DE3311041A1 - Verfahren zur bestimmung der zwangsbremsverzoegerung von spurgefuehrten fahrzeugen und zur sicherstellung eines ausreichenden bremsweges durch ein zugsicherungssystem - Google Patents

Verfahren zur bestimmung der zwangsbremsverzoegerung von spurgefuehrten fahrzeugen und zur sicherstellung eines ausreichenden bremsweges durch ein zugsicherungssystem

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Description

  • Verfahren zur Bestimmung der Zwangsbremsverzögerung von
  • spurgeführten Fahrzeugen und zur Sicherstellung eines ausreichenden Bremsweges durch ein Zugsicherungssystem Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bestimmung der Zwangsbremsverzögerung von spurgeführten Fahrzeugen aus Meßwerten von Bremsprüfungen auf einem Prüfgleis und zur Sicherstellung eines ausreichenden Bremsweges durch ein die Fahrzeuge überwachendes und die Zwangsbremsung bedarfsweise veranlassendes Zugsicherungssystem.
  • Im Rahmen des Sicherheitsnachweises für den Betrieb einer Bahnanlage ist darzulegen, auf welche Weise sichergestellt wird, daß die Fahrzeuge beim Auslösen einer Zwangsbremsung innerhalb eines, durch das überwachende Zugsicherungssystem, jeweils vorzugebenden Bremsweges zum Stillstand kommen oder auf vorzugebende Zielgeschwindigkeiten abgebremst werden. Dies ist dann der Fall, wenn die Fahrzeuge eine größere Verzögerung als die minimale Bremsverzögerung aB min aufweisen und dem Zugsicherungssystem Fahrzeugbremswege zugrunde gelegt werden, die auf einer um einen Sicherheitsabstand verringerten Bremsverzögerung aBG beruhen.
  • Um sicherzustellen, daß die festgelegten Bremswege der Fahrzeuge bei Auslösung der Zwangsbremsung nicht berschritten werden, sind von Zeit zu Zeit Bremsprüfungen anhand von Prüfkennlinien erforderlich.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diejenigen Maßnahmen anzugeben, die eine rasche Aussage über die Einhaltung einer bestimmten Mindestbremsverzögerung der Fahrzeuge zulassen und welche zu einer Bewertung der tatsächlichen Bremsverzögerung gegenüber der Mindestbremsverzögerung und der vom Zugsicherungssystem zugrunde gelegten Bremsverzögerung führen.
  • Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1. Die Dimensionierung der Bremswege für das Zugsicherungssystem und der Nachweis, daß diese ausreichen, ist bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens nach Anspruch 1 in Patentanspruch 2 angegeben.
  • Die Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in Figur 1 ein Geschwindigkeits- und Beschleunigungsdiagramm; aus dem das Bremsverhalten von Fahrzeugen erkennbar ist, und in Figur 2 drei Kurvenzüge, von denen der erste eine durch das Zugsicherungssystem gegebene Grenz-Kennlinie zu , der zweite eine durch das minimale Bremsvermögen der Fahrzeuge gegebene Betriebskennlinie zu und der dritte eine durch den Mittelwert der Bremsverzögerung aller Fahrzeuge gegebene Regelkennlinie 0 darstellt.
  • Das tatsächliche Bremsverhalten von Fahrzeugen bei der Zwangsbremsung läßt sich am einfachsten und genauesten meßtechnisch ermitteln. Hierzu erhalten die mit einer bestimmten Geschwindigkeit auf einem gegebenen Gleis, dem Prüfgleis, vorrückenden Fahrzeuge unter bestimmten Bedingungen beim Passieren einer beispielsweise punktförmigen Ubertragungseinrichtung den Zwangsbremsbefehl.
  • Der vom Fahrzeug jeweils benötigte Bremsweg bis zum Stillstand wird festgehalten und später zusammen mit den Bremswegen anderer Fahrzeuge ausgewertet.
  • Um aus den von den Fahrzeugen zum Abbremsen jeweils benötigten Bremswegen auf ihre Bremsverzögerung bzw. aus der von einem Zugsicherungssystem vorzugebenden Bremsstrecke auf die jeweils anzusetzende Bremsverzögerung schließen zu können, ist es u.a. erforderlich, den zeitlichen Verlauf der Fahrzeugverzögerung zu analysieren, d.h. zu untersuchen, wie sich die Fahrzeugverzögerung nach dem Auslösen einer Zwangsbremsung zeitlich verändert. Der Verlauf der Bremsverzögerung über den gesamten Bremsweg eines Fahrzeuges ist nicht konstant, sondern steigt bekanntlich durch die Tot- und Füllzeiten der Druckluftbremse erst allmählich an.
  • Während in der vorliegenden Erfindung vom oszillographisch ermittelten tatsächlichen Verzögerungsverlauf des Wagenkastens ausgegangen wird, legen andere Untersuchungen den Druckverlauf im Bremszylinder bzw. die Kraft am Bremsklotz zugrunde (vgl. ETR (28) 12- 1979, Seiten 903 bis 908) oder berücksichtigen die Bremsentwicklungszeiten, ohne auf den Verzögerungsverlauf einzugehen (vgl.
  • DE-PS 26 39 950).
  • Zur Erläuterung dieses Zusammenhanges wird auf Figur 1 der Zeichnung Bezug genommen. Die Figur 1 zeigt ein über der Zeit aufgetragenes Geschwindigkeits- und Beschleunigungsdiagramm wie es im Prinzip für jedes zwangsgebremste Fahrzeug gilt. Das Diagramm ist zeitlich gesehen in vier Bereiche 1 bis 4 unterteilt, von denen die vorderen Bereiche die Tot- und Ansprechzeiten der Bremse erfassen. Jedem Bereich kommt ein Teilbremsweg sF, sT, 5A und 5B zu; alle Teilbereiche. zusammen bilden den Bremsweg des Fahrzeuges (die Teilbremswege sind in Figur 1 nicht maßstäblich aufgetragen).
  • Das Schaubild der Figur 1 berücksichtigt alle bei einer Zwangsbremsung fahrzeugseitig zu berücksichtigenden, sich ungünstig auf die Bremsung auswirkenden Faktoren wie sie unter worst-case Bedingungen gegeben sind. So ist beispielsweise angenommen, daß sich ein Fahrzeug zu dem Zeitpunkt, zu dem es einen Befehl zur Zwangsbremsung erhält, in einer Beschleunigungsphase befindet. Diese Annahme gilt nur für die Uberprüfung des durch das Zugsicherungssystem für den Bremsvorgang zur Verfügung gestellten Bremsweges, nicht jedoch auch für die Bremsprüfung im Prüfgleis, weil dort im allgemeinen von einer mindestens nahezu konstanten Einfahrgeschwindigkeit in das Prüfgleis ausgegangen werden kann. Entsprechendes gilt für ein auf freier Strecke bei der Ermittlung des verfügbaren Bremsweges berücksichtigtes maximales Gefälle, das im Prüfgleis im allgemeinen nicht vorhanden ist.
  • Es ist angenommen, daß ein mit der Geschwindigkeit '1YO vorrückendes Fahrzeug zum Zeitpunkt t0 den Befehl zur Zwangsbremsung erhält. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich das Fahrzeug annahmegemäß in einer Beschleunigungsphase; es vergeht eine endliche Zeitspanne tF vom Empfang des Zwangsbremsbefehles bis zum Abschalten des Fahrstromes.
  • In dieser Zeitspanne hat das Fahrzeug seine Fahrgeschwindigkeit von T0 auf t1 erhöht. In dem folgenden Bereich 2 (während der Zeitspanne tT ) ist der Fahrstrom bereits abgeschaltet, aber die Fahrzeugverzögerung noch nicht wirksam. Das Fahrzeug vermindert in diesem Bereich seine Fahrgeschwindigkeit durch Einwirken des Bahnwiderstandes geringfügig von iiS auf 1r2 . Im angrenzenden Bereich 3 (während der Zeitspanne tA ) baut sich die Bremskraft der Bremse nach einer e-Funktion auf, bis sie zum Zeitpunkt t3 den vollen Wert erreicht hat. Bis dahin ist die Fahrzeuggeschwindigkeit auf XT3 abgesunken. Im folgenden Bereich 4 bremst das Fahrzeug mit der vollen Bremsverzögerung seiner Bremse bis zum Stillstand, der schließlich zum Zeitpunkt t4 erreicht ist. Die Bremsverzögerung ist u.a. von der Art und vom Zustand des Bremsbelages abhängig. In der Regel ist die Bremsverzögerung nahezu unabhängig von der Geschwindigkeit. Unter bestimmten Einflüssen kann die Verzögerung aber auch einen ansteigenden Verlauf mit abnehmender Geschwindigkeit annehmen.
  • Die rechnerische Bestimmung der einzelnen Teilbremswege und Geschwindigkeiten am Ende eines jeweiligen Bremsbereiches führt zulblgenden Bestimmungsausdrücken: mit aF = Anfahrtbeschleunigung ai = Beschleunigung durch Gefällearbeit.
  • mit aR = Verzögerung durch den Bahnwiderstand.
  • mit kA = Konstante für den Endwert der e-Funktion zum Zeitpunkt t3 und T = Zeitkonstante des Verzögerungsanstiegeszum Zeitpunkt t2 mit a3 = Bremsverzögerung nach Erreichen des vollen Bremszylinderdruckes.
  • Hat die Bremsverzögerung im Bereich 4 einen ansteigenden Verlauf, so gilt für 53 4a) 53 = V3 tB - a3 -a 2 m 3 2 sB V3 tB 2 mit m = Steigung der Bremsverzögerung im Bereich 4 in Der Gesamtbremsweg s ergibt sich aus der Summe der Teilbremswege 5) s sF + T + sA + sB Die tatsächliche Bremsverzögerung eines zum Zeitpunkt der Zwangsbremsauslösung in der Ebene rollenden Fahrzeugs kann aus den Meßwerten für den Gesamtbremsweg und seiner Anfangsgeschwindigkeit unter Verwendung der Gleichungen 1)bis 5)ermittelt werden, wobei die Zeiten tF, tT und tA als Konstanten anzusehen sind. Durch Einsetzen der Gleichungen für die Einzelwege und Auflösen der Gleichung für den Gesamtbremsweg nach a3 ergibt sich für die Bremsverzögerung folgender Zusammenhang: Hierzu sind kO = In 1 1 -kA k3 = 2k1 - k22 k4 = k1 - k22 k5 = tT + tA Diese Gleichungen gelten für konstante Bremsverzögerung im Bereich 4. Bei ansteigendem Verlauf der Bremsverzögerung mit abnehmender Geschwindigkeit ist die Gleichung 4a) zu berücksichtigen.
  • Die Verzögerung durch den Bahnwiderstand während der Rollphase wird aus dem spezifischen Bahnwiderstand ermittelt 7) aR = w3 wobei w3 der spezifische Bahnwiderstand und g die Erdbeschleunigung sind. Der spezifische Bahnwiderstand ist von der Wagenbauart abhängig und kann einem Kennlinienblatt entnommen werden. Die Beschleunigung durch Gefällearbeit errechnet sich zu 8) ai = x 1000 wobei das Gefälle x in ö einzusetzen ist.
  • Um nun die kleinste betrieblich vorkommende Bremsverzögerung zu bestimmen, ist es erforderlich, für eine statistisch ausreichende Anzahl von Fahrzeugen die bei Zwangsbremsung von ihnen benötigten Bremswege s zu erfassen und hieraus die tatsächliche Bremsverzögerung a3 dieser Fahrzeuge zu errechnen. Aus der Vielzahl der errechneten Werte wird dann der Mittelwert a3 und die minimale Verzögerung aB min ermittelt. Unter Zugrundelegung einer statistischen Sicherheit von P = 99,5 % (gemäß DIN 1319, Blatt 3) ergibt sich 9) aB min = EB - 2,575 Es wobei EB der Mittelwert aller aus den tatsächlich beanspruchten Bremswegen errechneten Bremsverzögerungen und 5 s die Standardabweichung der Stichprobe von diesem Mittelwert ist.
  • Die so ermittelte Verzögerung a3 min wird von allen Fahrzeugen mit einer Fehlerwahrscheinlichkeit von 0,5 % nicht unterschritten. Fahrzeuge, die den durch a3 min gekennzeichneten Wert doch unterschreiten, sind wartungsbedürftig und in geeigneter Weise zu kennzeichnen.
  • Um nun feststellen zu können, ob die Bremseinrichtungen eines Fahrzeugs wartungsbedürftig sind oder nicht, ist durch Bremsprüfungen festzustellen, ob der jeweilige Zwangsbremsweg eines Fahrzeugs unterhalb oder oberhalb des durch a3 min bestimmten maximalen Bremsweges liegt oder nicht. Da nicht sichergestellt ist, daß die Fahrzeuge bei der Bremsprüfung immer mit der vorgegebenen Soll-Geschwindigkeit in die Prüfstrecke einlaufen, sind rechnerisch für die verschiedenen Einlaufgeschwindigkeiten Kennlinien festzulegen, die auf der Grenzverzögerung a3 (Grenzkennlinie zu ), auf der minimalen Bremsverzögerung a3 min (BetriebSkennline 2 ) und auf dem Mittelwert der Bremsverzögerung EB (Regelkennlinie zu ) basieren.
  • Der prinzipielle Verlauf der Kennlinien ist in Figur 2 dargestellt. Er gibt für die verschiedenen Einfahrgeschwindigkeiten VO die jeweils zugehörigen maximalen Bremswege Smarx an. Die oberhalb und unterhalb des Kurvenzuges dargestellten Kreuze symbolisieren Meßwerte. Die unteren vier Meßwerte geben an, daß für die beobachteten Fahrzeuge unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen Einfahrgeschwindigkeit Bremswege gemessen wurden, die unterhalb der jeweils zulässigen maximalen Bremswege liegen und annähernd dem mittleren Bremsvermögen aller Fahrzeuge der Regelkennlinie C3 , entsprechen; die Bremsanlagen der betreffenden Fahrzeuge arbeiten damit ordnungsgerecht. Der oberhalb der Kennlinie zu dargestellte Meßwert besagt, daß der von diesem Fahrzeug benötigte Bremsweg, aus welchen Gründen auch immer, länger ist, als der zulässige Bremsweg Smarx.
  • Die Bremsanlagen dieses Fahrzeuges sind wartungsbedürftig.
  • Bei der Dimensionierung eines Zugsicherungssystems sowie beim Betrieb einer derartigen Anlage ist für den Sicherheitsnachweis darzulegen, daß das die Fahrzeuge überwachende Zugsicherungssystem für den Fall der Ausgabe einer Zwangsbremsung auch stets einen Bremsweg zur Verfügung stellt, der lang genug ist, um einen Zug vor einem Gefahrenpunkt zum Halten zu bringen. Die vom Zugsicherungssystem für die Zwangsbremsung zur Verfügung zu stellende Wegstrecke muß länger sein als der statistisch gesicherte maximale Bremsweg der Fahrzeuge, weil in diesen Bremsweg Größen einzubeziehen sind, die für den Prüfbetrieb und das Prüfgleis selbst nicht relevant sind. Diese Größen berücksichtigen einerseits den Einfluß von Gefälleneigungen, die naturgemäß zu einer Verlängerung des Bremsweges führen1 sowie Meßfehler der Wegmeß- und Geschwindigkeitsmeßeinrichtungen, die einen zu langen Bremsweg oder eine zu geringe Geschwindigkeit vortäuschen können und damit Zuschläge zu einem aus einer bestimmten Bremsverzögerung errechenbaren Bremsweg verlangen; diese Zuschläge berücksichtigen darüber hinaus die Tatsache, daß die Zwangsbremsauslösung nicht zu jedem beliebigen Zeitpunkt, sondern nur in dem zeitlichen Raster möglich ist, in dem die Geschwindigkeitsmeßeinrichtung Geschwindigkeitswerte zur Verfügung stellt. Zudem gehen in die Ermittelung von Wegzuschlägen weitere durch das Abfallverhalten von Schaltmitteln zur Ausgabe der Zwangsbremse an das Fahrzuzug bedingte Schaltzeiten ein. Weitere den tatsächlichen Bremsweg gegenüber dem aus einer Bremsverzögerung errechneten Bremsweg verlängernde Größen sind dadurch bedingt, daß die bei einem linienförmigen Zugsicherungssystem an die Fahrzeuge abzusetzenden Telegramme ebenfalls in einem gewissen zeitlichen Abstand gesendet werden. Der Ausfall eines Telegrammes kann von einem Fahrzeug daher frühestens nach Ablauf der Telegrammfolgezeit festgestellt werden. Da aber nicht jedes unvollständige oder gestörte Informationstelegramm sofort zu einer Zwangsbremsung führen soll, ist der Ausfall mindestens eines Telegramms vom System her zuge- -lassen. Erst wenn nach Ablauf einer mehrfachen Telegrammfolgezeit und der für eine ein- oder mehrmalige Telegrammübertragung erforderlichen Zeitspanne kein gültiges Telegramm erkannt wird, soll betriebsmäßig eine Zwangsbremsung ausgegeben werden. Diese Zeitspanne für einen zulässigen informationslosen Zustand vergrößert den in den Grenzbremsweg einzuschließenden Wegzuschlag ebenfalls. Weitere Zuschläge sind abhängig vom jeweils verwendeten Zugsicherungssystem denkbar.
  • Abhängig von einer als möglich anzusehenden Störung sind die bei der betreffenden Störung jeweils in Frage kommenden Wegzuschläge aufzulisten und hieraus der größtmögliche Wegzuschlag und die an diesen Orten erreichten Geschwindigkeiten zu bestimmen. Dieser Wegzuschlag ist zu dem vom Fahrzeug auf der Verzögerung a3G basierenden Bremsweg zu addieren und vom Zugsicherungssystem zur Verfügung zu stellen.
  • In diese Rechnung sind die ungünstigste Streckenführung, d.h. Gleise mit Gefälle und Gefälleänderung einzubeziehen.
  • Reichensdie vom Zugsicherungssystem zur Verfügung gestellten Bremswege nicht aus, so müssen diese, wenn möglich, vergrößert werden oder, wenn dies nicht möglich ist, z.B. bei bereits fertiggestellten Systemen, die Anforderungen an die Bremseinrichtungen der Fahrzeuge zur Erzielung kürzerer Bremswege erhöht werden.
  • Der Sicherheitsabstand zwischen minimaler Bremsverzögerung a3 min und der Grenzverzögerung aBG soll eventuelle Verschlechterungen der Bremsanlagen zwischen den in regelmäßigen zeitlichen Abständen vorzunehmenden Bremsprüfungen berücksichtigen. Dabei ist davon auszugehen, daß die Bremswege der Grenzkennlinie in keinem Falle überschritten werden.
  • Die auf die Belange des Prüfgleises abgestimmten, sich für verschiedene Einfahrgeschwindigkeiten ergebenden Grenzbremswege sGrenz lassen sich rechnerisch unter Ansatz der Gleichungen 1)bis 5)bestimmen, wobei die für die Bereiche 1 bis 3 (Figur 1) anzusetzende Verzugs-bzw. Totzeiten die gleichen sind, wie die Zeiten, die bei der Ermittlung der Bremsverzögerung a3 berücksichtigt wurden. In Gleichung 4)ist die zuvor ermittelte/ vom Zugsicherungssystem berücksichtigte Grenzbremsverzögerung aBG einzusetzen.
  • Die graphische Darstellung dieser Zusammenhänge ist in Figur 2 durch die Kennlinie veranschaulicht. Die Kennlinie , die für unterschiedliche Einfahrgeschwindigkeiten die zugehörigen maximal zulässigen Bremswege angibt, liegt unterhalb der Schaulinie zu .
  • Dies ist Voraussetzung für die Inbetriebnahme des Zugsicherungssystems. Eine weitere Möglichkeit zur Beurteilung des Bremsvermögens besteht durch die Kennlinie die , dieim Mittel von allen Fahrzeugen erreicht wird.
  • Durch Eintragen der für die jeweiligen Einfahrgeschwindigkeiten benötigten Bremswege in das Schaubild nach Figur 2 läßt sich unschwer erkennen, wie gut oder wie schlecht sich die Bremseinrichtungen eins Fahrzeuges bei der Zwangsbremsung verhalten haben. Aus der graphischen Darstellung der jeweiligen Meßergebnisse läßt sich nicht nur ableiten, ob die Bremseinrichtungen eines Fahrzeugs wartungsbedürftig sind oder nicht, sondern es läßt sich auch ablesen, welches Fahrzeug besonders wartungsbedürftig ist und welches noch bedingt einsatzfähig ist. Das erfindungsgemäße Verfahren gibt damit den Betreibern von Bahnanlagen ein außerordentlich wirksames Mittel zur vorbeugenden Wartung seines Fahrzeugparkes in die Hand.
  • 2 Patentansprüche 2 Figuren

Claims (2)

  1. Patentansprilche (1 Verfahren zur Bestimmung der Zwangsbremsverzögerung von spurgebundenen Fahrzeugen beim Ausführen von Bremsprüfungen auf einem Prüfgleis und zur Sicherstellung eines ausreichenden Bremsweges für ein die Fahrzeuge überwachendes und die Zwangsbremsung bedarfsweise veranlassendes Zugsicherungssystem, d a d u r c h g e -kennzeichnet, a) daß anhand des tatsächlichen Verzögerungsverlaufes bei verschiedenen Fahrzeugtraktionen (z. B. Anzahl der Wagen, Beladungszustand) die Parameter für die mathematische Erfassung vom Beginn der Bremsauslösung bis zur vollen, konstanten Verzögerung bestimmt werden, mit den daraus resultierenden Einzelzeiten (tF, tT, tA) der Verzugsweg (sF + sT + so) für verschiedene Geschwindigkeiten ermittelt wird, um aus dem Gesamtbremsweg die konstante Dauerverzögerung aB während des Bremsweges 5B zu berechnen, b) daß die Dauerverzögerung aB aus Meßwerten für eine Vielzahl von Fahrzeugen, die sich bei Auslösung der Zwangsbremsung im Prüfgleis unter definierten Bedingungen befinden, unter Anwendung des in a) angegebenen Rechenverfahrens ermittelt wird, um statistisch gesichert eine Mindestbremsverzögerung aBmin festzulegen, die mit der angegebenen Wahrscheinlichkeit (statistische Sicherheit) nicht unterschritten wird, c) daß unter Anwendung des in a) angegebenen Rechenverfahrens der maximal zulässige Gesamtbremsweg 5marx mit der statistisch gesicherten Nindestbremsverzögerung aBmin, sowie eventuell einer aus Sicherheitsgründen anzusetzender Verzögerungsminderung für beliebige Ausgangs- geschwindigkeiten, Fahrzeugtraktionen, Streckenneigungen berechnet wird, d) daß unter Berücksichtigung der für das Prüfgleis geltenden definierten Einfahrbedingungen nach den in a) angegebenen Rechenverfahren für verschiedene Ausgangsgeschwindigkeiten die zulässigen Gesamtbremswege s mit der mittleren Bremsverzögerung ãB (Regelkennlinie), mit der Mindestbremsverzögerung aBmin (Betriebskennlinie) und mit der um einen Sicherheitsabstand verringerten Mindestbremsverzögerung aBG (Grenzkennlinie) berechnet werden, e) daß aus der jeweiligen Abweichung der von den Fahrzeugen tatsächlich benötigten Gesamtbremswege von den Bremswegen der unter d) genannten Prüfkennlinien auf ausreichende Bremsverzögerung der Fahrzeuge geschlossen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -kennzeichnet, daß unter Ansatz einer streckenseitigen zulässigen Fahrgeschwindigkeit, unter Beachtung konstruktivbedingter Wegabzüge, systembedingter und betrieblich vorkommender, den Bremsweg verlängernder Zeit- und/oder die Fahrgeschwindigkeit vergrößernder Geschwindigkeitszuschläge, unter Annahme maximal zulässiger Fahrzeugbremswege auf der Grenzverzögerung aBG basierend, die zur Verfügung zu stellenden Bremswege berechnet werden und danach das Zugsicherungssystem dimensioniert wird.
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