DE2857574C2 - Zündkerze - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Zündkerze nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Eine solche ist
aus der DE-AS 12 08 120 bekannt.
Bei dieser Zündkerze ist das Loch in der Vorderwand des Porzellankörpers von einem nach außen vorstehenden
Platinstift durchdrungen, der die Mitten elektrode der Funkenstrecke bildet und im Inneren des Porzellankörpers
in eine elektrisch leitfähige Glasverschlußmasse eingebettet ist.
Um die Umweltbeeinträchtigungen, die von Kraftfahrzeugen durch Abgase und elektrische Störfelder
ausgehen, zu beseitigen, müssen besondere Vorkehrungen auch an den Zündkerzen getroffen werden. Die dabei
zu lösenden Probleme lassen sich wie folgt zusammenfassen:
1. Beseitigung der flammlöschenden Einflüsse der Mittenelektrode der Zündkerze;
2. Unterdrückung der während des Funkenüberschlages erzeugten Störströme an der Zündkerze.
Die zu Flammlöschungen führenden Eigenschaften der Mittenelektrode äußern sich in sogenannten Fehlzündungen.
Als konkrete Abhilfemaßnahme bezüglich Fehlzündungen ist es möglich, den Luftspalt von gewöhnlich
0,7 bis 0,9 mm zwischen den Elektroden auf eine Weite von zwischen 1,1 und 1,5 mm zu vergrößern.
Diese Maßnahmen können die Zündeigenschaften der Zündkerze merklich verbessern.
Die Funkenspannung über dem Luftspah wird jedoch
im wesentlichen proportional zur Luftspaltweite größer, weshalb es nachteiligerweise erforderlich ist, das Zündsystem
entsprechend zu ändern, um die höheren Zündspannungen aufzubringen, beispielsweise indem man zu
einer speziellen Art von Transistorzündsystem greift Hierdurch steigen die Herstellungskosten.
Aus der US-PS 39 21 020 ist es bekannt, das vordere Ende der Zündkerzenelektroden mit einem keramischen
oder anderen feuerfesten Material zu überziehen, um die elektrische und chemische Erosion zu beseitigen.
ίο Diese Maßnahmen haben zugleich auch Einfluß auf die
flammlöschenden Eigenschaften der Elektroden, bringen jedoch nicht immer zufriedenstellende Resultate,
was aus den erheblich voneinander abweichenden Ausdehnungskoeffizienten des Bedeckungsmaterials und
des Metalls der Elektroden resultiert.
Die elektrischen Störfc'der, die von einer fremdgezündeten
Brennkraftmaschine ausgehen, lassen sich durch den Einsatz sogenannter Widerstandszündkerzen
vermindern, bei denen in der Mittenbohrung des Porzellanisolators ein elektrischer Widerstand eingesetzt oder
ausgebildet ist Auf eine Zündkerze mit Widerstandskörper bezieht sich, wie im Hauptanspruchsoberbegriff
vorausgesetzt, der Erfindungsgegenstand.
Bekanntlich hat keramisches Material bei hohen Temperaturen gute Eigenschaften und wird daher als Isoliermaterial in breitem Umfang benutzt. Die keramischen Materialien weisen eine spezifische Wärme auf, die geringer ist als die von Metallen, so daß die Abkühlung der Flamme des Funkens durch sie, die zu dessen Auslöschung führen könnte, vermindert ist
Bekanntlich hat keramisches Material bei hohen Temperaturen gute Eigenschaften und wird daher als Isoliermaterial in breitem Umfang benutzt. Die keramischen Materialien weisen eine spezifische Wärme auf, die geringer ist als die von Metallen, so daß die Abkühlung der Flamme des Funkens durch sie, die zu dessen Auslöschung führen könnte, vermindert ist
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zündkerze der im Hauptanspruchsoberbegriff angegebenen
Art hinsichtlich der Langzeitbeständigkeit ihres Isolators und ihrer Zündeigenschaften zu verbessern,
wobei auch der elektromagnetische Störpegel, den die Zündkerze erzeugt, erheblich reduziert werden soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst
Die Mittenelektrode aus einem korrosionsfesten Material steht daher nicht direkt der Außenelektrode gegenüber.
Diese Maßnahme stellt sicher, daß die Mittenelektrode nicht die vom Funken erzeugte Flamme abkühlt,
so daß die Zündeigenschaften einer so ausgerüsteten Zündkerze erheblich verbessert sind. Die Ausbildung
der Mittenelektrode als Widerstandskörper ist für die gute Störstrahlungsunterdrückung verantwortlich.
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert
werden. Es zeigt
Fig. 1 den Isolatorsamt Mittenelektrodenanordnung
einer Zündkerze;
F i g. 2 eine Einzelheit aus F i g. 1 in vergrößerter Darstellung;
F i g. 3 eine graphische Darstellung betreffend die Lebensdauer des Isolators der erfindungsgemäßen Zündkerze
im Vergleich zu einem üblichen Zündkerzenisolator;
Fig.4 eine graphische Darstellung des Zündverhaltens
der erfindungsgemäßen Zündkerze im Vergleich /.u einer üblichen Zündkerze, und
Fig. 5 eine graphische Darstellung bezüglich der durch die Erfindung erreichten Verminderung des elektrischen
Störfeldes.
Die Fi g. 1 zeigt den Isolator samt Mittenelektrodenanordnung
einer Zündkerze, d. h. das Metallfitting. in
welchem der Isolator üblicherweise befestigt ist, ist aus
Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellt Einzelheiten im Elektrodenbereich sind — mit Metallfitting — in
der F i g. 2 erkennbar.
Der Isolator 5 weist eine Axialbohrung 9 auf, die an
ihrem vorderen Ende von einer dünnen Vorderwand 10 begrenzt ist In die Axialbohrung 9 ist ein Widerstandskörper
3 eingesetzt, der in engem Kontakt mit der Vorderwand 10 steht die sich im Zündbereich der diesen
Isolator aufweisenden Zündkerze befindeL Dieser Widerstandskörper
3 bildet im Bereich der dünnen Vorderwand 10 die Mittenelektrode 1 der Zündkerze. Dieser
Elektrode steht durch die dünne Vorderwand 10 und einen Luftspalt getrennt die am Metallfitting 7 ausgebildete
Außenelektrode 6 gegenüber. Im Isolator 5 schließt sich an den Widerstandskörper nach rückwärts ein Anschlußstift
4 an, der mit dem Widerstandskörper 3 durch eine elektrisch leitfähige Dichtung 2 verbunden ist.
Der Isolator 5 ist aus einer Porzellannasse hergestellt,
die 95% AIrO3 enthält, in einem Preßvorgang zu
der gewünschten Gestalt geformt und dann bei 1600° C
gesintert wurde.
Die Dicke der Vorderwand 10 beträgt vorzugsweise etwa 0,5 mm, wobei folgende Gesichtspunkte maßgebend
sind: Je dicker die Vorderwand 10 ist, um so höher ist die Entladespannung, die notwendig ist, um einen
Funken hervorzurufen. Eine Dicke in der Größenordnung von 0,5 mm macht es möglich, mit einer Zündspannung
üblicher Höhe einen Überschlag zwischen Mittenelektrode 1 und Außenelektrode 6 hervorzurufen.
Die Vorderwand 10 des Isolators weist eine Durchschlagsfestigkeit von 15kV/mm in öl auf. Wenn der
Spalt zwischen der Außenelektrode 6 und der Vorderwand 10 eine Weite von 0,7 mm hat und eine Zündspannung
von 20 kV verwendet wird, dann wird die Vorderwand 10 des Zündteils im Bereich gegenüber der Außenelektrode
6 einem elektrischen Durchbruch unterworfen, der in der Vorderwand ein kleines Loch 12 von
50 bis 100 μ Durchmesser hervorruft, der in der F i g. 2
zur Verdeutlichung übertrieben groß eingezeichnet ist. Als Folge davon entsteht eine Entladungsstrecke zwischen
der Außenelektrode 6 und der keramischen Mittenelektrode 1, obgleich die Vorderwand 10 des Isolators
5 nicht elektrisch leitfähig ist.
Der Widerstandskörper 3 kann aus einem Material bestehen, das die in Widerstandszündkerzen übliche Zusammensetzung
hat, beispielsweise
Bariumboratglas
Zirkonerdepulver
Glycerin
Widerstandsstabilisatoren TiC,
TiO2, Nb2O5 oder dgl.
Zirkonerdepulver
Glycerin
Widerstandsstabilisatoren TiC,
TiO2, Nb2O5 oder dgl.
40 Gewichtsteile 60 Gewichtsteile 1 bis 4 Gewichtsteile
1 bis 10 Gewichtsteile
Zu dem Widerstandskörper 3 können gegebenenfalls Metallpulver, wie beispielsweise aus Eisen, Bor, und ein
Zuschlag aus S13N4 oder dgl. hinzugefügt werden. Alternativ
kann der Widerstandskörper 3 aus Glas enthaltendem A12O3, SiO2 bestehen, um die Hitzewiderstandsfähigkeitseigenschaften
desselben zu verbessern.
Versuche an der zuletzt beschriebenen Ausführungsform zeigten im Vergleich zum Stand der Technik folgende
Ergebnisse:
Bei einem konventionellen Zündkerzenisolator führt der Abbrand an der metallenen Mittenelektrode zu einer
Vergrößerung des Luftspalts und damit der Entladungsspannung,
wodurch die Lebensdauer des Isolators herabgesetzt wird.
Bei einem Zündkerzenisolator der erfindungsgemäßen Zündkerze wird ein Elektrodenabbrand aufgrund
von Oxidation durch die Vorderwand verhindert und als Folge davon wird der Abbrand der Mittenelektrode
verhältnismäßig klein.
Die Fig.3 zeigt die Entladungsspannung bei einer
üblichen Zündkerze im Vergleich mit einer in der erfindungsgemäßen Weise ausgebildeten Zündkerze, wobei
bei letzterer die Entladungsweglänge als Summe aus dem Luftspalt zwischen der Außenelektrode und der
Vorderwand sowie der Dicke der Vorderwand definiert ist und eine Länge von 0,7 bis 0,8 mm aufweisen soll, wie
bei einer konventionellen Zündkerze. Wie die F i g. 3 zeigt, ist die Entladungsspannung der neuen Zündkerze
anfänglich leicht höher als die bei einer üblichen Zündkerze. Die Fig.3 zeigt auch, daß die benötigte Maximalspannung
in der Zündanlage eines Kraftfahrzeuges als Funktion der Betriebszeit hier durch die zurückgelegte
Wegstrecke ausgedrückt, weniger stark ansteigt als bei einer üblichen Zündkerze.
Das Wärmeleitvermögen des vorderen Endes des Zündteiles des beschriebenen Zündkerzenisolators, welches
Ende den Brenngasen bei 800 bis 1000° C ausgesetzt ist, liegt im Bereich zwischen 4,2 χ 10~2 und
8.4 χ 10-2 joule/cm -S-0C und ist somit beträchtlich
niedriger als das einer konventionellen Mittenelektrode aus einer Nickellegierung. Als Folge davon ist das
Flammlöschungsverhalten durch Wärmeentzug, der durch die Mittenelektrode hervorgerufen werden könnte,
bei der erfindungsgemäßen Zündkerze erheblich geringer als bei einer konventionellen Zündkerze.
Die F i g. 4 zeigt die Fehlzündungsrate als Funktion des Luft/Kraftstoffverhältnisses A/F für eine übliche
Zündkerze (durchgezogen) und eine in erfindungsgemäßer Weise ausgerüstete Zündkerze (gestrichelt), gemessen
mit einer vierzylindrigen Brennkraftmaschine von 2 1 Hubraum mit elektronisch gesteuerter Kraftstoffeinspritzung.
Die F i g. 5 zeigt die mit der erfindungsgemäßen und einer üblichen Zündkerze erhaltenen Ergebnisse der
Störfeldmessung im Vergleich zu den von der Norm JRTC (»Japan Radio Technical Commitee«) gegebenen
Grenzwerten, wobei der elektrische Störpegel über der Frequenz aufgetragen ist. Wie die F i g. 5 zeigt, ist es mit
der erfindungsgemäßen Zündkerze möglich, den Störpegel erheblich herabzusetzen, was daraus resultiert,
daß der Widerstandskörper 3, das ist die Mittenelektrode 1, unmittelbar an der Funkenstrecke beginnt.
Versuche haben weiterhin gezeigt, daß, wenn man die Betriebsbedingungen so extrem wählt daß das vordere
Ende des Isolators aufgrund von Frühzündungen oder dgl. überhitzt wird, die halbleitende Glasmasse des Widerstandskörpers
3 eventuell schmilzt, sich durch das Loch 12 des Zündteils hindurchdrückt und eine Brücke
zwischen diesem und der Außenelektrode 6 bildet, die zu Fehlzündungen führt. Man muß daher ein Glas verwenden,
das einen sehr hohen Erweichungspunkt, z. B. wenigstens 900° C, aufweist, um die Betriebssicherheit
nicht zu beeinträchtigen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Zündkerze, deren Isolator aus einem eine Axialbohrung
aufweisenden Porzellankörper besteht, der in ein Metallfitting eingesetzt ist, an dem eine Außenelektrode
ausgebildet ist, mit einem elektrisch leitenden Anschlußstift in der Axialbohrung, der mit
einer Mittenelektrode am vorderen, der Außenelektrode gegenüberstehenden Ende des Porzellankörpers
über einen in der Axialbohrung angeordneten elektrisch leitenden Widerstandskörper in Verbindung
steht, mit einem Loch in der Vorderwand des Porzellankörpers, wobei der Widerstandskörper an
seinem einen Ende unmittelbar an das Loch anschließend angeordnet ist und an seinem anderen
Ende mit dem Anschlußstift in elektrisch leitender Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet,
daß das Loch (12) einen Durchmesser von 50 bis 100 μ hat und durch Funkenüberschlag zwischen
den Elektroden erzeugt ist, daß die Vorderwand (10) dort eine Stärke zwischen 0,2 und 2 mm aufweist und
daß der Widerstandskörper (3) als keramischer Körper ausgebildet und mit dem Anschlußstift (4) mittels
einer elektrisch leitfähigen Dichtung (2) verbunden ist
2. Zündkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittenelektrode (1) aus einem halbleitenden Material besteht.
3. Zündkerze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittenelektrode (1) aus einem
gesinterten Körper aus Metallpulver und Porzellanpulver besteht.
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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