DE2843659A1 - Verwendung quaternierter etheramine als faserpraeparationsmittel - Google Patents
Verwendung quaternierter etheramine als faserpraeparationsmittelInfo
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Description
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT HOE 78/F 212 5.10.?8 OT/Pa
Verwendung quaternierter Etheramine als Faserpräparationsmittel
Die Verwendung quaternierter Ammoniumverbindungen in der
Faserpräparation ist ausreichend bekannt. Die Produkte dienen in der Faserherstellung als Antistatika mit gleitender
Wirkung. Ihr Chemismus ist in Lindner, Tenside - Textilhilfsmittel-
Waschrohstoff, Bd. II, Seite 1616 - 1625, ausführlich
beschrieben. Quaternäre Ammoniumverbindungen mit langen Fettresten können außer hinreichender Antistatik
der Faser auch einen Weichmachungseffekt bevorzugt von pastösen "Quats" vermittelt wird, während die flüssigen
"Quats", wie zum Beispiel Tetramethylaremoniummethosulfat,
einen reinen Antistatikeffekt ohne jegliche Weichmachung vermittelt. Die Praxis verlangt aber gerade für die Faserherstellung
und auch für die Weiterverarbeitung.in der Spinnerei quaternäre Ammoniumverbindungen mit hoher Antistatik,
die gleichzeitig einen guten Weichmachungseffekt zeigen und sich gut handhaben lassen. Dabei ist an gießbare
Verbindungen gedacht, die sich leicht in Wasser lösen lassen und in wässriger Verdünnung keine Verdickungen
("Gelphasen") bilden.
Es wurde nun gefunden, daß als Antistatika mit sehr gut weichmachendem Effekt quaternierte Etheramine der Formel I
030015/0S72
K„ - (OCH - CH) 1 ι ι η
XY N ' A (I)
R,
R1 - (OCH - CH)
1 ι ι η
X Y
für die Faserpräparation eingesetzt werden können, wobei R, einen gesättigten oder ungesättigten Alkylrest mit
12 bis 24 Kohlenstoffatomen, X und Y ein Wasserstoffatom
oder einen Methylrest, wobei X und Y jedoch nicht gleichzeitig einen Methylrest bedeuten, η eine Zahl von 1 bis 5,
R9 und R-. einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, A das
Methylsulfat-, Chlorid- oder Dimetho-, bzw. Diethophosphat-Anion
bedeuten.
Diese Verbindungen der Formel I sind aus der DT-OS 2 628 bekannt. Sie werden hergestellt durch Quaternierung von
sekundären Etheraminen der allgemeinen Formel (II)
X Y R1 - (0 - CH - CH)
' 1 NH (II)
R - (0 - CH - CH) /
r ■ H X Y
mit üblichen Alkylierungsreagentien wie z. B. Alkylhalogeniden,
Alkylschwefelsäureestern oder Alkylphosphaten in Gegenwart von Alkali. Die Reaktionsbedingungen können dabei
in weiten Grenzen variieren.
Die Umsetzung wird vorzugsweise bei erhöhter Temperatur von 30 bis 160°C in Lösemitteln wie Wasser, Alkoholen,
'35 wie z. B. Ethanol oder Isopropanol, aromatischen Kohlenwasserstoffen,
wie Toluol oder Xylol oder in polaren aprotischen Lösungsmitteln, wie z. B. Dimethylformamid und in
Anwensenheit von Alkali, wie Natriumhydroxid, Natrium-
030015/0572
-f-H
carbonat oder Natriumhydroxydrogencarbonat durchgeführt, man kann jedoch auch bei Raumtemperatur oder ohne Lösemittel
arbeiten. Zur Herstellung von farblich einwandfreien Produkten ist es vorteilhaft, diese Reaktion unter
einer Schutzgasatmosphäre, wie z. B. Stickstoff, auszuführen.
Die sekundären Etheramine der Formel (II) sind aus der DT-OS 2 555 895 bekannt. Sie werden hergestellt, indem
man Oxalkylate der Formel III
15
15
R1 - (0 - CH - CH) - OH (III)
In welcher R , X, Y und η die für die Formel (I) angegebene
Bedeutung besitzen, in flüssiger Phase mit Ammoniak und Wasserstoff in Anwesenheit von Hydrier-Dehydrierungskatalysatoren,
insbesondere Nickel- und Kobalt-Kontakten, mit einer Gasgeschwindigkeit von mindestens 10 Ltr./kg
Oxalylat χ h bei einer Temperatur von 150 bis 25O°C und
im Bereich des Atmosphärendrucks bei 0,5 bis 1,5 atü umsetzt und das Reaktionswasser mit dem Gasstrom abführt.
Bei den gesättigten und ungesättigten Alkoholen, die den Oxyalkylderivaten der Formel III zugrunde liegen und die
ι in den Verbindungen der Formel I den Rest R bilden, kann
es sich um solche handeln, die eine primäre, sekundäre oder auch eine tertiäre alkoholische Gruppe im Molekül enthalten.
Der Alkylrest kann geradkettig oder verzweigt sein und leitet sich von einem entsprechenden Alkohol ab,
wie z.B. Laurylalkohol, isotrxdecylalkohol, Oleylalkohol,"
Stearylalkohol; ferner kommen in Betracht Gemische dieser Alkohole, insbesondere solche, die bei der Hydrierung
natürlicher· Fettsäuren bzw. deren Etser entstehen, wie z.B. Talgfettalkohole, Palmfettalkohole und Cocosfettalkohole,
von denen der Reste R abgeleitet werden kann, sind solche, die bei technischen Prozessen anfallen, wie z.B.
030015/0572
nach dem Ziegler-Verfahren (Ethylen-Aufbau-Verfahren),
das gesättigte, primäre Alkohole mit gerader C-Kette bis zu etwa 24 Kohlenstoffatomen liefert, und nach den verschiedenen
Oxoprozessen, die mehr oder weniger verzweigte Alkohole erzeugen.
Die Oxalkylengruppe - (0 - CH - CH)
ι I n
X Y
leitet sich vorzugsweise von Ethylen- oder auch von Propylenoxid ab und wird durch Umsetzung der zuvor genannten
Alkohole mit Ethylen- und/oder Propylenoxid eingeführt. Dabei können auch Mischungen von Ethylenoxid und
Propylenoxid eingesetzt werden, oder man kann nacheinander mit Ethylenoxid und Propylenoxid reagieren lassen.
Die quaternierten Etheramine sind mit Wasser leicht mischbar.
Sie verleihen den damit ausgerüsteten nativen und synthetischen Fasern, wie PA, PES, Polyolefin, aber auch
cellulosischen Fasern hervorragende Antistatikeigenschaften neben einem guten Weichmachungseffekt und gutem
Gleitverhalten.
Die Produkte v/erden bei der Faserherstellung auf Filamente nach dem Ausspinnen, auf Stapelfasern beim Ausspinnen,
Verstrecken oder vor dem Schneiden, bzw. Konvertieren in einer Menge von 0,01 bis 1, vorzugsweise 0,1 bis 0,4 %
aufgebracht. Das Aufbringen kann durch Tauchen, Sprühen, Rakeln, Pflatschen oder andere Ausrüstungsprozesse erfolgen.
Die quaternierten Etheramine können dabei allein oder in Kombination mit anderen Präparationsmitteln, wie
Mineral-, Esteröle, Emulgatoren, wie z.B. oxethylierte Fettalkohole oder oxethylierte Nonylphenole, Fadenschlußmittel
wie oxethylierte Gastoröle, Silikonöle u.a. aufgebracht werden.
Die quarternierten Etheramine der Formel I können als reine Produkte mit 100 % Wirksubstanz appliziert werden, was
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2843653
günstig sein kann, wenn die Produkte flüssig vorliegen. Meist liegen sie jedoch als 20 bis 30 %ige Einstellungen
in Wasser vor, die gießbare Pasten darstellen. Die Applikation Flüssigeinstellung erfolgt dann aus wässrigen
Lösungen, die ca. 5 bis 150 g/l Feststoff enthalten.
400 Teile eines sekundären Etheramins, Molekulargewicht
787 mit 1,78 % basisch reagierendem Stickstoff, das man durch Aminolyse eines geradkettigen C?o ,„„-Alkohols mit
2 Mol Ethylenoxid, erhält, werden mit 30,3 Teilen Natriumhydroxid und 40 Teilen Wasser in einem 2-Liter-Laborautoklaven
auf 70 - 80 C erwärmt, wobei Methylchlorid bis 2
zu einem Druck von 5 kp/cm aufgedrückt wird. Wenn kein Methylchlorid mehr vom Reaktionsgemisch aufgenommen wird, belüftet man und füllt das Produkt ab, das die folgende Formel hat
zu einem Druck von 5 kp/cm aufgedrückt wird. Wenn kein Methylchlorid mehr vom Reaktionsgemisch aufgenommen wird, belüftet man und füllt das Produkt ab, das die folgende Formel hat
R-OCH2CH2OCH2CH2 CH3
N Cl
CH.,
R= C20 und C33 Alkyl
Der Quaternisierungsgrad beträgt 98 %, wobei 2 % freies Amin und Ammoniumchlorid vorhanden sind. Das Produkt ist
in Wasser emulgierbar. Seine 1 %ige wäßrige Lösung zeigt einen pH-Wert von 4-5.
200 Teile eines sekundären Ätheramins, Molekulargewicht 952, hergestellt durch Aminolyse eines geradkettigen
C2 /22-Alkohols, der mit je 1 Mol Äthylen- und Propylenoxid
umgesetzt wurde, werden wir im Beispiel 1 beschrieben, in 100 Teilen Toluol unter Zusatz von 40 Teilen
Ü30015/0B72
Natriumcarbonat mit zweimal je 14,5 Teilen Dimethylsulfat quaterniert.
Man erhält ein Produkt der Formel
CH3 R-O-C9H-O-CH9-CH CH
Θ/ (TN
N . -CH,SO- ^
/ \ 3
R-O-C2H4-O-CH2-CH CH3
CH3 -
■ "" R = C2O/22 H41/45
in 99 % Ausbeute. Der Quaternierungsgrad beträgt 92 %.
Der Gehalt an basisch reagierendem Stickstoff in der
Ausgangsverbindung betrug 1,47 %.
Wie im Beispiel 1 beschrieben, werden 100 Teile eines sekundären Etheramins, Molekulargewicht 615, das man durch
Aminolyse eines mit einem Mol Ethylenoxid umgesetzten
Steary!alkohols erhält, in 100 Teilen Toluol unter Zusatz
von 40 Teilen Natriumcarbonat mit zweimal je 27,5 Teilen Diethylsulfat quaterniert. Man erhält in 9b % Ausbeute
ein Produkt, das keinen basisch reagierenden Stickstoff enthält und der Formel
C18H37-O-CH2-CH2 C3H4
N (C2H4O)SO3^
C18H37-O-CH2-CH2 C2H4
entspricht.
Gehalt an basisch reagierendem Stickstoff in der· Ausgangsverbindung:
2,27 %.
030015/0572
-s-s
Entsprechend den Beispielen 1 bis 3 wurden folgende Verbindungen synthetisiert:
R1 - | (OCH | Y1 N | rs CH | CH3 | CH3SO4 |
X | ^ N / | ||||
- ^n' | |||||
R1 | (OCH | Y2 | |||
X | |||||
R1 X Y1 Y2 η:
4) C2O/22 H41/45 H CH3 CH3 4
5) C2O/22 H41/45 H H CH3 2
Die in den Beispielen 1 bis 4 b) erfindungsgeiuäß dargestellten
Quats wurden verglichen gegen folgende Quats geprüft:
6) Kondensationsprodukt aus 1 Mol Stearinsäure + 1 Mol Triethylentetramin, perquaterniert mit Dimethylsulfat
(50 %ige Paste);
7) Dodecyl-dimethyl-benzylammoniumchlorid (50 %ig in
Isopropanol)
I.Die Produkte wurden aus 10 %iger wässriger Lösung durch eine Galette auf PA 6-Fäden (dtex 220 f 40) mit
einer Auflage von 0,7 % W.S. aufgebracht und bei 120°C
getrocknet.
Die so präparierten Fäden wurden einmal griffmaßig auf
ihre Weichheit, zum anderen auf ihre Gleitreibung nach DT-OS 2.416.430 geprüft. Die Haftreibung (Statische
Reibung, Faden-Faden-Reibung) wurde ebenfalls (als Maß für die öffnungswilligkeitV bestimmt 1;DT-0S 2.416.430).
03 0015/057 2
Beispiel | (Vergleich) | Gleitreibung | Haftreibung | Griff |
1 | (Vergleich) | 0,225 - 0,300 | 4 | sehr weich |
2 | 0,250 - 0,330 | _^3^... ■; | weich | |
3 | 0,220 - 0,29O | i^&eiir. .weich | ||
4 | 0,270 - 0,350- | ■ '.^Φ "'"''-- | "welch | |
5 | 0,260 - 0,320 | 4 | weich | |
6 | 0,390 - 0,510 | 6 | matschig, weich | |
7 | 0,420 - 0,530 | 20 | rauh, harsch | |
Nur die erfindungsgemäßen Etheramin-Quats zeigen sowohl
einen weichen Griff, verbunden mit niederer Gleit- und Haftreibung.
ORIGINAL INSPECTED 030015/0572
Claims (4)
1. Verwendung quaternierter Etheramine der Formel I
(I)
I
X
I
Y
\
I
I
wobei R. einen gesättigten oder ungesättigten Alkyrest
mit 12 bis 24 Kohlenstoffatomen, X und Y ein Wasserstoffatom
oder einen Methylrest, wobei X und Y jedoch nicht gleichzeitig einen Methylrest bedeuten, η eine Zahl von
1 bis 5, R„ und R3 einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen,
A das Methosulfat-, Chlorid-, Dimetho- oder Triethophosphat-Anion
bedeuten, als Präparationsmittel bei der Her-Stellung und Weiterverarbeitung nativer und synthetischer
Fasern.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die perquaternierten Etheramine der Formel I in einer
Menge von 0,01 bis 1, vorzugsweise 0,1 bis 0,4 % auf die Fasern aufgebracht werden.
3. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die quaternierten Etheramine rein, oder aus 20 bis
30 %igen Lösungen, die bei Applikation, auf 5 bi.s 150 g/l
Feststoff verdünnt werden, eingesetzt werden.
4. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die quaternierten Etheramine in Kombination mit
anderen Präparationsmitteln eingesetzt werden.
030015/0572
ORIGINAL !NSPEGTED
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