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Betonbauelement in Form einer Platte
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Die Erfindung betrifft ein Betonbauelement in Form einer Platte mit
an zwei gegenüberliegenden Verbi ndungssei ten angeordneten Kupplungsgl i dern zum
Verbinden mit entsprechenden Kupplungsgliedern einer benachbarten Platte, wobei
die Kupplungsglieder als sich über einen Teil der Verbindungsseiten der Platte erstreckende,
zapfenförmige Augen ausgebildet sind, wobei die Augen benachbarter Platten gelenkig
miteinander verbindbar sind und wobei der Durchmesser der Augen im wesentlichen
der Dicke der Platte entspricht.
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Solche Betonbauelemente werden beispielsweise zur Errichtung von Kübeln,
Trögen, Sichtschutzmauern, Stützmauern, Einfriedungen oder dgl. in Trockenbauweise
eingesetzt. Dabei werden jeweils benachbarte Betonbauelemente mit ihren Kupplungsgliedern
aneinandergefügt und in geeigneter Weise verbunden. Zur Verbindung können in den
Augen Durchgangslöcher
vorgesehen werden, in die entsprechende
Bolzen eingesetzt werden. An den Augen können auch korrespondierende Zapfen bzw.
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Ausnehmungen angeformt werden, die sich entsprechend ineinanderfügen
lassen. Üblicherweise ist die Länge der Augen so bemessen, daß die Augen benachbarter,
miteinander zu verbindender Betonbauelemente sich zur Länge der Verbindungsseite
ergänzen. Im allgemeinen sind die Augen an ihrer der Platte abgewandten Außenseite
kreisbogenförmig begrenzt.
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Häufig ist außerdem in dem von den Augen nicht erfaßten Bereich der
Verbindungsseiten eine Hohlkehle vorgesehen, die an die Umfangsfläche des entsprechenden
Auges der Nachbarpl atte angepaßt ist.
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Betonbauelemente des erläuterten Aufbaus sind bekannt (vgl. DE-OS
24 50 475). Insbesondere ist bei dieser bekannten Ausführungsform auch vorgesehen,
daß der Durchmesser der Augen im wesentlichen der Dicke der Platte entspricht, so
daß die Verbindungsstellen zwischen benachbarten Platten im Erscheinungsbild verhältnismäßig
wenig hervortreten. Diese bekannten Betonbauelemente der eingangs beschriebenen
Gattung haben sich in der Praxis vorzüglich bewährt. Ein Problem besteht jedoch
darin, daß die an die Augen im zusammengefügten Zustand beiderseits angrenzenden
Plattenbereiche miteinander kollidieren, wenn erheblich von einer gestreckten Ordnung
abgewichen wird. Das schränkt die Einsatzmöglichkeiten dieser Betonbauelemente ein
und hat insbesondere zur Folge, daß ein winkliges Zusammenfügen benachbarter Betonbauelemente
nur in eingeschränktem Maß möglich ist.
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Der Erfindung liegt vor allem die Aufgabe zugrunde, ein Betonbauelement
der eingangs beschriebenen Gattung so weiterzubilden, daß in einfacher Weise ein
weitgehend gegenseitige Verschwenkbarkeit benachbarter Betonbauelemente gewährleistet
ist, wobei die Verbindungsstellen zwischen benachbarten Betonbauel ementen im Erscheinungsbild
möglichst wenig in Erscheinung treten.
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Diese Aufgabe wird zunächst und vor allem dadurch gelöst, daß an den
Übergängen zwischen Platte und Augen parallel zur Verbindungsseite verlaufende Einkerbungen
vorgesehen sind und daß die Umfangsfläche der Augen in die Einkerbungen übergeht.
Mit diesen Einkerbungen wird eine Kollision zwischen den im zusammengefügten Zustand
beiderseits an die Augen angrenzenden Plattenbereichen wirkungsvoll vermieden Je
nach dem, wieweit die Einkerbungen geöffnet sind, läßt sach für alle in der Praxis
vorkommenden Fälle hinreichende Gelenkigkeit der Betonbauelemente erreichen. Es
empfielrlt sich dabei, die Einkerbungen in Form von Abschrägungen jeweils in den
von den Augen freien Bereich der Verbindungsseiten zu verlängern. In jedem Fall
ist eine Begrenzung der Einkerbungen durch die entsprechend erweiterte Umfangsfläche
der Augen gebildet. Die dem Auge jeweils gegenüberliegende, also der Platte zugewandte
Fläche der Einkerbungen und die Abschrägungen können eben ausgebildet sein und verlaufen
vorzugsweise radial zum Krümmungsmittelpunkt der Umfangsfläche der Augen.
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Die erfindungsgemäß vorgesehenen Einkerbungen bedingen in festigkeitsmäßiger
Hinsicht eine Querschnittsschwächung, die sich durch entsprechende Bemessung ohne
weiteres beherrschen läßt. Dabei führt jedoch die Bemessung der Platte mit einer
Dicke, die dem Durchmesser der Augen entspricht, zu einer Überdimensionierung und
damit zu einem vermeidbaren Material aufwand. Erfindungsgemäß wird daher weiter
vorgesehen, daß die Platte mehrschichtig aufgebaut ist mit einer Tragschicht aus
Beton und mindestens einer an einer Seite der Tragschicht, vorzugsweise beidseitig
aufgebrachten Deckschicht. Das führt zunächst zu einer Materialersparnis hinsichtlich
des verhältnismäßig aufwendigen Betons, und ermöglicht über dies eine einfachere
Gestaltung der Formen, in denen die Betonbauelemente hergestellt werden. Die Deckschichten,
die zur Festigkeit nicht erheblich beitragen, lassen sich in einfacher Weise aufbringen
und
können aus wenig aufwendigem Material (Putz, Mörtel oder dgl.) bestehen. Die Dicke
der Deckschicht entspricht vorteilhafterweise der Tiefe der Einkerbungen, so daß
die Tragschicht auf ihrer ganzen Breite eine Dicke aufweist, die dem Abstand zwischen
gegenüberliegenden Einkerbungen entspricht.
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Der mehrschichtige Aufbau der Platte führt zunächst zu einer kostengünstigeren
Herstellung, außerdem bieten die Deckschichten die vorteilhafte Möglichkeit, besondere
Oberflächenbehandlungen und/ oder -gestaltungen vorzunehmen. Beispielsweise können
die Deckschichten eingefärbt oder als Schutzschicht gegen schädiiche Umgebungseinflüsse
ausgeführt werden.
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Besonders vorteilhaft ist die Möglichkeit, die Deckschichten in einfacher
Weise mit einer Oberflächenstruktur zu versehen, durch die ein unerwünschtes Hervortreten
der Verbindungsstellen zwischen den B etonbauel ementen im Gesamterscheinungsbild
kaschiert werden kann. Dazu lehrt die Erfindung, daß die Deckschicht mit zu den
Verbindungsseiten im wesentlichen parallelen Furchen versehen ist. Die durch die
Furchen gebildete Riffelung bildet eine gleichmäßige Oberflächenstruktur, in der
die Verbindungsbereiche zwischen den Augen und der jeweils benachbarten Platte optisch
kaum noch in Erscheinung treten. Die Länge der Furchen wird vorzugsweise kleiner
als die Plattenhöhe gewählt, wobei die Furchen gegeneinander unregelmäßig versetzt
angeordnet werden. Es empfiehlt sich, die Breite der Furchen so zu wählen, daß sie
im wesentlichen der Breite der Einkerbungen entspricht. In einer besonders vorteilhaften
Ausführungsform ist die Breite der Furchen statistisch verteilt, wobei der Schwerpunkt
der Verteilung der Breite der Einkerbungen entspricht. Es empfiehlt sich weiter,
auch den seitlichen Abstand der Furchen statistisch zu verteilen, wobei der Schwerpunkt
der Verteilung dem Abstand im zusammengefügten
Zustand zwischen
den beiderseits einer Verbindungsstelle liegenden Einkerbungen entspricht. Durch
diese Maßnahmen läßt sich der Einfluß der Verbindungsstellen auf das Erscheinungsbild
einer aus den erfindungsgemäßen Betonbauel ementen zusammengesetzten Front weitgehend
unterdrücken.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 Ein Betonbauelement
in perspektivischer Darstellung, Figur 2 eine Draufsicht auf eine Verbindungsstelle
zwischen zwei winklig aneinandergefügten Betonbauelementen, Figur 3 einen Ausschnitt
aus einem mit Betonbauelementen gemäß Figur 1 hergestellten Verbund.
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Das in Figur 1 dargestellte Betonbauelement besteht in seinem grundsätzlichen
Aufbau aus einer Platte 1 und zwei an gegenüberliegenden Verbindungsseiten der Platte
1 angeordneten Augen 2, die die Form von sich über einen Teil der entsprechenden
Verbindungsseite der Platte 1 erstreckenden und an diese angeschlossenen Zapfen
haben.
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Die Augen 2 dienen jeweils mit einem entsprechenden Auge einer benachbarten
Platte als Kupplungsglieder zum Verbinden der Platten 1.
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Dazu sind im dargestellten Ausführungsbeispiel die Augen 2 mit einem
parallel zur entsprechenden Verbindungsseite verlaufenden Durchgangsloch 3 versehen,
und in die fluchtenden Durchgangslöcher 3 jeder Verbindungsstelle wird als Verbindungselement
ein durchgehender Bolzen 4
(vgl. Figur 3) eingesetzt, der überdies
im Erdboden verankert sein kann. Die Länge der Augen 2 ist so bemessen, daß an jeder
Verbindungsstel le die Augen 2 benachbarter Platten t sich zur Gesamtbreite der
Platten 1 ergänzen, im dargestellten Ausführungsbei spiel also sich über die halbe
Plattenbreite erstrecken. Die Augen 2 haben die Gestalt von an die Platte 1 angeformten
Zylindern mit einem Durchmesser, der der Dicke der Platte 1 entspricht. Die Verbindungsseiten
weisen in dem von den Augen 2 freigelassenen Bereich je eine Hohlkehle 5 auf, deren
Krümmung der Krümmung der Umfangsfläche der Augen 2 entspricht.
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An den Übergängen zwischen den Augen 2 und der Platte 1 sind parallel
zur Verbindungsseite verlaufende Einkerbungen 6 vorgesehen, deren der Platte 1 zugewandte
ebene Begrenzungsfläche 7 sich in Form einer Abschrägung 8 in den von dem Auge 2
freien Bereich der Verbindungsseite fortsetzt. Die den Augen 2 zugewandten Begrenzungsflächen
9 der Einkerbungen 6 verlaufen gekrümmt und gehen kontinuierlich und mit gleicher
Krümmung in die Umfangsfläche des entsprechenden Auges 2 über. Im übrigen verlaufen
die ebenen Begrenzungsflächen 7 radial zum Zentrum des entsprechenden Auges 2, d.h.
zum Mittelpunkt des Durchgangsloches 3. Diese Verhältnisse sind in der Figur 2 dargestellt.
Man erkennt, wie es ohne weiteres möglich ist, die Betonbauelemente in von der gestreckten
Stellung beträchtlich abweichender Winkelstellung aneinanderzufügen.
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Anhand der Figur 2 ist zu erkennen, daß die Platte 1 mehrschichtig
mit einer inneren Tragschicht 10 aus Beton und beidseitig aufgebrachten nicht tragenden
Deckschichten 11 aus Putz oder dgl. aufgebaut sind.
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Dabei entspricht die Dicke der Deckschichten 11 jeweils der Tiefe
der Einkerbungen 6, so daß der tragende Querschnitt über die ganze Länge
der
Platte 1 im wesentlichen gleichmäßig ist.
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Die Deckschichten 11 sind mit Furchen 12 versehen, die im wesentlichen
parallel zu den Verbindungsseiten verlaufen und deren Länge ungefähr der halben
Plattenbreite entspricht. Die Furchen 12 sind gegeneinander unregelmäßig versetzt
angeordnet.
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Die Breite der Furchen 12 entspricht im wesentlichen der Breite der
Einkerbungen 6, ist im einzelnen aber nicht gleichmäßig sondern statistisch verteilt.
Die Breite der Einkerbungen 6 bedarf dabei wegen des kontinuierlichen Übergangs
der gekrümmten Begrenzungsfläche 9 in die Umfangsfläche der Augen 2 einer besonderen
Bestimmung. Die Breite b der Einkerbungen 6 wird in der Ebene der Plattenoberfläche
vom Beginn der ebenen Begrenzungsfläche 7 bis zu dem Punkt gemessen, in dem eine
am tiefsten Punkt der Einkerbung 6 die gekrümmte Begrenzungsfläche 9 berührende
Tangentenebene die Ebene der Plattenoberfläche schneidet. Zur Erläuterung wird auf
die Figur 2 verwiesen.
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Die Breite der Furchen 12 ist statistisch verteilt, wobei der Schwerpunkt
der Verteilung der Breite b der Einkerbungen 6 entspricht. Die seitlichen Abstände
der Furchen sind gleichfalls unterschiedlich und statistisch verteilt. Der Schwerpunkt
dieser Verteilung entspricht dem Abstand a (vgl. Figur 3) zwischen den beiderseits
einer Verbindungsstelle liegenden Einkerbungen 6. Durch diese Oberflächenstruktur
der Platten 1 wird eine weitgehende Kaschierung der durch die übereinanderliegenden
Augen 2 gebildeten Verbindungsstellen zwischen benachbarten Platten 1 erreicht.
Das ist anhand der Figur 3 zu erkennen, die einen mehrreihigen Verbund darstellt,
der aus den beschriebenen Betonbauelementen aufgebaut ist.
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Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind die an gegenüberliegenden
Verbindungsseiten der Platte 1 angeordneten Augen 2 um jeweils eine
halbe
Plattenbreite versetzt angeordnet. Ebenso ist eine (nicht dargestellte) Anordnung
möglich, bei der die Augen 2 von einer gemeinsamen Längsseite der Platte 1 ausgehen.