DE2846604A1 - Verfahren zur produktion von pilzen, insbesondere champignons und anlage zur durchfuehrung dieses verfahrens - Google Patents

Verfahren zur produktion von pilzen, insbesondere champignons und anlage zur durchfuehrung dieses verfahrens

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DE2846604A1
DE2846604A1 DE19782846604 DE2846604A DE2846604A1 DE 2846604 A1 DE2846604 A1 DE 2846604A1 DE 19782846604 DE19782846604 DE 19782846604 DE 2846604 A DE2846604 A DE 2846604A DE 2846604 A1 DE2846604 A1 DE 2846604A1
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    • A01GHORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
    • A01G18/00Cultivation of mushrooms
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  • Mushroom Cultivation (AREA)
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Description

DDipl.Ing.Dr.techn. Othmar RUTHNER Wien ,, ( Österreich )
"Verfahren zur Produktion von Pilzen, insbesondere Champignons und Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens".
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Produktion von Pilzefl, insbesondere Champignons, bei welchem mit Mycel bespicktes Substrat in Behälter gefüllt wird, in welchen das Mycel das Substrat durchwächst, worauf das Substrat mit
einer Erdschicht bedeckt wird, sodann die Deckerde durchwachsen wird und die Pilzkörper entstehen.
Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet eine Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens.
Bei der Champignonzucht war es bisher bekannt, Champignonsubstrat mit Champignonmycel zu bespicken und in Kisten zu füllen, in welchen das Mycel den Dünger durchwächst, worauf das Substrat mit einer Erd- oder Sandschicht bedeckt wird.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung von Maßnahmen, durch welche die Züchtung von Pilzen namentlich der Champignons rascher als bisher erfolgen kann.
Dieses Ziel wird dadurch erreicht, daß bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß das bespickte Substrat in Tassen gefüllt wird, welche zumindest in der letzten Phase des Züchtungs-
_ δ
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Verfahrens nach dem Durchwachsen der Deckerde auf ein in vertikalen Schlangen umlaufendes endloses Förderband gebracht werden, auf welchen die Tassen bis läses Förderband gebracht werden, auf welchen die Tassen bis zur Reife der Pilze durch eine oder mehrere Klimazonen geführt werden.
Zur Durchführung des gegenständlichen Verfahrens wird eine Anlage vorgeschlagen, bei welcher erfindungsgemäß zwei Trommeln zum Befeuchten und Kompostieren des Substrats vorgesehen sind, gefolgt von einer Einrichtung zum Bespicken des Substrates, an welche eine Fördereinrichtung zur Führung von mit Substrat gefüllten Tassen zu einer Züchtungsanlage anschließt, welche aus mehreren Kammern mit Umlaufsystemen zur Führung der Tassen durch Klimaräume sowie einer Einrichtung zum Aufbringen von Deckerde besteht, wobei zwischen den Kammern Schleusen mit Umsetzeinrichtungen vorgesehen sind·
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnung näher erläutert, in welcher eine schematische Herstellung der erfindungsgemäßen Anlage in zwei Varianten gezeigt ist,
1 bezeichnet ein Stroh- und Heulager, in welchen Stroh in Ballen mit LKW über eine Brückenwaage und Heu in Säcken geliefert wird. Das Entladen kann mit einem fahrbaren Förderband erfolgen. Das Lager ist eine Flugdachhalle mit Betonboden, wo die Strohballen und Heuballen gestapelt werden.
Die organischen Substrate, im vorliegenden Fall Stroh und Heu, müssen vor der Heimpfung mit Champignonmycel kompostiert und pasteurisiert werden,
- 5 909818/0906
Zu diesem Zwecke werden die Strohballen und Heusäcke aus dem Lager 1 mittels eines nicht dargestellten Förderbandes zu einer Waage 21 gebracht, die allenfalls als Bandwaage ausgeführt sein kann und vorzugsweise ein Zählwerk besitzt. Von der Waage 21 gelangt das Gut nach Öffnen der Strohballen und Entleeren der Heusäcke in einem Mischungsverhältnis 80 % Stoh und 20 % Heu in einen Häcksler 2, wo es auf eine etwa 2 bis 10 cm Länge gehäckselt wird. Das gehäckselte Gut wird mittels einer z.B. pneumatisch arheitenden Fördereinrichtung 22 in einen Zwischenspeicher 3 gebracht, welcher einen Fassungsraum von beispielsweise 50 bis 60 nr haben kann.
Für die spätere Verrottung und Kompostierung muß das Stroh und das Heu eine bestimmte Feuchtigkeitsrnenge aufweisen, die auch das Wachstum der Pilze bestimmt. Um dem GuA die erforderliche Feuchtigkeit zu geben, wird es aus dem Zwischenspeicher 3 über eine Dosiereinrichtung 3a einer Befeuchtungstrommel 4 zugeführt, welche in einer Fallinie angeordnet rotiert. Hiebei wird das Frischsubstrat hinsichtlich des C-N Verhältnisses und des Wassergehaltes automatisch analysiert.
In der Befeuchtungstrommel 4 wird das Substrat durch Einblasen von Wasserdampf in Kombination mit der durch die ständige Rotation hervorgerufene Umwälzung des Substrates rasch und kontinuierlich auf den erforderlichen Wassergehalt gebracht. Anstelle von Wasserdampf kann auch Warmwasser von einer Temperatur von 60 - 800C durch die Trommel 4 fließen.
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Weiters besteht auch die Möglichkeit, die Trommel durch einen Behälter zu ersetzen, in dem sich eine rotierende Schnecke befindet, welche das Umwälzen des Substrates bewirkt. Das überschüssige Wasser wird aus der Trommel 4 zurückgewonnen. Bei einer rotierenden Trommel sind an der Innenseite derselben Leisten angeordnet, welche das Durchmischen des Substrates herbeiführen.
Aus der Befeuchtungstrommel 4 wird das Substrat über eine Dosiervorrichtung 23 einer Kompoetiertrommel 5 zugeführt, welche ähnlich der Befeuchtungstrommel schräg abfallend angeordnet ist und rotiert, wobei auf der Innenseite des Trommelmantels allenfalls Leisten zum Durchmischen des Substrates angeordnet sind. Auch in diesem Falle könnte ein stehender Behälter mit einer darin rotierenden Schnecke die Trommel ersetzen. In der Dosiervorrichtung ist ein nicht dargestelltes kurzes Förderband vorgesehen, welches den Transport des feuchten Stroh/Heu-Gemisches besorgt.
Bei der Übertragung de« Substrates von Trommel 4 in die Trommel 5 wird dem Substrat die bei der zu Beginn erfolgten Analyse festgestellten, erforderlichen Menge von Zusatzstoffen aus dem Behälter 6, d.h. programmiert auf die gewünschte Zusammensetzung am Ende der Trommel 5 unter Überwachung des Substrats im Speicher.3. kybernetisch und kontinuierlich beigefügt. Die Zusatz- oder Zuschlagstoffe gelangen in den Behälter 6 aus einem nicht dargestellten Silo, dem beispielsweise 1/4-jährlich Zuschlagstoffe in Form von Tierkörpermehl, schwefel-
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saures NH,, CaCO, etc. in Säcken zugeführt werden, über ein Becherwerk 24 eingebracht. Allenfalls kann in der Dosiervorrichtung auch die Feuchtigkeit des Substrats auf etwa 9ö % erhöht werden. Diese Feuchtigkeitserhöhung kann aber auch erst in der Kompostiertrommel 5 erfolgen, in welcher das Substrat etwa 10 Tage verbleibt.
In der Trommel 5 wird Luft eingeblasen, sodaß in Verbindung mit der durch die ständige Rotation erfolgende gute Durchmischung eine rasche und einheitliche biologische Umwandung des Substrates, wie sie bei einer guten Kompostierung gefordert wird, gewährleistet ist. Die klimatischen Verhältnisse in der Trommel 6 (insbesondere Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Op-Gehalt) können durch Rückkoppelung mit eingebauten Meßinstrumenten ständig auf Optimalwerten gehalten werden.
Dadurch wird eine derartig günstige Temperaturführung ermöglicht, daß es zu einer raschen Anreicherung der notwendigen Mikroorganismenflora kommt. Dies führt zur Selbsterhitzung des Substrates bis auf etwa 700C, wodurch eine einheitliche und kontinuierliche Pasteurisation erfolgen kann.
Das auf diese Weise fertig kompostierte Substrat wird in einen Misch- und Spickbehälter 7 befördert, in der es kontinuierlich ©it dem Spickmaterial vermischt wird.
Das Mischen und Spicken kann auch auf einem Förderband erfolgen, welches sich zwischen dem Ausgang aus der Trommel 6 und dem Eingang in den Behälter 7 befindet.
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Das Spickmaterial wird aus einem Brutlabor in Behältern 8 auf einer nicht dargestellten Bühne über den Behälter 6 gebracht, worauf der Behälter 8 in den Behälter 6 entleert wird. Die Tagesmenge kann beispielsweise 220 1 betragen. Das Aufbringen der Brut auf das erwähnte Kompostförderband kann beispielsweise über eine Dosiervorrichtung erfolgen. Das Spickgut selbst sind kleine Getreidekörner mit Champignon-Mycelen. Sie bilden kleine Initialpunkte im Substratgemisch.
Aus dem Behälter 7 kann das dort gespeicherte Gut verschiedener Verwendung zugeführt werden. In der einfachsten Form wird das Gut in Kisten, Säcke od.dgl. zum Verkauf verpackt. Es kann auch für eine herkömmliche Pilzherstellung verwendet werden. Erfindungsgemäß wird das Gut in Tassen abgefüllt zu einem Umlaufsystem gebracht, auf welchem die eigentliche Pilzzudht erfolgt. Zu diesem Umlaufsystem können zwei verschieden* Weg3 führen.
Auf dem einen Weg ist unterhalb des Behälters 7 ein Förderband 9 vorgesehen, auf welches Tassen 25 von einem Leertassenstapel 36 über einen nicht dargestellten Stapler und Vorlaufrollen gebracht werden. Das Füllen der Tassen 25 erfolgt mittels einer Dosiervorrichtung 7a, worauf die Korapostoberflache plangefräst und mittels Rollen oder Stempeln 26 niedergepreßt wird. Die gespickten Tassen werden mittels eines Förderbandes 9a zu einer Beschickungsvorrichtung 10 gebracht, welche im vorliegenden Falle in Form eines endlos umlaufenden Förderbandes und bzw. oder eines Umsetzwagens über eine sterile Schleuse 27 in eine Kammer I auf ein endloses
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Umlaufsystem 11 gehängt wird, welches in auf- und abgehenden Schlangen die Tassen durch einen Klimaraum führt, in welchem ein Anwachsen, d.h., ein Durchwachsen des Substrats mit Pilzfäden erfolgt. In der Kammer I verweilen die Tassen in Umlauf etwa eine halbe Woche bei vorzugsweise 240C.
Am Ende der Kammer I werden die Tassen mittels eines Umsetzwagens 12 vom Umlaufsystem 11 ausgehängt und über eine sterile Schleuse 28 in eine Kammer 29 gebracht, in welcher sich oberhalb des Wagens 12 ein Behälter 13 mit Deckerde befindet.
Zur Aufbereitung der Deckerde wird Torf, CaCO, in Säcken angeliefert und unter dem erwähnten oder einem anderen Flugdach in Säcken gelagert. Mittels Frontlader wird Torf, Sand und CaCO, in eine Mischvorrichtung gebracht, aus welcher die gemischte Deckerde mit Frontlader in einen Pasteurisierungsraum gebracht und vorzugsweise 50 - 80 cm hoch aufgeschüttet wird. Diese Aufschüttung wird vom Boden aus mit einem Dampf-Luft-Gemisch von 600C vorzugsweise 4 Stunden lang belüftet, wobei die Luft in einem Umlaufbetrieb umgewälzt wird. Hirauf wird die Deckerde mittels Frischluft auf etwa 25°C abgekühlt und sodann durch Frontlader ausgeräumt. Diese so aufbereitete Deckerde wird dem Sammelbehälter 13 zugeführt, aus reichem sie in einem nicht dargestellten uuerförderer eingebracht wird, welcher die beispielsweise 3 m langen Tassen mit diesem aufbereiteten Gut überdeckt. Nach vollzogener Überdeckung der Tassen wird die Oberfläche der Deckerde abgestreift, plangefräst, niedergedrückt und begossen,
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worauf die Tassen durch eine Schleuse 30 in die nachfolgende Schleuse 30 in die nachfolgende Klimakammer II eingebracht und dort in ein endloses Umlaufsystem 14 eingehängt werden, welches dem Umlaufsystem 11 ähnlich ausgestattet ist. In der Kammer II beginnt ein Durchwachsen der Deckenschichte und es bilden sich Knoten, welche bereits mikroskopisch kleine Fruchtkörper sind. Die Zusammenlegung von Hyphen zu kleinen Knäulen dauert etwa eine Woche bis 10 Tage. In der Kammer
II herrscht eine Temperatur von 240C bei einer Luftfeuchtigkeit von 85 - 90 %,
Die Umsetzvorrichtung 15 hängt die Tassen vom Umlaufsystem 14 aus und bringt sie über eine Schleuse 31 in die nachfolgende Kammer III, in der die. Tassen auf ein weiteres gleichgestaltetes Umlaufsystem 16 aufgehängt werden. Durch die Bildung der jungen Fruchtkörper kommt es zu einer Steigerung der biologischen Aktivität. Verbunden mit der Steigerung der biologischen Aktivität kommt es auch zu einer stärkeren Wärmeentwicklung. Aus diesem Grund muß die Lufttemperatur in der Kammer III auf 17 bis 180C herabgesetzt werden. In der Kammer
III erfolgt die Fortsetzung des Durchwachsens und der Fruchtweiterentwicklung.
Eine Umsetzvorrichtung 17 bringt ähnlich wie die Umsetzvorrichtung 15 die Tassen durch eine Schleuse 32 auf ein , den früheren Umlaufsydtemen gleiches Umlaufsystem 18 einer weiteren Kammer IV. Am Übergang in die Kammer IV ist die Fruchtkörperbildung bereits so weit im Gange, daß kleine Champig-
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nons vorhanden sind, welche nach einem ein- bis vierwöchigen Verbleib der Tassen in der Kammer IV zu der gewünschten Größe heranwachsen und wöchentlich an einer Ernteschleuse 19, die in einem Ernteraum 33 führt, allenfalls unter Verwendung automatischer Einrichtungen abgeerntet werden können. Der Ernteraum ist zweckmäßigerweise steril. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, daß Pflückerinnen die Champignons abschneiden, putzen und nach Güteklassen sortiert in Schläuche aufgeben, die zu Förderbändern 34 fahren, von denen die Champignons in Sammelbehälter 20 fallen, die auf einer Waage 35 stehen, sodaß die Champignons in gleichen Geo-chtsmengen verpackt, auf Paletten mittels Hubstapler in einen Kühlraum oder zum Versand in Kühlwagen auf eine Verladerampe gebracht werden. Eine schlechte Güteklasse der Champignons kann auch unverpackt Konservenfabriken zugeführt werden. Bei Anwendung von Erntemaschinen kann die Sortierung automatisch in Sortiervorrichtungen erfolgen.
Es besteht auch die Möglichkeit, einer kombinierten Erntung, indem die Champignons für den Verkauf von Hand aus und für die Konservenfabriken automatisch gepflückt werden.
Die abgeernteten Tassen werden mittels einer Abnahmevorrichtung aus dem Gehänge des Umlaufsystems 18 ausgeschoben, gestapelt und mittels Stapler auf Altkompostplätze gebracht^ wo der Altkompost ausgekippt wird.
Die Tassen können aber auch nach der Abnahme aus dem Gehänge in Container oder auf Transportbänder
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ausgekippt und entleert auf eigene Förderbänder gelegt werden, auf welchen sie über Waechvorrichtungen geführt werden. Die gereinigten Tassen werden in Kisten gestapelt und in einen Pasteurisierungsraum oder Entkeimungsraum transportiert, aus dem sie zu dem bereits erwähnten Stapel 36 gelangen.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat gegenüber den herkömmlichen Systemen den Vorteil, daß ein •kontinuierlicher, vollautomatischer Ablauf vorhanden ist. Durch Steuerung des Innenraumklimas werden optimale Reaktionsbedingungen geschaffen. Durch eine verkürzte Reaktionszeit wird nährstoffschonend, substrat- und zeitsparend gearbeitet. Weiters wird eine optimale Durchmischung des Substrats erreicht, wodurch einheitlicher Kompost erhalten wird, welcher einen eventuellen Einsatz von Erntemaschinen möglich macht. Außerdem kann eine gesonderte Pasteurisierungsphase wegfallen. Ein weiterer Vorteil liegt in einer geringen Raumerfordernis und dem Ausschluß von Infektionen des Substrats durch Luftkeime. Durch das abgeschlossene System wird eine Beeinträchtigung der Umwelt durch Kompostkeime, Geruch, Ammoniakdämpfe etc. ausgeschaltet. Schließlich ist eine Energierückgewinnung aus der erwärmten Abluft möglich.
Selbstverständlich können im Rahmen der Erfindung verschiedene Änderungen vorgenommen werden. So ist es beispielsweise möglich, Kompost und das Spickmaterial aus dem Zwischenbehälter 7, wie strichliert dargestellt ist, in eine Anwachstrommel 11a einzubringen. Diese ist im vorliegenden Falle horizontal gelegen, wobei sie vorzugsweise mit einer inneren Förderschnecke ausgebildet sein kann. Zweckmäßig
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wird jedoch eine rotierende Trommel mit abfallender Achse verwendet, so daß das Gut langsam zur Austrittsöffnung wandert. Die Trommel 11a ist, was das Innenraumklima betrifft, wie die Trommel 5 regelbar. Nach einer bestimmten Verweilzeit im der Trommel 11a, welche Verweilzeit wie bei den vorher beschriebenen Trommeln durch deren Länge, Umdrehungsgeschwindigkeit und allenfiLls eingebauten Transportmechanismus bestimmt wird, wird das mit PiIzmycel durchwachsene Substrat über eine Dosiereinrichtung 11b in Tassen 25a eines Umlaufbandes 9a gefüllt, welches dem Umlaufband 9 entspricht und mit den gleichen zusätzlichen Ausstattungen zum Glätten und Niederdrücken des Substrates in den Tassen ausgestattet ist.
Das Umlaufband 9a oder eine Anschlußfördereinrichtung 9b bringt die Tassen unter Umgehung der Kammer I unmittelbar in die Kammer 29 zum Aufbringen der Deckerde. Der weitere Fortgang des Züchtungsverfahrens erfolgt in gleicher Weise wie beim früher beschriebenen Verfahren.
Selbstverständlich können auch andere Substrate oder Komposte verwendet werden. So kann beispielsweise Pferdemist oder Stadtkompost verwendet werden. Es wurden bereits Versuche unternommen, letzteren dem Pferdemist in kleinen Mengen beizusetzen. Bei Stadtkompost und bei Pferdemist als auch bei Mischungen der beiden kann die Befeuchtungstrommel 4 allenfalls entfallen. Alle diese Substrate müssen jedoch in der Kompostiertrommel 5 konditioniert werden.
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Die gute Durchmischung des Substrats in der Kompostiertrommel 5 gewährleistet ein gutes Anwachsen der Mikroorganismen, wodurch die Kompostierung schneller vor sich geht, als in der Kompostmiete, da in der Kompostmiete, eben dadurch daß es ein Haufen von 1,5 m ist, annaerobe Verhältnisse entstehen können, die für eine Kompostierung eher nachteilig sind, während beim erfindungsgemäßen Verfahren durch das Durchblasen noch zusätzlich der positive Effekt des annaeroben Aufbaues auftritt.
Eine wesentliche Maßnahme des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß es in zwei Stufen zerfällt, und zwar in die Aufbereitung des Substrats mit Spickmateirial und in das eigentliche Züchtungsverfahren, wobei eines der beiden Verfahren in einem kontinuierlichen Ablauf erfolgt. So kann der Ablauf, wie Fig. 2 zeigt, auf drei verschiedene Arten vor sich gehen. Die erste Möglichkeit ist, daß herkömmliches Substrat, welches bereits mit Spickmaterial versehen ist, dem erfindungsgemäßen Züchtungsverfahren unterzogen wird, bei welchem es in die Tassen 25 gefüllt oder in die Trommel 11a eingebracht wird. Die zweite Möglichkeit ist die Kombination des kontinuierlichen Verfahrens dör Aufbereitung vom Substrat, welches mit Spickmaterial versehen, einem herkömmlichen Verfahren zur Züchtung der Pilze zugeführt, wie bereits vor der ausführlichen Beschreibung der Züchtungsanlage erwähnt wurde. Die dritte Möglichkeit ist die Kombination beider Schritte im kontinuierlichen Ablauf, wie in Fig. 1 dargestellt ist.
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Für die Zusammensetzung des Champignonsubstrates werden folgende an sich bekannte Beispiele angeführt:
B_e_i_s_p__i__e_l 1__^
Bestandteile
Frisch Trocken % N
gewicht substanz im
in kg in kg Frisch
gewicht
1000 415 0,5
100 22 1,5
15* 15* 6,0
5* 5* 4,0
15* 15*
kgHT
Pferdedung Hühnerkot Baumwollsaatschrot Malzkeime Gips
5,0 1,5 0,9 0,2
* lufttrocken ,7,6 . 100 472
7,6
= 1,61 Stickstoff in der Trockensubstanz
bestandteile Frisch- Trocken- % N
gewicht substanz im
in kg in kg Frischgewicht
kgM
Pferdedung Hühnerkot schwefelsaures) Ammoniak ) kohlensaurer Kalk Gips
1000
100
5*
5*
15*
415
22
5*
5*
15*
0,5
1,5
21,0
5,0 1,5
1,05
* lufttrocken 7,55 . 100
462
462
7,55
1,63 J6 Stickstoff in der Trockensubstanz
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- 16 -
28466Q4
Frisch
gewicht
in kg
Trocken
substanz
in kg
% N
im
Frisch
gewicht
kgN
Bestandteile 1000
200
25*
415
44
25*
0,5
1,5
5,0
3,0
Pferdedung
Htihnerkot
Gips
ι 1 -fiS 9ή S-hi 484
r.kstnff in
. der> !Vor; 8,0
kensnh
* lufttrocken
8,0 . 100
484
stanz
Bestandteile
Frischgewicht in kg
Trocken- % N
substanz im
in kg Frischgewicht
kgN
Pferdedung 1000 Hähnchenkot 150 Gips 25*
415
93
25*
0,5
2,4
5,0 3,6
* lufttrocken 8,6 . 100
533
533
8,6
1,61 % Stickstoff in der Trockensubstanz .
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Claims (10)

  1. Dr.ter.nat.Wolfgang Kempe
    Patentanwalt >. H
    DDipl.Ing. Dr.teohn. Othmar RUTHNER, Wien (Österreich)
    Verfahren zur Produktion von Pilzen, insbesondere Champignons und Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens.
    Patentansprüche :
    ΓΤ) Verfahren zur Produktion von Pilzen, insbesondere Champignons, bei welchem mit Mycel bespicktes Substrat in Behälter gefüllt wird, in welchen das Mycel das Substrat durchwächst, worauf das Substrat mit einer Erdechicht bedeckt wird, sodann die Deckerde durchwachsen wird und die Pilzkörper entstehen, dadurch gekennzeichnet, daß das bespickte Substrat in Tassen gefüllt wird, welche zumindest in der löteten Phgse des Züchtungsverfahrens nach dem Durchwachsen der Deckerde auf ein in vertikalen Schlangen umlaufendes endloses Förderband gebracht werden, auf welchem die Tassen bis zur Reife der Pilze durch eine oder mehrere Klimazonen geführt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat vor dem Bespicken und nachfolgendem Füllen in Tassen in einem Behälter kompostiert wird, in welchem es umgewälzt und belüftet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das aufbereitete und bespickte Substrat einem herkömmlichen Verfahren zur Herstellung von Pilzen zugeführt wird.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das mit Spickmaterial durchmischte Substrat einem Behälter mit steuerbarem Innenraumklima
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    zugeführt wird, in v/elchem das Substrat so lange verbleibt, bis es mit Pilzmycel durchwachsen ist, worauf das Substrat in Tassen gefüllt wird, die mit Deckerde versehen werden, worauf die Tassen Züchtungskammern durchwandern, in welchen sie bis zur erntereifen Frucht verbleiben.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tassen nach Aufbringen der Deckerde mindestens drei Kammern durchläuft, wobei in der ersten und zweiten Kammer ein Durchwachsen der Deckerde und die Bildung mikroskopisch kleiner i?"ruchtkörper erfolgt, während in der letzten Kammer das Wachstum der Fruchtkörper vollendet wird,
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pilze in einer Kammer geerntet werden, in welche ein Teil des Umlaufsystems durch eine Schleuse gelenkt wird.
  7. 7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat als wesentliche Bestandteile Stroh und Heu aufweist, denen nach Passieren des Befeuchtungsbehälters Zuschlagstoffe beigemengt werden.
  8. 8. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zveL Trommeln (4,5) zum Befeuchten und Kompostieren des Substrats vorgesehen sind, gefolgt von einer Einrichtung zum Bespicken des Substrates, an welche eine Fördereinrichtung zur Führung von mit Subtrat gefüllten Tassen (25) zu einer Züchtungsanlage anschließt, welche aus mehreren Kammern mit Umlauf-
    — 2 —
    ο Q Q ι 8/0905
    systemen zur Führung der Tassen durch Klimaräume sowie einer Einrichtung zum Aufbringen von Deckerde besteht, wobei zwischen den Kammern (I, 29, II, III, IV) Schleusen mit Umsetzeinrichtungen vorgesehen sind.
  9. 9. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß im A nsChluß an die Einrichtung zum Bespicken des Substrates ein Behälter (7) zum Sammeln des bespickten Substrates gefolgt von einer Trommel (11a) mit klimatisiertem Raum anschließt, an die eine Dosiereinrichtung zum Füllen von Tassen sowie eine Fördereinrichtung zum Transport der Tassen zur Einrichtung zum Aufbringen der Deckerde erfolgt.
  10. 10. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an die Fördereinrichtung eine erste Kammer mit einem Umlaufsystem anschließt, an welche eine Kammer (29) mit einer Einrichtung (13) zum Aufbringen von Deckerde sowie weitere Züchtungskammern (II, III, IV) anschließen.
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