DE2849008C2 - Verfahren zur Abbremsung von kontinuierlich beeinflußten Schienenfahrzeugen bei Übertragungsausfall - Google Patents
Verfahren zur Abbremsung von kontinuierlich beeinflußten Schienenfahrzeugen bei ÜbertragungsausfallInfo
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- B61—RAILWAYS
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- B61L3/00—Devices along the route for controlling devices on the vehicle or train, e.g. to release brake or to operate a warning signal
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abbremsung von kontinuierlich beeinflußten Schienenfahrzeugen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei Systemen zur kontinuierlichen Zugbeeinflussung (Linienzugbeeinflussung) erhalten die Fahrzeuge über
Linienleiter oder Funkkanäle von einer ortsfesten Steuerstelle (Zentrale) Datentelegramme mit Fahrbefehlen.
Letztere — dies ist im Pfüchtenheft zum Arbeitsergebnis Nr. 6A des ORE-Ausschusses A 46 festgelegt — setzen
sich zusammen aus den Größen Bremskurvennummer, Führungsgröße und Bremsinformation. Dabei gibt
die Bremsinformation die Distanz vom Fahrzeugstandort zum Bremseinsatzort und die Führungsgröße die
Distanz vom Bremseinsatzort zum Scheitelpunkt einer parabelförmigen Bremskurve an, jeweils unter Zugrundelegung
der maximal zulässigen Streckengeschwindigkeit. Die Bremskurvennummer gibt die gewünschte
Bremsverzögerung wieder und ist Kriterium für die Auswahl einer von 16 auf dem Fahrzeug gespeicherten
parabelförmigen Bremskurven. Bei einer Bremsung bis zum Stillstand wird nicht immer nach einer einzigen
Bremsparabel gebremst, vielmehr setzt sich die zu durchlaufende Bremskurve meist aus mehreren, nacheinander
zu durchfahrenden Teilen verschiedener Bremskurven zusammen, welche z. B. aufgrund sich ändernder
Streckenneigung oder anderer streckenspezifischer Gegebenheiten von der Zentrale ausgesucht und
vorgegeben werden. Bei einer solchen zusammengesetzten Bremskurve folgt das Fahrzeug nur der zuletzt
vorgegebenen parabelförmigen Bremskurve bis zum Scheitelpunkt Alle anderen vorgegebenen Bremskurven
werden nur ein Stück weit befahren.
Fällt während oder unmittelbar vor einer Bremsung, z. B. infolge eines Ausfalles einer Linienleiterschleife, die
Übertragung aus, so darf das Fahrzeug nicht bis zum Scheitelpunkt der gerade vorgegebenen Bremskurve
fahren, da es ja durchaus möglich ist daß noch vor Erreichen
von deren Scheitelpunkt auf eine Bremskurve mit höherer Bremsverzögerung übergegangen werden soll
und der vorgesehene Haltepunkt noch vor dem Scheitelpunkt der zuletzt übertragenen Bremskurve liegt.
Das Fahrzeug kann nur noch bis zum Bremseinsatzpunkt sicher weiterfahren, danach ist eine sichere Weiterfahrt
nicht mehr gewährleistet und des Fahrzeug muß angeheiten werden.
Dies geschieht bei bekannten Zugbeeinflussungssystemen durch eine Zwangsbremsung. Diese Zwangsbremsung, die mit höchstmöglicher Bremsverzögerung abläuft, ist für die Fahrzeuge schädlich und für die Fahrgäste unangenehm. Außerdem wird bei Einsatz kurzer Linienleiterscbleifen (siehe z. B. DE-OS 24 02 932), wo die Möglichkeit besteht, bei Ausfall einer Schleife diese zu überbrücken und nach Erreichen der nächsten intakten Schleife die Fahrt fortzusetzen, dies durch den Einsatz der Zwangsbremse unnötig erschwert.
Dies geschieht bei bekannten Zugbeeinflussungssystemen durch eine Zwangsbremsung. Diese Zwangsbremsung, die mit höchstmöglicher Bremsverzögerung abläuft, ist für die Fahrzeuge schädlich und für die Fahrgäste unangenehm. Außerdem wird bei Einsatz kurzer Linienleiterscbleifen (siehe z. B. DE-OS 24 02 932), wo die Möglichkeit besteht, bei Ausfall einer Schleife diese zu überbrücken und nach Erreichen der nächsten intakten Schleife die Fahrt fortzusetzen, dies durch den Einsatz der Zwangsbremse unnötig erschwert.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Abbremsung von kontinuierlich beeinflußten Zügen bei
Übertragungsausfall anzugeben, bei dem ohne Verlust an Sicherheit Zwangsbremsungen vermieden werden.
Das Verfahren, welches die Aufgabe der Erfindung löst, ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 beschrieben.
Damit kann der Hauptvorteil eines Kurzschleifensystems,
die Überbrückung ausgefallener Linienleiterschleifen, auch dann wahrgenommen werden, wenn ein
Übertragungsausfall während einer Bremsung oder unmittelbar vor einer Bremsung erfolgt.
Eine besonders einfache Ausgestaltung des Verfahrens nach der Erfindung ist im Anspruch 2 wiedergegeben
und benötigt keine zusätzliche Informationsübertragung von der Zentrale zum Fahrzeug.
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens,
welche die Übertragung zusätzlicher Information an die Fahrzeuge erfordern, sind in den Ansprüchen 3 und 4
enthalten.
Die in Anspruch 3 wiedergegebene Ausgestaltung ermöglicht dabei die Weiterfahrt auf der vorgegebenen
Bremskurve, wenn vor dem nächsten Halt kein Übergang auf eine Bremskurve mit höherer Bremsverzögerung
vorgesehen ist.
Die in Anspruch 4 beschriebene Ausgestaltung gcstattet es, das Fahrzeug immer nur mit der höchsten, auf
der Fahrt bis zum nächsten Halt vorgesehenen, und keiner höheren Bremsverzögerung abzubremsen.
Anhand eines Ausführungsbeispiels soll nun mit Hilfe
einer Figur das Verfahren nach der Erfindung näher beschrieben werden.
Die Figur zeigt ein Weg-Geschwindigkeits-Diagramm für einen !Bremsvorgang, bei dem zunächst mit
einer niedrigeren Bremsverzögerung und später mit einer höheren Bremsverzögerung bis zum Stillstand geig
bremst werden solL
H Nach dem Stand der Technik bekommt ein Fahrzeug
H F von der Zentrale als Bremsinformation BRI die Entrfi
fernung von seinem Standort zu einem Bremseinsatzort H BE, eine Bremskurvennummer, die einer im Fahrzeug
Γι, gespeicherten parabelförmigen Bremskurve BKi ...
' f BK 3 zugeordnet ist, und eine Führungsgröße FG mitgeteilt,
die die Entfernung vom Bremseinsatzpunkt zum Scheitelpunkt der Bremskurve wiedergibt Fällt die
"; Übertragung von Datentelegrammen an das Fahrzeug
; I unmittelbar vor Erreichen des Bremseinsatzpunktes BE
[:f aus, so wird das Fahrzeug entlang einer Zwangsbrems-
£ kurve ZA zwangsgebremst und kommt in einem Punkt !I; Z zum Stehen. Dasselbe geschieht, wenn das Fahrzeug
Ψ sich bereits jenseits des Bremseinsatzpunktes BE auf
■ einer Bremskurve BK1 mit der Bremsverzögerung b 1
; befindet Eine Weiterfahrt entlang dieser Bremskurve
;■ zum Punkt P1 ist nicht zulässig, denn es ist dem Fahr-K
zeug nicht bekannt, ob nicht in einem Knickpunkt K auf iV eine Bremskurve BK 2 mit höherer Bremsverzögerung
übergegangen werden soll, um einen vorgegebenen Haltepunkt W zu erreichen.
■'■}'. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren folgt ein
Ji Fahrzeug, wenn die Übertragung von der Zentrale aus-
?v fällt, nicht mehr der Zwangsbremskurve ZA, sondern
einer Betriebsbremskurve BK3, die sich dadurch aus-
.>■.. zeichnet, daß sie unter allen Betriebsbremskurven die
;.?■ höchste Bremsverzögerung aufweist Das Fahrzeug
:. wird dadurch zwar langsamer abgebremst als mit Hilfe
Π einer Zwangsbremsung, aber doch noch rechtzeitig vor
Erreichen des Haltepunktes H in einem Punkt P 2 zum V Stehen gebracht. Setzt vor Erreichen des Stillstandes im
■L Punkt P 2 die Datenübertragung wieder ein, — etwa
' weil ein Schleifenwechsel stattgefunden hat —, so setzt
;: das Fahrzeug ohne einen Zwischenhalt, wie er nach einer
Zwangsbremsung notwendig wäre, seine Fahrt bis :fi zum Haltepunkt A/fort.
V), Wird gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsge-
1Ii mäßen Verfahrens dem Fahrzeug innerhalb der Daten-■'
telegramme mitgeteilt ob im Verlauf des nächsten
Bremsvorganges die anfangs vorgebene Bremsverzögerung noch gesteigert wird oder nicht, so kann das Fahr-
;\ zeug, wenn keine Steigerung der Bremsverzögerung er-■'■'.
folgen soll, entlang der anfangs vorgegebenen Brems- ; kurve zum Punkt Pi, (der dann mit dem Haltepunkt H
zusammenfällt), fahren, ohne daß eine Gefährdung der Sicherheit eintritt.
Wird innerhalb der Datentelegramme die Nummer derjenigen Bremskurve, welche beim bevorstehenden
Bremsvorgang die höchste Bremsverzögerung aufweist, übertragen, so kann bei Übertragungsausfall das Fahrzeug
jederzeit vor dem vorgesehenen Haltepunkt zum Stillstand gebracht werden, ohne jedoch stärker als notwendig
zu bremsen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Abbremsung von kontinuierlich beeinflußten Schienenfahrzeugen, welche Bremsungen
nach vorgegebenen parabelförmigen Bremskurven Betriebsbremskurven oder Zwangsbremskurven,
oder Bremsungen nach aus mehreren unterschiedlichen Betriebsbremskurvenstücken zusammengesetzten
Bremskurven vornehmen und dazu von einer Zentrale in Form von Datentelegrammen neben einer Bremskurvennummer, welche die jeweils
gerade einzuhaltende Betriebsbremskurve vorgibt die Distanz vom Fahrzeugstandort zum
Bremseinsatzort und die Distanz vom Bremseinsatzort zum Scheitelpunkt der durch die Bremskurvennummer
festgelegten, parabelförmigen Betriebsbremskurve übertragen bekommen, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Übertragungsausfall von den Fahrzeugen (F) anstatt der durch die Bremskurvennummer
festgelegten Betriebsbremskurve (BKi) selbsttätig eine Betriebsbremskurve (BK 3)
verwendet wird, deren Bremsverzögerung mindestens so hoch ist, wie die im weiteren Verlauf der
Fahrt bis zum nächsten Halt vorgesehene höchste Bremsverzögerung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebsbremskurve mit der höchsten
Bremsverzögerung verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nur dann eine Bremskurve mit
höherer Bremsverzögerung verwendet wird, wenn innerhalb des zuletzt empfangenen Datentelegramms
eine Information auf das Fahrzeug übertragen wurde, die dem Fahrzeug anzeigt, daß im weiteren
Verlauf der Strecke bis zum nächsten Halt Bremsungen mit höherer Bremsverzögerung, als die
der vorgegebenen Bremskurve entsprechende, vorgesehen sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Betriebsbremskurve verwendet
wird, deren Bremsverzögerung gleich der höchsten, im weiteren Verlauf der Strecke bis zum nächsten
Halt vorkommenden Bremsverzögerung ist und deren Nummer im zuletzt empfangenen Datentelegramm
zusätzlich auf das Fahrzeug übertragen wurde.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2849008A DE2849008C2 (de) | 1978-11-11 | 1978-11-11 | Verfahren zur Abbremsung von kontinuierlich beeinflußten Schienenfahrzeugen bei Übertragungsausfall |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2849008A DE2849008C2 (de) | 1978-11-11 | 1978-11-11 | Verfahren zur Abbremsung von kontinuierlich beeinflußten Schienenfahrzeugen bei Übertragungsausfall |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2849008A1 DE2849008A1 (de) | 1980-05-22 |
DE2849008C2 true DE2849008C2 (de) | 1985-09-12 |
Family
ID=6054433
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2849008A Expired DE2849008C2 (de) | 1978-11-11 | 1978-11-11 | Verfahren zur Abbremsung von kontinuierlich beeinflußten Schienenfahrzeugen bei Übertragungsausfall |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2849008C2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3807919A1 (de) * | 1988-03-10 | 1989-09-28 | Thyssen Industrie | Verfahren und anlage zur automatischen steuerung eines spurgebundenen fahrzeugs |
FR3064221B1 (fr) * | 2017-03-22 | 2019-04-26 | Alstom Transport Technologies | Dispositif de securite pour un vehicule ferroviaire, vehicule ferroviaire, procede de mise en securite d'un tel vehicule ferroviaire, et programme d'ordinateur associe |
-
1978
- 1978-11-11 DE DE2849008A patent/DE2849008C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2849008A1 (de) | 1980-05-22 |
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