-
Vorrichtung zum Beschicken einer
-
kontinuierlich arbeitenden Zentrifuge Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zum Beschicken einer kontinuierlich arbeitenden Zentrifuge, insbesondere
Zuckerzentrifuge, die einen Zentrifugenkorb und insbesondere ein außermittig eingebautes
Aufgaberohr für Füllmasse aufweist, mit einem an der Nabe des Zentrifugenkorbes
angeordneten, kegelstumpfförmigen und nach oben hin offenen Beschleunigertopf und
mit einem konzentrisch darüber angeordneten den Beschleunigertopf mindestens teilweise
überdeckenden Beschleunigerkegel.
-
Vorrichtungen dieser Art dienen dazu, die zu zentrifugierende Füllmasse
zu beschleunigen und dem Zentrifugenkorb zuzuführen. Eine aus der DE-OS 16 32 314
bekannte Vorrichtung besitzt einen Beschleunigertopf mit einem zunächst zylindrischen
Abschnitt, auf den ein sich nach oben öffnender Kegel aufgesetzt ist. Im Kegel ist
konzentrisch und in geringem Abstand dazu ein Schutzsieb angeordnet. Das Schutzsieb
wird an seinem oberen Ende von einem Ring gehalten. Dieser Ring ist über eine Leiteinrichtung,
einem konischen, Schlitze aufweisenden Trichterblech, nach unten mit einer an der
Nabe des Zentrifugenkorbes befestigten Bodenplatte verbunden. Die dem Beschleunigertopf
zugeführte Füllmasse trifft zunächst. auf dessen Boden und wandert infolge der Zentrifugalkraft
und der nachfließenden Füllmasse an der Wand des zylindrischen Abschnitts des Beschleunigertopfes
nach oben.
-
Sie tritt dann durch den zwischen Schutzsieb und zylindrischen Abschnitt
gebildeten Schlitz und gleitet auf dem Kegel weiter nach oben. Vom oberen Rand des
Kegels wird die Füllmasse gegen die Leiteinrichtung geschleudert. Die Schlitze in
der Leiteinrichtung verteilen die Füllmasse auf den Zentrifugenkorb.
-
Gröbere Bestandteile werden zurückgehalten und gelangen nach Verlassen
des zylindrischen Abschnitts auf das Schutzsieb, wo die daran anhaftende Füllmasse
noch abgeschleudert werden soll. Der obere Rand des Schutzsiebes ragt über den Zentrifugenkorb
hinaus, so daß die gröberen Bestandteile über den Zentrifugenkorb hinweg ausgetragen
werden.
-
Die Schlitze der Leiteinrichtung machen ein Beaufschlagen des Zentrifugenkorbes
von unten beginnend und mit gleichmäßiger Schichtdicke unmöglich. Selbst wenn die
Schlitze waagerecht und am Fuße der Leiteinrichtung angeordnet würden, so würden
die zwischen den Schlitzen notwendigerweise verbleibenden Stege dazu führen, daß
sich auf dem Zentrifugenkorb in Mantellinie verlaufende Zonen mit geringerer Schichtdicke
ausbilden würden. Weiterhin führt die Tatsache, den oberen Rand des Schutzsiebes
über den Zentrifugenkorb hinausragen zu lassen, zu einer ungewöhnlich hohen und
damit aufwendigen Beschleunigereinrichtung.
-
Dies trifft insbesondere auf Zentrifugen zu, bei denen die Nabe nicht
ins Innere der Zentrifuge gezogen ist.
-
Die vom Schutzsieb abgeworfenen gröberen Bestandteile können zwar
den Zentrifugenkorb nicht beschädigen. Sie werden aber auf ihrem gesamten Weg über
das Schutzsieb zunehmend beschleunigt und dann mit so hoher Geschwindigkeit abgeschleudert,
daß sie am Gehäuse an der Abdeckung Schaden verursachen können.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der
eingangs genannten Art in kostengünstiger Weise so auszubilden, daß die Füllmasse
dem Zentrifugenkorb möglichst gleichmäßig zugeführt wird und daß darüber hinaus
die in der Füllmasse enthaltenen gröberen Bestandteile schadlos entfernt werden
können ohne daß Füllmasse unbeabsichtigt austritt.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Beschleunigertopf
und der Beschleunigerkegel über einen Stützkegel, der waagrechte Reihen von versetzten,
schlitzförmigen Öffnungen aufweist, miteinander verbunden sind, und daß der vom
Boden des Beschleunigertopfes zur Oberkante des Beschleunigerkegels reichende Stützkegel
innerhalb, parallel und mit geringem Abstand zu den Innenflächen des Beschleunigertopfes
angeordnet ist. Die in den Beschleunigertopf exzentrisch fließende Füllmasse wird
unmittelbar gegen den Stützkegel geschleudert, durchdringt diesen und gelangt auf
die Innenflächen des Beschleunigertopfes. Die durch die Öffnungen der unteren Reihen
tretende Füllmasse vereinigt sich auf ihrem Weg nach oben mit der Füllmasse, die
durch die darüberliegenden Öffnungen fließt. Nach Erreichen der oberen Kante des
Beschleunigertopfes wird die Füllmasse als Schleier gegen die Innenseiten des Beschleunigerkegels
geschleudert. Dort wird die Füllmasse weiter beschleunigt und an der Unterseite
dem Zentrifugenkorb schleierartig aufgegeben. Dies führt zu einer besonders intensiven
Durchmischung der Füllmasse, was sich insbesondere bei der Zuführung geeigneter
Fluide in die Vorrichtung viskositätssenkend und gegebenenfalls auch temperaturerhöhend
auswirkt.
-
Eine besonders gute Beschleunigung und damit eine optimale Verteilung
der Füllmasse kann erreicht werden, wenn die Öffnungen zwischen 4 und 20 mm, im
unteren Bereich des Stützkegels vorzugsweise zwischen 5 und 7 mm und im oberen Bereich
vorzugsweise zwischen 10 und 14 mm
breit sind und eine Höhe zwischen
1,5 und 3 mm aufweisen und wenn der Abstand zwischen dem Stützkegel und den Innenflächen
des Beschleunigertopfes zwischen 5 und 30 mm, vorzugsweise zwischen 7 und 15 mm
beträgt.
-
Mit Vorteil ist dem Aufgaberohr eine Abdeckung zugeordnet, die dessen
Exzentrizität gegenüber dem Beschleunigerkegel ausgleicht und die in Höhe der Oberkante
des Beschleunigerkegels angeordnet ist.
-
Die in den Beschleunigertopf fließende Füllmasse-insbesondere hochviskose
Füllmasse - kann die Neigung haben, unbeschleunigt aufzusteigen und z.B. als KLumpen
den Beschleunigertopf zu verlassen. Dies kann erfindungsgemäß dadurch verhindert
werden, daß an der Oberkante des Beschleunigerkegels Stifte angeordnet sind, die
bis nahe an die Abdeckung reichen. Die mitrotierenden Stifte sperren dann die Vorrichtung
für unbeschleunigte Füllmasse gleichermaßen ab. Beschleunigte Füllmasse oder beschleunigte
gröbere Bestandteile können dagegen die Stifte passieren. Die Anzahl der Stifte,
die dazu erforderlich ist, hängt im wesentlichen von der Viskositäte der Füllmasse
und von der Drehzahl des Zentrifugenkorbes ab. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen,
bei einer Drehzahl von 1.000 - 2.500 pro Minute zwei Stifte in einer Ebene und gegenüberliegend
anzuordnen.
-
Die zerstörerische.Wirkung von gröberen Bestandteilen, die in der
Füllmasse enthalten sind oder die auf an-
dere Weise in die Zentrifuge
gelangen, kann verringert werden, wenn in Verlängerung des Beschleunigerkegels nach
oben ein Schutzkonus angeordnet ist, der eine Fangkammer begrenzt.
-
Anhand des in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels
wird im folgenden die Erfindung näher erläutert.
-
Die Zeichnung zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Beschicken
einer kontinuierlich arbeitenden Zentrifuge, insbesondere einer Zuckerzentrifuge,
im Schnitt. Die Vorrichtung ist an der Nabe eines Zentrifugenkorbes 1 angeordnet
und besitzt einen kegelstumpfförmigen, nach oben offenen Beschleunigertopf 2, über
dem konzentrisch ein Beschleunigerkegel 3 angeordnet ist. Der Beschleunigerkegel
3 überdeckt den oberen Rand des Beschleunigertopfes 2. Ein Stützkegel 4 verbindet
den Beschleunigertopf 2 mit dem Beschleunigerkegel 3. Der Stützkegel 4 besitzt Öffnungen
5 bzw. 6, die im unteren Bereich des Beschleunigertopfes vorzugsweise zwischen 5
und 7 mm und die im oberen Bereich vorzugsweise zwischen 10 und 14 mm breit sind.
-
Der Stützkegel und die Innenflächen des Beschleunigertopf es verlaufen
parallel zueinander und haben einen Abstand, der vorzugsweise zwischen 7 und 15
mm beträgt.
-
In den Beschleunigertopf 2 mündet außermittig ein Aufgaberohr 7 für
die Füllmasse. Das Aufgaberohr 7 kann doppelwandig ausgeführt sein. Eine am Aufgaberohr
7
befestigte Abdeckung 8, z.B. eine Scheibe mit einer dem Aufgaberohr
angepaßten exzentrischen Öffnung, gleicht die Exzentrizität des Aufgaberohres im
Bereich des Beschleunigerkegels aus. Am oberen Rand des Beschleunigerkegels angebrachte
Stifte 9 reichen bis nahe an die Abdeckung 8. Ein in Verlängerung des Beschleunigerkegels
3 nach oben angeordneter vollwandiger Schutzkonus 10 begrenzt gemeinsam mit dem
Ring 11 eine Fangkammer 12.
-
Die zu zentrifugierende Füllmasse wird durch das Aufgaberohr außermittig
in den Beschleunigertopf der erfindungsgemäßen Vorrichtung eingespeist. Sie erreicht
zunächst den Boden, auf dem gegebenenfalls ein Lochblech liegt und breitet sich
dort aus. Infolge der Zentrifugenkräfte wird die Füllmasse gegen den Stützkegel
gedrückt und wandert an ihm entlang nach oben.
-
Durch jede Öffnung dringt Füllmasse, die unmittelbar danach auf die
Innenflächen des Beschleunigertopfes trifft. Dort vereinigt sich die durch die unteren
Öffnungen gedrungene Füllmasse fortlaufend mit der aus den oberen Öffnungen und
wird schließlich als Schleier gegen die Innenseiten des Beschleunigerkegels geschleudert.
Die Anzahl der Öffnungen und die Neigung des Stützkegels sind so gewählt, daß die
gesamte Füllmasse auf ihrem Weg nach oben durch die Öffnungen hindurchtreten kann.
-
Gröbere Bestandteile, deren Durchmesser größer als die Höhe der Öffnungen
ist, werden zurückgehalten, treten
zwischen den Stiften hindurch
und werden in der Fangkammer angesammelt. Üblicherweise reicht es aus, die Fangkammer
einmal am Tag zu leeren. Die gröberen Bestandteile gelangen somit nicht in den Zentrifugenkorb
und werden auch nicht gegen das Gehäuse oder die Zentrifügenabdeckung geschleudert.
-
Unbeschleunigte Füllmasse, die aus dem Beschleunigertopf entweichen
möchte, wird durch die Stifte zurückgehalten, bis sie ebenfalls beschleunigt ist.
Diese Füllmasse kann dann noch durch die oberen, vorzugsweise etwas breiteren Öffnungen
hindurchtreten und von dort auf den Beschleunigerkegel treffen.
-
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung verteilt die Füllmasse so, daß sich
auf dem Zentrifugenkorb keine toten Zonen ausbilden können. Auch eine Verstopfung
des Zentrifugenkorbes oder der auf dem Zentrifugenkorb aufliegenden Siebelemente
ist weitgehend ausgeschaltet.
-
Eine Beschädigung der Zentrifuge oder von Teilen davon durch gröbere
Bestandteile ist kaum noch zu befürchten.
-
Im Ubrigen zeichnet sich eine erfindungsgemäße Vorrichtung durch eine
kompakte und enge Bauweise aus und ist dadurch'bevorzugt auch nachträglich in Zentrifugen
einbaubar.
-
Leerseite