DE2846383C3 - l-(2-Chloräthyl)-l-nitroso-3-(D-ribofuranosyl)-harnstoffe, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel - Google Patents
l-(2-Chloräthyl)-l-nitroso-3-(D-ribofuranosyl)-harnstoffe, Verfahren zu deren Herstellung und diese Verbindungen enthaltende ArzneimittelInfo
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Description
in welcher ~ eine Einfachbindung in α- oder ^-Stellung bedeutet
2. Arzneimittel, enthaltend eine Verbindung gemäß Anspruch 1, zusammen mit einem pharmazeutisch akzeptablen Trägermaterial oder Verdün
nungsmittel.
3. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man jeweils in an sich bekannter Weise eine Verbindung der allgemeinen Formel II
CH2OH
(II)
OH OH
in welcher ~ eine Einfachbindung in «- oder ^-Stellung bedeutet, nitrosiert und das ä- und/oder
0-Anomer gemäß Anspruch 1 isoliert.
Die Erfindung betrifft l-(2-Chloräthyl)-l-nitroso-3-(D-ribofuranosyl)-harnstoffe, welche eine starke
hemmende Wirkung gegen Leukämie und Tumoren bei geringer Toxizität aufweisen, ein Verfahren zur
Herstellung dieser Verbindungen sowie Arzneimittel, die die neuen Harnstoffderivate enthalten und zur
Behandlung von Tumorerkrankungen verwendet werden können.
Es sind bereits verschiedene Verbindungen vorge- *-,
schlagen worden, die eine inhibierende Wirkung gegen Leukämie und Tumoren aufweisen; zu einer Klasse
dieser Verbindungen gehören die Nitrosoharnstoffderivate. Unter den bekannten Nitrosoharnstoffderivaten
können das Streptozotocin N-(N'-Methyl-N'-nitroso-carbamoyO-D-glucosamin und dessen Derivate
wie beispielsweise die Methylglucosaminide als typische
Vertreter (vgl. US-PS Nr. 35 77 406 und Nr. 37 67 640) genannt werden, welche jedoch nicht vollständig
zufriedenstellen, weil ihre Wirkung gegen Leukämie ü
und Tumoren entweder unzureichend ist und/oder weil sie unerwünschte Nebenwirkungen haben. Eine weitere
Klasse von Nitrosoharnstoffderivaten enthält die Glycosylderivate von Nitrosoharnstoffen, welche von
dem Anmelder der vorliegenden Anmeldung kürzlich (,0
hergestellt worden sind und welche neue Verbindungen darstellen. Unter diesen ist die am meisten interessierende
Verbindung der l-(2-Chloräthyl)-3-(/?-D-glucopyranosyl)-1-nitrosoharnstoff
(abgekürzt im Folgenden als GANU bezeichnet). Diese Verbindung besitzt eine (,-,
breite Antitumor-Wirkung und gibt zu berechtigter Hoffnung AnIaB, auch in der Krebs-Chemotherapie
beim Menschen wirksam zu sein (vgl. T Suami et al..
US-PS40 86 415).
Durch weitere Untersuchungen konnten jetzt bestimmte spezifische neue Nitrosoharnstoffderivate
gefunden werden, welche eine hohe inhibierende Wirkung gegen Leukämie und Tumoren aufweisen und
sich dabei durch eine durch in vivo-Tests bewiesene geringe Toxizität auszeichnen.
Gegenstand der Erfindung sind l-(2-Chloräthyl)-1-nitroso-3-(D-ribofuranosyl)-harnstoffe der Formel I
CHjOH/ \
OH OH
- NHCNCH2CH2CI
NO
NO
in welcher ->- eine Einfachbindung bedeutet, die in <x-
oder ^-Stellung vorliegen kann; die beiden Verbindungen können als 1-(2-Chloräthyl)-l-nitroso-3-(«-D-ribofuranosyl)-harnstoff und l-(2-Chloräthyl)-l-nitroso-3-(/?-D-ribofuranosyl)-harnstoff bezeichnet werden,
die beiden Verbindungen stellen im Verhältnis zueinander Anomere dar.
Die beiden Anomere des I -(2-Chloräthyl)-1 -nitroso-3-(D-ribofuranosyl)-harnstoffes
gemäß vorliegender Erfindung weisen eine bemerkenswert starke Wirkung gegen Leukämie und Tumoren auf. Die antileukämische
Wirkung der beiden Anomere gemäß vorliegender Erfindung wurde an Leukämie L1210 bei Mäusen
geprüft; die Einzelheiten dieser Untersuchungen wer-
den nachstehend erläutert Zu Vergleichszwecken wurde das 1-Methyl-Homologe des /J-Anomers gemäß
vorliegender Erfindung, d,h, l-Methyl-1-nitroso-3-{0-D-ribofuranosyl)-harnstoff
(vgl, T. Suami et al, »Chemical Abstracts« 84, Seite 568 [1976] Absatz
905t 2 e betreffend Japan. Pat-Anm. 83?S5/75),
Verbindungen
Nr. der
Verbindung
Name
1 -(2-ChIoräthyl)-l -nitroso-3-(«-D-ribofuranosyl)harnstofT
H2-Chloräthyl)-l-nitroso-3-08-D-ribofuranosyl)harnstofT
l-MethyI-l-nitroso-3-03-D-ribofuranosyl)harnstofr
(Vergleichssubstanz)
Tiere
IO
15
20
Männliche BDFi-Mäuse, etwa 7 Wochen alt und mit einem Gewicht von 22±3g wurden in Gruppen von
jeweils drei Tieren für die Prüfung der Verbindungen Nr. 1 und Nr. 2 sowie von zwei Tieren für die Prüfung
der Verbindung Nr. 3 verwendet
Tumorzellen
Es wurden Leukämie L 1210-Zellen benutzt Für die
Prüfung der Verbindungen Nr. 1 und Nr. 2 wurden 2 χ ΚΡ-ΖεΙΙεπ/Ο,ΟΛ ml'Maus intraperitoneal eingeimpft;
für die Prüfung der Verbindung Nr. 3 wurden zum Impfen 1,8 χ 106ZO1W ml/Maus verwendet
Arbeitsweise
Die zu prüfende Verbindung wurde in einer physiologischen Salzlösung gelöst, so daB man eine
Reihe von Lösungen mit vorher festgelegten Konzentrationen erhielt. 0,1 ml jeder Lösung wurden jeder
Maus einmal täglich intraperitoneal verabreicht, wobei mit der Verabreichung 24 Stunden nach dem Einimpfen
der TumorzeUen begonnen wurde und die Verabreichung im Falle der zu prüfenden Verbindungen Nr. 1
und Nr. 2 für drei aufeinanderfolgende Tage und im Falle der Verbindung Nr. 3 für zwei aufeinanderfolgende
Tage fortgesetzt wurde. Die antileukämische Wirkung der geprüften Verbindungen wurde aus dem
Mittel der Oberlebenstage, der prozentualen Erhöhung der Lebensdauer, der Anzahl der nach 60 Tagen noch
lebenden Tiere und dem Volumen der Wasseransammlung in der Bauchhöhle (Aszites) bestimmt Die
prozentuale Erhöhung der Lebensspanne (ILS) wurde wie folgt berechnet:
!00
T: Mittel der Überlebenstage der behandelten Tiere C: Mittel der Überlebenstage der unbehandelten Tiere.
Die Kontrollversuche wurden in der gleichen Weise durchgeführt wie bei den zu prüfenden Verbindungen
Nr. 1 und Nr. 2 oder im Falle der Verbindung Nr. 3, nur mit der Ausnahme, daß 0,1 ml einer physiologischen
Salzlösung an Stelle der Lösung der zu prüfenden Verbindung verabreicht wurden. Die Ergebnisse der
Versuche sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt
Verbindung | Dosis | Mittel der | ILS | Anzahl der | Wassermenge |
Nr. | Uberlebenstage | Überlebenden | |||
mg/kg | (%) | (nach | (ml) behan | ||
60 Tagen) | delt/Kontrolle |
I | 16 |
8 | |
4 | |
2 | |
1 | |
2 | 16 |
8 | |
4 | |
2 1 |
|
Unbehandelt (Kontrolle) |
1 |
3 | 250 |
200 | |
100 | |
50 | |
Unbehandelt
(Kontrolle) |
- |
11,3 42,3 48,3 15,3 13,7
8,7 60,0 46,0 32,3 15,3
10,0
11,5 18,0 15,0 15,0
10,0
323,0
383,0
50,0
37,0
-13,0 500,0 360,0 223,0 53,0
15,0 80,0 50,0 50,0 0/3
2/3
2/3
01?..
0/3
2/3
2/3
01?..
0/3
0/3
3/3
2/3
1/3
0/3
3/3
2/3
1/3
0/3
0/2
0/2
0/2
0/2
0/2
0/2
0/2
0 0 0 0
1,7
0 0 0 0
2,5 4,5
0,6 0.3 0.7 4.6
5.3
Aus den Versuchsergebnissen geht klar hervor, daß die neuen Nitrosoharnstoffverbindungen gemäß vorliegender
Erfindung bereits in sehr niedriger Dosis einen hohen ILS-Wert aufweisen, was im Hinblick auf die
entsprechenden Methylhomologe in keiner Weise zu s erwarten war; die niedrige Dosis läßt die Verbindungen
als für die chemotherapeutische Behandlung von Leukämie und Tumorkrankheiten bei menschen geeignet
erscheinen.
Die Niirosoharnstoffderivate gemäß vorliegender
Erfindung zeichnen sich darüber hinaus durch eine bemerkenswert niedrige Toxizität aus. Die akute
Toxizität der Verbindungen bei intraperitonealer Verabreichung an BDFi-Mäuse konnte wie folgt
festgestellt werden:
gewinnen, indem man eine Verbindung der allgemeinen Formel
LD50
1 -(2-Chloräthyl-1 -ni troso-3-(a-D-ribofuranosyI)-harnstoff
1 (2-ChIoräthyl)-l -nitroso-3-(j9-D-ribofuranosyI)-harnstoff
1 (2-ChIoräthyl)-l -nitroso-3-(j9-D-ribofuranosyI)-harnstoff
34 mg/kg 30 mg/kg
20
Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bilden Arzneimittel, die eine ausreichende Menge einer
Nitrosoharnstoffverbindung der Formel (I) zusammen mit einem pharmazeutisch akzeptablen Streckmittel,
Trägermittel oder Verdünnungsmittel enthalten.
Das Arzneimittel kann in einer an sich bekannten Form vorliegen, die auf die Art der Verabreichung, d. h.
oral oder durch Injektion beim Menschen oder oral, durch Injektion oder intraperitoneal bei Tieren,
abgestimmt ist. Ganz allgemein gesagt, kann das Arzneimittel in Form von Ampullen, Kapseln, Tabletten,
Pulvern, Körnchen u. ä. vorliegen, die je nach dem oral oder durch Injektion verabreicht werden können.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich, wie bereits vorstehend gesagt, in hervorragender Weise
zur Behandlung von Leukämie und Tumorkrankheiten bei Menschen und Tieren. Die Menge, die an
erfindungsgemäßen Nitrosoharnstoffverbindungen dem Patienten verabreicht werden soll, richtet sich nach dem
jeweiligen Krankheitsfall, der Zusammensetzung des Präparates der Art der Anwendung sowie weiteren
Faktoren. Dabei sind außerdem das Alter, das Gewicht, das Geschlecht, die Diät des Patienten sowie weiterhin
die Zeit der Verabreichung, die Art der Verabreichung, das Ausmaß des Stoffwechsels, Drogenkombinationen,
Sensibilisierungserscheinungen und die Schwere der Erkrankung zu berücksichtigen. Die optimalen Bedingungen
für die Verabreichungen wird der Fachmann von Fall zu Fall nach seiner Kenntnis festlegen.
Die neuen Nitrosoharnstoffderivate der Formel (I) gemäß vorliegender Erfindung können in einfacher
Weise durch Nitrosieren der entsprechenden Harnstoffverbindungen in an sich bekannter Weise hergestellt
werden. Nitrosoharnstoffverbindungen der allgemeinen Formel
CH2OH
OH OH
Il
NHCNCH2CH2Cl
NO
60
65 CH1OH
in welcher ^ eine Einfachbindung bedeutet, die in «-
oder ^-Stellung vrr'iegen kann, lassen sich demnach
;■- NHCNHCh2CH2CI
OH OH (II)
in welcher ~ eine Einfachbindung in oc- oder ^-Stellung
bedeutet, mit einem Nitrosierungsmittel behandelt
Als Nitrosierungsmittel eignen sich Alkalimetallnitrite, Stickstofftrioxid, Distickstofftetroxid, Nitrosilchlorid
und andere bekannte Nitrosierungsmittel. Als Alkalimetailnitrit verwendet man vorzugsweise Natrium-
oder Kaliumnitrit Die Nitrosierungsreaktion wird üblicherweise bei einer Ter-.peratur von etwa —10
bis 30° C und vorzugsweise unter sauren Bedingungen, beispielsweise bei einem pH-Wert von etwa 1 bis 3
durchgeführt. Als Reaktionsmedium eignen sich übliche organische Lösungsmittel wie Aceton, Methanol,
Äthylacetat, Äther, Dioxan und Tetrahydrofuran sowie organische Säuren wie Ameisensäure und Essigsäure
und wäßrige Lösungen der genannten organischen Säuren; schließlich auch wäßrige Lösungen von
anorganischen Säuren wie Chlorwasserstoffsäure. Unter den genannten Bedingungen erfordert die Umsetzung
etwa 1 bis 12 Stunden.
Zur Erläuterung wird eine typische Ausführungsform des Verfahrens beschrieben, wobei 1-(2-Chloräthyl)-3-(/?-D-ribofuranosyl)-harnstoff
als Ausgangsmaterial verwendet wird. Die unter den genannten Bedingungen durchgeführte Nitrosierung dieser Ausgangsverbindung
verläuft im allgemeinen unter gleichzeitiger Bildung von l-(2-ChIoräthyl)-l-nitroso-3-(ot-D-ribofuranosyl)-harnstoff
und l-(2-ChIoräthylj-1 -nitroso-3-(/?-D-ribofuranosyl)-harnstoff, möglicherweise,
weil in dem sauren Reaktionssystem eine Anomerbildung eintritt.
Nach Beendigung der Nitrosierungsrsaktion kann die Reaktionsmischung, falls erforderlich, gereinigt werden,
indem man sie mit einem Ionenaustauscherharz behandelt, um die anorganischen Salze zu entfernen. Die
Isolierung der beiden Anomere kann in üblicher Weise erfolgen, beispielsweise mit Hilfe der Säulenchromatographie.
Als Füllmaterial für die Kolonne eignet sich eines mit niedriger Aktivität, beispielsweise ein
aktiviertes Magnesiumsilikat, oder Silikagel. Für die Entwicklung der Kolonne können beliebige Lösungsmittel
verwendet werden, vorausgesetzt, daß dasselbe die Isolierung der gewünschten Produkte ermöglicht.
Als besonders geeignet haben sich Lösungsmittelsysteme erwiesen, bei welchen das erste Lösungsmittel
aus Chloroform, Methylenchlorid, Äthylacetat besteht und als zweites Lösungsmittel Methanol, Äthanol,
Aceton eingesetzt wird, wobei die Verhältnisse in geeigneter Weise zu wählen sind. Die mit dem
Lösungsmittelgemisch entwickelten Fraktionen werden mit Hilfe der Dünnschichtchromatog/aphie geprüft, um
die gewünschten Anteile festzustellen. Alle Fraktionen, die die gewünschte Verbindung enthalten, werden
vereinigt und zur Entfernung der Lösungsmittel destilliert, so daß die gewünschte Verbindung zurückbleibt.
und Isolierung der neuen Nitrosoharnstoffderivate Zur Erleichterung des Verständnisses ist der Reak-
gemäß vorliegender Erfindung sowie die Herstellung tionsweg nachfolgend schematisch dargestellt:
CH2OH/
CU,OH/
- OAc
OH/ OH/
CH2OB/
N1
OH/ OH/
CH1OH/
x ^- NH,
OH/ OH/
CH,OH/. /
OB/ OB/
CH2OH / \
> NIICNHCH,CH2CI
OH OH
CH2OH
OH OH
Il
NIICNCH, CH2CI
NO
In den vorstehenden Formeln bedeutet Ac eine Acetylgruppe und Bz eine Benzoylgruppe.
(1)1 (2-Chloräthyl)-3-(2,3,5-tri-O-benzoyl-0-D-ribofuranosyl)harnstoff
30 g l-O-Acetyl^J.S-tri-O-benzoyl-D-ribofuranosyl
wurden in 800 ml wasserfreiem Äther suspendiert und die Suspension wurde mit 14 ml Acetylchlorid versetzt.
Die Chlorierung wurde durchgeführt, indem man in die Suspension bei O0C Chlorwasserstoff einblies und die
Suspension danach bei -50C 7 Tage stehen ließ. Das Rcskiicns-cir.isch τ.-jrdc dz~.- :r ~:~c ~ek"h!ie
Natriumbicarbonatlösung gegossen; die entstehende Mischung wurde zunächst gerührt und dann abgestellt,
damit sie sich in Schichten trennen konnte. Die Ätherschicht wurde mit einer weiteren Menge Natriumbicarbonat gewaschen, bis der pH-Wert der Waschlösungen einen Wert von 10 erreicht hatte. Danach
wurde mit kaltem Wasser gewaschen, bis der pH-Wert der Waschlösungen neutral war. Die Ätherlösung wurde
über Calciumchlorid getrocknet und eingeengt, wobei man 26 g 2,3,5-Tri-O-benzoyl-D-ribofuranosylchlorid
als farblosen Sirup erhielt
Das so gewonnene Chlorid wurde in 300 ml wasserfreiem Acetonitril gelöst und die Lösung wurde
mit 28 g Natriumazid versetzt Die Mischung wurde 1,5 Stunden zum Rückfluß erhitzt und danach zur
Entfernung von unlöslichem Material filtriert. Das entstandene Filtrat wurde im Vakuum eingeengt, wobei
man 25,5 g 2,3^-Tri-O-benzoyl-D-ribofuranosylazid als
schwach gelb gefärbten Sirup erhielt
Dieser Sirup wurde in 200 ml Äthylacetat gelöst; die Lösung wurde mit 10 ml Raney-Nickel T-4 versetzt Die
Reduktion der Mischung wurde in einer Stunde mit einem Wasserstoffstrom von 3,4 kg/cm2 vorgenommen.
Nach dieser Zeit wurde der Katalysator abfiltriert und das Filtrat wurde nach Zugabe von 3,6 ml 2-ChloräthyI-
Ui isocyanat bei Raumtemperatur über Nacht stehen
gelassen. Anschließend wurde das Reaktionsgemisch eingeengt, wobei man einen farblosen Sirup erhielt, der
aus Isopropyläther zur Kristallisation gebracht wurde. Man erhielt auf diese Weise 12,6 g l-(2-Chlor-
r> äthyl)-3-(23,5-tri-C)-benzoyl-/?-D-ribofuranosyl)-harnstoff in kristalliner Form.
Ausbeute 37%. F.: 167-168°C, (λ) ,V: -36° (c 1,0:
Chloroform)
4,i IR-Spektrum: 1730 (OCOPh), 1640 (CO), 1590 cm1
(NH)
Gewichtsanalyse für CwH2ZCIN2O8:
Gefunden:
C 61,61; H 4,82; Cl 6,43; N 4,76%;
berechnet:
C 61,43; H 430; Cl 6,25; N 4,94%.
(2) 1 -(2-Chloräthyl)-3-(/?-D-ribofuranosyl)-harnstoff
3,0 g der Kristalle von l-(2-Chloräthyl)-3-(2T3,5-tri-O-benzoyl-/?-D-ribofuranosyl)-harnstoff, die gemäL vorstehender Verfahrensstufe (1) erhalten worden waren,
wurden mv 100 ml Methanol gelöst; die zunächst
entstandendSuspension wurde mit 8 ml 0,2 η methanolischer Lösung von Natriummethoxid versetzt Um die
vollständige Lösung der Kristalle in dem Methanol zu erreichen, wurde die Mischung bei Raumtemperatur 10
Minuten gerührt Die entstandene Lösung wurde unter
bo Kühlung 7 Tage gelagert und dann mit 2 ml eines stark
sauren Kationen-Austauscherharzes behandelt um die Natriumionen zu entfernen. Das Kationen-Austauscherharz wurde abfiltriert und das Filtrat wurde im Vakuum
eingeengt Der verbleibende Rückstand wurde in 100 ml
b5 Wasser gelöst und dreimal mit je 50 ml Äthyläther
gewaschen. Die wäßrige Schicht wurde im Vakuum eingeengt und der Rückstand wurde aus Methanoi zur
Kristallisation gebracht Man erhielt auf diese Weise
1,06 R l-(2-Chloräthyl)-3-(^-D-ribofuranosyl>harnstoff
in kristalliner Form.
Wasser)
Gewichtsanalyse für CaHiiCIN^:
Gefunden:
C 37,77; H 5,82; Cl 14,01; N 1032%;
berechnet:
C 37,73; H 5,94; Cl 13,92; N 11,00%.
(3) l-(2-Chloräthyl)-1-nitroso-
3-(«-D-ribofuranosyl)-harnstoff und
l-(2-Chloräthyl)-l-nitroso-3-(/? -D-ribofuranosyl)-
harnstoff
500 mg 1-(2-Chloräthyl)-3-(ß-Dribofuranosyl)harnstoff, welches in der vorstehenden Stufe (2) erhalten
worden war, wurden in 4 ml Ameisensäure gelöst. Die entstandene Lösung wurde nach Zugabe von 250 mg,
entsprechend 1,7 Moläquivalent, Natriumnitrit bei 0°C 2 Stunden gerührt.
Bei der Dünnschichtchromatographie des Reaktionsproduktes an Silikagel unter Verwendung von Chloroform-Methanol (Volumenverhältnis 7 : 3) als Laufmittel
ergaben sich Flecken bei R( 0,44 und 0,51-
Das Reaktionsprodukt wurde mit 4 ml eines stark sauicn Kationen-Austauscherharzes behandelt und
anschließend im Vakuum eingeengt, wobei man einen gelben Sirup erhielt. Dieser Sirup wurde über eine
Kolonne mit Silikagel chromatographiert (die Kolonne enthielt 50 g des Handelsproduktes »Wako gel C-300«).
Als Laufmittel wurde Chloroform-Methanol (Volumenverhältnis 20:1) verwendet. Die eluierten Fraktionen
wurden mit Hilfe der Dünnschichtchromatographie analysiert und die Fraktionen, die bei Ri 0,44 einen Fleck
zeigten, wurden vereinigt und im Vakuum eingeengt. Der verbleibende Rückstand wurde aus Methanol- Ä ihvlälhnr iirnlrrictallici*»!-! *ι/λΚα| ***?.η Ι^ΛιηΟ
l-(2-Chloräthyl)-l-nitroso-3-(/'i-D-ribofuranosyl)-harnstoff in kristalliner Form erhie't.
Ausbeute 24%. F.: 99C C («) ;, : - 27,2° (c0,5, Pyridin)
Gewichtsanalyse für CsHιiCIN A,:
Gefunden:
C 33,97; H 5,05; Cl 12,72; N 14,44%;
berechnet:
C 33,87; H 4,97; Cl 12,50; N 14,81%.
IR-Spektrum: 1720 (CO), 1540 (NH), 1505 cm '
(N-NO)
NMR-Spektrum (60 MHz, Pyridin-d,):
(5 9,81 (d, 1 H; I = 9 Hz, NH), 3,56(1,2 H; J = 6,5 Hz1N-CH2CH2CI)
<5 6,33(d, I H;| = 9,5Hz,H-1)
in entsprechender Weise wurden üie voi'i der
Kolonne eluierten Fraktionen vereinigt, die einen Fleck bei Rr 0,51 bei der Dünnschichtchromatographie gezeigt
hatten. Auch diese wurden im Vakuum eingeengt. Man erhielt auf diese Weise einen Rückstand, der aus
Methanol-Äther umkristallisiert wurde und dabei 290 mg l-(2-Chloräthyl)-l-nitroso-3-(«-D-ribofuranosyl)-harnstoff in kristalliner Form ergab.
Ausbeute 54%. F.: 69-71°C (α) : +47,2° (c 0,62.
Methanol)
Gewichtsanalyse fürCnHnCINiOi,:
Gefunden:
C 33,60; H 4,89; Cl 12,76; N 14,88%; berechnet:
C33.87; H 4,97; Cl 12,50; N 14,81%.
<5 9,87 (d, 1 H; ] = 8,5 Hz, NH)
6,25(dd, 1 H;Jnm = 8,5Hz,Ju = 4Hz,
Hl);
3,60(t. 2 H; I = 6,5 Hz, N-CH2CH2CI
AWl μ·Ι., = 1Η7 H-H
Claims (1)
- Patentansprüche: 1. l^-ChloräthylJ-l-nitroso-S-iD-ribofuranosylJ-harnstoffederallgemeinen Formel ICH2OH / \OH OHIlNHCNCH2CH2Cl NO
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GB (1) | GB2007229B (de) |
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