DE2852457C3 - Verfahren und Anlage zu ein- oder beidseitigen Kaschieren von Platten mit Folien o.dgl. - Google Patents

Description

Die F.rfindung betrifft ein Verfahren zum ein- oder beidseitigen Kaschieren von Platten mil Folien od. dgl., bei dem die Folien von Wickeln kontinuierlich abgezogen und auf die Platten über sie aufpressende walzenartige Vorrichtungen aufgebracht und auf den Platten vorläufig fixiert werden und das so gebildete Preßgut in eine Taktpresse oder eine kontinuierlich arbeitende Banddurchlaufpresse transportiert und dort verpreßt wird. Im Rahmen der Erfindung sind unter Folien alle zur Oberflächenvergülung von Spanplatten, Faserplatten o, dgl., aber auch Von Organischen Platten geeigneten Papiere, Kunststoffolien, Furniere UsW, zu verstehen.

Ein derartiges Verfahren ist bekannt (DE-AS 13 063). Dabei ist die walzenartige Vorrichtung als Walzenpresse mit der Aufgabe ausgebildet, die rollfähi gen Folien vofl den Wickeln so auf die Platten aufzulegen, daß sie in der nachfolgenden Presse in Trocken·¹ oder Naßverfahren, heiß oder kalt einwand

60 frei aufgepreßt werden können. Die Folien müssen vollflächigeben und faltenfrei auf die Platten aufgewalzt werden. Je breiter die Folien sind, desto größere Eigenwelügkeit und häufig extreme Randwelligkeit besitzen sie, wenn sie auf die ebenen Platten aufgewalzt werden. Je länger die Platten sind, desto weniger lassen sich die Folicnwellen im elastischen Bereich auswalzen. Bei starkem Folienzug zeigen die Folien Einschnürungsverhalten, was wieder die Ursache von Längsfalten und teilweise sogar Querfalten ist In der Praxis hat sich nun gezeigt, daß die Kaschierwalzen kurze harte Folienwellen summierend vor sich her schieben und Falten und Pisse erzeugen, d. h., die Anfangsfolienwelle wurde über da Plattenlänge so verstärkt, daß sie im elastischen Bereich nicht mehr ausgewalzt werden konnte.

Im Naßverfahren, wenn mit Leim von geringer Anfangsklebekraft gearbeitet wird, kommt es bei iangen Platten vor, daß zwar die Folien mit den Kaschierwalzen plan aufgewalzt werden, d. h., die Folienwellen lassen sich im elastischen Bereich auswalzen, die Folienspannungen aber nun so groß sind, daß die Folienwellen nach den Kaschierwalzen wieder aufstehen (meist kurze harte Wellen) und beim Pressen in der Plattenpresse Materialfalten ergeben. Kaschiert man Platten mit Dünnpapiere (Japan-Papiere) im Naßverfahren, zeigt sich bei.η Kontakt zwischen Leim und Papier ein sehr großes Quellverhaltep. des Papiers und das Bestreben, sich von den Kanten aus zusammenzurollen. Damit dieser Zusammenrolleffekt unterdrückt wird, muß das Papier sehr fest auf die Platten gewalzt werden, damit die Klebekraft des Leims ausreicht, die Folienkanten niederzuhalten. Folienwellen ergeben dabei wieder Falten auf der Platte.

Es ist bekannt (DEAS 20 13 063 und AT-PS 3 33 020), die Folien auf der Platte entweder im Randbereich in Längsrichtung oder Querrichtung punkt- oder streifenförmig durch Wärmeeinwirkung oder durch elektrostatische Kräfte vorläufig zu fixieren, un. ein Verschieben der Folien untereinander bzw. auf der Platte zu verhindern. Die oben geschilderten Nachteile beim Aufwalzen der Folien auf die Platte können damit jedoch nicht verhindert werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art so auszugestalten, daß auch Folien großer Breite sowie Folien mit Eigenwellen und Randwelligkeit auf Platten jeder Länge einwandfrei aufkaschiert werden können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Aufpressen über die walzenartigen Vorrichtungen beim Aufbringen der Folien nur im mittleren Bereich des Preßgutes in einer in Transportrichtung verlaufenden Linie und das anschließende vorläufige Fixieren — in an sich bekannter Weise — über die ganze Fläche durch elektrostatische Aufladung erfolgt.

Eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit Wickeln für die Folien, über und ggf. unter den Platten angeordneten Folien-Leitrollen, sich daran anschließenden walzenartigen Vorrichtungen zum Aufpressen und Einrichtungen zum vorläufigen Fixieren der Folien, einer Presse und Transporteinrichtungen für die Plätten Und das Preßgut aus mit den Folien belegten Platten, ist dadurch gekennzeichnet, daß jede der walzenartigen Vorrichtungen aus einem Rad oder einem auf einer Walze angeordneten die Walze umschlingenden Band oder Ring besteht, das bzw. der nur im mittleren Bereich von zu kaschierenden Plätten Druck ausübt und eine wesentlich kleinere Breite als die Platten- oder Folienbreite aufweist, und daß die

abrollenden Folien bezeichnet. Nach F i g. 1 und 2 werden die Folien 2 und 3 kontinuierlich von den Walzen 6 und 7 drucklos auf die Platten 1 geführt. Um die Folien 2 und 3 spannungsfrei auf die Platten ί aufzubringen dienen die Walzen 6 und 7 nur als Leitrollen und sind mit Abstand über bzw. unter den Platten 1 angeordnet. Ein Iinienförmiges Aufpressen und Fixieren der Folien 2 und 3 in der Mitte der Platte 1 erfolgt durch Räder 8 und 9, so daß insbes. die bereits vorhandenen Eigenwellen und Randwellen nicht vor sich hergewalzt werden, sondern die Folien spannungsfrei auf der Platte 1 aufliegen. Anschließend laufen die Folien 2 und 3 mit der Platte 1 zwischen zwei Ionisierstäben 10 und 11 hindurch, durch die sie eine Fixierung über die ganze Breite durch elektrostatische Aufladung erfahren. In der zweiten Ausführung nach F i g. 3 unü 4 sind die Walzen 13 und 15 in der Mitte mit einem den Durchmesser vergrößernden Band oder Ring 14 und 16 versehen, so daß eine Anpressung der Folien 2 und 3 auf der Platte 1 ebenfalls nur in der Mitte linienförmig erfolgt und der wesentlich größere Teil der Walzen 13 und 15 allenfalls nur als Führung für die Folien 2 und 3 dient. Anschließend wird ebenfalls eine Fixierung durch elektrostatische Aufladung durchgeführt. Für den Fall, daß die Kaschierwalzen 6 und 7 nach Fig. 1 und 2 auch nach herkömmlichen Verfahren, also ganzflächiges Aufpressen der Folien 2 und 3 arbeiten sollen, können die Räder 8 und 9 ausheb- und absenkbar angebracht sein, oder nach F i g. 3 und 4, die Walzen 13 und 15 sind mit Walzen 6 und 7 austauschbar angeordnet.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Bänder oder Ringe 14 und 16 anbring- und abnehmbar auszuführen. Zwischen der Plattenpresse 12, die beheizt sein kann, und der elektrostatischen Aufladevorrichtung 10 und 11 sorgt eine Trennvorrichtung 19 und 20 dafür.

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daß die Folien 2 und 3 zweier Platten 1 voneinander getrennt werden, damit jede Platte 1 unabhängig von der Kaschiermaschine taktweise in die Plattenpresse 12 Fixiereinrichtungen als — an sich bekannte - über die ganze Folien- oder Plattenbreite wirksame Vorrichtungen zur elektrostatischen Aufladung ausgebildet sind.

Mit diesem Verfahren und dieser Anlage gemäß der Erfindung wird erreicht, daß die Folien spannungsfrei auf die Pfauen aufgebracht werden. Die flächenspezifisehen Eigenwellen der Folien vergrößern sich beim Aufbringen auf die Platten nicht und verschwinden beim Pressen in der Plattenpresse, so daß einwandfrei kaschierte Platten entstehen. Bei Folien mit rückseitiger Trockenleimbeschichtung ist durch das elektrostatische Aufladen trotz des Aufwalzens nur in der Mitte dafür gesorgt, daß nach den Walzen und de: Abtrennvorrichtung die Folien auf der Platte nicht mehr verrutschen, da die Folien mit ausreichender Haftkraft auf den Platten fixiert sind.

Ein Vorteil der Erfindung ist auch, dcß großformatige Folien in Zuschnittform spannungsfrei verarbeitet werden können.

Es folgt die Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung an Hand der Zeichnnung. Es zeigt

F i g. 1 in schematischer Darstellung die Anlage gemäß der Erfindung in einer Seitenansicht,

F i g. 2 die Anlage nach F i g. 1 in einer Draufsicht,

F i g. 3 eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anlage in Seitenansicht und

F i g. 4 die Anlage nach F i g. 3 in einer Draufsicht.

In der Zeichnung sind mit 1 die zu vergütenden Platten, mit 2 und 3 die von den Wickeln 4 und 5 eingeführt werden kann. Eine Trennvorrichtung ist nicht nötig, wenn eine endlose Plattenbahn von einer Banddurchlaufpresse kaschiert wird.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum ein- oder beidseitigen Kaschieren von Platten mit Folien o. dgl., bei dem die Folien von Wickeln kontinuierlich abgezogen und auf die Platten über sie aufpressende walzenartige Vorrichtungen aufgebracht und auf den Platten vorläufig fixiert werden und das so gebildete Preßgut in eine Taktpresse oder eine kontinuierlich arbeitende Banddurchlaufpresse transportiert und dort verpreßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufpressen über die walzenartigen Vorrichtungen beim Aufbringen der Folien nur im mittleren Bereich des Preßgutes in einer in Transportrichtung verlaufenden Linie und das anschließende vorläufige Fixieren — in an sich bekannter Weise — über die ganze Fläche durch elektrostatische Aufladung erfolgt.

2. Anlage zu; Durchführung des Verfahrens nach Ansprach 1 mit Wickeln für die Folien, über und ggf. unter den Platten angeordneten Folien-Leitrollen, sich daran anschließenden walzenartigen Vorrichtungen zum Aufpressen und Einrichtungen zum vorläufigen Fixieren der Folien, einer Presse und Transporteiniichtungen für die Platten und das 2^ Preßgut aus mit den Folien belegten Platten, dadurch gekennzeichnet, daß jede der walzenartigen Vorrichtungen aus einem Rad (8,, 9) oder einem auf einer Walze (13, 15) angeordneten die Walze umschlingende!' Band oder Ring (14,16) besteht, das w bzw. der nur im mittleren Bereich von zu kaschierenden Platten Druck ausübt und eine wesentlich kleinere Breite als d'fs Platten- oder Folienbreite aufweist, und daß die rixiereinrichtungen als — an sich bekannte — über die ganze Folien- )5 oder Plattenbreite wirksame Vorrichtungen zur elektrostatischen Aufladung ausgebildet sind.

3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle des Einsatzes von Bändern oder Ringen (14, 16) für die walzenartigen Vorrichtungen *o diese von den Walzen abnehmbar oder auf sie aufbringbar ausgebildet sind.

4. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Rädern als die waizenartigen Einrichtungen diese lösbar sind.