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Schlauchkupplung mit im Kupplungsbereich vor Kontamination
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geschützten Schlauchenden
Die Erfindung betrifft
eine Schlauchkupplung mit im Kupplungsbereich vor Kontamination geschützten Schlauchenden,
die sich besonders gut zum Verbinden von Schläuchen bei Infusionen eignet.
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Im Verlaufe von stationären Behandlungen ist es sehr oft erforderlich,
gewissen Patienten mehrmals am Tag verschiedene Lösungen zu infundieren. Beim Wechsel
der Lösung bleiben der Katheter oder die Venüle üblicherweise beim Patienten liegen
und das neue Infusionsbesteck wird dann damit durch einfache Einsteckkupplungen
verbunden. Vor dem Anschluß muß die Luft aus dem neuen Infusionsschlauch verdrängt
werden, was dadurch erreicht wird, daß man etwas Lösung durchlaufen läßt, wobei
man gewöhnlich über dem im Krankenzimmer befindlichen Waschbecken arbeitet. Bei
diesem Vorgang, der sich je nach Dauer des intravenösen Zugangs und den therapeutischen
Notwendigkeiten mehrmals täglich wiederholen kann, sind beide Verbindungsteile der
Kupplung in erhöhtem Maße einer bakteriellen Kontamination durch versehentliche
Berührung mit der Haut (Fingern), der Bettwäsche, dem Verband, dem Waschbecken,
oder dergleichen, ausgesetzt.
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Der Kupplungsteil mit dem kleineren Durchmesser trägt dann die Bakterien
in den nach dem Zusammenstecken verbleibenden kapillaren Spalt. Dieser mit Infusionsflüssigkeit
gefüllte
Spalt stellt ein ideales Nährmedium für Bakterien dar.
Der Patient wird auf diese Weise insbesondere bei längerer Infusionsdauer erheblich
gefährdet.
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Aus der DT-OS 24 52 858 ist bereits eine sterile Kupplung bekannt,
in welcher die beiden Verbindungsteile am offenen Ende mit einer Membran verschlossen
sind, die eine Verunreinigung der zu verbindenden Schlauchenden verhindern sollen.
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Bei der erstmaligen Verwendung werden jedoch die schützenden Membranen
durchtrennt, so daß diese Schlauchkupplungen nicht mehrfach ohne Kontaminationsgefahr
verwendet werden können.
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Außerdem kann sich bei diesen bekannten sterilen Kupplungen (z.B.
in der Figur 8 der DT-OS 24 52 858) gezeigten Ausführungsform) in den überstehenden
Schutzkappen beim Entlüften oder durch Rückfluß aus dem beim Patienten verbliebenen
Kupplungsteil Flüssigkeit ansammeln, in der ein für den Patienten gefährliches bakterielles
Wachstum stattfinden kann.
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Der Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, eine Schlauchkupplung
mit im Kupplungsbereich vor Kontamination geschützten Schlauchenden zu schaffen,
bei der ein sicherer Berührungsschutz gewährleistet ist und die vorstehend genannten
I4achteile vermieden werden.
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Diese Aufgabe wurde durch die erfindungsgemäße Schlauchkupplung so
gelöst, daß an beiden Verbindungsteilen 6a, 6b der Schlauchkupplung an der Außenseite
des Schlauchs radial angebrachte Schutzrippen 1 in sich jeweils entsprechender Anzahl
vorhanden sind, die den Schlauch noch über dessen Ende hinaus konzentrisch in Form
eines kreisförmigen Kammes mantelfömig umgeben, wobei jede Schutzrippe an der vom
zu verkuppelnden Schlauchende entfernten Seite eine Auftreibung 2 mit gegebenenfalls
an der Außenwölbung dieser Auftreibung befindlichen Querrillen 3 aufweist, das Ende
des Schlauchstückes des einen Verbindungsteils als Steckkontakt mit größerem Durchmesser
4 und das Ende des Schlauchstückes des anderen Verbindungsteils als Steckkontakt
mit kleinerem Durchmesser 5 ausgebildet ist und die beiden Verbindungsteile nach
dem Kuppeln unter Einführen des Schlauchsteckkontakts mit kleinerem Durchmesser
in den Schlauchsteckkontakt mit größerem Durchmesser mittels der kammartig angeordneten
Schutzrippen im Eingriff sind.
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Die erfindungsgemäße Schlauchkupplung wird durch die in der anliegenden
Zeichnung gezeigten Ausführungsformen näher erläutert. Es stellen dar: Figur 1 eine
Schnittansicht einer Schlauchkupplung gemäß Erfindung; Figur 2 eine Schnittansicht
senkrecht zur Schnittebene
A-A' in Figur 1; Figur 3 eine Schnittansicht
senkrecht zur Schnittebene B in Figur 1.
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Gemäß Figur 1 handelt es sich bei der erfindungsgemäßen Schlauchkupplung
um eine durch Zusammenstecken bzw. Auseinanderziehen leicht herzustellende bzw.
zu lösende Schlauchverbindung. Diese Schlauchkupplung besteht aus zwei Verbindungsteilen
6a und 6b. Der letztgenannte Verbindungsteil ist in Figur 1 zestrichelt eingezeichnet.
Die beiden zu verbindenden Schlauchstücke sind konzentrisch von an der Außenseite
der Schlauchstücke radial angebrachten Schutzrippen 1 mantelförmig umgeben. Die
Anzahl der Schutzrippen ist so bemessen, daß ein Berührungsschutz des innerhalb
befindlichen chlauchendes gewährleistet ist. Eine Anzahl von zwischen mindestens
3 bis etwa 8 oder mehr Schutzrippen wird ihren Zweck im allgemeinen erfüllen. Die
Anzahl der Schutzrippen an jedem Verbindungsteil der erfindungsgemäßen Schlauchkupplung
ist gleich groß, oder die Schutzrippen sind, falls ein Verbindungsteil weniger Rippen
aufweist, so angeordnet, daß sie sich in die freien Zwischenräume des anderen Verbindungsteils
einschieben lassen. Diese Schutzrippen ragen so weit in ochlauchrichtung über ctas
vor Kontamination zu schützende ochlauchende hinaus, daß ein erührunsschutz im entkuppelten
Zustand mit Sicherheit ge#ährleistet ist. Die genauen
Abmessungen
lassen sich leicht ohne große Vorversuche, z.B.
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zeichnerisch, ermitteln, wenn der Schlauchdurchmesser bekannt und
die Anzahl der Schutzrippen festgelegt ist. Im allgemeinen wird ein Abstand vom
Ende des vor Kontamination zu schützenden Schlauchs bis zum Ende der überlappenden
Schutzrippen von etwa 0,4 cm bis 1 oder 1,5 cm, oder darüber, ausreichen.
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Die an einem Verbindungsteil angebrachten Schutzrippen bilden zusaimnen
eine kammartige, das vor Kontamination zu schützende Schlauchende mantelartig konzentrisch
umhüllende Anordnung, in der die Schutzrippen den Kammzinken entsprechen. Bei dem
Verbindungsteil mit dem Steckkontakt mit dem größeren Durchmesser 4 können die Schutzrippen
innen bis an das Ende des Schlauchstücks reichen. Diese Ausführungsform ist in Figur
1 durch die zur Bezugsziffer 7 gehörende, strichlierte Linie angedeutet.
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Leim kuppeln der beiden Verbindungsteile wird das eine Teil entlang
der Schlauchachse in Richtung des anderen Verbindungsteils derart geführt, daß die
Schutzrippen des einen Teils in die Zwischenräume des anderen Teils eingreifen und
schließlich das Ende des Schlauchstücks des einen Verbindungsteils (Steckkontakt
mit kleinerem Durchmesser 5) im Schlauchstückende des anderen Verbindungsteils (Steckkontakt
mit größeren Durchmesser 4) flüssigkeitsdicht sitzt. Das Entkuppeln erfolgt umgekehrt
durch Auseinanderziehen der beiden Verb indun£st eile.
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Zur leichteren Handhabung besitzen die Schutzrippen an der vom zu
verkuppelnden Schlauchende entfernten Seite eine Auftreibung 2, die gegebenenfalls
an der Außenwölbung mit Querrillen 3 versehen ist. Hierdurch wird ein Abrutschen
der Finger bei der Betätigung der beiden Verbindungsteile der Schlauchkupplung vermieden.
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Die Figuren 2 und 3 zeigen Schnittansichten der Verbindungsteile der
erfindungsgemäßen Schlauchkupplung senkrecht zur Schnittebene A-A' bzw. B-B', in
denen die Form und Anordnung der Schutzrippen sowie der Querrillen verdeutlicht
wird.
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Es ist nach einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Schlauchkupplung auch möglich, daß die Schutzrippen nicht gerade, sondern innerhalb
der mantelförmigen Anordnung um die Achse der Verbindungsteile gewindeartig gebogen
ausgebildet sind. Dies hat den Vorteil, daß auch sehr festsitzende Verbindungen
durch eine leichte Drehung gelöst werden können, oder eventulle Schraubverbindungen
durch die Schutzrippen nicht behindert werden.
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Die erfindungsgemäße Schlauchkupplung verhindert somit sowohl in gekuppelten,
als auch im entkuppelten Zustand eine Kontamination der Schlauchenden durch Berührung
und damit eine Gefährdung von Patienten durch mit Bakterien kontaminierte Infusionslösungen.
Außerdem
laufen beim Betätigen der erfindungsgemäßen Schlauchkupplung aus den Schlauchenden
austretende Flüssigkeitsanteile mangels vorhandener abflußloser Schutzkappen oder
sonstiger Hohlräume durch die zwischen den Schutzrippen befindlichen Längsspalten
ab, so daß der Kupplungsbereich stets trockengehalten wird, wodurch eine weitere
Begünstigung für eine Kontamination verhindert wird.
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Das Material, aus dem die erfindungsgemäße Schlauchkupplung hergestellt
wird, kann Metall oder vorzugsweise ein beliebiger Kunststoff sein, wobei jedoch
darauf zu achten ist, daß die Oberflächen im Kupplungsbereich möglichst glatt sind
und keine rauhen Bereiche aufweisen. Bevorzugt verwendet man ein durchsichtiges
oder zumindest durchscheinendes, gegebenenfalls gefärbtes Material, um den Kupplungsbereich
auch optisch besser unter Kontrolle zu halten. Ferner können die beiden Verbindungsteile
mit einem unschädlichen baktericiden Mittel und/oder mit einem unschädlichen grenzflächenaktiven
Mittel, das die Bildung großer Flüssigkeitstropfen verhindert, imprägniert oder
beschichtet sein. Jedoch kann die Bildung großer Flüssigkeitstropfen im Kupplungsbereich
auch durch großzügige räumliche Dimensionierung der Schutzrippen gelöst werden.
Eine baktericide Imprägnierung verhindert ferner eine bakterielle Replikation in
eventuell noch an den Rippen hängengebliebenen kleinen Fiüssigkeitsmengen,
die
aufgrund der Dimensionierung der Rippen keinen räumlichen Kontakt zu den gefährdeten
Teilen der erfindungsgemäßen Schlauchkupplung mehr haben.