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Kniegeruchverschluß, insbesondere für Abwasser-
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einl eitungs stellen in Gebäuden, sowie Werkzeug zu seiner Herstellung
im Spritzgießverfahren aus Kunststoff Die Erfindung betrifft einen Kniegeruchverschluß
aus im Spritzgießverfahren hergestellten Kunststoffteilen, insbesondere für Abwassereinleitungsstellen
in Gebäuden, bei dem die Wasservorlage in einem im wesentlichen U-förmigen Rohrkrümmer
aufgenommen ist.
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Geruchverschlüsse müssen nach DIN 1986 an allen Abwassereinleitungsstellen
in Gebäuden vorgesehen werden, um das Eindringen von Kanalgasen in bewohnte Raume
zu verhindern. Dies wird durch Bildung einer sogenannten assrvorlage in der åeweiligen
Abwasserleitung erreicht, welche so vorgesehen werden muß, daß sie keinesfalls unbeabsichtigt
abgesaugt werden kann.
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In baulicher Hinsicht läßt sich eine solche Wasservorlage am einfachsten
durch die Benutzung eines gattungsgemäßen Kniegeruchverschlusses erreichen, der
von einem im wesentlichen U-förmigen Rohrkrümmer gebildet wird, dessen eines Ende
mit den raumseitigen Wasserablauf in Verbindung steht, während sein anderes Ende
an die Abwasserleitung angeschlossen ist.
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Die zur Bildung solcher Kniegeruchverschlüsse verwendeten Teile, und
zwar insbesondere die im wesentlichen U-förmigen Rohrkrümmer werden entweder aus
Metall oder aus Kunststoff hergestellt.
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Die Herstellung aus Metall erfolgt dabei durch Gießen in Sandformen;nach
dem Erstarren des Gießmetalls können die Formteile leicht aus der Sandform herausgenommen
werden und daraufhin lassen sich die Formkerne durch einfaches Ausklopfen aus den
Formteilen entfernen.
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Die Herstellung der Bauteile für Kniegeruchverschlüsse, und zwar insbesondere
der im wesentlichen U-förmigen Rohrkrümmer, aus Kunststoff, wird durch Spritzgießen
unter Zuhilfenahme metallischer Formwerkzeuge erreicht. Diese Werkzeuge besteht
hen aus einer in der Krümmerebene getrennten, zweiteiligen Außenform und einer darin
mit allseitige: Abstand lagenfixierten Kernform. Während das Entfernen der fertigen
Formteile aus der Außenform ebenso leicht bewerkstelligt werden kann, wie das Herausnehmen
der metallischer. Gußteile aus der Rand form, ergeben sich beim Ausbringen der Kernfornen
aus den Kunststoffteilen beträchtliche Schwierigkeiten. Die in sich starre Kernform
läßt sich nämlich nur aus dem Formteil dusbringen, solange sich dieses noch in einem
verhältnismäßig elastischen Zustand befindet d.h. solanze dieses noch nicht vollständig
ausgehärtet ist. Dabei muß das Herausnehmen der Kernform aus dem Formteil von @@@@
durchgefährt werden, und zwar unter leichter Überdehnung des Formteils, welches
sich dann aufgrund der ihm nocn innewohnenden Elastizitat zumindest annähernd in
die ursprüngliche Form zurückstellt.
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Diese Art des Entformens der Kunststoffteile ist Jedoch zeitraubend
und hat auch eine verhältnismäßig hohe Ausschußquote zur Folge, so daß der Kostenaufwand
für die Formteile relativ hoch wird.
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Zweck der Erfindung ist es, die bei der Herstellung der Einzelteile
für Kniegeruchverschlüsse aus Kunststoff auftretenden Schwierigkeiten zu beseitigen.
Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Bauform für einen Kniegeruchverschluß
der gattungsgemäßen Art zu finden, der sich bei der Herstellung aus Kunststoff ohne
Schwierigkeiten automatisch entformen
läßt. Ferner soll ein Werkzeug
geschaffen werden, dessen Kernform sich nach Beendigung des Spritzvorgangs, und
zwar gegebenenfalls noch vor dem offenen der Außenform ohne weiteres ziehen läßt.
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Ein Kniegeruchverschluß der gattungsgemäßen Art, ist zur Lösung der
gestellten Aufgabe im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß in den Rohrkrümmer
im Bereich seines unteren Bogenscheitels eine Öffnung eingeformt ist, die in Richtung
der Krümmerebene mit ihrem Begrenzungsrand mindestens annähernd bis an die Mittelachse
der beiden Krümmerschenkel heranreicht, während sie quer zur Krümmerebene eine Durchlaßweite
hat, die wenigstens etwa dem Rohrdurchmesser entspricht, und daß die oeffnung mit
einem nach außen vorspringenden Rand versehen ist, der Halteeingriffe für einen
Verschlußdeckel aufweist.
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Es ist zwar bereits seit langem bekannt, den Rohrkrümmer von Kniegeruchverschlüssen
im Bereich seines unteren Bogenscheitels mit einer Reinigungsöffnung zu versehen,
die durch einen Verschlußstopfen abgedichtet werden kann. Diese Reinigungsöffnung
hat aber bezogen auf den Durchlaßquerschnitt des Rohrkrümmers eine verhältnismäßig
geringe Weite. Diese Ausgestaltung der bekannten Rohrkrümmer kann daher, selbst
wenn sie im Spritzgießverfahren aus Kunststoff hergestellt werden, nicht zu einer
leichteren Entfernbarkeit der Kernform aus dem Formteil beitragen.
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Nach der Erfindung hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen,
die Oeffnung kreisförmig zu gestalten und durch die Grundfläche eines Kegels zu
bilden, in dessen Mantelfläche die bogenförmigen Bereiche des Rohrkrümmers mit ihrem
Durchlaßquerschnitt eindringen. Ferner ist es hierbei empfehlenswert, daß sich an
das untere Ende des Kegelmantels ein zylindrisches Verlängerungsstück anschließt,
und daß der Kegelmantel auf seiner halben Höhe einen Durchmesser hat, der mindestens
gleich dem Durchmesser des Rohrkrümmers ist.
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Erfindungsgemäß kann der nach augen vorspringende Rand der Öffnung,
insbesondere das zylindrische Verlängerungsstück des Kegels, mit Gewinde für die
Halterung eines Schraubdeckels versehen werden. Möglich ist es aber auch, den nach
augen vorspringenden Rand der Offnung, insbesondere das zylindrische Verlängerungsstück
des Kegels, mit einer R.stwulst als Halteeingriff für eine Gegenwulst am Verschlußdeckel
zu versehen.
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Nach einem anderen Erfindungsvorschlag kann die Öffnung auch langrunde
Gestalt haben und mit ihrem Begrenzungsrand dem Begrenzungsradius des Rohrkrümmers
quer zur Krümmerebene etwa über den halben Rohrumfang folgen.
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Ein Werkzeug zur Herstellung des im wesentlichen U-förmigen Rohrkrümmers
für einen Kniegeruchverschlu, welches aus einer in der Krümmerebene getrennten,
zweiteiligen Außenform und einer darin rit allseitigem Abstand lagenfixierten Kernform
besteht, zeichnet sich erfindungsgemäb hauptsächlich dadurch aus, daß die Kernform
aus drei voneinander unabhängigen Kernteilen besteht, von denen je eines in Acharichtung
der beiden Krümmerschenk.el verschiebbar ist, während das dritte sich ebenfalls
veischiebbar in Richtung der Öffnung des Krümmerbogens erstreckt, und daß sämtliche
Kernteile im Bereich des Krümmerbogeng einerseits mit im wesentlichen quer und andererseits
mit im wesentlichen parallel zu ihrer Verschieberichtung verlaufenden Ausrichtflächen
formschlüssig ineinandergreifen.
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Eine wesentliche Weiterbildung dieses Werkzeuges besteht gemäß der
Erfindung darin, daß die den Krümmerschenkeln zugeordneten Kernteile mit ihrem in
die Außenform greifenden Ende Jeweils Formabschnitte für verhältnismäßig kurze,
äußere Deilstücke der Innenform des Krümmerbogens bilden, während das der Öffnung
zugeordnete Kernteil Formabschnitte für das relativ große, mittlere Teilstück der
Innenform des Krümmerbogens und für den Durchlaßquerschnitt des Krümmerbogens in
den Stoßstellenbereichen der drei Kernteile aufweist.
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Erfindungsgemäß ist ferner als nachahmenswert zu empfehlen, daß das
der Offnung zugeordnete Kernteil die Formabschnitte für die Innenform des Kegels
und für die Durchdringungslinien desselben zu den anschließenden Krütarnerbogenbereichen
bildet.
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Schließlich ist es auch noch wichtig, daß die drei Kernteile durch
Paßstifte relativ zueinander in der Formstellung lagenfixierbar sind.
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An Hand der Zeichnung soll die Erfindung nunmehr nachfolgend ausführlich
beschrieben werden. hierin zeigt Figur 1 in Seitenansicht einen nieeruzherschluß
mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten U-förmigen Rohrkrümmer, Figur 2 den Kniegeruchverscnlud
nach Fig. 1 in Ansicht von vorne, Figur 3 eine Ansicht des U-förmigen Rohrkrümmers
in Pfeilrichtung III der Fig. 1, Figur 4 eine Ansicht des U-förmigen Rohrkrümmers
in Pfeilrichtung IV der Fig. 1, Figur 5 den aus den Figuren 1 bis 4 ersichtlichen
Rohrkrümmer im Längsschnitt und in dem zu seiner Herstellung dienenden Werkzeug
sitzend, während Figur 6 einen Schnitt längs der Linie VI-VI in Fig. 5 wiedergibt,
den Rohrkrümmer jedoch in der der Fig. 2 entsprechenden Ansicht zeigt.
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Der in den Figuren 1 und 2 vollständig dargestellte Kniegeruchverschluß
setzt sich aus dem im wesentlichen U-förmigen Rohrkrümmer 1 einem in dessen einen
Krümmerschenkel 1' einschiebbaren Tauchrohr 2 und einem in den anderen Krümmerschenkel
1" eingreifenden Rohrbogen 3 zusammen. Zur flüssigkeitsdichten
Verbindung
des Tauchrohres 2 mit dem Rohrkrümmer 1 wird ein Spannring 4 und ebenfalls zur flüssigkeitsdichten
Verbindung des Rohrbogens 3 mit dem Rohrkrümmer 1 wird ein entsprechender Spannring
5 benutzt. Mit Hilfe dieser Spannringe 4 und 5 können Dichtungsringe so in Axialrichtung
unter Druck gesetzt werden, daß sie sich radial gegen die Wandungen der jeweils
ineinandergreifenden Deile verspannen und dadurch die Abdichtung herbeiführen.
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Aus den Figuren 4 und 5 geht deutlich hervor, daß der im wesentlichen
U-förmige Rohrkrümmer im Bereich seines unteren Bogenscheitels mit einer Öffnung
6 versehen ist. Diese Öffnung ist kreisförmig gestaltet und weist einen solchen
Durchmesser auf, daß sie in Richtung der Krümmerebene 7-7 (Fig. 4) mindestens bis
an die Mittelachsen 8' und 8" der beiden Krümmerschenkel 1' und 1" heranreicht.
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Quer zur Krümmerebene 7-7 hat die Öffnung 6 dabei eine Durchlaßweite,
die größer als der Durchlaßquerschnitt des Rohrkrümmers 1 ist.
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Die Öffnung 6 wird, wie die Figuren 2, 3 und 6 besonders deutlich
zeigen, durch das untere Ende eines Kegelmantels 9 gebildet, der einstückig mit
den Rohrkrümmer 1 geformt ist und welcher auf halber Hohe einen Durchrnaesser hat,
der dern Durchmesser des Rohrkrümmers < in diesem Bereich entspricht.
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An das untere Ende des Kegelmantels 9 schließt sich ein zylindrisches
Verlängerungsstück 10 einstückig an, an welchem sich ein Verschlußdeckel 11 (siehe
Figuren 1 und 2) verankern läßt. Zur Festlegung des Verschlußdeckels kann dabei
das zylindrische Verlängerungsstück 10 mit einem Gewinde versehen werden, in welches
ein Gegengewinde des Verschlußdeckela 11 eingreift. Es ist jedoch auch möglich,
das Verlängerungsstück 10 mit einer Rastwulst auszustatten, die von einer Gegenwulst
am innenrand des Verschlußdeckels 11 schnappverschlußartig hintergriffen werden
kann.
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Die Form des Kegelmantels 9 ist so gewählt, daß dieser in Durchflußrichtung
einen Querschnitt hat, der insgesamt größer ist als der Durchflußquerschnitt des
Rohrkrümmers 1 im Bereich der Vcrbindungslinien 12 mit dem Kegeltiantel 9.
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Ein besonderer Vorteil des in den Rohrkrümmer 1 einstückig eingeformten
Kegelmantels 9 liegt noch darin, daß in dessen Bereich oberhalb des Verschlußdeckels
beim Durchlauf des Wassers Verwirbelungen auftreten. Diese verhindern, daß bei nicht
ordnungsgemäß entlüfteten Abwasserleitungen die Wasservorlage aus dem Kniegeruchsverschluß
abgesaugt wird.
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Zur Herstellung des im wesentlichen U-förmigen Rohrkrümmers 1 für
den in den Figuren 1 und 2 dargestellten Kniegeruchaverschluß wird das in den Figuren
5 und 6 gezeigte Formwerkzeug 20 benutzt.
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Dieses Formwerkzeug 20 besteht aus einer in der Krümmerebene 7-7 getrennten,
von zwei Teilen 21' und 21" gebildeten Außenform 21, sowie aus der Kernform 22,
welche sich wiederum aus den drei Kernteilen 22', 22" und 22"' zusammensetzt.
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Während die beiden Teile 21' und f: der Außenform 21 gemeinsam die
Außenkontur des gesamten Rohrkrümmers 1 bestimmen, bestimmt das Kernteil 2?' lediglich
die Form der Innenkonturen für die Krümmerschenkel 1'. Das Kernteil 22' dient zur
Bestimmung der Innenkonturen des Krümmerschenkels 1", während das Kernteil 22"'
die Innenkontur des Kegelmantels 9 mit der zylindrischen Verlängerung 10 und damit
auch die Form der Öffnung 6 festlegt.
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Figur 5 läßt erkennen, daß die beiden Kernteile 22' und 22" gemeinsam
nach der einen Seite aus der Außenform 21 und damit auch aus dem fertiggestellten
Rohrkrümmer 1 herausziehbar sind.
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Das Kernteil 22"' läßt sich hingegen nach der entgegengesetzten Seite
aus der Außenform 21 und damit auch aus der Öffnung 6 und dem Kegelmantel 9 des
Rohrkrümmers 1 ausfahren.
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Die Figur 5 macht ferner deutlich, daß die drei Kernteile 2L 22" und
22"' in ihrer Arbeitsstellung formschlüssig ineinandergreifen, und zwar einerseits
mit im wesentlichen quer zu ihrer Bewegungsrichtung verlaufenden Stoßflächen 23
und 24 sowie andererseits mit annähernd parallel zu ihrer Bewegungsrichtung liegenden
Stoßflächen 25 und 26. Außerdem werden die Kernteile 22', 22" und 22"' noch durch
Paßbohrungen 27 und Paßstifte 28 relativ zueinander in der Formstellung lagenfixiert.
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Der Figur 5 ist noch zu entnehmen, daß die in die Außenform 21 eingreifenden
Enden der beiden Kernteile 22' und 22" åeweils Formabschnitte 29' bzw. 29" für verhältnismäßig
kurze Bereiche der Innenform des Krümmerbogens bilden, während das Kernteil 22"'
neben dem Formabschnitt für die Innenkontur des Kegelmantels 9 auch noch Formabschnitte
30' und 30" für die Durchdringungslinien 12 zwischen dem Kegelmantel 9 und den beiden
Krümmerschenkeln 1' und 1" aufweisen.
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Aus Figur 5 der Zeichnung ist ohne weiteres erkennbar, daß sich die
Kernteile 22', 22" und 22"' ohne Schwierigkeiten aus ihrer Arbeitsstellung ziehen
lassen und damit den Krümmerbogen 1 so freigeben, daß er nach dem Öffnen der Außenform
21 einfach aus dieser herausgenommen werden kann.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das in der Zeichnung dargestellte
Ausführungsbeispiel eines Krümmerbogens 1. Vielmehr wäre es auch denkbar, der Öffnung
6 eine langrunde Gestalt zu geben und sie so anzuordnen, daß sie mit ihrem Begrenzungsrand
dem Begrenzungsradius des Krümmerquerschnittes quer zur Krümmerebene um den halben
Rohrumfang folgt.
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Auch in diesem Falle kann das Formwerkzeug 20 im wesentlichen die
aus den Figuren 5 und 6 ersichtliche Bauform erhalten.
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Wenn bei einer solchen Ausgestaltung des Rohrkrümmers 1 die Öffnung
6 mit einem nach außen vorspringenden Rand versehen
ist, dann läßt
sich darauf der Verschlußdeckel 11 natürlich nicht mittels ineinandergreifenden
Gewinden festlegen. Vielmehr ist es hier in jedem Fall erforderlich, den nach außen
vorspringenden Rand mit einer Rastwulst als Halteeingriff für eine Gegenwulst am
Verschlußdeckel zu versehen.