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Selbstfahrender Großflächenregner
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Zur Beregnung großer Flächen w-ie z.B. Freilandflächen, Containeranlagen,
Gewächshäusern, Sportplätzen, Gemüsefeldern und dgl. sind mehr oder weniger selbständig
arbeitende Regner bekannt, die entweder stationär oder beweglich eine bestimmte
Fläche beregnen.
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Es ist bekannt, auf der Fläche ein transportables Rohrsystem mit Schnellkupplungen
zu verlegen, auf dem ein oder mehrere Regner, d.h. Wasserverteiler, untergebracht
sind. Hierbei ist eine Verlegung der Rohre von Hand notwendig.
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Es ist auch ein transportables Rohrsystem mit Schnellkupplungen bekannt,
das eine Anzahl von Düsen aufweist. Ein Wassermotor schwenkt das auf Stützen gelagerte
Rohr periodisch um 60° hin und her. Auch hier muß die Rohrverlegung von Hand erfolgen.
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Es ist auch ein transportables Rohrsystem bekannt, das in Abständen
mit Düsen oder Regnern versehen und auf Rädern gelagert ist. Durch einen Motor wird
ein Teil der Räder angetrieben, so dan die Rohrleitung bei dem Beregnungsvorgang
über
eine begrenzte Flächenlänge rollt. Die Einspeisung der fahrbaren Rohrleitung erfolgt
mit einem Schlauch von einem Hydranten. Hierbei ist die Länge des Schlauches aus
technischen Gründen begrenzt. Daher muß der Schlauch häufiger von einem zum anderen
Hydranten umgekuppelt werden, d.h. die Laufbahn des Schlauches muß häufiger unterbrochen
werden.
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Bei einem weiteren bekannten Regner ist eine Seilhaspel mit einem
aufgewickelten Seil vorgesehen. Das Seil wird zunächst von der Seilhaspel abgezogen
und an einem ortsfesten Pflock befestigt. Durch einen Wassermotor wird die Seilhaspel
angetrieben, so daß sich der Regner selbst durch Aufwickeln des Seiles in Richtung
zum Pflock bewegt und dabei den sich von der Schlauchhaspel abrollenden Schlauch
auf dem Boden ablegt.
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Wenn der Regner an dem Pflock angekommen ist, wird er automatisch
abgeschaltet. Der Schlauch wird dann von Hand wieder aufgewickelt und der Regner
an den nächsten Ausgangspunkt gebracht.
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Es sind ferner Regner bekannt, die von einem Schlepper über die zu
beregnende Fläche gezogen werden, wobei die mitgeführte Haspel den darauf befindlichen
Schlauch auf dem Boden ablegt. Durch den Antrieb eines Wassermotors und einer Führungsrolle
über dem Rohr läuft der Regner zum Ausgangspunkt zurück, wobei die automatische
Außerbetriebsetzung erfolgt.
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Beregnet wird bei dem Rücklauf. Der Fahrantrieb erfolgt über zwei
Laufräder.
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Es sind ferner Regenmaschinen bekannt, die am Rande der zu beregnenden
Fläche aufgestellt werden. Der meistens mehrere hundert Meter lange Polyäthylenschlauch
wird von einer Haspel mittels eines Schleppers aufgespult und in die zu beregnende
Fläche gezogen. Am äußersten Ende des Schlauches ist auf einem Fahrgestell der Regner
angeordnet. Nachdem der Schlepper von der Rohrleitung gelöst ist, kann der Beregnungsvorgang
beginnen, indem ein Hydrant, an den der
Regner angeschlossen ist,
geöffnet wird. Dadurch setzt ein Wassermotor die Rohrtrommel in eine Drehbewegung,
wodurch der Schlauch in den Regner hineingezogen wird und der Beregnungsvorgang
erfolgt. Bei diesen bekannten Geräten besteht der Beregnungsvorgang aus zwei Wegen.
Der eine Weg wird entweder von Hand oder mit einer Zugmaschine bewältigt. Den zweitenWeg
mit dem Beregnungsvorgang und der automatischen Abschaltung übernimmt das Antriebsorgan
des Gerätes, meistens ein Wassermotor. Diese bekannten Geräte arbeiten also nicht
vollkommen selbständig, sondern bedürfen einer ständigen Bedienung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrun einen Regner zu schaffen, bei
dem praktisch keine manuelle Bedienung mehr notwendig ist und der Wasserbedarf pro
Zeiteinheit verringert ist.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebene Erfindung
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht es also, daß der Regner selbsttätig
eine bestimmte Strecke hin- und herfahren kann, ohne daß dabei eine Bedienung notwendig
ist. Der Regner kann dabei während der Hinbewegung entlang der Strecke den Beregnungsvorgang
ausführen und nichtregnend entlang der Strecke zurückfahren, er kann auch die Hinbewegung
nicht regnend und die Rückbewegung mit Beregnungsvorgang ausüben oder auch sowohl
während der Hinbewegung als auch während der Rückbewegung entlang der Strecke regnen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Steuerleitung
innerhalb der Versorgungsleitung angeordnet.
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Diese Lösung hat den Vorteil, daß keine besonderen Auf- und Abwickelvorrichtungen,
wie z.B. eine Haspel für die
Steuerleitung notwendig sind.Außerdem
ist dabei die Steuerleitung durch die Versorgungsleitung einwandfrei geschützt,
so daß sich eine besonders betriebssichere Steuerung des Regners ergibt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der Zeichnung erläutert.
Darin zeigen Fig. 1 eine Seitenansicht, Fig. 2 eine Draufsicht des Regners und Fig.
3 ein Stück des als Versorgungsleitung dienenden Schlauches zusammen mit den Steuermitteln
für den vom Schlauch gespeisten Regner.
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In Fig. 1, 2 ist in dem Schlauch 1 die Steuerleitung'2 geführt. Der
Schlauch 1 wird auf der auf dem Fahrgesteil 4 angeordneten Haspel 3 aufgerollt,
die von dem Antriebsmotor 5 über die Antriebswelle 6 und den Riemen 24 angetrieben
wird.
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Die Stromzuführung von der Steuerleitung 2 zum Antriebsmotor 5 erfolgt
über Schleifkontakte 7, wobei innerhalb der Stromzuführung noch der Umschalter 8
vorgesehen ist. Der Regner ist mit der Deichsel 9 versehen, die am Ende ein Hohlrad
17 aufweist. In der umlaufenden Vertiefung des Hohlrades 17 ist der Schlauch 1 geführt.
Durch diese Lösung ergibt sich eine selbsttätige Lenkung des Regners durch den auf
dem Boden abgelegten Schlauch 1.
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Unter Zuhilfenahme der Fig. 3 werden im folgenden die einzelnen Perioden
beim Arbeitsvorgang, nämlich der Stillstand vor dem eigentlichen Arbeitsvorgang,
die Hinbewegung entlang einer Fläche, die Abschaltung der Hinbewegung, die Umschaltung
auf die Rückwärtsbewegung, die Rückwärtsbewegung entlang derselben Strecke und die
endgültige Abschaltung am Ende der Rückwärtsbewegung nacheinander erläutert.
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Fig. 3 zeigt den Regner in der Ausgangs-Ruhestellung. Der Zylinder
13 ist mit dem Innenraum des Schlauches 1 direkt und außerdem über das Magnetventil
15 mit der Außenluft verbunden. Von dem Schaltschrank 28 ist über die Leitung 32
das Ventil 15 geöffnet. Das Ventil 10 zwischen dem Schlauch 1 und der rechts vom
Ventil 10 liegenden, nicht dargestellten Wasserquelle, ist von dem Schaltschrank
28 über die Leitung 34 geschlossen. In dem Schlauch 1 befindet sich also kein Überdruck.
Der Kolben im Zylinder 13 hat sich daher nach unten gesenkt, so daß auch der Auslöser
i6 nach unten geschwenkt ist. Dadurch bewegt sich auch der Schalthebel 12 am linken
Ende nach unten und unterbricht über die Leitung 33 die über die Leitung 35 erfolgende
Stromzuführung von der Klemme II des Schaltschrankes 28 zum Antriebsmotor 5.
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Der Regner steht also jetzt im Ruhezustand.
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Zur Einleitung der Hinbewegung des Regners wird das Steuergerät 29
auf eine bestimmte Zeit eingestellt. Zu dem gewünschten Zeitpunkt gibt das Steuergerät
29 einen Impuls zum Schaltschrank 28, Das Ventil 15 wird geschlossen und das Ventil
10 geöffnet, so daß nunmehr von rechts nach links Wasser mit Überdruck in den Schlauch
1 hineinströmt. Durch diesen Druck wird der Kolben im Zylinder 13 nach oben bewegt,
so daß auch der Auslöser 16 und der Schalthebel 12 in die in Fig. 3 dargestellte
obere Lage bewegt werden. Der Schalthebel 12 bewirkt über die Leitung 33, daß der
Schaltschrank 28 über die Leitung 35 und die Steuerleitung 2 den Motor 5 mit Strom
versorgt. Die Steuerleitung ist über die wasserdichte Einführung 11 in den Schlauch
1 eingeführt. Der nunmehr mit Strom gespeiste Antriebsmotor 5 treibt über Riemen
22 die Laufräder 20 des Regners an, und zwar in Richtung der genannten Hinbewegung
des Regners. Zu Beginn dieser Hinbewegung ist die gesamte Länge des Schlauches 1
auf der Haspel 3 aufgespult. Während der Hinbewegung rollt der Schlauch 1 von
der
Haspel 3 ab und legt sich bei gleichzeitiger ständiger Einwirkung auf die Deichsel
9 auf dem Boden ab. Das Wasser gelangt über den Schlauch 1, die Hohlachse 27, das
Drehgelenk 25 zum Wasserverteiler 26, aus dem das Wasser in Form des Wasserstrahles
30 austritt und die eigentliche Beregnung der Umgebung ausführt. Die gleichmäßige
Fahrgeschwindigkeit gewährleistet dabei einen gleichmäßigen Niederschlag auf einer
rechteckigen Fläche.
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Diese Hinbewegung wird folgendermaßen automatisch abgeschaltet. Je
nach der Länge der zu fahrenden Strecke ist auf dem Schlauch 1 an einer bestimmten
Stelle der Anschlag i8 angeordnet. Der Anschlag 18 wirkt schließlich beim Abwickelvorgang
des Schlauches 1 von der Haspel 3 auf den Schalthebel 19 und schiebt diesen von
der Stellung V in die Stellung R. Dadurch wird der Umschalter 8 betätigt, der eine
Polumschaltung am Motor 5 vornimmt. Der Motor 5 wechselt seine Drehrichtung, so
daß sich nunmehr der Regner entgegen der Hinbewegung zurückbewegt. Die Haspel 3
wird über den Riemen 24 so angetrieben, daß die Fahrgeschwindigkeit des Regners
mit der Aufwickelgeschwindigkeit des Schlauches i auf der Haspel 3 übereinstimmt.
Um dieses zu erreichen, ist zwischen der Antriebswelle 6 und der Haspel 3 eine Rutschkupplung
vorgesehen. Der Schlauch 1 wird dabei durch eine quer zur Längsrichtung des Regners
in den Richtungen 35 bewegte Steuergabel 21 so geführt, daß die einzelnen Wicklungen
sauber nebeneinander zu liegen kommen. Das ist wichtig, um eine Beschädigung des
Schlauches m vermeiden und eine optimale Ausnutzung des Wickelraumes der Haspel
3 zu erreichen. Die Steuergabel 21 wird dazu mit der notwendigen Vorschubgeschwindigkeit
von dem Riemen 23 angetrieben. Der Regner ist auch bei dieser Rückwärtsbewegung
in Betrieb.
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Wenn der Regner wieder an seinem Ausgangspunkt ankommt, wirkt der
Schalthebel 19 in der Stellung R auf den Schalter 31 (Fig. 3). Dieser Schalter bewirkt
über den Schaltschrank 28 eine Schließung des Ventiles 10. Der Schlauch 1 wird drucklos,
das Ventil 15 wird ebenfalls geöffnet, der Kolben im Zylinder 13 senkt sich nach
unten, ebenso der Auslöser 16 und der Schalthebel 12, so daß nunmehr die Stromversorgung
von den Klemmen I und II des Schaltschrankes 28 unterbrochen wird.
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Der Motor 5, die Bewegung des gesamten Regners und auch der eigentliche
Beregnungsvorgang sind somit abgeschaltet. Je nach Bedarf kann das Steuergerät 29
sofort oder nach einer voreingestellten Zeit den beschriebenen Vorgang erneut auslösen.
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Als Antriebsorgan für den Regner kann anstelle des Motors 5 auch eine
Wasserturbine, ein Wassermotor, d.h. ein durch den Wasserstrom angetriebener Motor
oder auch ein Verbrennungsmotor verwendet werden.
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Der Regner kann sich etwa in der Mitte über die zu beregnende Fläche
bewegen oder auch am Rande der zu beregnenden Fläche.
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Der Regner kann ohne besondere Wartung auch nachts betrieben werden.
Das hat den Vorteil, daß nachts die Verdunstung minimal ist. Dies ist besonders
bei der Beregnung von Sportplätzen und im Gemüsebau vorteilhaft. Bei der Beregnung
im Zweiwegverfahren, bei dem also während jeder Bewegungsrichtung Seine Beregnung
erfolgt, wird die Hälfte der benötigten Wassermenge" eingespart und die Beregungszeit
verdoppelt.
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Dieses ist besonders erwünscht bei Ortsnetzen, die in ihrer Wasserleistung
begrenzt sind.
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Der Schlauch kann auch die Form eines aufwickelbaren Rohres aus einem
Kunststoff haben. Vorzugsweise wird ein sogenanntes
PE-Rohr aus
Polyäthylen mit einem Durchmesser von 30 - 120 mm verwendet. Die Länge des Schlauches
und damit auch der vom Regner maximal zurückgelegten Strecke liegt in der Größenordnung
von 50 - 500 m, wobei letztere Strecke vorwiegend in der Landwirtschaft zu bewältigen
ist. Der Durchmesser des Schlauches ist von der genannten Länge abhängig.
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Die Fahrzeit des Regners beträgt bei einer Streckenlänge von 100 m
drei Stunden für die Hinbewegung und drei Stunden für die Rückwärtsbewegung.
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An der Versorgungsleitung 1 kann zusätzlich noch ein Schalter vorgesehen
sein, der in Abhängigkeit von der Strömung des Wassers in dem Schlauch oder von
dem Druck des Wassers schaltet und bei Ausfall der Wasserversorgung den Antrieb
des Regners abschaltet. Das hat den Vorteil, daß bei Ausfall der Wasserversorgung
der Regner nicht unnütz hin- und herfährt.
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Als Schalter kann ein Strömungsschaltung in die Versorgungsleitung
1 eingesetzt sein, der bei Fließgeschwindigkeit o senkrecht hängt, wobei der Motor
ausgeschaltet ist. Sobald das Ventil öffnet und in der Versorgungsleitung 1 eine
Strömung verursacht, bewegt sich die senkrecht hängende Fahne in Richtung auf den
Strom und schaltet dabei den Motor über den Schaltschrank und die Steuerleitung
ein.
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Vorzugsweise wird die Fahrbewegung des Regners in gleichmäßigem Tempo
bewirkt, indem der Motor direkt auf die Laufräder 20 wirkt. Die Anpassung der Auf-
bzw. Abwickelgeschwindigkeit erfolgt über entsprechend bemessene Riemen oder Kettentriebe
und unter Einsatz von Rutschkupplungen im Bereich der anderen Riemen - oder Kettentriebe.
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Gegenüber den ortsfesten, automatisoll betriebenen Versenkberegnungsanlagen
hat die erfindungsgemäße Ausführung den
Vorteil einer wesentlich
gleichmäßigeren Beregnung. Bei den ortsfesten Anlagen müssen sich nämlich die beregneten
Kreisflächen überdecken, um die gesamte Fläche beregnen zu können. Unterschiede
betragen dabei bis zu 50 %.