DE285791C - - Google Patents

Info

Publication number
DE285791C
DE285791C DENDAT285791D DE285791DA DE285791C DE 285791 C DE285791 C DE 285791C DE NDAT285791 D DENDAT285791 D DE NDAT285791D DE 285791D A DE285791D A DE 285791DA DE 285791 C DE285791 C DE 285791C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sulfuric acid
bisulfate
roasting
ores
silver
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT285791D
Other languages
English (en)
Publication of DE285791C publication Critical patent/DE285791C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B23/00Obtaining nickel or cobalt
    • C22B23/005Preliminary treatment of ores, e.g. by roasting or by the Krupp-Renn process

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Geochemistry & Mineralogy (AREA)
  • Geology (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das vorliegende Verfahren betrifft die Aufschließung von Erzen und Hüttenprodukten, die besonders Kobalt, Nickel und Silber sowie Eisen und Arsen enthalten, sowie von Speisen und Kobalt-, Nickelrohoxyden mit Hilfe von Alkalibisulfat. Die Aufschließung verschiedener Erze mit Hilfe von Alkalibisulfat ist bereits bekannt. Nach der britischen Patentschrift 13169/1896 und den amerikanischen Patentschriften 695306 und 833722 werden sulfidische Erze mit Alkalibisulfat geschmolzen. Nach der österreichischen Patentschrift 27058 werden Zinkerze mit Alkalibisulfat unter Luftabschluß erhitzt. Weitere Verfahren betreffen die Einwirkung von Alkalibisulfat gemeinsam mit Kochsalz, wobei eine chlorierende Wirkung eintritt (amerikanische Patentschrift 490193).
Die bekannten Verfahren bestehen darin,
daß Alkalibisulfate eventuell mit einem weiteren Zusätze einmal auf die Erze einwirken und daß dann eine Auslaugung stattfindet. Es hat sich gezeigt, daß eine vollständige Aufschließung der Erze, Oxyde, Speisen u. dgl. in dieser Weise praktisch nicht stattfinden kann. Es hat sich vielmehr gezeigt, daß eine mehrmalige Schmelzung bzw. Röstung der Erze mit Bisulfat stattfinden muß. Hierbei ist es vorteilhaft, vor jeder neuen derartigen Behandlung die Masse nach Bedarf mehr oder weniger zur Trockne zu bringen bzw. zu rösten. Bei Speisen z. B., die Schwefel enthalten, empfiehlt es sich, die Behandlung unter Luftzutritt vorzunehmen, wie dies bei der chlorierenden Röstung unter Verwendung von Bisulfat und Chlornatrium nach der amerikanischen Patentschrift 490193 bereits vorgeschlagen ist. Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß man nicht Natriumbisulfat allein auf die Erze einwirken läßt, sondern im Verein mit konzentrierter Schwefelsäure oder Schwefelsäureanhydrid. Beim direkten Zusatz dieser Säure zum Bisulfat ist es aber erforderlich, eine mehrmalige Behandlung vorzunehmen und stets vor Zusatz der neuen Menge Aufschlußmittel zur Trockne zu bringen bzw. zu rösten. Die Behandlung der Erze kann aber auch in der Weise erfolgen, daß zunächst eine Schmelzung mit Bisulfat vorgenommen, dann das Reaktionsproduckt eingetrocknet und geröstet wird. Nach eventueller Zerkleinerung wird das Röstgut mit Schwefelsäure durchfeuchtet, wieder eingetrocknet und geröstet und diese Manipulationen so oft wiederholt, bis der Aufschluß zufriedenstellend ist. Auch können Fälle eintreten, in denen eine Behandlung mit Schwefelsäure der mit Bisulfat vorausgehen muß. Man erhält schließlich die Sulfate und Arseniate der Metalle, welche man auslaugt, während der Rückstand, wenn nötig, nochmals in der gleichen Weise behandelt wird. Man hat allerdings bereits Natriumbisulfat und konzentrierte Schwefelsäure ge-
meinsam auf metallisches Kupfer enthaltende Rückstände zur Einwirkung gebracht (deutsche Patentschrift 157107). Es wurde hierbei aber ein bestimmtes Mengenverhältnis innegehalten, so daß eigentlich nicht Bisulfat, sondern, wie auch in der Patentschrift angegeben ist. Pentasulfat zur Einwirkung gelangen sollte. Die innegehaltenen Temperaturen sind wesentlich geringer als die bei einer Röstung mit Bisulfat und Schwefelsäure erforderlichen. Der Unterschied wird im wesentlichen durch die abweichende Zusammensetzung der nach der vorliegenden Erfindung behandelten Stoffe bedingt. In keinem Falle ist aber die kombinierte Behandlung mit Bisulfat und Schwefelsäure, wie Erfinder sie vorschlagen, bisher bekannt geworden.
Die Zuführung der Schwefelsäure oder des Schwefeltrioxyds kann dadurch erfolgen, daß man das zu behandelnde Erz mit der Schwefelsäure durchfeuchtet. Eine besondere Ausführungsform besteht darin, daß man die Schwefelsäure oder das Schwefelsäureanhydrid in dem Röstofen zerstäubt und hierdurch erreicht, daß das Erz vorteilhaft mit frischen Mengen Schwefelsäure bzw. Schwefeltrioxyd zusammenkommt.
Im Falle der Anwesenheit von Silber in den Erzen usw. kann man durch Wahl der Rösttemperatur und der Säuremenge entweder das Silber in löslicher Form oder in unlöslicher Form gewinnen. Wenn man bei niederer Temperatur röstet und keinen Überschuß von Säure anwendet, so bleibt das Silber im Rückstände. Wenn man dagegen mehr Säure anwendet, als zur vollständigen Bindung der vorhandenen Metalle notwendig ist, und gleichzeitig eine höhere Temperatur innehält, erhält man das Silber in löslicher Form. Durch das vorliegende Verfahren werden die bei der Verwendung von Chloriden sonst eintretenden Silberverluste vermieden.
Mit dem beschriebenen Verfahren der mehrfachen bzw. aufeinanderfolgenden Aufschließung mit Bisulfat und Schwefelsäure kann im Falle des Vorliegens komplexer Erze, die Arsen, Antimon u. dgl. enthalten, eine Behandlung mit Kohle bei niedriger Temperatur unter Luftzufuhr stattfinden. Die Menge der Kohle wird hierbei derartig gewählt, daß die Kohle vollständig bei der Röstung entfernt wird und daß nur geringe Mengen arseniger Säure sublimieren. Der Zweck der Behandlung mit Kohle ist nicht, eine möglichst weitgehende Verflüchtigung des Arsens, wozu auch die angewandte Temperatur zu niedrig wäre, sondern eine Spaltung der komplexen Erze herbeizuführen. Wenn die Erze in dieser Weise behandelt sind, gelingt die mehrfache nachfolgende Behandlung mit Bisulfat und Schwefelsäure in wesentlich besserer Weise; bestimmte Erze können überhaupt nur nach einer derartigen Röstung mit Bisulfat aufgeschlossen werden. Die Vorteile der Behandlung mit Bisulfat und Schwefelsäure werden gleichzeitig erreicht. Man hat allerdings bei der Verarbeitung von Erzen eine Behandlung mit Kohle bereits benutzt. So wird nach dem Patent 124886 bei Luftabschluß eine Röstung des Erzes mit Kohle bei einer Temperatur über 650° durchgeführt, mit dem Zwecke, einer Oxydation der Sulfide vorzubeugen und die flüchtigen derselben auszutreiben.
Nach dem amerikanischen Patent 709745 wird eine Kohleröstung bei Luftzutritt und heller Rotglut ebenfalls zur Entfernung des Schwefels und zur Vorbereitung einer folgenden chlorierenden Röstung ausgeführt. In diesem Falle wurde also auf die Behandlung mit Kohle eine chlorierende Röstung vorgenommen. Die Vorteile der Aufschließung mit Bisulfat' konnten infolgedessen nicht in Erscheinung treten.
Beispiel I. g
Die Verarbeitung von Kobaltsilbererzen aus dem Ontariobezirk (Kanada), geschieht beispielsweise nach dem vorliegenden Verfahren in folgender Weise;
Die gemahlenen Erze werden zunächst bei niederer Temperatur zur Vermeidung von Schmelzungen ein oder mehrere Male mit Kohle bei entsprechendem Luftzutritt geröstet, wobei kein Silber flüchtig und nur ein geringer Teil des Arsens als arsenige Säure sublimiert und gewonnen wird. Wenn das Röstgut frei von Kohlenstoff ist, wird es mit Bisulfat etwa im Verhältnis 1:1 gemischt und die Masse je nach Bedarf durch Zufuhr von Wärme mehr oder weniger zur Trockne gebracht bzw. geröstet, mit Schwefelsäure durchfeuchtet und wieder zur Trockne gebracht bzw. geröstet und dies so oft wiederholt, bis eine Probe zeigt, daß der Aufschluß zufriedenstellend ist. Nun werden die Sulfate und Arseniate der Metalle ausgelaugt, und der Rückstand bei schwer aufschließbaren Erzen in derselben Weise nochmals behandelt.
Von einem Erz, das 14 Prozent Silber, 29 Prozent Arsen, 6 Prozent Antimon, 6 Prozent Eisen, 5 Prozent Nickel, 7 Prozent Kobalt enthielt, wurde ein Rückstand (20 Prozent der ursprünglichen Erzmenge) von folgenden Gehalten: 0,658 Prozent As, 0,594 Prozent Sb, 0,2 Prozent Ag, kein Co und Ni erzielt.
Durch das vorliegende Verfahren wird also ohne Silberverluste das Arsen und Antimon fast quantitativ, Nickel und Kobalt vollkommen in Lösung gebracht.
Durch Variierung der Bedingungen bei dem Sulfataufschluß (Rösttemperatur und Säurezusatz) hat man es in der Hand, entweder das

Claims (5)

  1. Silber nach Rückfällung des gelösten Anteils allein mit der Gangart zurückzubehalten, von der es nach bekannten Methoden zu trennen ist, oder dasselbe mit einer Ausbeute von z. B. 99,7 Prozent als Sulfat in Lösung zu erhalten, aus der Zementsilber gefällt wird, welches in bekannter Weise raffiniert werden kann.
    Beispiel II.
    ίο Die Verarbeitung einer neben Nickel, Kobalt und Eisen auch Blei, Kupfer und Schwefel enthaltenden Speise kann nach dem vorliegenden Verfahren beispielsweise in der Art geschehen, daß man eventuell nach einer Vorröstung unter Luftzutritt ein oder mehrere' Sulfat- bzw. Säurebehandlungen, wie oben beschrieben, vornimmt, wobei die nötige Luft zur, Oxydation des Schwefels zuzuführen ist. Etwa vorhandenes Kupfer geht beim Laugen in Lösung. Blei wird als Sulfat abgeschieden, und das Silber nach Belieben als Sulfat gelöst oder nach Rückfällung etwa in Lösung gegangener Mengen desselben mit dem Bleisulfat zusammen abgeschieden, woraus es in bekannter Weise unter gleichzeitiger Gewinnung von Werkblei zu gewinnen ist.. Nickel und Kobalt werden quantitativ als Sulfat gewonnen, Arsen und Antimon teils ausgetrieben, teils als Arseniat bzw. Antimoniat in Lösung gebracht. Die Röstung mit Sulfat bzw. Säure kann natürlich auch so geleitet werden, daß das in den Speisen enthaltene Eisen größtenteils für Bisulf at und Schwefelsäure unlöslich wird. So wird beispielsweise eine Harzer Speise bei einfacher Schmelzung mit Bisulfat nur mit etwa 40 Prozent aufgeschlossen, bei einer Nachröstung mit Schwefelsäure aber fast quantitativ.
    ■ Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren zur Verarbeitung von Erzen und Hüttenprodukten, welche Kobalt, Nickel und Silber sowie Eisen und Arsen enthalten, sowie von Speisen und Nickel-Kobaltrohoxyden durch Rösten mit Alkalibisulfat, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit Bisulfat wiederholt ausgeführt wird, wobei nach jeder Behandlung zur Trockne gebracht bzw. geröstet wird.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß neben Bisulfat, Schwefelsäure oder Schwefeltrioxyd, mit denen die Masse mehrfach durchfeuchtet und zur Trockne gebracht wird, Anwendung finden, wobei die Schwefelsäure oder das Schwefeltrioxyd auch vorteilhaft in dem Röstofen zerstäubt werden kann.
  3. 3. Auführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst eine Schmelzung mit Bisulfat vorgenommen, dann die Masse eingetrocknet bzw. geröstet, hierauf mit Schwefelsäure durchtränkt, wieder getrocknet und geröstet und diese Behandlung so oft ausgeführt wird, bis ein zufriedenstellender Aufschluß erreicht ist.
  4. 4. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i.bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch Steigerung der Schwefelsäuremenge und Erhöhung der Temperatur das Silber in lösliche Form gebracht wird.
  5. 5. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, daß vor der Behandlung mit Bisulfat bzw. Säure eine Behandlung mit so geringen Mengen Kohle unter Luftzutritt stattfindet, daß eine Spaltung der komplexen Erze eintritt, während das vorhandene Arsen nur zum Teil verflüchtigt wird, wodurch Erze, die als solche nur schlecht oder gar nicht mit Bisulfat und Schwefelsäure aufschließbar sind, für diese Stoffe aufschlußfähig werden.
DENDAT285791D Active DE285791C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE285791C true DE285791C (de)

Family

ID=541161

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT285791D Active DE285791C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE285791C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2604402A1 (de) Verfahren zum gewinnen von nichteisen-metallen
DE1939342C3 (de) Verfahren zur selektiven Gewinnung von Nickel, Kupfer und Schwefel aus nickel- und kupferhaltigen sulfidischen Vorstoffen
DE3105445A1 (de) Verfahren zur laugung von sulfidischen rohsteinen mit einem gehalt an eisen und nichteisenmetallen
DE648557C (de) Verfahren zur Gewinnung eines reinen Zinksulfidpigments aus Zinkblende
DE285791C (de)
DE2914823A1 (de) Verfahren zur gewinnung von nicht- eisenmetallen durch thermische behandlung von loesungen, die nicht-eisen- und -eisensulfate enthalten
DE1947535B1 (de) Verfahren zum Aufschluss von Metalle und Sulfidschwefel enthaltenden Ausgangsstoffen
DE293908C (de)
DE747880C (de) Verfahren zur Gewinnung von Wismut
DE1558427B1 (de) Verfahren zur sulfatisierenden und chlorierenden Roestung von Metallverbindungen
DE895530C (de) Verfahren zur Verarbeitung von sulfidischen Erzen
DE1792335C3 (de) Verfahren zur Aufbereitung von Eisensulfiden
AT50612B (de) Verfahren zur Abscheidung von Kupfer und anderen Metallen aus Flüssigkeiten, die bei nassen metallurgischen Verfahren gewonnen werden.
DE2949706A1 (de) Verfahren zur behandlung von bleikonzentrat
DE1558427C (de) Verfahren zur sulfatisierenden und chlorierenden Rostung von Metallverbin düngen
DE80032C (de)
DE247968C (de)
DE64916C (de) Darstellung von Nickel und Kobalt unter Gewinnung von Kupfer als Nebenproduct
DE2448935C2 (de) Verfahren zur Behandlung des bei der Kupferelektrolyse anfallenden Anodenschlamms
DE503806C (de) Verfahren zur Gewinnung von Metallen, die mit Schwefel fluechtige Verbindungen bilden, insbesondere Zinn, Wismut, Molybdaen
DE901537C (de) Verfahren zur Herstellung von Ferrochlorid aus einsenoxydhaltigen Stoffen, insbesondere aus Eisenerzen
DE64233C (de) Chlorirende Röstung mit Zuschlag von Salpeter oder Natriumbisulfat
DE310525C (de)
DE149161C (de)
DE214814C (de)