit Laufkeilverbin-1
dung angebracht ist. Die Muffe 31 sichert leichte und freie Bewegung der Kupplungsmuffe
30' bei ihrer Verschiebung und hat sich brauchbarer als eine unmittelbar auf der Spindel
verschiebbare Muffe 30 erwiesen.
Wenn somit die Kuppeimuffe 30 durch Verschiebung nach links in Eingriff mit dem
Zahnrad 27 gebracht ist, wird die Schraubenspindel von der Welle 4 angetrieben.
Auf der entgegengesetzten Fläche der Kupplungsmuffe 30 befinden sich Kuppelzähne 32,
die mit Zähnen 33 der Lagermuffe 9 zusammenwirken,'die gegen Drehung gesichert oder
unbeweglich in den Lagern des Gestelles 3 untergebracht ist. Da das Kuppelglied 30 mittelbar,
nämlich durch die Muffe 31, an der Spindelwelle 5 festgekeilt ist, wird beim Eingriff
der Zähne der Kuppelmuffe 30 in die Zähne der Lagermuffe 9 die Spindel 5 gegen Drehung verriegelt. Hierbei befindet sich die
Muffe 30 in ihrer Eingriffsstellung mit dem Zahnrad 27, \venn die Treibverbindung hergestellt
ist, so daß es also dann unmöglich ist, die Spindel gegen Drehbewegung zu verriegeln
und sie zugleich in treibender Verbindung zu halten.
Zum Verriegeln der Mutter ist die Muffe 14
mit einem an ihr hervorstehenden Stift 34
• versehen, der mit einem Arm 35 des Kupplungssteuerhebels 36 zusammenwirkt, welcher
sich in dem Drehungsbererch des Stiftes bewegt, wenn man den Hebel in eine solche Stellung
schwingt, daß die Kupplung 11 von der Muffe 14 gelöst wird. Diese Einrichtung verhindert
ebenfalls ein gleichzeitiges \^erriegeln
und Eingreifen der Muffe 14 gegenüber der ' Antriebswelle 4.
Durch das Einstellen der Kuppelglieder 11
und 30 lassen sich die verschiedenen Vor-Schubbewegungen nach vorwärts oder rückwärts erzielen, und vermöge der Einrichtung
zum Verschieben dieser Kupplungen, die durch den Tisch der Maschine oder' das Vorschubglied
angetrieben werden kann, ergibt sich die Möglichkeit einer selbsttätigen Regelung der
A^orrichtung.
Eine Verschiedenheit der Wirkung ist davon abhängig, welche von den beiden Kupplungen angetrieben wird und in welcher Stel-
lung sich die andere befindet. So läßt sich z. B. die Bewegung eines Maschinentisches
derart steuern, daß er zunächst sehr rasch gegen das Werkstück vorbewegt wird, bis er
eine Stelle erreicht, wo das Anschneiden des Werkstückes beginnt. Zu diesem Zwecke wird
die Mutter angetrieben, während die Spindel stillgesetzt wird. A^ersetzt man nun die Spindel
in Drehung, so daß sie sich mit der Mutter dreht, so entsteht langsamer Vorschub während
der Schneidtätigkeit, worauf dann die Spindel wieder freigegeben wird, während- die
Mutter mit dem Antrieb in Verbindung bleibt. Hieraus ergibt sich dann ein rascher Vorwärtsantrieb,
gefolgt von einem zweiten langsamen Vorwärtsantrieb, nach deren Beendigung dann die Mutter ausgelöst werden kann, :
um dadurch eine Zurückbewegung des Tisches zu veranlassen; indem man dann die Spindel
auslöst, läßt sich der Tisch selbsttätig in seiner Ausgangsstellung zur Ruhe bringen.
Bei der oben beschriebenen Art der Steuerung des Tisches kann man zwei Werkstücke
in verschiedenen Stellungen, z. B. das eine vor dem andern, anbringen und der Bearbeitung
durch den Fräser aussetzen; man könnte auch eine mehrfache Anzahl verwenden, je nach der ■
Länge der Tischbewegung und der Größe des Arbeitsstückes. Bei Anbringung nur eines
einzigen Arbeitsstückes an dem Tisch würde man diesen rasch vorwärts bewegen, um das
Arbeitsstück mit dem Fräser zusammenzubringen. Dann würde man während der Frästätigkeit
eine langsame Bewegung veranlassen und hierauf den Tisch entweder mit rascher
Geschwindigkeit weiterbewegen und dann anhalten oder ihn sofort in die gewöhnliche Stel- ■
lung zurückführen. Es ist hier eine mehrfache Anzahl derartiger Wirkungsweisen möglich,
wofür in der Hauptsache die Art der zu bearbeitenden Werkstücke maßgebend ist.
In den Zeichnungen ist eine bevorzugte
Ausführung der selbsttätigen Steuerung für die Kuppelglieder dargestellt, indessen lassen
sich innerhalb des Rahmens' der Erfindung mancherlei bauliche Änderungen treffen. In
der Hauptsache kommt es auf die Mittel zum selbsttätigen Regeln der Drehbewegung der
Spindel oder Mutter innerhalb vorherbestimmter Grenzen der Schlitten- oder Tischbewegung
an. no
Zum selbsttätigen Steuern des Kuppelgliedes 11 dient folgende Einrichtung.
In dem Rahmen 42 (Fig. 5) ist ein Hebel 36 gelagert, dessen eines Ende mit der Ringnut
des Kuppelgliedes 11 zusammenwirkt, während das andere Hebelende mit einer gabelförmig
geteilten Platte 40 der aufrechten Schaukelwelle 41 zusammenwirkt, die in einem
Lager des am Hauptgehäuse 3 festen Nebengehäuses 42 ruht. Gegen einen an der Schaukelwelle
41 festen Arm 43 wirken eine oder mehrere Klauen dahin, die Welle 41 herumzu-
schwingen und den Hebel 36 entweder so zu
bewegen, daß er das Kuppelglied 11 gegenüber
der Muffe 14 in oder außer Eingriff bringt, um die Drehbewegung der Mutter zu regeln.
Zur Sicherung der Verschiebung der Kupplung dienen Mittel, die selbsttätig die Welle 41 schwingen, nachdem ihr eine zwangläufige Bewegung erteilt worden ist.
Zur Sicherung der Verschiebung der Kupplung dienen Mittel, die selbsttätig die Welle 41 schwingen, nachdem ihr eine zwangläufige Bewegung erteilt worden ist.
44 bezeichnet eine auf der Schaukelwelle 41
feste gezahnte Scheibe (Fig. 5 und 6). 45'bezeichnet
einen gezahnten Riegelstift, der in dem Rahmen 41 gleitbar untergebracht ist und
unter der Spannung einer Feder 46 steht, wobei er gegen Drehbewegung durch eine Stellschraube
47 im Rahmen-42 gehalten wird, die in eine Nut des Riegelstiftes 45 eingreift.
Wenn man demnach die Welle 41 z.B. nach links herumschwingt (Fig. 6), dann gleitet
der Riegelstift an dem Zahn 48 der, Scheibe 44 in die Höhe, bis die beiderseitigen Scheitel zusammenfallen
und der Scheitel des Riegelstiftes 45 in den gegenüber befindlichen Zahnwinkel
hineingelangt; in dieser Stellung hat dann die Kippklaue des Maschinentisches die
Schaukelwelle samt Kupplung in eine solche Stellung bewegt, daß die Kupplung gerade
von dem gegenüber befindlichen Kuppelglied frei geworden ist, und die Spannung der Feder
46 wirkt dann dahin, um dem Kuppelglied den übrigen Teil der erforderlichen Bewegung mitzuteilen,
und infolge Auslösung des Kuppelgliedes von seiner Treibverbindung mit dem angetriebenen Gliede erfordert somit der Antrieb
der Kupplung nur wenig Kräftaufwand.
Dasselbe gilt auch, wenn es sich daium handelt,
die Kupplung in der entgegengesetzten Richtung zu bewegen, nachdem die Kuppelzähne
vorläufig in Eingriff gelangt sind.
Der rückwärtige Teil des Armes 43 ist mit einem Handgriff 49 zur Bedienung der Kupplung 11 von Hand versehen.
Der rückwärtige Teil des Armes 43 ist mit einem Handgriff 49 zur Bedienung der Kupplung 11 von Hand versehen.
Das Kuppluhgsglied 30 ist in ähnlicher Weise wie das Kupplungsglied 11 eingerichtet,
und zu seiner Steuerung dienen die folgenden Teile.
Auf derselben Achse wie der Hebel 36 ist ein Hebel 50 (Fisr. 5) gelagert; sein eines
Ende tritt in die Ringnut des Kuppelgliedes 30 ein, während sein anderes Ende mit einer
gabelförmig geteilten Platte 51 zusammenwirkt, die fest auf einer Schaukelwelle 52
(Fig. 7) sitzt■; dabei ist aber die Verbindung zwischen dem Hebel 50 und der gabelförmig
geteilten'Platte eine solche, daß eine gewisse
Leerlaufbewegung zwischen den Teilen gewährleistet ist, um die richtige Bewegung des
Kuppelgliedes 30 zu sichern, da dieses' die
Kuppelzähne an den Grenzen der beiden Bewegungen nach rechts und links erfaßt. Die
Schaukelwelle 52 ist mit einer gezahnten Scheibe.54.in.-.ähnlicher Weise wie:die Schaukelwelle
41 versehen, ebenso auch mit einem unter Federwirkung stehenden Riegelstift 55,
der mit einem oder mehreren Zähnen der Scheibe zusammenwirkt und die gleichen Aufgaben
und Tätigkeiten erfüllt, wie sie bei dem entsprechenden Teil der Kupplung 11 schon
beschrieben worden sind.
56 bezeichnet einen an der Schaukelwelle 52 (Fig. 3 und 4) festen,Hebel mit für verschiedcne
Höhen eingerichteten Stiften 57 und 58, auf die mehrere an dem Schlitten der Maschine
hervorstehende Klauen dahin einwirken, den Hebel 56 in wechselnde Stellungen zu bewegen, je nachdem der eine oder der andere
Stift erfaßt wird. Der Hebel 56 ist, außerdem , mit einem Handgriff, 59 zur Bewegung des
Kupplungsgliedes 30 von Hand versehen:
Nach den Zeichnungen sind drei Sätze von Kippklauen vorhanden, einer zum Steuern des
Kupplungsgliedes 11, ein zweiter zum Erfassen des Stiftes 57 zwecks Verschiebung des
Armes 56 in der einen Richtung und ein dritter zum Erfassen des Stiftes-58 zwecks
Verschiebens des Armes oder Hebels 56 in der entgegengesetzten Richtung. Wie aus Fig. 5
ersichtlich, befinden sich an dem Tisch oder Schlitten 2 zwei T-förmige Längsnuten 60,61
zur Aufnahme der Klemmbolzen der verschiedenen Steuerklauen 62, 63 und 64, die an bestimmten
Stellen angebracht sind, um die selbsttätige Regelung der Schlittenbewegung
oder seines Vorschubes zu bewirken. Die Klaue 62 der einen Reihe wirkt gegen den
Arm 43 als Antrieb für das Kuppelglied 11 zum Steuern der Mutter, während die Klaue
63 gegen den Stift 58 des Hebels 56 wirkt, um das Kuppelglied 30 nach links in Eingriff mit
der Treibverbindung für die Gewindespindel zu bringen, und die Klaue 64 auf den Stift 57
wirkt, um die Kupplung 30 in entgegengesetzter Richtung zu bewegen und dadurch die
Spindel gegen Drehung zu verriegeln.
Die Steuerklauen .64 können so eingerichtet sein, daß sie bei Verwendung einer Mehrzahl
solcher Klauen herumschwingen, um bei Umkehrung der Tisch- oder Schlittenbewegung
aus dem Wege zu gelangen, wenn die Anschläge so angeordnet sind, daß sie den Tisch
oder Schlitten nach Vollendung seiner Arbeitsbewegungen wieder zurückführen.
Während nach der Zeichnung diese Klauen in verschiedenen Längsebenen angeordnet
sind, ist es natürlich auch möglich, jede von ihnen mit einer seitlichen hervorstehenden ns
Führungsfläche zu versehen, die gegen die betreffenden Kupplungen wirkt, wie denn überhaupt
die Ausführung der Klauen und ihre Stellungen an dem Tisch sich innerhalb des Rahmens der Erfindung auf mancherlei Weise
ändern lassen. Die Hauptsache bleibt, daß eine zusammen mit.dem Schlitten.;.oder.Tisch
bewegliche Einrichtung · getroffen ist, um die Steuervorrichtungen, welche auf die Kupplungen
für die Spindel oder die Mutter wirken, in Tätigkeit zu setzen, um dadurch auf selbsttätige
Weise den Schlitten oder Tisch innerhalb vorherbestimmter Grenzen der Bewegung zu steuern.
In Fig. 8 und 9 sind schematisch zwei verschiedene Arten und Weisen zum Steuern der
ίο Tisch- oder Schlittenbewegung gezeigt, um
die Wirkungsweise der selbsttätigen Steuervorrichtung
verständlich zu- machen. Wenn sich der Tisch oder Schlitten in der Richtung
des Pfeiles in Fig. 8 bewegt, wobei a die erste Stellung der Kupplungen darstellt, die beide
gelöst sind, während der Tisch sich in Ruhe befindet, dann bewirkt ein Verschieben des
Handgriffes 49 nach rechts, daß das Kupplungsglied 11 mit der Muffe 14 zusammenwirkt,
um die Mutter anzutreiben, welche Stellung es dann dem Kuppelglied 30 ermöglicht,
mit der Sperrmuffe 9 in Eingriff zu gelangen, so daß die Gewindespindel 5 gegen Drehung
verriegelt wird; dies bewirkt dann einen raschen Vorschub, wobei die. Teile sich in der
bei b gezeigten Stellung befinden. Nachdem der Tisch oder Schlitten sich um eine bestimmte
Entfernung auf das Arbeitsstück zu bewegt hat, wirkt der Stift 58 auf eine Schaltklaue
03, die das Kuppelglied 30 in Eingriff mit dem Zahnrad 27 bringt, wodurch dann em
langsamer Vorwärtsvorschub hervorgebracht wird, indem die verschiedenen Teile hierbei
die bei c in Fig. 8 angedeutete Stellung einnehmen, so daß nun der Schlitten oder Tisch
während der Fräs- oder Schneidtätigkeit langsam vorgeht, worauf dann das Kupplungsglied
30 durch Zusammenwirken der Klaue 64 mit dem Stift 57 des Hebels 56 wieder ausgelöst
wird, so daß nunmehr die Steuerteile die bei d gezeigte Stellung einnehmen und ein rascher
Vorschub um eine bestimmte Entfernung entsteht, bis das Kuppelglied 30 von neuem in
eine Stellung gelangt, um die Gewindespindel für einen zweiten langsamen Vorwärtsvorschub
bei e in Umdrehung zu versetzen; hierauf wirkt eine Klaue 62 dahin auf den Arm
43, daß das Kupplungsglied 11 ausgelöst und die Mutter stillgesetzt wird, während das
Kupplungsglied 11 in Eingriff oder in treiben-'der Verbindung mit der Spindelwelle bleibt.
Die verschiedenen Steuerteile nehmen dann die bei / angedeutete Stellung ein und bewirken
einen raschen Rückwärtslauf, wobei am Ende des-Rückwärtshubes eine Klaue 65 den
Treibeingriff der Spindel löst und den Schlitten oder Tisch stillsetzt.
In Fig. 9 befinden sich bei α die Teile in der
untätigen Stellung; bei b sind die Kupplungsglieder für raschen Vorlauf verschoben, was
von Hand geschieht; bei c ist die Kupplung 30 im Sinne eiiies langsamen Vorschubes bewegt,
worauf bei dem nächstfolgenden Schritt d die Kupplung den schnellen Vorschub bei freigegebener
Kupplung 30 auslöst. Bei dem nächstfolgenden Schritt e ist die Kupplung 11 ausge- ■
löst und der Schlitten stillgesetzt, wogegen bei dem nächstfolgenden Schritt/ die Kupplung
30 von Hand eingerückt ist, um einen raschen Rücklauf und bei dessen Beendigung eine
Auslösung der Kupplung 30 von der Spindelwelle hervorzubringen, so daß dann der Schlitten
stillgesetzt wird. Diese letzterwähnte Einrichtung der Schlittensteuerung ist eine solche,
bei der man das Arbeitsstück abnehmen oder den Fräser so einstellen muß, daß er beim
Rückwärtshub nicht auf das Werkstück einwirkt, wogegen bei der in Fig. 8 gezeigten Anordnung
Werkstück und Fräser so eingerichtet sind, daß der Schlitten selbsttätig in die gewöhnliche Stellung zurückgeführt werden
kann, ohne daß die Werkstücke oder das Werkzeug eine Beschädigung erleiden können.
Bei den hier dargestellten beiden Ausführungsformen findet das Verschieben der Kupplungen
für die Spindelwelle oder die Mutter nacheinander statt; mit anderen Worten, es ist nicht durchaus erforderlich, daß beide
gleichzeitig verschoben werden, um die verschiedenen Schritte der Arbeitstätigkeit her- go
vorzubringen, obwohl natürlich eine gleichzeitige Verschiebung auch möglich ist.
Zur Verhinderung eines Sperrens der Spindelwelle gegen Drehung im Ruhezustande der
Mutter bei Handvorschub dient die folgende Einrichtung.
An dem zum Verschieben der Kupplung 11
dienenden Hebel 36 befindet sich ein Vorsprung 66, der mit einem Ansatz 67 an der
einen Seite des Hebels 50 zusammenwirkt, welcher zum \/erschieben des Kuppelgliedes
30 dient. Demnach ist es nicht möglich, das Kupplungsglied 30 in eine die Gewindespindel
verriegelnde Stellung zu bringen, solange die Mutter stillgesetzt ist. Es ergibt sich nämlich
aus Fig. 7, daß die beiden Hebel gegeneinandergreifen, die beide in diesem Falle sich
in der einander genäherten Stellung befinden, bei welcher die beiderseitigen Vorsprünge und
Ansätze zusammenstoßen, so daß, wenn man n0
den einen oder anderen Hebel einander entgegenbewegen würde, die Mutter in treibende
Verbindung gebracht werden würde, um einen Kraftvorschub zu veranlassen, der aber für
eine Bedienung von Hand ausgelöst sein ng müßte, und um das bewerkstelligen zu können,
würde es nötig sein, den die Kupplung zurückschiebenden Hebel der Kupplung 30 in
solche Stellung zu bringen, daß er aus seiner die Gewindewelle verriegelnden Stellung herausbewegt
wird. Es ist dies eine Sicherheitsvorrichtung zum Verriegeln der Spindelwelle
gegen Drehung, falls die Drehbewegung von •Hand veranlaßt werden soll.
Claims (7)
1. Vorschubwechselgetriebe für schnellen
Leergang und langsamen Vorschub, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit
der mittels eines Schraubengetriebes hervorgerufenen Arbeitsbewegungen
durch Eingriff eines Zahnrades in verschiedene Evolventenzahnräder von gleichem Durchmesser und verschiedener
Zähnezahl geändert werden kann, wobei . das eine der miteinander kämmenden Räder auf der Antriebswelle, das andere
auf dem angetriebenen Teil des Schraubengetriebes sitzt.
2. Getriebe nach Anspruch i, dadurch , gekennzeichnet, daß beide Getriebeteile
(Schraubenmutter und -spindel) mit einer Antriebswelle gekuppelt werden können
und in entkuppeltem Zustande gegen Drehung verriegelt sind.
. 3. Getriebe nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerhebel
für die Mutterkupplung in der Ausschaltlage der Kupplungen beider Getriebeteile (Schraubenmutter und -spindel) . den
Steuerhebel für die Spindelkupplung mittels eines Anschlages (66,67) so beeinflußt,
daß die Spindel nicht verriegelt wird und ihre Einstellung von Hand möglich ist.
4. Getriebe nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der die Mutterkupplung
steuernde Hebel in ausgerückter ; Lage einen Anschlag (35) in die Bahn
eines Stiftes (34) bringt, der in einer die Mutter (10) . antreibenden Muffe (44)
sitzt.
5. Getriebe nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Muffe (30)
der Spindelkupplung in ausgerückter Lage mit an dem Gehäuse (3) festen Zähnen gekuppelt wird.
6. Getriebe nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltbewegungen
der Kupplungen durch den von dem Getriebe bewegten Maschinenteil eingeleitet und durch besondere Kräfte beendet
werden, indem auf Stellscheiben (44, 54) schleifende federnde Riegel (45, 55) in Einschnitte der Stellscheiben greifen.
7. Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Schaltvorrichtung
nach Wunsch von Hand oder selbsttätig entweder der eine der beiden
Getriebeteile (Schraubenmutter und -spindel) eingerückt wird, während der andere
verriegelt ist, oder umgekehrt, oder beide eingerückt werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE289388C true DE289388C (de) |
Family
ID=544423
Family Applications (1)
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Country Status (1)
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---|---|
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