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Wohnwagen
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Die Anmelduna betrifft einen Wohnwagen mit einem Schlaf- und einem
Wohn trakt.
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Es ist üblich, daß Wohnwagen mit einer Innenhöhe von 1.85 m bis 2
m ausgestattet werden, um eine bequeme Körperhaltung beim Stehen im Wagen zu ermöglichen.
Eine größere Bauhöhe des Wohnwagens ist zwar angenehm beim Benutzen und Bewohnen,
aber nachteilig beim Transport, denn ein höherer Wohnwagen weist einerseits ein
höheres Gesamtgewicht auf und verschlechtert andererseits die Straßenlage.
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Es wird durch die größere Bauhöhe nicht nur der Luftwiderstand beim
Fahren vergrößert sondern auch die Seitenwindempfindlichkeit verstärkt. Das bedingt
wiederum einen höheren Kraftstoffverbrauch beim Fahren, einen entsprechend großen
Zugwagen oder einen geeigneten, leistungsstarken Motor, wenn es sich um ein Wohnmobil
handelt.
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Um diesem Nachteil abzuhelfen, ist es bereits bekannt, Wohnwagen mit
einer niedrigeren Bauhöhe auszustatten und zum Ausgleich hierzu das Dach mit einem
hochstellbaren Teil zu versehen, um die gewünschte Stehhöhe wiederherzustellen.
Die seitliche Abdichtung des hochstellbaren Teils gegenüber dem Dach erfolgt durch
einen zusammenfaltbaren Balg, zum Beispiel aus Kunststoff oder einem Zeltbahnstoff.
Nachteilig ist bei dieser Dachanordnung die mangelhafte Wärmeisolation im hochgestellten
Zustand.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wohnwagen mit niedriger
Bauhöhe zu schaffen, der die Nachteile eines Wohnwagens mit hochstellbarem Dachteil
vermeidet.
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Die gestellte Aufgabe wird nach einem Wohnwagen mit einem Schlaf-und
einem Wohntrakt dadurch gelöst, daß der Fußboden des Schlaftrakts und die Sitzbankfläche
des Wohntrakts auf einer Ebene liegen und der Boden des Wohntrakts mit den ihn begrenzenden
Seitenwänden zu den Sitzbänken und zum Schlaftrakt als heb- und senkbarer trogförmiger
Hubboden ausgebildet ist. Die den Sitzbänken und dem Schlaftrakt zugekehrten Seitenwände
des trogförmigen Hubbodens fluchten mit ihren Oberkanten im abgesenkten Zustand
mit der Oberfläche der Sitzbänke und dem Fußboden des Schlaftraktes.
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Zweckmäßigerweise ist der Hubboden mit seinen den Sitzbänken zugekehrten
Seitenwänden zwischen Längsträgern des Chassis mittels Führungsbolzen an Führungsschienen
geführt. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Längs träger als geschlossenes
Hutprofil auszubilden, deren Flanschplatte senkrecht stehend außen an der zugeordneten
Seitenwand des Hubbodens anliegt und mit einem senkrechten freien Schenkel eines
ersten Winkels an der Oberkante der Seitenwand und einem senkrechten freien Schenkel
eines zweiten Winkels an der Unterkante der Seitenwand im abgesenkten bzw. angehobenen
Zustand des Hubbodens eine Labyrinthdichtung bildet.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind Seile vom Boden des
iiubbodens über Umlenkrollen zum Kolben eines pneumatisch oder hydraulisch angetriebenen
Hubzylinders geführt.
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Der Wohnwagen gemäß der Erfindung weist den Vorteil auf, daß der Eingang
des Wohnwagens fast zu ebener Erde liegt und eine zusätzliche Trittstufe, wie sie
die bekannten Wohnwagen wegen des hochliegenden Fußbodens unumgänglich benötigen,
nicht mehr erforderlich ist. Aus diesem Grunde ist der Wohnwagen mit den Merkmalen
gemäß der Erfindung besonders geeignet für Körperbehinderte und ältere Personen,
denen die hohen Einstiegstufen bei den bekannten Wohnwagen Schwierigkeiten bereiten.
Wesentlich ist auch, daß durch die nun nicht mehr erforderliche Trittstufe eine
Unfallursache beseitigt ist, denn gerade beim Aussteigen aus den bekannten Wohnwagen
über die Trittstufe ist die Unfallgefahr besonders bei Dunkelheit groß.
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Ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen
im einzelnen erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines
Wohnwagens gemäß der Erfindung mit abgesenktem Fußboden von der Rückseite gesehen;
Fig. 2 eine schematische Ansicht des Wohnwagens mit abgesenktem Fußboden und Anordnung
der Dichtung; Fig. 3 eine vergrößerte schematische Darstellung der Dichtung im abgesenkten
Zustand des Hubbodens gemäß Fig. 2; Fig. 4 eine vergrößerte schematische Darstellung
der Dichtung im angehobenen Zustand
des Hubbodens; Fig. 5 eine
schematische Darstellung der Seilführung in Seitenansicht,abgesenkter Zustand des
Hubbodens; Fig. 6 eine schematische Darstellung der Seilführung, angehobener Zustand
des Hubbodens; und Fig. 7 eine schematische Darstellung der Seilführung in Draufsicht
gemäß Fig. 5.
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Der Einstieg in den Wohnwagen 1 (Fig. 1) befindet sich auf der Rückseite
des Fahrzeugs. Bei geöffneter Tür 2 ist der abgesenkte Hubboden 3 zu erkennen, der
aus dem Boden 4 des Wohntrakts und den ihn begrenzenden Seitenwänden 6 und 8 (siehe
auch Fig. 2) zu den Sitzbänken 12 und der Seitenwand 1o zum Schlaftrakt besteht.
Im abgesenkten Zustand liegen der Boden des Schlaftraktes und die Oberfläche der
Sitzbänke 12 auf gleicher Ebene mit den Oberkanten 14,16 und 18 der Sitzbänke 6,8
und lo des Hubbodens 3. Zum Transport des Wohnwagens wird der Hubboden 3 durch nachstehend
beschriebene Mittel angehoben.
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Die Tür 2 des Wohnwagens besitzt an ihrem unteren Ende eine Abschlußplatte
20, die in Führungen 22 der Tür verschieblich derart gelagert ist, daß die Abschlußplatte
beim Anheben des Hubbodens im geschlossenen Zustand der Tür vom Fußboden 4 mit angehoben
wird.
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Das Chassis des Wohnwagens weist zwei Längsträger 24,26 auf, an denen
die den Sitzbänken 12 zugekehrten Seitenwände 6 und 8 des Ilubbodens dicht an liegen,
wodurch eine seitliche Führung des Hubbodens 3 sichergestellt ist. Die Längsträger
24 und 26 besitzen ein geschlossenes Hutprofil, deren senkrecht stehende Flanschplatte
28
(Fig. 3 und 4) an den Seitenwänden 6 bzw. 8 des Hubbodens anliegt. Sowohl im abgesenkten
Zustand (Fig. 3) als auch im angehobenen Zustand (Fig. 4) des Hubbodens bilden die
Längsträger 26 und 28 mit dem Hubboden 3 eine Labyrinthdichtung.
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Die Sitzbank 12 (Fig. 3) ist so auf dem Längsträger 24 befestigt,
daß durch die Vorderkante 30 und dem oberen Steg 32 der Flanschplatte 28 ein Spalt
entsteht, in den ein abwärts gerichteter Schenkel eines Winkels 34 passt, der auf
der oberen Kante 14 der Seitenwand 6 befestigt ist.
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An der Unterseite der Längsträger 24 (Fig. 4) ist neben dem unteren
Steg 36 der Flanschplatte 28 ein parallel hierzu verlaufender zweiter Steg 38 in
einem solchen Abstand angeordnet, daß ein aufwärts ragender Schenkel eines an der
Unterkante der Seitenwand 6 befestigten Winkels 40 zwischen die Stege 36 und 38
eintreten kann.
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Die Längsträger 24 und 26 sind je mit zwei Seilrollen 42 (Fig. 3 bis
7) versehen, über die Seile 44 geführt sind, mit denen der Hubboden 3 abgesenkt
und angehoben wird.
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Am vorderen und hinteren Ende des Bodens 4 sind seitlich hervorstehend
Ausleger 46 angeordnet, an denen je ein Seil 44 befestigt ist, das über die Seilrollen
42 mit einem Gestänge 48 eines Hubzylinders 50 verbunden ist. In den Fig. 5 bis
7 ist die Seilführung schematisch dargestellt. Fig. 5 zeigt den Hubboden 3 in abgesenktem
und Fig. 6 im angehobenem Zustand. Wenn auch im dargestellten Ausführungsbeispiel
ein hydraulisch oder pneumatisch angetriebener Hubzylinder verwendet ist, kann selbstverständlich
auch eine handbetriebene Seilwinde vorgesehen werden.
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In den Fig. 5 und 6 sind zur Führung des Hubbodens 3 zwischen den
Längsträgern noch Führungsschienen 52 außen an den Längsseiten des
Hubbodens
3 vorgesehen, die zwischen und an Führungsbolzen 54 geführt sind. Während durch
die Längsträger 24 und 26 eine seitliche Führung des Hubbodens 3 gewährleistet ist,
wie oben beschrieben und aus Fig. 2 ersichtlich ist, wird der Hubboden 3 durch die
Führungsschienen 52 und Führungsbolzen 54 in Längsrichtung gesichert.