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Schulterstütze für eine Geige oder dergleichen
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Die Erfindung betrifft eine Schulterstütze für eine Geige oder dergleichen
mit einer gepolsterten, in Querrichtung leicht gekrümmten Platte, die auf einer
Seitenfläche zwei um eine im wesentlichen senkrechte und gegebenenfalls eine waagerechte
Achse drehbewegliche Halteklauen für den Geigenkorpus trägt.
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Eine Geige wird von dem Geigenspieler bekanntlich gehalten, indem
sie gegen die Schulter gedrückt und mit dem Kinn festgeklemmt wird. Diese Art des
Festlegens der Geige am Körper wird dadurch erschwert, daß im allgemeinen der Abstand
zwischen Schulter und Kinn des Geigenspielers größer ist als die Höhe der Geige,
weshalb der Geigenspieler den Kopf unbequem stark neigen muß, um mit dem Kinn den
Geigenkorpus zu erreichen. Zur Verkürzung des Abstandes zwischen Geigenkorpus und
Kinn werden Abstandshalter zwischen Geigenkorpus und Schulter verwendet. Als Abstandshalter
dienen beispielsweise kleine Kissen. Diese haben den Nachteil, daß sie sich weder
auf der Schulter noch am Geigenboden fixieren lassen und beim Bespielen der Geige
verrutschen. Ein verkrampftes Anpressen der Kinnpartie gegen den Geigenkorpus ist
die Folge. Ferner dient als Abstandshalter eine Schulterstütze der eingangs genannten
Art. Die gepolsterte leicht gekrümmte Platte wird gegen die Vorderseite der Schulter
schräg angesetzt und es wird der Geigenkorpus zwischen die Halteklauen der Schulterstütze
geschoben. Gegenüber einem Kissen hat eine solche Schulterstütze den Vorteil, daß
durch
die Halteklauen eine gewisse rutschsichere Verbindung zwischen Schulterstütze und
Geigenkorpus hergestellt wird. Mittel zur Festlegung der Schulterstütze an der Schulter
des Geigenspielers sind jedoch nicht vorhanden. Aus diesem Grunde verschiebt sich
die Schulterstütze während des Geigenspiels allmählich nach unten und die Verkrampfungen
des Kopfes zur Festklemmung der sich ebenfalls nach unten bewegenden Geige nehmen
zu. Es wurde versucht, eine Rutschsicherung der Schulterstütze dadurch zu erreichen,
daß die Oberfläche der Polsterung zur Erzielung eines Hafteffektes aufgerauht wurde.
Zu diesem Zweck wurde eine Polsterschicht beispielsweise mit Velourstoff überzogen
oder es wurde die Porenstruktur des Polsterschaumstoffes selbst als Haftfläche ausgenutzt.
Die Praxis hat gezeigt, daß das Anbringen einer Haftfläche nicht ausreicht, um zuverlässig
zu verhindern, daß die Schulterstütze unter dem Einfluß der in ständiger Bewegung
befindlichen Geige nach unten rutscht.
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Ein weiterer Mangel der bekannten Schulterstütze besteht darin, daß
sie starr und im wesentlichen unveränderlich ist und eine Anpassung an den Körper
des Geigenspielers nicht gestattet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schulterstütze der
genannten Art so auszubilden, daß sie verschiebungssicher an der Schulter des Geigenspielers
festsitzt und unabhängig von der Haltung und Bewegung der Geige gegen Verrutschen
zuverlässig gesichert ist.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Platte ein hakenartig abgebogenes
Ende aufweist.
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Das hakenartig abgebogene Ende wird über die Schulter des Geigenspielers
gehängt und hält die Schulterstütze
an der Schulter rutschsicher
fest. Entsprechend wird eine gegen die Schulterstütze angesetzte Geige praktisch
verschiebungssicher mit der Schulter verbunden. Die seitliche Kinnpartie des Geigenspielers
dient nur noch als Gegenlager für den Geigenkorpus, so daß Verkrampfungen des Kopfes
und durch das Anpressen des Kinns gegen den Geigenkorpus hervorgerufene Druckstellen
am Kinn vermieden werden. Der gesamte Körper des Geigenspielers ist entspannt. Der
Spieler kann die Geige beliebig heben, senken und schwenken, ohne daß ihr verschiebungsfreier
Sitz an der Schulter beeinträchtigt wird. Dies ist zusätzlich zu der Anhängung der
Platte an die Schulter darauf zurückzuführen, daß die Schulterstütze durch das hakenartig
abgebogene Ende eine gewisse Federelastizität erhält, die ein elastisches Einspannen
des Geig,enbodens zwischen den beiden Halteklauen ermöglicht. Auf diese Weise ergibt
sich eine feste, jedoch lösbare Verbindung zwischen der Geige und der hängend an
der Schulter des Benutzers befestigten Schulterstütze. Durch geeignete Wahl der
Größe der Platte kann die Schulterstütze 1/1-, 1/2- und 1/4-Geigen angepaßt werden.
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Das hakenartig abgebogene Ende kann unmittelbar an die Platte angeformt
oder es kann ein hakenartig abgebogener Plattenteil an einem Ende der Platte längsverstellbar
befestigt sein. Die Längsverstellbarkeit des hakenartig abgebogenen Plattenteils
relativ zur Platte der Schulterstütze ermöglicht ihre Längenveränderung und damit
eine Anpassung der Schulterstütze an die körperlichen Gegebenheiten des Benutzers.
Durch Verlängerung oder Verkürzung der Schulterstütze kann sie so eingestellt werden,
daß ein Optimum an Bequemlichkeit und festem Halt für die Geige erzielt wird.
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Zur längsverstellbaren Verbindung zwischen hakenartig abgebogenem
Plattenteil und der Platte ist vorteilhaft in dem hakenartig abgebogenen Plattenteil
und/oder in der Platte selbst ein Längsschlitz ausgebildet und es sind beide Teile
mittels mindestens einer durch die Durchbrechungen hindurchgeführten gesicherten
Schraube oder dergleichen miteinander verbunden. Nach Lösen der Schrauben lassen
sich die Teile zur Längenänderung der Schulterstütze zueinander in Längsrichtung
verschieben.
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An dem anderen Ende der Platte ist vorteilhaft eine um ihre Längsachse
leicht gewundene Stützplatte vorgesehen.
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Diese kann unmittelbar an die Platte angeformt oder als gesondertes
Teil längsverstellbar an die Platte angesetzt sein. Zweck der Stützplatte und ihrer
leicht gewundenen Profilierung ist es, auch am unteren Ende der Schulterstütze eine
körpergerechte, verschiebungssichere und bequeme Abstützung zu erreichen. Die Längsverstellbarkeit
der Stützplatte in bezug auf die Platte der Schulterstütze gestattet eine Verlängerung
oder Verkürzung auch dieses Endes der Schulterstütze zur speziellen Anpassung an
den Körper des Benutzers. Die an beiden Enden verstellbar ausgebildete Schulterstütze
kann so klein eingestellt werden, daß sie für Kinder geeignet ist. Durch Verlängerung
an einem oder an beiden Enden der Platte wächst die Schulterstütze mit einem das
Geigenspiel erlernenden Kind mit. Die Schulterstütze bringt damit eine Lernerleichterung
beim Geigenspielen, weil die richtige Haltung der Geige sich in jedem Wachstumsstadium
des Lernenden praktisch von selbst ergibt und keiner besonderen Konzentration und
Bemühung bedarf.
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Zweckmäßig weist die Platte an ihren beiden Enden je
eine
Abwinkelung auf, an denen die auf einer Gewindespindel höhenverstellbar gelagerten
Halteklauen befestigt sind.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
enthalten.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigt: Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht der gesamten Schulterstütze,
Fig. 2 das als gesonderter Plattenteil ausgebildete hakenartig abgebogene Ende der
Schulterstütze nach Fig. 1, Fig. 3 die als gesonderter Teil ausgebildete Stützplatte
der Schulterstütze nach Fig. 1 und Fig. 4 eine Draufsicht einer Halteklaue mit verstellbaren
Klauen fingern.
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Eine Schulterstütze 1 für eine Geige besteht im wesentlichen aus einer
leicht gekrümmten Platte 2, vorzugsweise aus bandförmigem Leichtmetall, deren Enden
je eine nach oben gerichtete Abwinkelung 3, 4 aufweisen. An der Außenfläche der
beiden Abwinkelungen 3, 4 sind Winkelstücke 5 befestigt, deren im wesentlichen waagerechter
Schenkel 6 Gewindeteile 7 trägt. In jeden Gewindeteil 7 ist eine Gewindespindel
8 eingeschraubt, an deren oberem Ende eine Halteklaue 9 (Fig. 4) um eine Verbindungsstelle
10 drehbar befestigt ist.
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Die Halteklaue 9 besteht aus einem waagerechten Steg 11, an dessen
beiden Enden je ein Klauenfinger 12 vorgesehen ist. Jeder Klauenfinger 12 ist aus
der Ebene des Steges 11 nach oben abgebogen. Er trägt vorteilhaft einen elastischen
Überzug, zum Beispiel in Form eines Kunststoff- oder Gummischlauches.
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An dem bei Benutzung der Schulterstütze 1 oben befindlichen Ende ist
ein Plattenteil 14 (Fig. 2) längsverstellbar befestigt. Der Plattenteil 14 ist an
seinem freien Ende bei 15 hakenartig abgebogen und dieser Haken 15 dient zur hängenden
Befestigung der Schulterstütze 1 an der Schulter des Benutzers. Auch dieser Plattenteil
14 besteht vorteilhaft aus einem Leichtmetallstreifen, der sich gegebenenfalls biegen
läßt. Die Längsverstellbarkeit des Plattenteils 14 in bezug auf die Platte 2 ergibt
sich durch einen in dem Plattenteil 14 und/oder in der Platte 2 ausgebildeten Längsschlitz
16, durch den zwei Schrauben 17 hindurchgeführt sind. Bei dem gewählten Beispiel
sind die Schrauben 17 durch Löcher 18 in der Platte 2 hindurchgesteckt und mittels
Flügelmuttern auf der Oberseite der Platte 2 gesichert.
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An das andere Ende der Platte 2 ist eine Stützplatte 19 angesetzt.
Die Stützplatte dient zur Abstützung der Schulterstütze 1 in der Brustbeinzone des
Benutzers.
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Sie ist zur Anpassung an die Form dieser Körperzone vorteilhaft um
ihre Längsachse etwas gewunden. Zur Erleichterung dieser Verwindung der Stützplatte
19 ist diese mit mindestens einem Längsschlitz 20 ausgestattet, der auch eine Veränderung
der Windung der Stützplatte 19 durch den Benutzer ermöglicht. Auch die Stützplatte
12 ist zu der Platte 2 längsversetzbar. Zu diesem Zweck sind in der Platte 2 mehrere
Lochreihen 21 ausgebildet, mit denen eine Lochreihe 22 in der Stützplatte zur Deckung
gebracht werden kann, so daß Schrauben 23 hindurchsteckbar sind An der dem Körper
des Benutzers zugewandten Seite der dreiteiligen Schulterstütze 1 ist eine Polsterauflage
befestigt, und zwar vorteilhaft eine Zellkautschukschicht 24. Diese ist bei 25 geteilt,amit
die beiden Plattenteile 14 und 19 bei ihrer Längsverstellung durch die Polsterauf
lage 24 nicht behindert werden.
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