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Fernmeldesystem
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Gegenstand der Erfindung ist ein Fernmeldesystem, das insbesondere
für betriebsinterne Nachrichtenübermittlung, beispielsweise für Elektrizitätsversorgungsunternehmen
mit unterschiedlichen Anschlüssen (z.B. Fernsprech- und Fernschreibeinzelanschlüsse,
Nebenstellenanlagen, Verbindungsleitungen zwischen Vermittlungsanlagen) sowie mit
unterschiedlichen Signalübertragungsarten (z.B. Telefonie über Sprechadern oder
Funk, Trägerfrequenztelefonie, Gleich- und Wechselstromtelegraphie), geeignet ist
und das Vermittlungsanlagen aufweist, die mit den ankommend und abgehend belegbaren
Anschlüssen zugeordneten und zyklisch abfragbaren Anschalteeinheiten und diesen
zuteilbaren Verbindungsregistern,weiters mit einer Speicher-und Steuereinheiten
enthaltenden zentralen Einrichtung, an die die Anschalteeinheiten und die Verbindungsregister
über mehradrige Busleitungen angeschlossen sind, sowie mit einem zentral einstellbaren
Durchsdhaltenetzwerk versehen sind.
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Die in großen Betrieben, z.B. Elektrizitätsversorgungsunternehmen
intern zu vermittelnden Nachrichten sind nicht nur zwischen ganz verschieden funktionierenden
Sende- und Empfangs stellen, wie Fernsprech- und Fernschreibteilnehmerstellen, zu
übertragen sondern auch an verschiedene Signalübertragungsarten gebunden, wie Telefonie
über Sprechadern, Trägerfrequenztelefonie, Gleich-oder Wechselstromeelegraphie,
z.B. für die FernUbertragung von Meßwerten und auch Industrie-Kabelfernsehen.
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Bisher war für jedes dieser NachrichtenUbertragungssysteme auch ein
eigenes Vermittlungs system erforderlich, was in Betrieben mit verschiedenen Nachrichtendbertragungssystemen
einen erheblichen nachrichtentechnischen Aufwand bedeutet.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein insbesondere für
betriebsinterne tXachrichtenUbermitblung dienendes Fernmeldesystem zu schaffen,
das eine Vermittlung zwischen Fernmelde-Endgeräten der verschiedensten Arten und
der verschiedensten Nachrichtenübertragungsarten ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wlrd dies dadurch erzielt daß für alle Anschlüsse
einer Vermittlungsanlage in gleicher Weise an deren zentrale Einrichtung mittels
einer Aufrufeinrichtung anschließbare Anschalteeinheiten vorgesehen sind, die einerseits
sowohl zur Darstellung der charakteristischen Schaltzustände des Jeweiligen Anschlusses
in Form von der zentralen Einrichtung zugeführten Binärsignalen als auch zur Umwandlung
der vom in ankommender Richtung belegten Anschluß empfangenen Wahlinformationen
in für die Verarbeitung durch die zentrale Sinrichtung bestimmte, binär codierte
Parallelinformationen dienen und anderseits sowohl zur Bildung von Kennungssignalen
(z.B.
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Wählaufforderungszeichen oder Bsetztzeichen) für den
zugeordneten
Anschluß aus Binärsignalen der zentralen Einrichtung als auch allenfalls zur Umwandlung
von aus der zentralen Einrichtung gewonnenen binär codierten Parallelinformationen
in Wahlinformationen für den in abgehender Richtung belegten Anschluß dienen und
daß zusätzlich zu den Einrichtungen zur Gewinnung (Nummernbewertungsschaltung) und
Speicherung (Verbindungsdatenspeicher) der für die Einstellung des Durchschaltenetzwerkes
(Koppelfeld) erforderlichen Daten ein die Art der Verarbeitung bestimmender Kennzeichenspeicher,
enthaltend die Daten über die Art (z.B. Fernsprech- oder Fernschreibanschluß) der
einzelnen Anschlüsse, vorgesehen ist.
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Eine nach übersichtlichen und leicht überprüfbaren Funktionsgruppen
unterteilte Vermittlungsanlage des erfindungsgemäßen Fernmeldesystems ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufrufeinrichtung einen von einem zentralen Taktgeber gesteuerten
Aufrufdecoder für den zyklischen Aufruf der Verbindungsregister und einen zweiten,
mit dem ersten synchronisierten Aufrufdecoder für den zyklischen Aufruf der Anschalteeinheiten
aufweist, wobei während des Aufrufes jeweils eines freien Verbindungsregisters sämtliche
Anschalteeinheiten der Reihe nach zum Abfragen aufrufbar sind und daß ein durch
die im Aufrufdecoder für Verbindungsregister gebildete Verbindungsregisteradresse
ansteuerbarer Verbindungsdatenspeicher in einem ersten Speicherbereich die vom (zweiten)
Aufrufdecoder für Anschalteeinheiten gebildete Adresse der einen Verbindungswunsch
signalisierenden Anschalteeinheit für die Dauer der Verbindung aufnimmt und daß
jedes Verbindungsregister einen Wahldatenspeicher zum ziffernweisen Aufnehmen der
einlaufenden Wählinformation besitzt und daß die zentrale Einrichtung eine an die
Verbindungsregister anschaltbare Nummernbewertungsschaltung enthält, die auf Grund
vorgegebener Zuordnungskriterien durch eine Bewer-
tung der einlaufenden
Wählinformation nach Ziffern und Ziffernkombinationen eine abgehende Anschalteeinheit
ermittelt, deren Adresse in einem zweiten Speicherbereich des Verbindungsdatenspeichers
unter gleichzeitiger Belegung der betreffenden Anschalteeinheit eintragbar ist und
daß in Abhängigkeit von der Eintragung der Adressen jener Anschalteeinheiten, deren
Anschlüsse miteinander zu verbinden sind, in den Verbindungsdatenspeicher der zugehörige
Koppelpunkt des Durchschaltenetzwerkes (Koppelfeld) ansteuerbar ist.
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Eine flexible Wahldatenauswertung ermöglichen Verbindungsregister,
die dadurch gekennzeichnet sind, daß zur ziffernweisen Ein- bzw. Ausspeicherung
in bzw. aus dem Wahldatenspeicher eines Verbindungsregisters Je ein Empfangs- und
ein Sendezähler vorgesehen sind, die programmgesteuert fortschaltbar und abwechselnd
an die Adreßeingänge des Wahldatenspeichers anschaltbar sind, wobei deren Stand
sowohl als Adresse für den Ein- bzw. Ausspeichervorgang dient als auch einer Vergleichsschaltung
zur Verfügung steht und daß bei Anschaltung des Empfangs zählers an die Adreßeingänge
des Wahldatenspeichers dieser zur Übernahme Jeweils einer Ziffer der Wählinformation
mit einer zugeordneten, ankommend belegten Anschalteeinheit über ein erstes Datenleitungsbündel
verbunden ist und bei Anschaltung des Sendezählers an die Adreßeingänge des Wahldatenspeichers
dieser zur Aussendung Jeweils einer Ziffer an die Nummernbewertungsschaltung sowie
allenfalls an die abgehend belegte Anschalteeinheit über ein zweites Datenleitungsbündel
anschließbar ist.
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Eine rasche Auswertung der Wahldaten sowie ein reduzierter Bedarf
an Adreßspeichern wird gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung dadurch erzielt,
daß die Nummernbewertungsschaltung den Stellenwerten der Wählzahl zuge-
ordnete
Ziffernspeicher besitzt und daß durch die in den Ziffernspeichern gespeicherten
Ziffern bzw. Ziffernkombinationen unmittelbar nach ihrer Aufnahme entsprechend ihrem
Stellenwert in der Wahlinformation Adreßspeicher ansteuerbar sind, von denen der
erste Adreßspeicher die Adressen der den Fernverbindungen zugeordneten Anschalteeinheiten
und der zweite Adreßspeicher die Adressen der den Ortsverbindungen zugeordneten
Anschalteeinheiten enthält und daß weiters eine Umschaltevorrichtung vorgesehen
ist, die durch eine Kennung einschaltbar ist, die in der durch die der eigenen Vermittlungsanlage
zugeordneten Ziffer der Wählinformation ansteuerbaren Zeile des ersten Adreßspeichers
enthalten ist.
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Eine übersichtlich und einfach aufgebaute Umweglenkung ist dadurch
gekennzeichnet, daß eine der Auswahl einer die gewEnscht werbindung über Umwege
herstellenden Anschalteeinheit bei Unbelegbarkeit der von der Nummernbewertungsschaltung
für den direkten Verbindungsweg ermittelten Anschalteeinheit dienende Einrichtung
vorgesehen ist, die einen oder nacheinander mehrere Adreßspeicher für Umwege einschaltet,
deren Zeilen den für den direkten Verbindungsweg vorgesehenen Anschalteeinheiten
zugeordnet sind und in deren Spalten der Reihe nach durch einen Umwegzähler aufrufbare
Umwegadressen eingetragen sind.
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Ein der Erkennung verbotener Verbindungen dienender Datenspeicher
enthält eine programmierbare Speichermatrix, in der Jeder Anschalteeinheit Je eine
Zeile und Je eine Spalte zugeordnet ilt, wobei an ein der tibertragung der Adressen
der ankommend belegten Anschalteeinheiten dienendes Datenleitungsbündel ein Decoder
angeschlossen ist, der an die der Jeweiligen Adresse zugeordnete Zeile ein Markierpotential
anlegt und wobei weiters an ein der Übertragung der Adressen der abgehend zu belegenden
Anschalteeinheit
dienendes Datenleitungsbündel ein Datenselektor
angeschlossen ist, dessen Abfrageeingänge den Spalten zugeordnet sind, und der der
allfälligen selektiven Durchschaltung des Markierpotentials dient.
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Geringen Speicherbedarf und raschen Zugriff gewährleistet eine der
Rufnummernsonderbewertung dienende Einrichtung, die an die Datenleitungsbündel für
die Adressen der ankommend belegten und abgehend zu belegenden Anschalteeinheiten
sowie an das Datenleitungsbündel für den Fernverbindungen zugeordneten Binärzahlen
angeschlossene Speichermatrizen aufweist, wobei an die Datenleitungsbündel mit den
Adressen der kommend belegten und abgehend zu belegenden Anschalteeinheiten Auswahlschaltungen
für den betreffenden Anschalteeinheiten einzelne oder gruppenweise zugeordnete Speichermatrizen
angeschlossen sind und.
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wobei das Datenleitungsbündel der den Fernverbindungen zugeordneten
Binärzahlen in Je zwei Teilleitungsbündel unterteilt, mit Je einem ersten Teilleitungsbündel
an den Eingang eines eine Zeile der ausgewählten Speicher matrix mit einem Markierpotential
versehenden Decoders und dem zweiten Teilleitungsbündel an den Eingang eines einer
allfälligen Auswertung des Markierpotentials dienenden Datenselektors angeschlossen
sind.
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Ein gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung auf handbetätigte Taktgabe
umschaltbarer Taktgeber ermöglicht eine schrittweise fortschreitende Kontrolle des
Programmablaufes.
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Eine erfindungsgemäß ausgebildete Vermittlungsanlage ist in Fig. 1
im Übersichtsschaltbild dargestellt. Fig. 2 zeigt detailliert den Aufbau einer Aufrufeinrichtung
und Fig. 3 den Aufbau eines der Verbindungsregister. Fig. 4 dient der Erläuterung
der Nummernbewertung. Der prinzipielle Aufbau der Anschalteeinheiten ist in Fig.
5 dargestellt.
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Die in Fig. 1 gezeigte Vermittlungsanlage ist beispielsweise für die
Herstellung von Vierdrahtverbindungen zwischen 32 Anschlüssen AS1 ... AS32 ausgelegt,
die wie bereits ausgeführt, beliebige Fernmeldeendgeräte oder auch andere Vermittlungsanlagen
sein können. Zur leitenden Durchschaltung der Vierdrahtverbindungen dient ein Vierdrahtkoppelfeld
KF.
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Jedem der 32 Anschlüsse AS1 ... AS32 ist je eine Anschalteeinheit
AE1 ... AE32 zugeordnet, deren jede mit allen Schaltelementen für die Durchführung
der Vermittlungsschaltvorgänge des betreffenden Anschlusses ausgestattet ist. Innerhalb
der Vermittlungsanlage weisen jedoch alle Anschalteeinheiten AE1 ... AE32 die gleiche
Schaltungsstruktur auf.
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Zur Verbindung der Anschlüsse je zweier Anschalteeinheiten AE1 ...
AE32 dienen 16 mit VR1 ... VR16 bezeichnete Verbindungsregister, die somit auf Grund
ihrer Anzahl die Voraussetzung dafür liefern, daß maximal 16 ankommend belegte Anschlüsse
gleichzeitig mit 16 abgehend belegten Anschlüssen verbunden werden können. Die Zuordnung
eines Verbindungsregisters VR1 ... zu den beiden Anschalteeinheiten AE1 ..., die
zu den Jeweils untereinander zu verbindenden Anschlüssen AS1 ... gehören, bleibt
Jeweils während der Dauer dieser Verbindung bestehen und wird erst nach Lösen dieser
Verbindung (z.B. nach Gesprächsende) aufgehoben.
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Dem Aufbau einer solchen Verbindung dient eine mit AFR bezeichnete
taktgesteuerte Aufrufeinrichtung, die einerseits dem zyklischen Aufruf aller Verbindungsregister
VR1 ... VR16 und während des Aufrufes eines unbelegten Verbindungsregisters dem
zyklischen Aufruf aller Anschalteeinheiten AE1 ... AE32 dient. Demgemäß steht die
Ab-
tastfrequenz der Verbindungsregister VR1 ... VR16 zur Abtastfrequenz
der Anschalteeinheiten AE1 ... AE32 im Verhältnis 1 : 32. Vorzugsweise beträgt die
Abtastfrequenz der Verbindungsregister 160 Hz und die Abtastfrequenz der Anschalteeinheiten
5120 Hz. Der Aufruf der einzelnen Verbindungsregister VR1 ... VR16 sowie Anschalteeinheiten
AE1 ... AE32 erfolgt mit Hilfe zugeordneter Aufrufleitungen ALV1 ... ALV16 bzw.
ALA1 .. ALA32. Der Aufruf kommt dadurch zustande, daß die zur Jeweils aufgerufenen
Einheit führende Aufrufleitung von der Aufrufeinrichtung AFR ein Aufrufpotential
erhält.
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Wird im Zuge eines Abtastzyklus für Anschalteeinheiten festgestellt,
daß seitens eines Anschlusses ein Verbindungswunsch vorliegt, so wird die Adresse
AEK (= Adresse der ankommend belegten Anschalteeinheit) der zu diesem Anschluß gehörenden
Anschalteeinheit AE1 oder AE2 ...
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oder AE32 in einem dem während dieses Abtastzyklus aufgerufenen Verbindungsregister
VR1 ... zugeordneten Speicherplatz gespeichert. Die Abtastung der Anschalteeinheiten
AE1 ... AE32 findet nur während des Aufrufes eines freien Verbindungsregisters VR1
... statt. Wenn hingegen ein Verbindungsregister VR1 ... bereits durch eine Anschalteeinheit
AE1 ... belegt worden ist, unterbleibt die Abtastung der Anschalteeinheiten. Während
der Zeitspanne seines Aufrufes löst das Verbindungsregister VR1 die für den Aufbau
der Verbindung Jener Anschalteeinheit AE1 ..., die ihm gerade zugeteilt ist, erforderlichen
Schaltvorgänge aus. Der Aufruf der Verbindungsregister VR1 ... VR16 erfolgt hingegen
ununterbrochen in ständig wiederkehrender Folge. Die Abtastrhythmen werden durch
einen Taktgeber TG gesteuert.
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Mit AEKL, VRL und AEGL sind 5- bzw. 4-Bit-Datenleitungsbündel bezeichnet,
die Jeweils während der Aufrufzeit
eines Verbindungsregisters VR1
... die Adresse AEK der ankommend belegten Anschalteeinheit1 ferner die Adresse
VR des dieser Jeweils zugeordneten Verbindungsregisters und schließlich die Adresse
AEG der abgehend zu belegenden Anschalteeinheit, die im Zuge des Vermittlungsvorganges
erst noch zu ermitteln ist, durch das jeweils angelegte Bitmuster abbilden.
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Zur Ermittelung der Adresse AEG der abgehend zu belegenden Anschalteeinheit
dient in erster Linie eine Nummernbewertungsschaltung NBW, die dies auf Grund der
über die ankommend belegte Anschalteeinheit eingelangten Wahlinformation entweder
allein oder im Zusammenwirken mit einer Umweglenkung durchführt. Die Auswahl der
abgehend zu belegenden Anschalteeinheit AEG trifft die Nummernbewertungsschaltung
NBW auf Grund der einlaufenden, nach Hundertern, Zehnern und Einern bewerteten Wahlziffern,
wozu in Fig. 1 entsprechend bezeichnete Speichereinheiten H, Z und E angedeutet
sind, sowie auf Grund fest eingespeicherter Daten darüber, ob die anzuwählende Anschalteeinheit
AE1 ... bereits nach Vorliegen der ersten oder erst nach Vorliegen der ersten und
zweiten oder erst nach Vorliegen von drei Wahlziffern festgelegt werden kann. Die
Adresse AEG der solcherart ermittelten Anschalteeinheit AE1 ... liegt solange an
dem Datenleitungsbündel AEGL bis feststeht, daß sie belegbar ist. Ist dies nicht
möglich, dann wird diese Adresse AEG in einem Zwischenspeicher ZS gespeichert und
die Umweglenkung eingeleitet. Die Umweglenkung tritt in Aktion, sobald erkannt ist,
daß die von der Nummernbewertungsschaltung NBW ausgewählte Anschalte einheit nicht
belegbar ist und ermittelt eine ersatzweise belegbare Anschalteeinheit mit Hilfe
eines Umwegzählers UZ, der der Reihe nach drei oder allenfalls auch mehr Umwegspeicher
1.U, 2.U oder n.U aufruft, die dann die Adresse der Ersatz-Anschalteeinheit liefern.
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Die Adresse AEG der endgültig ermittelten, freien Anschalte einheit
wird sodann auf das Datenleitungsbündel AEGL binärcodiert gegeben. Im Fall, daß
keine freie Anschalteeinheit ermittelt werden kann, über die der gewünschte Anschluß
erreichbar ist, wird dem anrufenden Anschluß über dessen zugehörige Anschalteeinheit
das Besetztzeichen gegeben.
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Eine besondere Form der Umweglenkung stellt ein Nachtschaltungs-Umweg
dar. Auf nicht näher dargestellte Weise kann ein Teilnehmer durch Wahl einer Kennzahl
für seinen Apparat einen bestimmten Umweg programmieren. Alle kommenden Gespräche
werden dann auf diesen anderen Apparat umgelenkt. Dieser Vorgang wird dadurch eingeleitet,
daß der die Kennzahl wählende Teilnehmer durch Simulation eines Besetztzustandes
als "nachtbelegt" gekennzeichnet wird. Hierdurch wird bei Anwahl dieses Teilnehmers
auf Jeden Fall in analoger Weise die Suche nach einem Umweg eingeleitet, wozu ein
eigener Umwegspeicher NSU vorgesehen ist, dem die Daten über die nachtbelegte Teilnehmerstelle
sowie über die ersatzweise zu belegende Teilnehmerstelle mittels einer Einspeichervorrichtung
eingegeben werden.
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Mit VSP ist ein Verbindungsdatenspeicher bezeichnete der je einen
Speicher AEK-SP für die Adressen der ankommend belegten Anschalteeinheiten und Je
einen Speicher AEG-SP für die Adressen der abgehend belegten Anschalteeinheiten
in Zuordnung zur Adresse VR-AD Jenes Verbindungsregisters, das Jeweils die Verbindung
zwischen diesen beiden Anschalteeinheiten besorgt, enthält. Der Verbindungsdatenspeicher
VSP enthält weiters einen Speicher VV für verbotene Verbindungen, der auf Grund
der AEK- und AEG-Adressen prüft, ob die Verbindung der ankommend belegten mit der
ausgewählten Anschalteeinheit überhaupt zulässig ist.
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Damit soll verhindert werden, daß beispielsweise eine Fernschreibmaschine
mit einem Fernsprechapparat verbunden wird.
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Sobald feststeht, daß einer Durchschaltung des ankommend belegten
Anschlusses zu dem Anschluß, der der ermittelten abgehend zu belegenden Anschalteeinheit
(mit der Adresse AEG) zugeteilt ist, nichts im Wege steht, wird eine Koppelfeldsteuerung
EFS aktiviert, die die Durchschaltung der Informationswege, z.B. Sprechadern besorgt.
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Eine für die Grundfunktion der erfindungsgemäßen Vermittlungsanlage
nicht unbedingt erforderliche Sonderbewertungseinrichtung SOB ist ebenfalls an die
Datenbusleitungen für die Adressen AEK und AEG der miteinander zu verbindenden Anschalteeinheiten
sowie über ein Datenleitungsbündel LB3 an die Nummernbewertungsschaltung NBW angeschlossen.
Mit Hilfe der Sonderbewertungseinheit SOB lassen sich Sonderfunktionen, wie Rufnummernsonderbewertungen
in Abhängigkeit von der ankommend oder abgehend belegten Anschalteeinheit durchführen.
Auch für spezielle Vermittlungsfunktionen, die von einer Teilnehmerstelle aus besorgt
werden sollen, ist eine solche Sonderbewertung erforderlich.
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Der Einleitung und Koordinierung aller beschriebenen Schaltvorgänge
dient eine als Prozessor PRO bezeichnete zentrale Einrichtung, die im wesentlichen
einen als Programmspeicher fungierenden Festwertspeicher FWS enthält, der durch
einen vom Taktgeber TG beaufschlagten Zähler ZÄ schrittweise angesteuert wird. Zusammen
mit einem Merkspeicher MKS für die jeweils vorliegenden, sich aus Abfragen ergebenden
Daten beaufschlagt der Festwertspeicher FWS eine Befehls- und Meldeeinheit BME,
von der aus die einzelnen Schaltelemente der ganzen Vermittlungsan-
lage
einzeln zwecks Befehlsübermittlung oder Meldungsabfrage über ein Bündel von Steuer-Befehls-
und Meldeleitungen angesteuert werden. Da für den Prozessor PRO die Informationen,
von welchem kommenden zu welchem gehenden Anschluß AS1 ... die Verbindung hergestellt
werden soll, entscheidend für die von ihm zu setzenden Maßnahmen sind, ist in der
Aufrufeinrichtung AFR ein Kennzeichenspeicher KZ vorgesehen, der die Daten über
die Art (z.B. Fernsprech- oder Fernschreibanschluß) der einzelnen Anschlüsse AS1
... enthält.
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Zum Verständnis der Gesamtfunktion der Vermittlungsanlage ist noch
zu ergänzen, daß die von den Anschlüssen AS1 AS32 ausgehenden Wahlinformationen,
z.B. Wahlimpulsserien oder Wahl-Tonfrequenzen in den zugeteilten Anschalteeinheiten
AE1 ... in 4-Bit-Parallelinformationen umgesetzt werden und über ein 4-Bit-Datenleitungsbundel
WIE (kommende Wahlinformation) dem Jeweils zur Verfügung stehenden Verbindungsregister
VR1 ... übertragen werden. Im Verbindungsregister VR1 ... werden die von der Jeweils
zugeordneten Anschalteeinheit AE1 ... gelieferten Wahlinformationen der Reihe nach
in einem Wahldatenspeicher gespeichert. Die zum Ermitteln der abgehend zu belegenden
Anschalteeinheit AEG erforderlichen Daten werden sodann vom Wahldatenspeicher abgefragt
und in die Nummern bewertungsschaltung NBW übertragen. Soferne der angewählte Anschluß
schon ein Endgerät ist, bedarf es nach Durchschaltung des Koppelpunktes keiner weiteren
Wahldatenübertragung. Wenn jedoch der angewählte Anschluß eine Leitung zu einer
weiteren Vermittlungsstation ist, über die weitere Wahldaten zu übertragen sind,
dann werden die im Wahldatenspeicher des betreffenden Verbindungsregisters VR1 ...
gespeicherten restlichen Wahlinformationen an die dem angewählten Anschluß zugeteilte
Anschalteeinheit AE1 ... über ein weiteres 4-Bit-Daten-
leitungsbündel
WIG (gehende Wahlinformation) übertragen und in dieser Anschalteeinheit in die entsprechende,
dem betreffenden Anschluß angepaßte Wahlinformation, z.B.
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Wahlimpulsserien umgesetzt.
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Im folgenden ist der Aufbau einzelner Baueinheiten der Vermittlungsanlage
detailliert beschrieben: Fig. 2 zeigt die Schaltung der Aufrufeinrichtung AFR, die
im einzelnen einen an den Taktgeber TG über einen Untersetzer US angeschlossenen
Zähler AE-ZÄ für Anschalteeinheiten, ferner einen an einen Impulsausgang des letzteren
angeschlossenen Zählers VR-ZÄ für Verbindungsregister, sowie einen Aufrufdecoder
AE-DEL für Anschalteeinheiten und einen Aufrufdecoder VR-DEC für Verbindungsregister
enthält. Der Zähler AE-ZÄ erhöht mit Jedem Impuls des Untersetzers US seinen Zählerstand
periodisch um eins von 0 bis 31 und liefert das Zählergebnis binär codiert an ein
aus fünf Einzelleitungen bestehendes Datenleitungsbündel LB1, das demgemäß zur Darstellung
von 25 = 32 Binärzahlen geeignet ist. Zum Ende Jeder Zählperiode liefert der Zähler
AE-ZÄ einen Impuls an seinem Impulsausgang, durch den der Zähler VR-ZÄ jeweils um
eins von O bis 15 weitergesdialtet wird, dessen Zählergebnis in binär codierten
Zahlen an das aus vier Leitungen bestehende Datenleitungsbündel VRL. An das Datenleitungsbündel
LB1 ist der Aufrufdecoder AE-DEC mit seinen Binäreingängen angeschlossen und liefert
Je nach dem Stand der am Datenleitungsbündel LB1 abgebildeten Binärzahl an je einem
dieser Binärzahl zugeordneten Ausgang ein Aufrufpotential. Die Aufrufpotentiale
werden über die Aufrufleitungen ALAl ... ALA32 den gleichsinnig bezifferten Anschalteeinheiten
AE1 ... AE32 zugeführt.-Der besseren Übersichtlichkeit wegen ist die Bezifferung
der Aufrufleitungen um eins höher als die zugeordnete Binärzahl gewählt.
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In analoger Weise ruft der Aufrufdecoder VR-DEC für Verbindungsregister,
der mit seinen Binäreingängen an das vom Zähler VR-ZÄ mit periodisch wiederkehrenden
Binärzahlenfolgen beaufschlagte Datenleitungsbündel VRL geschaltet ist, in periodischer
Aufeinanderfolge die Verbindungsregister VR1 ... VR16 auf, indem es an jeweils einen
seiner 16 Ausgänge Aufrufpotential anlegt, das mittels der zugehörigen Aufrufleitung
ALV1 ... ALU16 dem zugehörigen Verbindungsregister YR1 ... VR16 zugeführt wird.
Das Datenleitungsbündel VRL ist weitergeführt in den Verbindungsdatenspeicher VSP,
in welchem ein Speicherplatz mit der Adresse des aufgerufenen Verbindungsregisters
markiert wird. Dieser Speicherplatz stellt, wie schon erwähnt, die Zuordnung zwischen
der Adresse AEK der ankommend belegten Anschalteeinheit und der Adresse AEG der
abgehend belegten Anschalteeinheit her.
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An das Datenleitungsbündel LB1 ist weiters der Kennzeichenspeicher
KZ mit einem 5-Bit-Binäreingang angeschlossen. In diesem wird ein der binärcodiert
in das Datenleitungsbündel LBI eingeschriebenen Adresse der jeweils aufgerufenen
Anschalteeinheit zugeordneter Speicherplatz belegt, der die speziellen Daten über
den der betreffenden Anschalteeinheit zugeteilten Anschluß enthält. Diese Daten
werden einem über Codierleitungen CDL des Prozessors PRO einstellbaren Datenselektor
DSL zugeführt und während der Dauer einer vom Prozessor PRO Über eine Befehlsleitung
B1 gegebenen Aufrufes über eine Meldeleitung ML1 vom Prozessor PRO abgefragt.
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Das vom Zähler AE-ZÄ gelieferte Ausgangssignal, das die Binär-Adresse
AEK der ankommend belegten Anschalteeinheit abbildet, wird mittels einer Gruppe
G1 von Gattern bei Vorliegen eines über die Befehlsleitung B2 des Prozessors
PRO
gegebenen Aufrufes an das Datenleitungsbündel AEKL geschaltet und steht dort den
angeschlossenen Einrichtungen zur Verfügung und wird nach Zuordnung eines Verbindungsregisters
im Verbindungsdatenspeicher VSP gespeichert-.
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Wenn einmal die Gesprächsverbindung aufgebaut ist, wird im Zyklus
der Abfrage der Verbindungsregister VR1 ...
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immer wieder sowohl die ankommend als auch die abgehend belegte Anschalteeinheit
AE1 ... mit den Adressen AEK bzw. AEG abgefragt, ob die Verbindung noch aufrecht
ist.
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Hierzu wird aus dem Verbindungsdatenspeicher VSP mittels eines Multiplexers
MX1, veranlaßt durch diesbezügliche Befehle des Prozessors PRO, die über Befehlsleitungen
B3 bzw. B4 gegeben werden, entweder die am Datenleitungsbündel AEKL stehende Adresse
AEK oder die am Datenleitungsbündel AEGL stehende Adresse AEG an das Datenleitungsbündel
LB1 angeschaltet. Dadurch erhält der Anrufdecoder AE-DEC an seinen Binäreingängen
die Adresse AEK oder AEG jener Anschalteeinheit, die jeweils mittels der zugehörigen
Aufrufleitung ALA1 ... aufzurufen ist. Dies ist dadurch ermöglicht, daß bei belegtem
Verbindungsregister die zyklische Abtastung aller Anschalteeinheiten durch Abtrennung
der Ausgänge des ZählersAE-ZÄ für Anschalteeinheiten vom Datenleitungsbündel LB1
unterbleibt.
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Fig. 3 zeigt das Prinzipschaltbild eines der Verbindungsregister VR1
... VR16. Außer der beschriebenen Zuordnung der Anschalteeinheiten für den ankommend
und abgehend belegten Anschluß ist die wesentlichste Aufgabe eines Verbindungsregisters
die Speicherung der von dem ankommend belegten Anschluß gegebenen und von der zugeordneten
Anschalteeinheit in 4-Bit-Parallelinformationen umgesetzten Wählinformationen sowie
die Weitergabe der für den internen Verbindungsaufbau erforderlichen Wählinformationen
an
die Nummernbewertung NBW. In dem Fall, daß der angewählte Anschluß
kein Endgerät ist, müssen überdies die Wählinformationen an die abgehend belegte
Anschalteeinheit weitergegebenen werden, die sie dann in eine dem betreffenden Anschluß
angepaßte, systemeigene Wählinformation umsetzt. Entsprechend dieser Aufgabenstellung
ist jedes Verbindungsregister mit je einem Wahldatenspeicher WDS mit 16 Zifferna
4-Bit ausgestattet, in den also in jede Zeile eine der Ziffern 0 bis 9 in binär
codierter Form einspeisbar ist. Zur Markierung jener Zeile, in die eine Ziffer einzuschreiben
oder aus der eine Ziffer auszulesen ist, dient ein Wahldecoder WDC, an dessen Eingang
die Nummer der zu markierenden Zeile in binär codierter Form über ein 4-Bit-DatenleitungsbUndel
LB2 übertragen wird. Durch einen über die vom Prozessor PRO beaufschlagte Befehlsleitung
35 gegebenen Befehl kann die jeweils auf dem Datenleitungsbündel WIK binär codiert
stehende Wahlziffer in den Wahldatenspeicher WDS eingeschrieben werden. Durch einen
über die Befehlsleitung B6 eintreffenden Befehl des Prozessors PRO kann die auf
der Jeweils markierten Zeile stehende Wahlziffer auf das Datenleitungsbündel WIG
geschrieben (ausgelesen) werden.
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Die 4-Bit-Ausgänge entweder eines Empfangszählers EZA oder eines Senderzählers
SZÄ können durch einen Multiplexer MX2 und über das Datenleitungsbündel LB2 an die
Eingänge des Wahldecoders WDC geschaltet werden. Die diesbezüglichen Befehle des
Prozessors PRO werden über die Befehlsleitung 37 dem Multiplexer MX2 zugeführt.
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Über die Befehlsleitungen B8 bzw. B9 einlangende Impulse erhöhen die
Zählerstände der Zähler EZA bzw. SZÄ jeweils um eins. Ein Komparator KMP vergleicht
die Zählerstände der beiden Zähler EZÄ und SZÄ und liefert bei Übereinstimmung der
beiden Zählerstände ein diesbezUgliches Signal über die Meldeleitung ML2 an den
Prozessor PRO.
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Die Funktion des Verbindungsregisters wird dadurch eingeleitet, daß
die ihm zugeteilte Anschalteeinheit dem Prozessor PRO signalisiert, daß eine (neue)
Wählziffer eingetroffen ist, die am 4-Bit-Datenleitungsbündel WIE anliegt, und dem
jeweils aktivierten Verbindungsregister zur Verfügung steht. Durch einen entsprechenden
Befehl über die Befehlsleitung B7 wird der Nultiplexer MX2 so geschaltet, daß er
den Empfangszähler EZÄ an den Wahldecoder WDC schaltet.
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Die am Datenbus WIE anliegende Wählziffer wird in die erste Zeile
des Wahldatenspeichers WDS eingetragen. Ein Impuls der Befehlsleitung B8 erhöht
den Zählerstand des Zählers EZÄ um eins und bereite-t so die Eintragung der nächsten
Wählziffer in den Wahldatenspeicher WDS vor.
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Mit einem über die Befehlsleitung B7 übertragenen Befehl lt Sende
Wählziffer" wird der Multiplexer MX2 so eingestellt, daß er die Ausgänge des Sendezählers
SZÄ über das Datenleitungsbündel LB2 an die Eingänge des Wahldecoders WDC schaltet.
Durch einen Impuls der Befehlsleitung B9 wird der Zähler SZÄ so eingestellt, daß
die erste Zeile des Wahldatenspeichers WDS zum Auslesen bereitgestellt wird und
durch einen Auslesebefehl über die Befehlsleitung B6 wird die in der ersten Zeile
gespeicherte Wählziffer auf den Datenbus WIG gegeben und über diesen der nachfolgenden
Nummernbewertung NBW zugeleitet.
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Der Komparator KMP stellt nach jeder Zwischenspeicherung fest, ob
die Zählerstände der Zähler EZÄ und SZÄ gleichen Stand aufweisen. In diesem Falle
ist erwiesen, daß alle Wählziffern, die in den Wahldatenspeicher WDS aufgenommen
worden sind, auch weitergegeben wurden und das Verbindungsregister wartet auf das
Eintreffen der nächsten Wählziffer. Im Fall, daß der Zählerstand des Empfangszählers
EZÄ den des Sendezählers SZÄ übertrifft,
wird die jeweils nächste
eingespeicherte Wählziffer der Nummernbewertung NBW in der angegebenen Weise zugeführt.
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In analoger Weise spielt sich auch die Weitergabe der Wählziffern
an eine Anschalteeinheit ab, sobald diese durch die für den internen Verbindungsaufbau
erforderlichen Wählziffern aufgefunden wurde. Müssen mehr als 16 Ziffern wiederholt
werden, dann werden die Zähler EZÄ und SZÄ zyklisch weitergezählt. Die 17. Wählziffer
wird beispielsweise dann in die erste Zeile eingespeichert, da deren früher eingespeicherte
Wählziffer bereits ausgesendet worden ist.
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Die erfindungsgemäß vorgesehene Nummernbewertung ist an Hand der Fig.
4 erläutert. Wie bereits erwähnt, wird jede in einer ankommend belegten Anschalteeinheit
AE1 anstehende neue Wählziffer in dem dieser Anschalteeinheit Jeweils zugeordneten
Verbindungsregister VR1 zwischengespeichert. Solange noch keine abgehend zu belegende
Anschalteeinheit aufgefunden worden ist, werden aus dem Wahldatenspeicher WDS des
Verbindungsregisters VR1 ... die vorhandenen Wählziffern der Reihe nach ausgelesen
und im Ziffernspeicher EZSP, ZZSP, HZSP der Nummernbewertungsschaltung NBW eingespeichert.
Nach jedem Einspeichern einer Wählziffer wird geprüft, ob schon eine gültige Adresse
AEK für eine abgehend belegbare Anschalteeinheit aufgefunden wurde. Ist dies der
Fall, dann wird vom Prozessor PRO mit dieser Adresse der weitere Verbindungsaufbau
durchgeführt. Konnte jedoch nach Einlangen der ersten bzw. zweiten Wählziffer noch
keine abgehend belegbare Anschalteeinheit gefunden werden, so wartet der Prozessor
PRO auf weitere Wählziffern. Sind Jedoch bereits drei (oder eine von der Größe der
betreffenden Vermittlungsanlage abhängige Anzahl) Ziffern im Verbindungsregister
gespeichert und konnte damit keine
abgehend belegbare Anschalteeinheit
gefunden werden, so wird dem rufenden Teilnehmer das Besetztzeichen gesendet.
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Unter der Voraussetzung, daß auf Grund einer maximal dreistelligen
Rufnummer die Adresse einer abgehend zu belegenden Anschalteeinheit aufzufinden
ist, wäre es grundsätzlich notwendig, für Jede der 1000 Rufnummern einen eigenen
Speicherplatz vorzusehen. Man kann aber davon ausgehen, daß in einem Betriebsfernmeldenetz
für Fernverbir.-dungen Jeweils nur ein- oder zweistellige Kennzahlen vorgesehen
sind, während nur die an eine Vermittlungsanlage des Betriebsfernmeldenetzes direkt
angeschlossenen Teilnehmer dreistellige Kennzahlen haben. Zur Ausscheidung der Richtung
benötigt man sodann in diesem Fall bei einbis zweistelligen Knotenkennzahlen nur
100 Speicherplätze.
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Wird der erste Teil einer Rufnummer als eigene Knotenkennzahl erkannt,
dann kann sofort auf die Bewertung der letzten beiden Stellen umgeschaltet werden,
für die ebenfalls nur 100 Speicherplätze erforderlich sind.
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Im einzelnen wird die Nummernbewertung bei der in Fig. 4 dargestellten
Schaltung dadurch eingeleitet, daß über eine Befehlsleitung B10 des Prozessors PRO
der Speicher HZSP für Hunderterziffern gesetzt wird, wodurch die gerade in das Datenleitungsbündel
WIG eingeschriebene (erste) Wählziffer gespeichert wird. Nach Aktivierung einer
Gatterschaltung G2 durch einen über die Befehlsleitung B11 ankommenden Befehl des
Prozessors PRO wird die gespeicherte Hunderter-Wählziffer nach Einkopplung in die
ersten vier Leitungen des 7-adrigen Leitungsbündels LB3 einem Adreßspeicher ASP1
für Jene abgehend zu belegenden Anschalteeinheiten, die ein- oder zweistelligen
Wählzahlen zugeordnet sind, zugeführt. Der Adreßspeicher ASP1 besitzt 100 Speicherplätze,
die durch 27 Binäradressen ansteuerbar sind. Die ersten 10 Speicherplätze (O bis
9)
sind jenen Anschalteeinheiten zugeordnet, die durch eine einstellige
Wählzahl erreichbar sind. Die Speicherplätze 10 bis 99 des Adreßspeichers ASPi sind
Jenen Anschalteeinheiten zugeordnet, die durch eine zweistellige Wählzahl erreichbar
sind.
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Der Zugang zu den Eingängen des Adreßspeichers ASP1 wird durch eine
bistabile Kippstufe BK1 hergestellt, die durch einen vom Prozessor PRO über eine
Befehlsleitung B12 zugeleiteten Befehl angesteuert wird. Wenn schon einer einstelligen
Wählzahl eine (auf den Speicherplätzen 0 bis 9 stehende) Adresse einer Anschalteeinheit
zugeordnet ist, dann wird diese Adresse AEG in das AEGL-Datenleitungsbündel eingeschrieben,
worauf in der beschriebenen Weise der weitere Verbindungsaufbau erfolgt.
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Fallsdie erste Wählziffer nicht zur Erkennung einer Adresse einer
abgehend belegbaren Anschalteeinheit führt, wird vom Prozessor PRO über eine Befehlsleitung
B13 der Ziffernspeicher ZZSP für Zehnerziffern aktiviert, worauf dessen Speicherinhalt
ausgegeben wird. Mit UCD1 ist ein Umcodierer bezeichnet, der eingangsseitig die
4-Bit binär codierten Wählziffern O bis 9 der Hunderter- und Zehnerziffern in 7-Bit
binär codierte Wählzahlen von 0 bis 99 umsetzt und in das ausgangsseitig angeschlossene
Datenleitungsbündel LB3 einschreibt, wonach erneut die Anschaltung an den Adreßspeicher
ASP1 erfolgt. Wenn der aus den Hunderter- und Zehnerziffern zusammengesetzten Wählinformation
eine abgehend belegbare Anschalteeinheit zugeordnet ist, so wird deren Adresse in
das AEGL-Datenleitungsbündel eingeschrieben und der Verbindungsaufbau fortgesetzt.
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Die der im Schaltbild dargestellten Vermittlungsanlage unmittelbar
angeschlossenen Teilnehmer seien beispiels-
weise zum Unterschied
von den angeschlossenen Vermittlungsanlagen durch Wahl von drei Wählziffern erreichbar,
wobei eine Hunderterkennziffer eben dieser Vermittlungsanlage zugeordnet ist. Wenn
nun nach Wahl dieser eigenen Hunderterkennziffer feststeht, daß eine unmittelbar
angeschlossene Teilnehmerstelle anzuwählen ist, dann genügt danach die Auswertung
der beiden letzten Wählziffern (Zehner- und Einerstellen). Für die Adressen dieser
Teilnehmerstellen ist ein weiterer Adreßspeicher ASP2 (Ortskennzahlenspeicher) vorgesehen,
der nach Erkennung der Wahl der der eigenen Vermittlungsanlage zugeordneten Hunderterkennziffer
aktiviert wird, die vom Adreßspeicher ASP1 durch einen eigenen, von einem 6. Ausgang
an den Rücksetzeingang der bistabilen Kippstufe BK1 gelieferten Impuls signalisiert
wird. Durch einen über die Befehlsleitung B14 zugeleiteten Befehl des Prozessors
PRO wird die im Ziffernspeicher EZSP für Einerziffern eingespeicherte Wählziffer
zusätzlich noch zu der vom Ziffernspeicher ZZSP gespeicherten Wählziffer an die
Eingänge eines zweiten Umcodierers UCD2 gelegt, der die eingangsseitig 4-Bit binär
codierten Wählziffern O bis 9 der Zehner- und Einerziffern der Ortskennzahl in 7-Bit
binär codierte Wählzahlen von 0 bis 99 umsetzt und in das ausgangsseitig angeschlossene
Datenleitungsbündel LB4 einschreibt. Nach der Rücksetzung der bistabilen Kippstufe
BK1 auf Grund der vom Adreßspeicher ASP1 gemeldeten Wahl der eigenen Vermittlungsanlage
wird der Adreßspeicher ASP2 aktiviert, wodurch die vom Umcodierer UCD2 gelieferte
Ortskennzahl im Adreßspeicher ASP2 wirksam wird und aus diesem die Adresse AEG der-zugeordneten
Anschalteeinheit in das AEGL-Datenbusleitungsbündel eingeschrieben wird und der
Verbindungsaufbau fortgesetzt wird.
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Der Datenspeicher VV, der die Zulässigkeit der Herstellung einer Verbindung
zwischen zwei Anschlüssen prüft,
ist wie aus Fig. 1 zu ersehen,
einerseits an das Datenleitungsbündel AEKL und andererseits an das Datenleitungsbündel
AEGL angeschlossen. Er enthält eine programmierbare Matrix mit 32 Zeilen und 32
Spalten. Jeder.
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der Anschalteeinheiten AE1 ... AE32 ist koordinatenmäßig sowohl Je
eine Spalte als auch Je eine Zeile zugeordnet.
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An das Datenleitungsbündel AEGL ist ein Decoder angeschlossen, der
entsprechend der jeweiligen Adresse AEG der abgehend zu belegenden Anschalteeinheit
an die dieser zugeordnete Zeilenleitung ein Markierpotential anschaltet. An das
Datenleitungsbündel AEGL ist ein Datenselektor angeschlossen, dessen Abfrageeingänge
den Spalten zugeordnet sind und der der allfälligen selektiven Durchschaltung des
Markierpotentials an eine zum Prozessor führende Meldeleitung dient.
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Ist nun durch entsprechende Vorprogrammierung zwischen der Zeilenleitung
und der Spaltenleitung eine leitende Verbindung vorgesehen, so wird das Markierpotential
an den Prozessor PRO durchgeschaltet, was den Aufbau der Verbindung verhindert.
Die beschriebene Anordnung erlaubt somit eine richtungsabhängige Verbindungssperre,
also, daß von zwei Anschlüssen wohl der eine den anderen anrufen kann, jedoch nicht
umgekehrt.
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In einer dem Datenspeicher VV ähnlichen Weise ist die Sonderbewertungseinheit
SOB aufgebaut. Diese hat die Aufgabe festzustellen, ob die ankommend belegte und
die abgehend zu belegende Anschalteeinheit gewisse Berechtigungskriterien aufweist
oder nicht; diese werden über zugeordnete Meldungsleitungen dem Prozessor PRO mitgeteilt.
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Demgemäß ist die Sonderbewertungseinheit SOB, wie aus Fig. 1 zu ersehen
ist, ebenso wie der Datenspeicher W an die Leitungsbündel AEKL und AEGL angeschlossen,
um sowohl die ankommend belegte als auch die abgehend zu
belegende
Anschalteeinheit zu überwachen. ueberdies ist eine 7-adrige Verbindung zum Datenleitungsbündel
LB3 (siehe Fig. 1 und 4) der Nummernbewertungseinrichtung NBW vorgesehen, auf dem
die durch zwei Wählziffern erreichbaren Fernverbindungen eingeschrieben sind, um
auch Fernbelegungsberechtigungen überwachen zu können.
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Für alle zu überwachenden Zahlen bzw. Ziffern sind Speichermatrizen
vorhanden, die an den diesen Zahlen bzw.
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Ziffern zugeordneten Speicherplätzen eine Information über die Berechtigungsart
des betreffenden Teilnehmers aufweisen, die vom Prozessor PRO nach Abfrage der Speichermatrix
ausgewertet wird. Da es sich hierbei um Ja-oder Nein-Antworten auf jeweils eine
vorgegebene Adresse handelt, die in Binärzahlen ausgedrückt ist, kann eine vereinfachte
Schaltung verwendet werden. Binärzahlen bis zur Größe 2n lassen sich nämlich auf
einer rechteckigen Matrix von 2a mal 2b Speicherplätzen darstellen, wenn a + b =
n ist. Es genügt daher zur Zahlenbewertung eine Matrixmit 2a Zeilen und 2b Spalten
zur Speicherung der Berechtigungskriterien von 2n Zahlen. Ein Decoder für 2a Zahlen
legt an die dem Jeweils codiert anliegenden Binärzahlenteil zugeordnete Zeilenleitung
ein Markierpotential, während ein selektives Durchschaltenetzwerk für 2b unterschiedliche
Schaltwege jeweils eine Spaltenleitung an eine zum Prozessor PRO führende Meldeleitung
durchschaltet. Wenn in der (2a mal 2b )-Matrix zwischen einer Zeilenleitung und
einer Spaltenleitung eine leitende Verbindung vorgesehen ist, dann gelangt bei Anliegen
der diesem Verbindungspunkt entsprechenden Binärzahl das Markierpotential an den
Prozessor PRO, was dort als Sperrkriterium für diese Binärzahl ausgewertet wird.
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An die Datenleitungsbündel AEVL und AEGL mit den Adressen der kommend
belegten und abgehend zu belegenden Anschalteeinheiten sind Auswahl schaltung für
Speichermatri-
zen angeschlossen, die jenen Anschalteeinheiten
einzeln oder in Gruppen zugeordnet sind, die beispielsweise fernwahlgesperrt sind.
Das Datenleitungsbündel LB3, auf dem jeweils die den Fernverbindungen zugeordneten
Adressen stehen, ist mit den Speichermatrizen über je zwei Teilleitungsbündel derart
verbunden, daß je ein Teilleitungsbündel an den Eingang einer eine Zeile der ausgewählten
Speichermatrix mit einem Markierpotential versehenden Decoders und das andere Teilleitungsbündel
an den Eingang des der allfälligen Auswertung des Markierpotentials dienenden Datenselektors
angeschlossen ist.
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Das Koppelfeld KF ist zweckmäßig so ausgebildet, daß für die Verbindung
zweier Anschlüsse jeweils nur ein Koppelpunkt vorgesehen ist, so daß sich, abweichend
von der in Fig. 1 gegebenen symbolischen Darstellung, keine quadratische, sondern
eine dreieckige Koppelfeldstruktur ergibt.
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Es ist dann in der Koppelfeldsteuerung KFS eine nicht näher dargestellte
Auswahlvorrichtung vorzusehen, die Jeweils beispielsweise dem Anschluß mit der höheren
Ordnungszahl die Koppelfeldzeile und dem Anschluß mit der niedrigeren Ordnungszahl
die Koppelfeldspalte zuordnet.
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Der prinzipielle Aufbau der Anschalteeinheiten AE1 ist in Fig. 5 dargestellt.
Jeder der Anschlüsse AS1 ist über mindestens ein Adernpaar a, b (z.B. Sprechadern)
an die zugehörige Anschalteeinheit AE1 ... angeschlossen.
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Der über das Adernpaar fließende Schleifenstrom beaufschlagt eine
Einrichtung GTR zur galvanischen Trennung.
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An diese ist eine Schleifenstrom-8berwachungs- und Beeinflussungseinrichtung
SÜB angeschlossen, die die aus dem Verhalten des Schleifenstromes zu gewinnenden
Informationen auskoppelt und in umgesetzter Form den nachgeschalteten Einrichtungen
zukommen läßt.
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Eine Auswerteschaltung AWS enthält im einzelnen eine Einrichtung ANR
zur Signalisierung eines Anrufes, einen Belegungsspeicher BEL, ferner einen Schleifenüberwachungsspeicher
SSP, sowie einen Zwischenwahlspeicher ZWI. An die Schleifenstrom-Überwachungs und
Beeinflussungseinrichtung SÜB ist weiters ein Empfangs-Informationswandler EIW und
allenfalls ein Sende-Informationswandler SIW mit einem Impulsgeber IG angeschlossen.
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Die Funktion der Anschalteeinheit besteht bei ankommender Belegung
darin, einen Anruf wahrzunehmen und diesen mittels der Einrichtung ANR dem Prozessor
PRO zu signalisieren, sobald dieser an die Anschalteeinheit eine diesbezügliche
Abfrage richtet. Nach Quittierung wird die Einrichtung ANR zurückgesetzt. Bei Belegung
der Anschalteeinheit werden der Belegungsspeicher BEL und der Schleifenüberwachungsspeicher
SSP gesetzt und bleiben in diesem Zustand bis zur Auslösung der Verbindung (z.B.
bis zum Gesprächsende). Sobald die Anschalteeinheit zur Aufnahme der Wählinformation
bereit ist, wird dem zugehörigen Anschluß auf nicht näher dargestellte Weise das
Wählaufforderungszeichen gegeben. Die danach einlaufenden Wählimpulsserien werden
von dem Empfangs-Informationswandler EIW in binär codierte Parallelinformationen
umgesetzt und in den WIK-Datenbus eingelesen. Während des Einlaufens der seriellen
Wählinformation wird der Zwischenspeicher ZWI gesetzt, der eine Verfälschung der
Wählinformationen durch vorzeitiges Auslesen noch vor der kompletten Wählimpulsserie
verhindert.
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Bei abgehender Belegung wird in der Anschalteeinheit der Belegtspeicher
BEL gesetzt. Durch Schließen der Schleife a, b an der Gegenstelle wird sodann der
Schleifenspeicher SSP gesetzt, worauf der Prozessor PRO entweder den Ruf einer angeschlossenen
Teilnehmerstelle veranlaßt
oder die Voraussetzungen für die Aussendung
weiterer serieller Wählimpulse an eine angeschlossene weitere Vermittlungsanlage
oder an eine angeschlossene Nebenstellenanlage veranlaßt. Auch in diesem Fall zeigt
der Zwischenspeicher ZWI an, wenn eine Wählziffer fertig ausgesendet worden ist,
damit die Anschalteeinheit danach die Aussendung der nächsten Wählziffer veranlassen
kann. Zur Wählziffernaussendung dient der Sende-Informationswandler SIW, der an
das WIG-Datenleitungsbündel angeschlossen ist und der die an diesem jeweils anstehende
binär codierte parallele Wählziffer mittels des Impulsgebers IG in Wählimpulsserien
umsetzt. Hierzu ist im Sende-Informationswandler SIW ein durch die Parallelinformation
des WIG-Datenleitungsbündels setzbarer Zähler vorgesehen, der durch die Impulse
des Impulsgebers IG mit Jedem Impuls um eins bis auf Null zurückgesetzt wird.
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Der Aufbau der Einrichtung GTR zur galvanischen Trennung der zum Anschluß
führenden Schleife a, b von den der logischen Auswertung dienenden Teilen der Anschalteeinheit
hängt von der Art des jeweiligen Anschlusses ab. Im allgemeinen werden zur Ein-
und Auskopplung der Zustands-und Wählinformationen von der Vermittlungsanlage in
die Schleife bzw. aus der Schleife in die Vermittlungsanlage Optokoppler verwendet.
Dies ist möglich bei Trägerfrequenztelefonie über Hochspannungsleitungen zur Übertragung
von Impulsfolgen verschiedener Frequenzen, ferner bei über Sprechadern angeschlossenen
Teilnehmern, bei denen die Optokoppler als Gleichstromindikatoren eingesetzt sind.
Bei angeschlossenen Nebenstellenanlagen wird durch Optokoppler eine Konstantstromquelle
gesteuert.
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Auch die verschiedenen Frequenzlagen angehörenden Impulsfolgen bei
Fernschreib-Wechselstromtelegrafie lassen sich durch Optokoppler in logische Signale
umsetzen. Dies
gilt insbesondere auch für Fernschreibteilnehmer-Anschalteeinheiten
mit frequenzmoduliertem Ubertragungssignal. Bei Wechselstromtelegrafie kann zur
Zeichenübertragung auch ein Transformator verwendet werden.
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Zur Kontrolle des Programmablaufes erweist es sich als vorteilhaft,
den Taktgeber TG auf handbetätigte Taktgabe umschaltbar auszubilden, um die einzelnen
Programmschritte in überblickbarer Weise aufeinanderfolgen lassen zu können.
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9 Patentansprüche 5 Figuren