-
-
Sicherheitsvorrichtung für den Zünder eines rotierenden
-
Geschosses.
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherheitsvorrichtung für den
Zünder eines rotierenden Geschosses mit einer Klinke unter dem Einfluss einer ersten
Feder und mit einem Zeitriegel, der mit einem Uhrwerk fest verbunden ist, wobei
die Klinke und der Zeitriegel in ihrer freien Lage in einer Richtung senkrecht zur
Achse des Zünders unter dem Einfluss der Zentrifugalkraft beweglich sind, sowie
mit einem Verriegelungsstift mit Trägheitseffekt, der in einer Richtung parallel
zur Achse des Züders zum hinteren Teil des Geschosses entgegen der Wirkung einer
zweiten Feder verschiebbar ist, wenn das Geschoss eine axiale Beschleunigung erfährt,
wobei der Zeitriegel in einer Sicherheitslage durch die Klinke gesperrt ist, die
ihrerseits durch den Verriegelungsstift in einer Sicherheitslage gehalten wird,
wobei die Sicherheitsvorrichtung einen Feuerkanal koaxial zur Achse des Zünders
enthält.
-
Eine derartige Sicherheitsvorrichtung ist aus der französischen Patentschrift
Nr. 2.113.210 bekannt.
-
Bei dieser bekannten Sicherheitsvorrichtung ist die kombi.nierte und
gleichzeitige Wirkung zweier Kräfte notwe.ndig um die Sicherheitsvorrichtung wirksam
werden zu lassen und aus der Sicherheitslage in die Ladestellung zu bringen und
zwar eine starke koaxiale Stosskraft gegen den hinteren Teil des Geschosses, die
mit einer grossen
Drehgeschwindigkeit einhergeht. Ein Geschoss,
das mit einer stabilisierenden Drehbewegung verschossen wird, befindet sich in diesen
Bewegungsumständen, die beim Verschiessen des Geschosses aus einem Artilleriegeschütz
auftreten, jedoch nie bei einer vorhergehenden Handhabung des Geschosses auftreten
können, so dass diese Handhabung keine einzige Gefahr mit sich bringt.
-
Da beim Verschiessen eines Geschosses der Mechanismus des Zünders
wirksam ist, wird der Feuerkanal nur progressiv freigemacht, wenn es sich um einen
Annäherungszünder handelt oder wenn das Geschoss infolge eines Aufschlags zur Detonation
kommt, wie dies in der genannten französischen Patentschrift der Fall ist, wird
ebenfalls das mit dem mobilen Träger fest verbundene Zündhütchen nur progressiv
in Richtung des Feuerkanals gebracht. Dies führt zu einer gewissen Ungenauigkeit
in bezug auf den Sicherheitsabstand für das Artilleriegeschütz d.h., in bezug auf
einen minimalen Abstand, über den das Geschoss niemals zur Detonation kommen darf,
trotz eines etwaigen schweren Aufschlags des Geschosses.
-
Nun ist es jedoch möglich, dass das Geschoss infolge. seines Aufschlags
innerhalb des genannten Sicherheitsabstandes zur Detonation kommt, wobei sich das
Zündhütchen fast im Feuerkanal befindet oder wobei der Feuerkanal teilweise freigegeben
ist und das Uhrwerk noch funktioniert, Unter Beibehaltung der Vorteile, die der
bekannten Technik anhaften, hat die Erfindung zur Aufgabe, den genannten Nachteil
auszuschalten. Dazu ist nach der Erfindung die Sicherheitsvorrichtung gekennzeichnet
durch eine Absperrklappe, die auf einer Spindel parallel zu der Achse des Zünders
drehbar gelagert ist und in der Sicherheitslage über ein hakenförmiges Ende durch
einen mit dem Zeitriegel fest verbundenen Nocken gesperrt wird, wobei die Absperrklappe
nach Freigabe durch den Nocken eine schnelle Drehbewegung ausführt, deren Anfang
mit dem Ende der Wirkung des Uhrwerks zusammenfällt, so dass gegen Ende der Drehbewegung
der Zünder sich mit Gewissheit in der Ladestellung befindet.
-
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass die Abmessungen des
Absperrteils der Absperrklappe, der den Feuerkanal absperrt, nicht viel grösser
zu sein braucht als die Abmessungen des Feuerkanals. Es betrifft jedoch einen Teil,
dessen Dicke unbedingterweise grösser ist als die der anderen Teile und der in der
bekannten Technik grösser ist, weil er einen Teil des Einzelteils bildet, das mit
dem Uhrwerk ortsfest verbunden ist und sich langsam vor den Feuerkanal schieben
und diesen während der Wirkung des Uhrwerkes absperren muss Ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen: Fig. 1 einen axialen Schnitt durch das Gehäuse -der Sicherheitsvorrichtung
nach der Erfindung, wobei das Zündhütchen und das Relais der Sprengladung entsprechend
der Achse des Feuerkanals angeordnet sind, Fig. 2 eine aufgeschnittene schaubildliche
Darstellung der erfindungsgemässen Vorrichtung, die in dem Gehäuse angeordnet ist,
Fig. 3 eine Darstellung der Absperrklappe In Fig. 1 wird das Gehäuse 1 der Sicherheitsvorrichtung
nach der Erfindung entsprechend einem Schnitt durch die Achse A der Vorrichtung
dargestellt, wobei diese Achse die Achse des Zünders ist Das genannte Gehäuse ist-vorzugsweise
drehsymmetrisch gegenüber der Achse A ausgebildet und enthält einen Mantel 2 und
eine Absperrplatte 3, die mit einer zentralen Offnung 4 bzw 5 versehen sind. Beim
Fehlen eines Absperrelementes bilden die genannten Offnungen 4 und 5 einen Feuerkanal,
der sich entsprechend der Achse A erstreckt. Bei der Montage des Gehäuses in dem
Geschoss, beispielsweise durch Gewinde 6, ist der Mantel 2 nach hinten gerichtet,
wobei die Absperrplatte 3 dann der Vorderseite des Geschosses zugewandt ist. Einfachheitshalber
sind in Fig. 1 bestimmte Ausnehmungen im Mantel, die zum Befestigen der Abdeckplatte
und zum Befestigen einiger Elemente der erfindungsgemEssen Vorrichtung dienen, nicht
dargestellt; das 3fest
tigen der Abdeckplatte und der genannten
Elemente wird entsprechend der bekannten herkömmlichen Technik durchgeführt. Der
Mantel 2 enthält eine innere vorzugsweise zylinderförmige Seitenwand 7 und einen
vorzugsweise flanschförmigen Boden 8.
-
Nach der bevorzugten Ausführungsform bezeichnet das Bezugszeichen
9 ein elektrisches Zündhütchen, das auf der Vorderseite des Geschosses koaxial zur
Achse A befestigt wird, unabhängig von der Befestigung des Gehäuses selbst. Auf
ähnliche Weise ist ein Relais 10 der Zündladung auf der Rückseite entsprechend der
Achse A angeordnet. Diese Ausführungsform eignet sich insbesondere für einen Näherungszünder,
wobei das Zündhütchen auf elektrische Weise zum Zünden gebracht wird, was durch
die Leiter 11, 12 auf symbolische Weise dargestellt ist. Nach einer anderen Ausführungsform,
wobei das Zündhütchen infolge des Aufschlages des Geschosses auf dem Ziel gezündet
wird, ist es ein nicht dargestellter Schlagbolzen, der die Stelle des Zündhütchens
einnimmt, wobei, bei weiterhin gleichbleibenden Umständen, das Zündhütchen für diese
andere Ausführungsform mit einem beweglichen Teil des Inneren des Gehäuses ortsfest
verbunden ist.
-
Die in dem Gehäuse 1 angeordnete Vorrichtung nach der Erfindung ist
in Fig. 2 dargestellt, die die bevorzugte Ausführungsform darstellt. Die genannte
Vorrichtung enthält eine Klinke 15, die eine geradlinige Translationsbewegung durchführen
kann oder die unter dem Einfluss der Zentrifugalkraft in einer Ebene senkrecht zu
der Achse A drehen kann, die der Achse A in Fig. 1 entspricht. Die Klinke 15 kann
vorzugsweise entgegen der Wirkung einer ersten Feder 16 drehen, die an einem der
Enden an einem Anschlag 17 anliegt, beispielsweise an der Seitenwand 7 des Gehäuses
(Fig. t), wobei die genannte Drehbewegung um einen zylinderförmigen nicht dargestellten
Stift erfolgt, der sich entsprechend einer Achse B parallel zur Achse A erstreckt.
Der genannte zylinderförmige Stift ist mit dem Boden 8des Gehäuses
(Fig.
1) -fest verbunden, beispielsweise durch eine Schraubverbindung und kann ebenfalls
zur Befestigung de@ Abdeckplatte 3 beitragen, wobei die vorzugsweise schmalere Vorderseite
des Stiftes dann in eine zu diesem Zweck in der Abdeckplatte 3 vorgesehene Offnung
gelangt. Eine die Drehbewegung der Klinke 15 um den genannten zylinderförmigen Stift
ist diese Klinke 15 mit einem Gleitlager 18 versehen, in dem der genannte Stift
frei beweglicll steckt. Das freie Ende 19 der Klinke 15 ist abgewinkelt, damit ein
Zeitriegel 20 in Sperrlage gehalten werden stilil.
-
Unter dem Einfluss der Zentrifugalkraft kann der Zeitriegel in einer
Ebene senkrecht zu der Achse A um eiiic Spindel 21 drehen, die sich entsprechend
einer Achse C parallel zur Achse A erstreckt.
-
Die Spindel 21 ist mit dem Zeitriegel 20 íest verbunden und diese
beiden Elemente können zusammen ei 11 Ganzes bilden. Vorzugs-weise ist die Spindel
21 zylinderförmig ausgebildet mit einem halbmondförmigen vorderen Ende, das in einer
halbmondförmigen Oeffnung liegt, die an einem ersten Ende des Zeitriegels 20 vorgesehen
ist und zwar derart, dass das genannte Ende herausragt und einen halbmondförmigen
Riegelnocken 22 bildet; die Materialabnahme kann derart verwirklicht werden, dass
Forrnen erhalten werden, die einigermassen von der Halbmondform abweichen. Das zweite
Ende des Zeitriegels 20 enthält eine Unwucht 23. Die Spindel 21 ist in einer nicht
dargesteliten Platte drehbar gelagert, die aul' dem Bogen 8 des Gehäuses 1 befestigt
ist. Die genannt@ Spindel 21 ist mit einem Zahnradsektor 24 fest verbunden und dient
als Motorwelle eines Uhrwerks, das durch dem Zahnradsektor 24, ein Ritzel 25 und
ein Zahnrad 26 mit derselben Achse D, ein Ritzel 27 und ein Zahnrad 28 Teil, einer
Achse E und eine Unruh 29 mit der Achse E gebilde wird. Das in Fig. 2 auf schematische
Weise dargestell-tt Uhrwerk-ist in der genannten Platte angeordnet, wobei sich die
Achsen D, E und F parallel zur Achse A erstrecken. Die Klinke 15 und der Zeitriegel
20 liegen in derselben Ebene senkrecht zur Achse A. Nach der F.r-
windung
ist auf der Vorderseite der Klinke 15 und des Zeitriegels 20 eine Absperrklappe
30 drehbar auf der Achse B rnittels eines Gleitlagers 31 gelagert, welches Lager
auf dem ersten Ende der Absperrklappe angeordnet ist. In der Sicherheitslage, die
in Fig. 2 dargestellt ist, liegt die Absperrkial)pe 30 mit einer Backe 32 auf dom
anderen Ende am Verriegelungsnocken 22 an. Etwa ii) der Mitte der Absperrklappe
30 ist eine Scheibe 33, vorzugsweise aus weichem Stahl, befestigt, deren Dicke derart
ist, dass praktisch der ganze Raum im Gehäuse 1 zwischen dem Boden 8 und der Abdeckplatte
3 aufgefüllt wird. Die Scheibe 33, deren Mittellinie in der Sicherheitslage mit
der Achse A zusammenfällt, ist beispielsweise zylinderförmig und kann, wie in Fig,
2 dargestellt, etwas nac1i vorne aus der Ebene auf der Vorderseite der Absperrklappe
herausragen. In der Sicherheitslage schliesst die Scheibe 33 die kanalförmige Offnung
4 (Fig. 1) völlig ab, wobei die Scheibe den Umfang der Offnung nahezu überlappt.
-
In der Sicherheitslage werden die Klinke 15 und die Absperrklappe
30 durch einen Verriegelungsstift 34 nit Trägheitseffekt festgehalten, dessen Mittellinie
sich parallel zur Achse A erstreckt; der genannte Verriegelungsstift 34, der vorzugsweise
zylinderförmig ist, ragt durch die Offnungen in der Klinke 15 und in der Absperrklappe
30. Das hintere Ende des Verriegelungsstiftes 34 hat ein Verankerungselement 35,
das als Trägheitsmasse wirksam ist und mit einer Feder 36 zusammenarbeitet. In der
Sicherheitslage drückt die Feder 36 das Verankerungselement 35 gegen die Rückfläche
der nicht darges t('LI ton Platte, iii der das vordere Ende des Verriegelungsstiftes
34 gerade hineinragt und in der in J?ig. 2 dargestellten Lage in dieser Platte gehalten
wird.
-
Die Feder 36 ist frei in einem Hohlraum angeordnet, dessen Mittellinie
sich parallel zu der Achse A erstreckt und der im Boden des Gehäuses angeordnet
ist. In Fig. 1 ist der genannte Hohlraum 37, der vorzugsweise zylinderförmig ist,
gestrichelt dargestellt.
-
Wirkungsweise: Die Wirkungsweise der Vorrichtung erfolgt unter dern
Einfluss der Kräfte, die in einem Geschoss erzeugt werden in dem Augenblick, wo
das Geschoss verschossen wird. Es betrifft eine axiale Stosskraft, die zwischen
1.500 und 2.500 x der Beschleunigung (g) im freien Fall liegt und mit einer stabilisierenden
Drehbewegungen des Geschosses einhergeht mit einer Drehgeschwindigkeit Vs 3000 bis
20000 Umdrehungen/Minute. Die Stosskraft tritt in dem Inneren des Geschützes auf
und hört in dem Augenblick, wo das Geschoss das Geschütz verlässt, auf.
-
Infolge der genannten Stosskraft wird der Verriegelungsstift 34 von
der Trägheitsmasse 35 zum hinteren Teil des Geschosses entgegen der Wirkuiig der
Feder 36 in Richtung des Pfeiles 39 mitgenommen. 0is vordere Ende des Verriegelungsstiftes
34 gelangt aus der Absperrklappe 30, aus der Klinke 15 und aus der nicht dargestellten
Platte. Sobald der Verriegelungsstift 34 völlig zurückgezogen ist und zwar unter
die Platte in den Hohlraum 37, erfolgt unter dem Einfluss der Zentrifugalkraft eine
seitliche Verschiebung des Verriegelungsstiftes radial auswärts, so dass der Verriegelunsstift
nicht mehr unter dem Einfluss der Feder 36 in die Verriegelungslage zurückkehren
kann. Die Feder 36 ist derart eingestellt, dass die obenstehend bescllriebene Wirkung
bei den genannten Beschleunigungen erhalten wird, die grösser sind als die durch
einen Stoss auftretenden Beschleunigungen auf der Rückseit-e des Geschosses. Eine
derartige bekannte Vorrichtung zum Entfernen des Verriegelungsstiftes aus der Sicherileitslage
und zum in nicht wirksamer Lage Sperren des Verriegelungsstiftes kann durch eine-
dem Sachverständigen bekannte gleichwertige Vorrichtung mit demselben technischen
Er gebnis ersetzt werden. Nach einer besonderen Ausführungsform kann die Vorrichtung
derart ausgebildet werden, dass in allen Lagen der Klinke 15 anders als in i"i':.
2 dargestellt, das Zurückkehren des Verriegelungsstiftes 34 in die Verriegelungslage
unter dem Einfluss der Feder
durch die Klinke 15 vermieden wird.
-
Sobald der Verriegelungsstift sich aus der Klinke löst, dreht diese
plötzlich unter dem Einfluss der Zentrifugalkraft entgegen der Wirkung der Feder
16 in Richtung des Pfeiles 40 bis ein abgewinkelter Teil 41 der Klinke einen Anschlag,
beispielsweise die Innenwand 7 des Gehäuses 1, berührt. Durch die Tatsache, dass
in diesem Fall der Zeitriegel 20 nicht mehr in der in Fig.
-
2 dargestellten Verriegelungslage gesperrt ist, dreht der genannte
Zeitriegel 20 seinerseits unter dem Einfluss der Zentrifugalkraft in Richtung des
Pfeiles 42 und dabei verdreht die Spindel 21, die als Antriebswelle für das Uhrwerk
wirksam ist, wobei die Energie zun Funktionieren des Uhrwerks von der Unwucht 23
geliefert wird, die den Einfluss der Zentrifugalkraft erfährt. Vorzugsweise betrifft
es ein nicht isochromes Uhrwerk dessen Laufzeit mit zunehmender lineare Geschwindigkeit;
und folglich mit zunehmender Drehgeschwindigkeit des Geschosses abnimmt und zwar
derart, dass der vom Geschoss zurückgelegte Abstand während der Laufzeit des Uhrwerks
nahezu konstant bleibt. Dieser Sicherheitsabstand, der in der Praxis einen Wert
hat der grösser ist als 50 Meter, ist derart, dass die nicht feindlichen Linien
nach wie vor geschützt sind. Der genannte Abstand ist abhängig von der Unwucht 23
und von dem Ubersetzungsverhältnis des Zahnradsektors 24 und der Unruh 29 vom bekannten
Typ. Nach der bevorzugten Ausführungsform ist die Vorrichtung derart konstruiert,
dass zu dem Zeitpunkt wo wo der letzte Zahn des Zahnradsektors ?4 sich von dem Ritzel
25 löst, der Backen 32 von dem Verriegelungs-Nocken 22 noch gerade zurückgehalten
wird. Dies bedeutet, dass während der ganzen Laufzeit des Uhrwerks weder die Absperrkappe
30 noch die Scheibe 33 sich gegenüber dem Gehäuse 1 verschoben haben, was bedeutet,
dass während der genannten Zeit eine optimale Sicherheit gewährleistet ist. Unmittelbar
nach dem Zeitpunkt to wird die langsame Drehbewegung des Zeitriegels 20 eine plötzliche
Dreiibcwegung ebenfalls im Sinne des Pfeiles 42, wobei der Backen 32 gegenüber der
eingeschnittenen Seitenfläche
des halbmondförmigen Verriegelungsnockens
22 frei zu liegen kommt, wonach der Zeitriegel 20 gegen einen nicht dargestellten
Anschlag gelangt. Nach einer anderen Ausführungsform wird der genannte Backen 32
vor dem Ende der Laufzeit des Uhrwerks frei. Für die beiden Ausführungsformen ist
die Lage des Verriegelungsnockens 22 derart, dass, wenn der Zeitriegel 20 an dem
genanten Anschlag anliegt, kein einziger Kontakt, zwischen delll Backen 32 und dem
Verriegelungsnocken 22 bei jeder ilichen Drehlage der Absperrklappe 30 möglich ist
. Wenn die Absperrklappe 30 nicht mehr entgegengehalten wird, weder vom Verriegelungsstift
34 noch vom Verriegelungsnocken 22, kann die genannte Klappe uni die Achse 13 unter
Einfluss der Zentrifugalkraft frei drehen. Zu dem Zeitpunkt fängt in der in Fig.
2 dargestellten Lage die ziemlich geringe Unwucht der Klappe damit an, letzter@
zu verdrehen und zwar in Richtung des Pfeiles 43. liii Grunde fällt die Achse A
mit der Drehungsachse des verschossenen Geschosses zusammen, was dazu führt, dass
die Scheibe 33 praktisch nicht zu der Anfangsunwucht der Ai)-sperrklappe 30 beiträgt,
wobei diese geringe Unwucht durch eine geringe Asymmetrie der Klappe 30 gegenüber
der Ebene durch die Achse A und B, wie in Fig. 2 dargestellt, erhalten wird, wobei
der von der Offnung abgewandte Klappenteil mehr Material enthält als der Klappenteil
mit der Offnung. Diese Unwucht ist derart, das bei bestimmten Toleranzen und bei
dem unvermeidbaren Spielraum zwischen den jeweiligen Teilen der Vorrichtung die
Absperrklappe 30 immer in Richtung des Pfeiles 43 und nicht in der entgegengesetzten
Richtung gedreht wird.
-
Die genannte Unwucht ist derart gering gewählt worden, dass in der
Sicherheitslage die vom Backen 32 auf den Verriegelungsnocken 22 ausgeübte Kraft
zum Stören der normalen Wirkung des Uhrwerks nicht ausreicht. Da die Absperrklappe
30 keiner in der entgegengesetzten Riclltung wirlcenden Kraft einer leder oder eines
Uhrwerks ausgesetzt ist, öffnet die genannte Klappe 30 sich plötzlich sobald die
gegenüber der Achse A einigermassen
verschobene Scheibe 33 ihrerseits
die Rolle einer Unwucht erfüllt und gelangt beispielsweise gegen die Seitenwand
7 des Gehäuses. Der Feuerkanal ist dann plötzlich völlig freigegeben, was der sicheren
Ladestellung entspricht, die es ermöglicht, dass das Feuer der Zündladung im Zündhütchen
9 zum Relais 10 der Hauptladung übertragen wird.
-
Zum Erhöhen der Anfangsdrehgeschwindigkeit der Absperrklappe 30 ist
vorzugsweise der Vorrichtung eine in Fig. 3 dargestellte Dezentrierungsklappe 45
zugefügt worden.
-
Die Draufsicht nach Fig. 3 zeigt einerseits die Absperrklappe 30
mit der Scheibe 33 entsprechend der Absperrklappe 30 nach Fig. 2 und andererseits
die Dezentrierungsklappe 45 mit einem Backen 46 und einem Arm 47.
-
Die Dicke der Dezentrierungsklappe 45 ist derselben Grössenordnung
wie die der Absperrklappe und vorzugsweise kleiner als die genannte Dicke. Die beiden
Klappen sind um dieselbe Achse B (Fig. 2) drehbar gelagert und die gegenseitige
Lage der beiden Klappen, die in gezogenen Linien in Fig. 2 dargestellt ist, entspricht
der absoluten Sicherheitslage, wobei die Formen der beiden Klappen über den grössten
Teil des Umfanges und insbesondere an der Stelle der Backen 32 und 46 zusammenfallen.
In dieser Lage vermeidet der Verriegelungsstift 34 (Fig. 2) die Drehbewegungen der
Klappe 45 in der Richtung des Pfeiles 43 dadurch, dass der Arm 47 gesperrt wird,
während die eine Drehbewegung in der entgegengesetzten Richtung dadurch vermieden
wird, dass die Klappe 45 beispielsweise gegen die Scheibe 33 gelangt.
-
Durch die spezielle Form der Klappe 45, die dieser Klappe eine wesentliche
Unwucht erteilt im Vergleich zu der Masse der Klappe, wird die genannte Klappe 45
schnell in Richtung des Pfeiles 43 (Fig. 2) gedreht, sobald der Backen 46 sich vom
Verriegelungsnocken 22 (siehe Fig. 2) gelöst hat welche Drehbewegung schneller ist
als die der Klappe 30. Vorzugsweise ist die Form der Backen 46 und 32 derart, dass
der Backen 46 vor dem Backen
32 frei wird, was in Fig. 3 der Fall
ist. Wenn unter diesen Umständen die Drehbewegung des Verriegelungsnockens 22 endet,
nehmen die- beiden Klappen eine relative Lage ein, die in Fig. 3 für die Absperrklappe
30 mit gezogenen Linien und für die Dezentrierungsklappe 45 gestrichelt dargestellt
ist, wobei das Ende des Arms 47 an der Scheibe 33 anliegt. Diese gegenseitige Lage
der beiden Klappen 30, 45 erhöht.ihre gesamte Unwucht, was die Anfangsdrehgeschwindigkeit
der Absperrklappe 30~vergrössert. In dem Fall, wo das Ende der Drehbewegung des
Verriegelungsnockens 22 beschleunigt erfolgt, weil die Spindel 21 mit dem Uhrwerk
nicht mehr fest verbunden ist, tritt eine Stosswirkung auf, beispielsweise das Ende
des Arms 47 gegen die Scheibe 33, wobei kurze Zeit davor die beiden Backen 32, 46
praktisch gleichzeitig frei geworden sind und sich frei drehen können.
-
Die Verwendung unterschiedlicher Metalle zur Verwirklichung der jeweiligen
Elemente der erfindungsgemässen Vorrichtung ist möglich. Das vorzugsweise verwendete
Material für die Platte, den Zeitriegel 20 und die Unwucht 23, der Absperrklappe
30 und der Dezentrierungsklappe 45 ist Messing, während für die Scheibe 33 Weichstahl
gebracht wird. Die Klinke 15 kann beispielsweise aus Messing oder Aluminium hergestellt
werden, während für das Gehäuse insbesondere eine Zinklegierung, Aluminium, Messing
und Weichstalil verwendet wird Nach einer anderen Ausführungsform wird die Stelle
des Zündhütchens 9 (Fig 1) durch einen Schlag,-kolben eingenommen. In diesem Fall
hat in der Sicherheitslage das mit der Absperrklappe 30 fest verbundene Zündhütchen
eine Lage, die in Fig. 2 etwa innerhalb des durch den Verriegelungsstift 34, den
Verriegelungsnocken 22 und die Unwucht 23 gebildeten Dreiecks liegt, wobei die Achse
des Zündhütohens, die sich parallel zur Achse A erstreckt, sich in gleichem Abstand
von der Achse B wie von der Achse A befindet und zwar derart, dass wenn der Zünder
sich in der sicheren Ladestellung befindet und alle Elemente der Vorrichtung ihre
Bewegung
beendet haben, das Zündhütchens etwa die Stelle einnimmt,
die in der Sicherheitslage von der Scheibe eingenommen wird, wobei die Mittellinie
der Scheibe mit der Achse A zusammenfällt. Bei dieser Ausführungsform wird die Anfangsunwucht
der Absperrklappe 30 derart verstärkt, dass der entgegengesetzte Unwuchteffekt ausgeglichen
wird, der durch das Einführen des Zündhütchens durch die Absperrklappe 30 verursacht
wird. Bei dieser Ausführungsform ist es möglich, zusätzliche, nicht dargestellte
Elemente anzuordnen, die dazu dienen, die Vorrichtung in der sicheren Ladestellung
zu halten. Dies ist eine dem Scverständigen bekannte Massnahme.
-
Vorzugsweise ist die erfindungsgemässe Vorrichtung derart ausgebildet,
dass der Sicherheitsabstand grösser ist als 50 Meter und dass der sichere Ladeabstand
etwa 200 Meter beträgt. Dem Fachmann dürfte es einleuchten, dass es kein Probkem
gibt, die Vorrichtung zum Erhalten andere Abstände derselben Grössenordnung wie
obenstel1end angegeben, zu regeln. Ebenfalls dürfte es den Fachmann einleuchten,
dass die Abmessungen der Vorriclitung nach der Erfindung an das Geschoss, das zusammen
mit der Vorrichtung verwendet wird, angepasst werden können.
-
L e e r s e i t e