DE2849008A1 - Verfahren zur abbremsung von kontinuierlich beeinflussten schienenfahrzeugen bei uebertragungsausfall - Google Patents

Verfahren zur abbremsung von kontinuierlich beeinflussten schienenfahrzeugen bei uebertragungsausfall

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DE2849008A1
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Standard Elektrik Lorenz AG
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    • B61L3/16Continuous control along the route
    • B61L3/22Continuous control along the route using magnetic or electrostatic induction; using electromagnetic radiation
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    • B61L15/0062On-board target speed calculation or supervision
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    • B61L27/00Central railway traffic control systems; Trackside control; Communication systems specially adapted therefor
    • B61L27/20Trackside control of safe travel of vehicle or train, e.g. braking curve calculation
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    • B61L2003/226German inductive continuous train control, called 'Linienzugbeeinflussung' [LZB]

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Description

  • Verfahren zur Abbremsung von kontinuierlich beeinflußten Schienenfahr-
  • zeugen bei Obertragungsausfall Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abbremsung von kontinuierlich beeinflußten Schienenfahrzeugen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Bei Systemen zur kontinuierlichen Zugbeeinflussung (Linienzugbeeinflussung) erhalten die Fahrzeuge über Linienleiter oder Funkkanäle von einer ortsfesten Steuerstelle (Zentrale) Datentelegramme mit Fahrbefehlen. Letztere -dies ist im Pflichtenheft zum Arbeitsergebnis Nr. 6A des ORE-Ausschusses A46 festgelegt - setzen sich zusammen aus den Größen Bremskurvennummer, Führungsgröße und Bremsinformation. Dabei gibt die Bremsinformation die Distanz vom Fahrzeugstandort zum Bremseinsatzort und die Führungsgröße die Distanz vom Bremseinsatzort zum Scheitelpunkt einer parabelförmagen Bremskurve an, jeweils unter Zugrundelegung der maximal zulässigen Streckengeschwindigkeit. Die Bremskurvennummer gibt die gewünschte Bremsverzögerung wieder und ist Kriterium für die Auswahl einer von 16 auf dem Fahrzeug gespeicherten parabelförmigen Bremskurven. Bei einer Bremsung bis zum Stillstand wird nicht immer nach einer einzigen Bremsparabel gebremst, vielmehr setzt sich die zu durchlaufende Bremskurve meist aus mehreren, nacheinander zu durchfahrenden Teilen verschiedener Bremskurven zusammen, welche z.B. aufgrund sich ändernder Streckenneigung oder anderer streckenspezifischer Gegebenheiten von der Zentrale ausgesucht und vorgegeben werden. Bei einer solchen zusammengesetzten Bremskurve folgt das Fahrzeug nur der zuletzt vorgegebenen parabelförmigen Bremskurve bis zum Scheitelpunkt. Alle anderen vorgegebenen Bremskurven werden nur ein Stiick weit befahren.
  • Fällt während oder unmittelbar vor einer Bremsung, z.B. infolge eines Ausfalles einer Linienleiterschleife, die Übertragung aus, so darf das Fahrzeug nicht bis zum Scheitel punkt der gerade vorgegebenen Bremskurve fahren, da es ja durchaus möglich ist, daß noch vor Erreichen von deren Scheitelpunkt auf eine Bremskurve mit höherer Bremsverzögerung übergegangen werden soll und der vorgesehene Haltepunkt noch vor dem Scheitelpunkt der zuletzt übertragenen Bremskurve liegt. Das Fahrzeug kann nur noch bis zum Bremseinsatzpunkt sicher weiterfahren, danach ist eine sichere Weiterfahrt nicht mehr gewährleistet und das Fahrzeug muß angehalten werden.
  • Dies geschieht bei bekannten Zugbeeinflussungssystemen durch eine Zwangsbremsung. Diese Zwangsbremsung, die mit höchstmöglicher Bremsverzögerung abläuft, ist für die Fahrzeuge schädlich und für die Fahrgäste unangenehm. Außerdem wird bei Einsatz kurzer Linienleiterschleifen (siehe z.B.
  • DE-OS 24 02 932), wo die Möglichkeit besteht, bei Ausfall einer Schleife diese zu überbrücken und nach Erreichen der nächsten intakten Schleife die Fahrt fortzusetzen, dies durch den Einsatz der Zwangsbremse unnötig erschwert.
  • Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Abbremsung von kontinuierlich beeinflußten Zügen bei Obertragungsausfall anzugeben, bei dem ohne Verlust an Sicherheit Zwangsbremsungen vermieden werden.
  • Das Verfahren, welches die Aufgabe der Erfindung löst, ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 beschrieben.
  • Damit kann der Hauptvorteil eines Kurzschleifensystems, die Oberbrückung ausgefallener Linienleiterschleifen, auch dann wahrgenommen werden, wenn ein Obertragungsausfall während einer Bremsung oder unmittelbar vor einer Bremsung erfolgt.
  • Eine besonders einfache Ausgestaltung des Verfahrens nach der Erfindung ist im Anspruch 2 wiedergegeben und benötigt keine zusätzliche Informationsübertragung- von der Zentrale zum Fahrzeug.
  • Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, welche die Übertragung zusätzlicher Information an die Fahrzeuge erfordern, sind in den Ansprüchen 3 und 4 enthalten.
  • Die in Anspruch 3 wiedergegebene Ausgestaltung ermöglicht dabei die Weiterfahrt auf der vorgegebenen Bremskurve, werin vor dem nächsten Halt kein Obergang auf eine Bremskurve mit höherer Bremsverzögerung vorgesehen ist.
  • Die in Anspruch 4 beschriebene Ausgestaltung gestattet es, das Fahrzeug immer nur mit der höchsten, auf der Fahrt bis zum nächsten Halt vorgesehenen, und keiner höheren Bremsverzögerung abzubremsen.
  • Anhand eines Ausführungsbeispiels soll nun mit Hilfe einer Figur das Verfahren nach der Erfindung näher beschrieben werden.
  • Die Figur zeigt ein Weg-Geschwindigkeits-Diagramm für einen Bremsvorgang, bei dem zunächst mit einer schwächeren Bremsverzögerung und später mit einer stärkeren Bremsverzögerung bis zum Stillstand gebremst werden soll.
  • Nach dem Stand der Technik bekommt ein Fahrzeug F von der Zentrale als Bremsinformation BRI die Entfernung von seinem Standort zu einem Bremseinsatzort BE, eine Bremskurvennummer, die einer im Fahrzeug gespeicherten parabelförmigen Bremskurve BK1...BK3 zugeordnet ist, und eine Führungsgröße FG mitgeteilt, die die Entfernung vom Bremseinsatzpunkt zum Scheitelpunkt der Bremskurve wiedergibt. Fällt die Übertragung von Datentelegrammen an das Fahrzeug unmittelbar vor Erreichen des Bremseinsatzpunktes BE aus, so wird das Fahrzeug entlang einer Zwangsbremsablaufkurve ZA zwangsgebremst und kommt in einem Punkt Z zum Stehen. Dasselbe geschieht, wenn das Fahrzeug sich bereits jenseits des Bremseinsatzpunktes BE auf einer Bremskurve BK1 mit der Bremsverzögerung bl befindet. Eine Weiterfahrt entlang dieser Bremskurve zum Punkt P1 ist nicht zulässig, denn es ist dem Fahrzeug nicht bekannt, ob nicht in einem Knickpunkt K auf eine Bremskurve BK2 mit höherer Bremsverzögerung übergegangen werden soll, um einen vorgegebenen Haltepunkt H zu erreichen.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren folgt ein Fahrzeug, wenn die Ubertragung von der Zentrale ausfällt, nicht mehr der Zwangsbremskurve ZA, sondern einer Betriebsbremskurve BK3, die sich dadurch auszeichnet, daß sie unter allen Betriebsbremskurven die höchste Bremsverzögerung aufweist. Das Fahrzeug wird dadurch zwar langsamer abgebremst als mit Hilfe einer Zwangsbremsung, aber doch noch rechtzeitig vor Erreichen des Haltepunktes H in einem Punkt P2 zum Stehen gebracht. Setzt vor Erreichen des Stillstandes im Punkt P2 die Datenübertragung wieder ein, - etwa weil ein Schleifenwechsel stattgefunden hat - , so setzt das Fahrzeug ohne einen Zwischenhalt, wie er nach einer Zwangsbremsung notwendig wäre, seine Fahrt bis zum Haltepunkt H fort.
  • Wird gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens dem Fahrzeug innerhalb der Datentelegramme mitgeteilt, ob im Verlauf des nächsten Bremsvorganges die anfangs vorgegebene Bremsverzögerung noch gesteigert wird oder nicht, so kann das Fahrzeug, wenn keine Steigerung der Bremsverzögerung erfolgen soll, entlang der anfangs vorgegebenen Bremskurve zum Punkt P1, (der dann mit dem Haltepunkt H zusammenfällt), fahren, ohne daß eine Gefährdung der Sicherheit eintritt.
  • Bei Obertragung der Nummer derjenigen Bremskurve, welche beim bevorstehenden Bremsvorgang die höchste Bremsverzögerung aufweist, innerhalb der Datentelegramme, kann bei Obertragungsausfall das Fahrzeug jederzeit vor dem vorgesehenen Haltepunkt zum Stillstand gebracht werden, ohne jedoch stärker als notwendig zu bremsen.

Claims (4)

  1. Ansprüche W 1. Verfahren zur Abbremsung von kontinuierlich beeinflußten Schienenfahrzeugen, welche Bremsungen nach vorgegebenen parabelförmigen Bremskurven, Betriebsbremskurven oder Zwangsbremskurven, vornehmen und dazu von einer Zentrale in Form von Datentelegrammen neben einer Bremskurvennummer, welche die einzuhaltende Betriebsbremskurve vorgibt, die Distanz vom Fahrzeugstandort zum Bremseinsatzort und die Distanz vom Bremseinsatzort zum Scheitelpunkt der durch die Bremskurvennummer festgelegten, parabelförmigen Betri ebsbremskurve übertragen bekommen, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß bei Obertragungsausfall von den Fahrzeugen (F) anstatt der durch die Bremskurvennummer festgelegten Betriebsbremskurve (BK 1) selbsttätig eine Betriebsbremskurve (BK 3) verwendet wird, deren Bremsverzögerung mindestens so groß ist, wie die im weiteren Verlauf der Fahrt bis zum nächsten Halt vorgesehene größte Bremsverzögerung.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Betriebsbremskurve mit der höchsten Bremsverzögerung verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t, daß nur dann eine Bremskurve mit höherer Bremsverzögerung verwendet wird, wenn innerhalb des zuletzt empfangenen Datentelegramms eine Information auf das Fahrzeug übertragen wurde, die dem Fahrzeug anzeigt, daß im weiteren Verlauf der Strecke bis zum nächsten Halt Bremsungen mit höherer Bremsverzögerung, als die der vorgegebenen Bremskurve entsprechende, vorgesehen sind.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h -n e t, daß eine Betriebsbremskurve verwendet wird, deren Bremsverzögerung gleich der im weiteren Verlauf der Strecke bis zum nächsten Halt maximal vorkommenden Bremsverzögerung ist und deren Nummer im zuletzt empfangenen Datentelegramm zusätzlich auf das Fahrzeug übertragen wurde.
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