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Elektronisch steuerbarer Oszillator
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Die Erfindung bezieht sich auf einen elektronisch steuerbaren Oszillator
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Herkömmliche Oszillatoren dieser Art, die einen mit steuerbaren Kapazitätsdioden
versehenen, frequenzbestimmenden Schwingungskreis aufweisen, haben den Nachteil,
daß der Kapazitäts-Einstellbereich und damit der Frequenzeinstellbereich durch die
Eigenschaften der Kapazitätsdioden begrenzt ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Oszillator
der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem dieser Nachteil entfällt. Das wird
erfindungsgemäß durch eine Ausbildung des Oszillators mit den im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen erreicht.
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Der Vorteil eines nach der Erfindung ausgebildeten Oszillators liegt
insbesondere darin, daß er einen großen Frequenzeinstellbereich aufweist, der mit
einfachen Ansteuermitteln überstrichen werden kann.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt: Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Oszillators nach der Erfindung,
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen in dem Oszillator nach Fig. 1 als frequenzbestimmendes
Schaltelement enthaltenden Kondensator, Fig. 3 eine Draufsicht auf den Kondensator
nach Fig. 2, Fig. 4 einen Spannungsverlauf längs der Elektrode des Kondensators
nach Fig. 2, Fig. 5 eine Ansteuerschaltung für den Kondensator nach Fig. 2, Fig.
6 die Abhängigkeit der nach Fig. 5 eingestellten Kapazität einer Steuerspannung,
Fig. 7 eine weitere Ansteuerschaltung für den Kondensator nach Fig. 2, Fig. 8 einen
Spannungsverlauf unterhalb der Elektrode des nach Fig. 7 angesteuerten Kondensators,
Fig. 9 das Einstellen der Kapazität eines Kondensators nach Fig. 2 mittels einer
Steuerspannung an einem in dem Halbleitersubstrat vorgesehenen, entgegengesetzt
zu diesem dotierten Gebiet, Fig. 10 einen Spannungsverlauf unterhalb der Steuerelektrode
eines nach Fig. 9 angesteuerten Kondensators, Fig. 11 eine Ansteuerschaltung für
eine lineare Abhängigkeit der Kapazität des Kondensators nach Fig. 2 von einer Steuerspannung,
Fig. 12 einen Kondensator nach Fig. 2 in schematischer Darstellung, dem eine Induktivität
parallel geschaltet ist,
Fig. 13 einen Kondensator nach Fig.2, dem
ein Gyrator parallel geschaltet ist, und Fig. 14 eine Weiterbildung der Schaltung
nach Fig. 13.
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Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel eines in seiner Frequenz
steuerbaren Oszillators weist einen Feldeffekttransistor T auf, dessen Drain-Anschluß
D über ein Lastelement La mit einem Schaltungspunkt P verbunden ist, an dem die
Versorgungsspannung VDD liegt.
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Der Source-Anschluß S von T ist mit dem Massepotential beschaltet.
Zwischen dem Drain-Anschluß D und dem Gate-Anschluß Ga von T liegt ein frequenzbestimmender
Schwingkreis, der eine als Induktivität wirkende Teilschaltung aufweist, die in
Fig. 1 durch einen Block IT dargestellt wird, sowie eine als Kapazität wirkende
Teilschaltung, die durch einen Block KT angedeutet ist.
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Mit SE ist ein Steuereingang von KT bezeichnet, dem ein Steuersignal
zuführbar ist, das die Kapazität der Teilschaltung KT verändert und damit die Resonanzfrequenz
des Schwingkreises IT, KT einstellt. Am Schaltungspunkt D wird über eine Kapazität
Ka ein Oszillatorsignal mit einer der Resonanzfrequenz von IT, KT entsprechenden
Frequenz abgegriffen und dem Oszillatorausgang A zugeführt.
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Nach der Erfindung ist der Schaltungsteil KT als ein Isolierschichtkondensator
ausgebildet, der im folgenden näher beschrieben wird. Fig. 2 zeigt eine bevorzugte
Ausführungsform eines solchen Isolierschichtkondensators. Dabei ist ein Halbleitersubstrat,
auf dem er aufgebaut ist, mit 1 bezeichnet. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
besteht das Substrat aus p-dotiertem Silizium.In das Substrat 1 ist ein entgegengesetzt
dotiertes Gebiet 2,das als Source-Gebiet dient,eingebracht.Es
ist
bei der angenommenen Substratdotierung n-dotiert und über eine Elektrode 21 mit
einem Anschluß 22 verbunden. Auf der Oberfläche des Halbleitersubstrates 1 ist eine
elektrisch isolierende Schicht aufgebracht.
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Seitlich neben dem Gebiet 2 ist die Schicht innerhalb eines mit Lo
bezeichneten Bereiches als eine Dünnschicht 32 ausgebildet, deren Dicke z.B. 0,1
pm beträgt.
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Außerhalb des Bereiches Lo stellt sie eine Dickschicht 33 mit einer
Dicke von etwa 1-2 pm dar. Vorzugsweise besteht die isolierende Schicht 32,33 dabei
aus SiO2.
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Auf der Dünnschicht 32 und auf den angrenzenden Teilen der Dickschicht
33 ist eine Elektrode 4 aus einem Material mit einem homogenen verteilten Flächenwiderstand
aufgebracht. Die Elektrode 4 besteht beispielsweise aus polykristallinem Silizium,
das einen Widerstand von etwa 50 k.a/o aufweist. In den Bereichen zweier einander
gegenüberliegender Randzonen der Elektrode 4 sind Elektrodenanschlüsse 41 und 42
vorgesehen, die mit Spannungen U2 und U1 beschaltet sind. Dies hat einen Strom I
zur Folge, der die Elektrode 4 durchfließt und zwischen den Anschlüssen 41 und 42
einen Spannungsabfall der Größe U2-U1 hervorruft. Unterhalb der Elektrode 4 wird
dann ausgehend von dem Gebiet 2 eine Inversionsrandschicht 23 erzeugt, die in Fig.
2 doppelt schraffiert dargestellt ist und bis zu dem Ort 24 reicht, über dem an
der widerstandsbehafteten Elektrode 4 eine Spannung UG abfällt, die die Beziehung
UG = U + UT erfüllt. Dabei bedeutet UT die sogenannte Einsatzspannung der aus den
Teilen 1,32 und 4 bestehenden Anordnung, U eine dem Anschluß 22 zugeführte Spannung.
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Die Länge L der Inversionsrandschicht 23 ist somit durch den Verlauf
von UG zwischen den Anschlüssen 41 und 42 und durch die dem Anschluß 22 zugeführte
Spannung U beeinflußbar. Mit 25 ist eine Raumladungszone bezeichnet, die das Gebiet
2 umgibt, mit 26 eine Raumladungszone, die unterhalb der Elektrode 4 in Abhängigkeit
von dem
Verlauf von UG gebildet wird. Da man die Inversionsrandschicht
23 auch als eine Gegenelektrode zu der Elektrode 4 auffassen kann, ergibt sich zwischen
den Anschlüssen 22 und 41 ein Isolierschichtkondensator, dessen Kapazität von L
abhängt.
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Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf die Anordnung nach Fig. 2. Einzelheiten
der Fig. 3, die bereits im Zusammenhang mit Fig. 2 beschrieben wurden, tragen die
entsprechenden Bezugszeichen. Mit 43 ist die Breite der Elektrode 4 bezeichnet.
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In Fig. 4 ist der Spannungsverlauf Um längs der Elektrode 4 über dem
mit x bezeichneten Abstand vom Rand des st# Gebiets 2 dargestellt. Für die ebenfalls
eingezeichneten Werte U und UT ergibt sich dann die dargestellte Länge L der Inversionsrandschicht
23.
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In Fig. 5 ist eine erste Art der Ansteuerung eines erfindungsgemäflen
Isolierschichtkondensators dargestellt.
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Dabei ist die Elektrode 4 über den Anschluß 42 mit Massepotential
beschaltet, über den Anschluß 41 dagegen mit einer Steuerspannungsquelle 44, die
die Spannung U1 liefert. Das Gebiet 2 ist mit Masse verbunden. Bei dieser Art der
Ansteuerung ist die Abhängigkeit der Kapazität C des Isolierschichtkondensators
von der Spannung U durch die Formel
gegeben. Dabei besitzt der Kondensator die Kapazität CO, wenn die Inversionsrandschicht
die Länge Lo erreicht.
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Fig. 6 zeigt die Abhängigkeit des Kapazitätsverhältnisses G/Co von
der angelegten Spannung U1.
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Um eine lineare Abhängigkeit der Kapazität des Isolierschichtkondensators
von der Amplitude der Steuerspannung U1 zu erreichen, ist eine zweite Art der Ansteuerung
erforderlich, bei der das Potential an allen Punkten der Elektrode 4 jeweils um
denselben Betrag geändert wird, um den sich auch die Steuerspannung ändert. In Fig.
7 ist eine solche Ansteuerung mit Hilfe einer Ansteuerschaltung 5 dargestellt. Diese
weit einen Spannungsteiler auf, der aus zwei in Serie zueinander ohmschen geschalteten
Widerständen R1 und R2 besteht. Der eine Anschluß dieser Serienschaltung ist mit
dem Anschluß 41 verbundenen, der andere mit dem Massepotential. Der Verbindungspunkt
51 beider Widerstände ist an den positiven Eingang eines Differenzverstärkers 52
geschaltet, dessen Ausgang mit dem Anschluß 42 verbunden ist. Ferner ist der negative
Eingang des Verstärkers 52 einerseits über einen Widerstand R3 mit seinem Ausgang
und andererseits über einen Widerstand R4 mit dem Massepotential beschaltet.
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Die Steuerspannung Ul wird wieder dem Elektrodenanschluß 41 zugeführt,
während der Anschluß 22 auf Massepotential gelegt ist.
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Fig. 8 zeigt die mittels der Ansteuerschaltung 5 erreichten Spannungsverläufe
längs der Elektrode 4. Steigt die Amplitude des Eingangssignales von U1 nach U1',
so wird mit Hilfe der Ansteuerschaltung 5 die Spannung U2 ebenfalls um die Spannungsdifferenz
U1t-U.1 auf U2' angehoben. Der gesamte Spannungsverlauf UG wird damit um den Betrag
U1'-U1 in die Lage UG' verschoben. Damit ist der Zusammenhang zwischen der Amplitude
von U1 und der Kapazität des Isolierschichtkondensators linear und kann mit der
Gleichung
beschrieben werden. In dieser Gleichung bedeutet L' die Länge
der Inversionsrandschicht 23, die nach der Spannungsverschiebung um U1'-U1 erreicht
wird. C zu bedeutet die hierbei eingestellte Kapazität. In Fig. 8 ist außerdem der
Spannungsverlauf UG" dargestellt, der sich bei einer Verringerung der Steuerspannung
U1 auf den kleineren Wert Uin ergibt. Die hierbei entstehende Länge der Inversionsrandschicht
ist mit L bezeichnet.
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Eine weitere vorteilhafte Art der Ansteuerung ist in Fig. 9 angegeben.
Durch Anlegen von konstanten Spannungen U7 und U2 an die Elektrodenanschlüsse 42
und 41, wobei U1 größer ist als U2, und durch Anlegen einer Steuerspannung U an
das Gebiet 2 kann die Länge L der Inversionsrandschicht ebenfalls eingestellt werden.
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Die Inversionsrandschicht reicht bis zu jenem Ort, an dem die Beziehung
UG = U + UT erfüllt ist. Die Abhängigkeit der Kapazität C von der Steuerspannung
U ist durch die Gleichung
gegeben.
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In Fig. 9 ist der Spannungsverlauf UG dargestellt, der sich beim Anlegen
von Spannungen U1 und U2 an die Anschlüsse 41 und 42 ergibt. Weiterhin sind zwei
horizontale Gerade eingezeichnet, die jeweils Spannungswerten U+UT und U'+UT entsprechen.
Die Schnittpunkte dieser Geraden mit dem Spannungsverlauf UG bestimmen die Längen
L und L' der Inversionsrandschicht 23, die sich für den Anschluß 22 zugeführte Steuerspannungen
U und U' ergeben.
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Bei der Verwendung einer konstanten Vorspannung für das Substrat 1
muß der Einfluß des Substratsteuerfaktors
beachtet werden. In Fig.
11 ist eine Schaltung dargestellt, bei der die Spannung UA zwischen dem Gebiet 2
und dem Substrat 1 konstant gehalten wird. Die Steuerspannung U an dem Gebiet 2
entspricht der Differenz UA-U' der konstanten Spannung UA zwischen Substrat 1 und
Diffusionsgebiet 2 und der Steuerspannung U'. Wird die Spannung UA gleich groß wie
die Spannung Ul am Anschluß 41 gewählt, so ergibt sich die folgende lineare Beziehung
zwischen der Kapazität C und der Steuerspannung
Fig. 12 zeigt einen mit 6 bezeichneten, schematisch dargestellten Isolierschichtkondensator
nach der Erfindung, dessen Anschlüsse 22 und 42 mit einer Induktivität 7 beschaltet
sind. Damit entsteht ein Parallelschwingkreis, dessen Anschlüsse die Bezugszeichen
71 und 72 tragen. Die Schwingkreisabstimmung erfolgt zweckmäßigerweise mittels der
dem Anschluß 41 zugeführten Steuerspannung U1 (entsprechend Fig. 4 oder Fig. 6)
oder mittels der Steuerspannung U am Anschluß 22 (entsprechend Fig. 8 oder Fig.
10). Im letzteren Fall ist ein Kondensator C3 vorgesehen, der die Spannung U von
den übrigen Teilen des Schwingkreises abblockt. Der Schwingkreis nach Fig. 12 entspricht
den Schaltungsteilen KT und IT von Fig. 1, wobei IT durch die Induktivität 7 dargestellt
wird.
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In Fig. 13 ist wieder ein Isolierschichtkondensator 6 nach der Erfindung
dargestellt, dessen Anschlüsse 22 und 42 mit den Eingängen 73 und 74 eines an sich
bekannten Gyrators 7' beschaltet sind. Dieser Gyrator ist beispielsweise in dem
IEEE Journal of Solid-State Circuits, Vol. SC-7, No.6, Dezember 1972 auf den Seiten
469-474
eingehend beschrieben. Wie insbesondere die Figur 2 dieser Veröffentlichung erkennen
läßt, handelt es sich dabei um eine aus Transistoren und Widerständen aufgebaute
Vierpolschaltung, die an ihren eingangsseitigen Anschlüssen eine Induktivität nachbildet,
wenn sie ausgangsseitig mit einer Kapazität abgeschlossen ist. In Fig. 13 sind die
Ausgänge des Gyrators mit 75 und 76 bezeichnet und der kapazitive Abschluß durch
den Kondensator CA gegeben. Damit liegt an den Schaltungspunkten 73 und 74 eine
Induktivität, die den Kondensator 6 wieder zu einem Parallelschwingkreis mit den
Anschlüssen 71 und 72 ergänzt. Die Schaltung nach Fig. 13 ist leicht integrierbar,
während in Fig. 12 die Realisierung der Induktivität 7 in integrierter Schaltungstechnik
zu Schwierigkeiten führen kann. Der Schwingkreis nach Fig. 13 stellt eine bevorzugte
Realisierung der Teilschaltung IT, KT von Fig. 1 dar.
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Fig. 14 entspricht der Schaltung nach Fig. 13 mit dem Unterschied,
daß der Kondensator CA durch einen Isolierschichtkondensator 6' nach der Erfindung
ersetzt ist.
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Steuert man diesen über die Anschlüsse 22', 41' und 42' in der bereits
anhand der Fig. 12 beschriebenen Weise an, so erhält man wegen der weiteren Ansteuerung
des Kondensators 6 über die Anschlüsse 22, 41 und 42 einen sehr großen Einstellbereich
der Resonanzfrequenz. Dies führt beim Einsetzen der Schaltung von Fig. 14 an die
Stelle der Teilschaltung IT, KT von Fig. 1 zu einem sehr großen Einstellbereich
der Oszillatorfrequenz.
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Mit besonderem Vorteil kann der steuerbare Oszillator nach der Erfindung
als ein Umsetzer betrieben werden, der ein amplitudenmoduliertes Signal in ein frequenzmoduliertes
Signal umsetzt. Hierbei ist der kapazitive Schaltungsteil KT entsprechend einer
der Figuren 5, 7, 9 oder 11 ausgebildet und der induktive Schaltungsteil
IT
als Induktivität 7 oder Gyrator 7', gegebenenfalls mit einem Isolierschichtkondensator
6' als kapazitivem Abschluß. Führt man nun dem Anschluß 41 oder dem Anschluß 22
ein amplitudenmoduliertesEingangssignal zu, so wird die Schwingkreisfrequenz in
Abhängigkeit von dem jeweiligen Momentanwert der Amplitude des Eingangssignals verändert.
Daher--ist das am Ausgang A auftretende Oszillatorsignal entsprechend frequenzmoduliert.
Der Schwingkreis in der Ausführung nach Fig. 14 mit den Teilen 6, 7 und 6' erlaubt
eine AM/FM-Umsetzung von Eingangssignalen, deren Amplitude einen großen Hub bzw.
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eine große Schwankungsbreite aufweist.
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12 Patentansprüche 14 Figuren