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Kindersitz für Fahrzeuge
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Kindersitz für Fahrzeuge, insbesondere
Kraftfahrzeuge, der im wesentlichen aus Rückenlehne, Sitzschale und Prallpolster
bestehend mittels wenigstens eines Beckengurtes auf der Rücksitzbank eines Kraftfahrzeuges
gehalten ist.
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Im Bestreben auch die im Kraftfahrzeug mitfahrenden Kinder für den
Fall eines Unfalles des Fahrzeuges weitgehendst vor Verletzungen zu sichern, wurden
bereits auf die normalen Fahrzeugsitze aufsetzbare Kindersitze geschaffen, welche
mittels eines Gurtes am Fahrzeug verankert sind.
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Die bekannten Kindersitze sind teilweise mit eigenen Rückhaltesystemen
ausgerüstet. Zu einem anderen Teil sind die bekannten Kindersitze, insbesondere
für größere Kinder so ausgelegt, daß sie die Benutzung der normalen Dreipunkt-Sicherheitsgurte
erlauben.
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Den bekannten Kindersitzen haftet im allgemeinen der Nachteil an,
daß sie einteilig hergestellt sind und somit jeweils nur für Kinder einer ganz bestimmten
Altersgruppe geeignet sind.
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Die einteilige Gestaltung von Kindersitzen hat darüber hinaus den
Nachteil, daß sie sehr große und sperrige Einsatzteile für das Fahrzeug darstellen,
so daß sie insbesondere bei zweitürigen Fahrzeugen nur mit erheblicher Mühe auf
der Rücksitzbank angeordnet werden können. Des weiteren lassen sich einteilige Kindersitze
bei Nichtgebrauch auch nicht zusammenffalten, so daß ihre in Folge der umständlichen
Montage, insbesondere bei zweitürigen Fahrzeugen, angezeigte
ständige
Mitführung im Fahrzeug eine erhebliche Einschränkung des Raumangebotes des Fahrzeuges
bedeutet und die Rücksitzbank ganz oder teilweise für die Benutzung durch Erwachsene
gesperrt ist.
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Ausser diesen, meist als Schalensitze ausgebildeten und in der Regel
nur für Kinder bis zu 4 Jahren verwendbaren Kindersitzen sind auch aus TeiLen eines
Kindersitzes bestehende Rückhaltesysteme für Kinder bekannt, wobei die Kinder meist
auf der normalen Rücksitzbank des Fahrzeuges sitzen und über ein Praltplster und
/oder lehnenteile im Fahrzeug gehalten sind. Solche Rückhaltesysteme für Kinder
sind sehr unbefriedigend, da die Sitzfläche der Rücksitzbank für Kinder im allgemeinen
zu lang ist, so daß die Kinder ihre Füße nicht abwinkeln können und somit mit ihren
Füssen an der Rickenlehne der Vordersitze anstoßen. Ausserdem erlauben diese bekannten
Rückhaltesysteme im allgemeinen keine Schlafstellung des Kindes. Die Kinder sind
bei diesen bekannten Systemen auf der Rücksitzbank meist sehr eng an eine ganz bestimmte
Sitzstellung gebunden, so daß sie häufig noch nicht einmal aus dem Fahrzeugfenster
sehen können.
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Ausgehend von diesem Stande der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde einen mit geringem Aufwand herstellbaren und in das Fahrzeug einsetzbaren
Kindersitz für Kinder zwischen 8 Monaten und etwa 12 Jahren zu schaffen, bei dem
das Kind unter Verwendung der üblicherweise in das Fahrzeug serienmäßig eingebauten
Dreipunkt-Sicherheitsgurte gesichert werden kann und welcher in einer Nichtgebrauchsstellung
raumsnarend im Fahrzeug mitführbar ist. Ausser einer leichten Mor.tage im Fahrzeug
soll der zu schaffende Kinder sitz auch noch für sich alleine und ausserhalb des
Fahrzeuges für verschiedene Zwecke, beispielsweise als Campingsitz oder Schwimmhilfe
für Kinder verwendbar sein.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgeinäß im wesentlichen dadurch gelöst,
daß Sitzschale und Rückenlehne als selbständige, getrennte Schalensitzhälften ausgebildet
und mittele wechselseitig angeordreter, ineinandergreifender Schwenklagerhälften
schwenk- und ösbar miteinander verbindbar sowie mittels einer lös- und verstellbaren,
jeweils zum einen
Teil an einer der Schalensitzhälften angreifenden
Spanneinrichtung in beliebigen Winkelstellungen zueinander festleg- bw. trennbar
sind. Das für kleinere Kinder erforderliche Prallpolster ist erfindungsgemäß gleiehfalls
als selbständiges Bauteil hergestellt und kann auf die Sitzschale aufgesetzt werden.
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Durch die trennbare Gestaltung der wesentlichen Bestandteile des Kindersitzes
ist ein Baukastensystem geschaffen worden5 welches es ermoglicht, den Kindersitz
in gleicher Ausführung für Kinder zwischen 8 Monaten und 12 Jahren zu verwenden,
wobei die Kinder jeweils eine ausgezeichnete, das Abwinkeln der Füße erlaubende
Sitzposition im Fahrzeug einn(h-en können und durch die serienmäßig in das Fahrzeug
einsevauten Dreipunkt-Sicherhej tsgurte gesichert sind.
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Die mehrteilige Ausführung der Kindersitze gestattet weiterhin deren
platzsparende Unterbringung im Fahrzeug, falls sie nicht benutzt werden. Weiterhin
ermöglicht die mehrteilige Ausbildung des Kindersitzes dessen Benutzung als I.iegesitz,
insbesondere wenn auf der Rücksitzbank des Fahrzeuges lediglich ein Kind mitfährt.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen
Kindersitzes, ist am hinteren Ende der Sitzschale eine vorzugsweise beidendig geschlossene,
langgezogen- rinnenförmige Lagerschale als erste Schwenlagerhälfte und am unteren
Ende der Rückenlehne ein im Querschnitt kegelstumpfförmiger Vorsprung als zweite
Schwenklagerhälfte angeordnet und greifen bei in der Gebrauchslage befindlichem
Kindersitz beide Schwenklagerhälften ineinander. Die die Rickenlehne in einstellbarer
Neigung zur Sitzschale haltende Spanneinrichtung ist zweckmäßigerweise durch zwei
über wenigstens eine Schnalle miteinander verbindbare Gurtbandabschnitte gebildet,
die jeweils zwei in horizontalen Abstand voneinander angeordnete Durchbrüche in
der Sitzschale und der Rückenlehne durchgreifen und deren freie Enden an der Sitzrückseite
mittels lösbarer Klemmschnallen in beliebiger, die Rückenlehnenneigung bestimmender
Länge miteinander verbindbar sind. Die Verwendung von Gurtbandabschnitten als Finr
c^;tung zum Festlegen der Rückenlehne in einer bestimmten Te gungj
zur
Sitzschale bringt eine Reihe von Vorteilen mit eich Einmal ist die Einstellung und
Festlegung der Neigung der Rückenlehne mittels der an den Gurtbandabschnitten angebrachten
Klemmschnallen ausserordentlich leicht durchführbar, ebenso wie auch das Trennen
der beiden Schalensitzhälften durch einfaches Lösen der Klemmschnallen erfolgen
kann. Auf der anderen Seite ermöglicht diese Ausbildung der Ein- bzw. Feststellvorrichtung
einen glattflächigen Bezug sowohl der Sitzschale Els auch der Rückenlehne, wodurch
ein ausserordentlich günstiger, optischer Eindruck des Sitzes entsteht.
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In der am hinteren Ende der Sitzschale angeordneten, die erste Schwenklagerhälfte
bildenden Lagerschale ist die Rückenlehne sowohl in Längs- als auch in Querrichtung
exakt geführt und kann durch einen an der Hinterseite der Lagerschale nach oben
vorspringend angeordneten Bord zusätzlich nach hinten abgestützt werden. Insbesondere
bei der vom Fahrzeug gelösten Verwendung des erflndungsgevaa.twen Kindersitzes als
Campingsitz resultieren hieraus eine Reine von Vorteilen.
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Nach einem anderen Merkmal der Erfindung weist die Rückenlehne in
der Draufsicht eine im allgemeinen V-förmige Grundrißform auf, so daß sie sich zu
ihrem unteren Ende hln verjüngt. In Verbindung damit ist die Rückenlehne ausschließlich
in ihrem breiter gestalteten Kopf- und Schulterbereich beidseitig mit vorgezogenen
Stützwangen versehen, welche dem Kind auch dann einen sicheren Halt im Sitz gewährleisten,
wenn es sitzend einschlafen sollte.
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Auch die Sitz schale ist zweckmäßigerweise in ihrem der Rückenlehne
zugewandten Auflagerbereich für Becken und Oberschenkel des Kindes beidseitig mit
hochgezogenen Stützwangen versehen, welche dem Kind zwar im Gesäßbereich eine einwandfreie
Seitenführung vermitteln, andererseits aber die Bewegungsfreiheit der Schenkel und
insbesondere der Beine nicht behindern. Die seitlich hochgezogenen bzw.
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vorgezogenen Stützwangen der Rückenlehne und der Sitz schale sowie
die V-förmige Verjüngung der Rückenlehne sind erfindungsemäß so ausgelegt bzw. angeordnet,
daß bei in der Faltstellung befindlichem Kindersitz der untere Teil der Rückenlehne
zwischen den Stützwangen der Sitz schale aufgenommen ist und die höchsten Stellen
der Stützwangen der Rückenlehne vor dem Sitzschalenende liegen. Daraus ergibt sich
eine ausserordentlich raumsparende Faltstellung des Kindersitzes, so daß dieser
mühelos nicht nur in das Fahrzeug eingesetzt, sondern gegebenenfalls auch im Kofferraum
verstaut werden kann.
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Insoweit Kinder in ihrem Kindersitz unter Verwendung üblicher, im
Fahrzeug serienmäßig eingebauter Dreipunkt-Sicherheitsgurte gesichert werden sollen,
muß vor allem für eine dem Körper des Kindes gerechte Führung des Schultergurtes
gesorgt sein, da sonst in Folge der geringen Körpergröße des Kindes die Gefahr besteht,
daß der Schultergurt an ungünstiger Stelle. beispielsweise über das Gesicht des
Kindes verlaufen würde. Erfindungsgemäß ist daher vorgesehen, daß am oberen Ende
der Rückenlehne mindestens einseitig eine Führung für den Schultergurt eines üblichen
Dreipunkt-Sicherheitsgurtes ausgebildet ist. Eine solche Schultergurtführung wird
am e nfachsten dadurch bewirkt,daß das Mittelteil der Rückenlehne die seitlichen
Stützwangen derselben unter Bildung einer Führungsfuge für den Schultergurt eines
üblichen Dreipunkt-Sicherheitsgurtes nach oben überragt. Damit ist gewährleistet,
daß der Schultergurt eines üblichen Dreipunkt-Sicherheitsgurtes tatsächlich nur
Brust und Schulter des auf dem Kindersitz befindlichen Kindes übergreift.
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Bei Verwendung der üblichen, im Fahrzeug serienmäßig eingebauten Dreipunkt-Sicherheitsgurte
muß ausser einer der Eörpergröße des Kindes angepaßten Führung des Schultergurtes
auch eine der Körpergröße des Kindes angepaßte Führung des Beckengurtes gewährleistet
sein. Dies wird gemäß einem wichtigen Merkmal der Erfindung dadurch erreicht, daß
sowohl die Slzachale als auch die Rückenlehne im Querschnitt keilpolsterförmig gestaltet
und mit ihren verjüngten Enden zueinander zeigend
angeordnet sind
Insbesondere aus der im Querachaltt keiiposterk förmigen Gestaltung der Sitzschale
resultiert eine erhöhte Sitzposition des Kindes, durch welche dessen geringe Körpergröße
kompensiert wird, so daß der Beckengurt in einem spitzen und steilen Winkel zu den
Befestigungspunktsn verläuft und somit verhindert wird, daß das Kind bei Verwendung
der üblichen, im Fahrzeug serienmäßig eingebauten DreipuEkt-Sicherheitsgurte, beispielsweise
wenn es eingeschlafen ist, unter dem Beckengurt hindurchrutschen kann, so daß der
Beckengurt auf dem Bauch des Kindes aufliegen würde. In Verbindung mit der im Querschnitt
keilpolsterförmigen Gestaltung der Sitzschale und der Rückenlehne ist vorgesehen,
daß die seitlichen Stützwangen der Sitzschale im Abstand zu deren hinterem Ende
steil nach unten abfallen, so daß sie nicht in den Bereich der Beckengurtführung
hineinragen und somit eine optimale Führung des Beckengurtes gewährleistet ist.
Zur optimalen Führung des Beckengurtes eines üblichen, serienmäßig im Fahrzeug eingebauten
Dreipunkt-Sicherheitsgurtes trägt auch die erfindungsgemäß im Querschnitt keilpolsterförmig
gestaltete Rückenlehne bei.
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Bei der Benutzung des erfindungsgemäßen Undersitzes durch Kleinkinder
etwa im Alter von 8 Monaten bis 4 Jahren ist ein auf die Sitzschale aufsetzbares,
an sich bekanntes und die Sitzschale brückenartig übergreifendes Prallpolster vorgesehen,
welches in seiner Gebrauchslage mittels des Beckengurtes eines üblichen Dreipunkt-Sicherheitsgurtes
festlegbar ist.
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Zur Sicherung der Anlage des Beckengurtes am Prallpolster ist letzteres
an seiner Vorderseite mit einer nutartigen Vertiefung versehen, welche eine Führung
bzw. Halterung des Beckengurtes daratellt. Um die im Gurtband bei einem möglichen
Unfall des Fahrzeuges auftretenden Kräfte in einem für ein Kind erträglichen Maß
zu halten, ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, daß in den
Gurtbandzug des das Prallpolster in seiner Gebrauchsiage haltenden Dreipunktgurtes,
insbesondere in der Nähe der Schloßzunge, ein an sich bekanntes Dämpfungselement
eingeschaltet ist.
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Das Dämpfungselement kann im Verlauf des Gurtbandzuges hinter der
Schloßzunge angeordnet werden, wenn der Schultergurt hinter dem Rücken des Kindes
oder hinter der Rückenlehne des Kindersitzes verlaufend angeordnet ist.
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Um den erfindungsgemäßen Kinder sitz entweder in der Gebrauchsstellung
oder
aber in seiner Faltstellung auch beim ungenutzten Mitführen auf dem Rücksitz am
Fahrzeug festlegen zu können, ist gemäß einem anderen Merkmal der Erfindung vorgesehen,
daß am hinteren Ende der Sitzschale ein wulstförmiger Körper aus weichem, leicht
verformbaren Material mittels Bänder oder Schnüre in einem gewissen Abstand zu dieser
an der Sitzschale befestigt ist.
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Dieser wulstförmige Körper aus leicht verformbarem Material kann in
die Fuge zwischen Rückenlehne und Sitzfläche der Rücksitzbank eines Fahrzeuges eingedrückt
werden und kann in dieser Klemmlage den lediglich ein sehr geringes Gewicht aufweisenden
Kindersitz sicher halten.
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Alle wesentlichen Bestandteile des erfindungsgemäßen Kindersitzes,
beide Sitzschalenhälften und das Prallpolster sind erfindungsgemäß in an sich bekannterWeise
aus einem leichten, aufprallfreundlichen und energieverzehrenden Material, welches
auch keine Eigendynamik aufweist, wie beispielsweise Styropor, hergestellt.
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Der erfindungsgemäße Kindersitz wird in der Praxis folgendermaßen
angewandt: Bei der Benutzung durch Kinder im liter zwischen 8 Monaten und 4 Jahren
werden sämtliche Teile des erfindungsgemäßen Kindersitzes verwandt, also Sitzschale,
Rückenlehne und auf die Sitzschale aufgesetztes Prallpolster, wobei das Kind mittels
des um das Prallpolster herumgeführten Beckengurtes im Fahrzeug gesichert ist.
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Bei der Benutzung durch Kinder im Alter von etwa 4 bis 7 Jahren werden
lediglich Sitz schale und Rückenlehne des Kindersitzes verwendet, wobei das Kind
durch Becken- und Schultergurt des üblicherweise im Fahrzeug eingebauten Dreipunkt-Sicherheitsgurtes
gesichert ist.
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Für Kinder über 7 Jahre empfiehlt es sich lediglich die Sitz schale
des erfindungsgemäßen Kindersitzes zu verwenden und das Kind durch die übliche,
bestimmungsgemäße Anwendung des serienmäßig in das Fahrzeug eingebauten Dreiptu
nkt-Sicherheitsgurtes zu sichern.
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Wie sich aus den Merkmalen des erfindungsgemäßen kindern sitzes ohne
weiteres ergibt, kann dieser mühelos aus dem Fahrzeug herausgenommen und unabhängig
vom Fahrzeug gleichfalls als Kindersitz, beispielsweise als Campingsitz oder auch
als Schlafliege verwendet werden. Aufgrund der Tatsache, daß der erfindungsgemäße
Kindersitz aus Formteilen aus Material geringer Dichte besteht, bietet sich weiterhin
die zusätzliche Verwendung der Bestandteile des erfindungsgemäßen Kinder sitzes
für verschiedene andere Zwecke, beispielsweise als Schwimmbrett, an.
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Die Erfindung ist in der nachfolgenden Beispielsbeschreibung an Hand
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles im einzelnen beschrieben.
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In der Zeichnung zeigt die Figur 1 eine schaubildliche Darstellung
eines erfindungagemäßen Kindersitzes in der Zusammenstellung für die Benutzung durch
Kinder 4m liter von etwa 8 Monaten bis 4 Jahren; Figur 2 eine gleichfalls schaubildliche
Darstellung des erfindungsgemäßen Kindersitzes in der Zusammenstellung für die Benutzung
durch Kinder im Alter von etwa 4 bis 7 Jahren; Figur 3 eine schaubildliche Darstellung
des erfindungsgemäßen Kindersitzes in der Zusammenstellung für die Benutzung durch
Kinder im Alter von mehr als 7 Jahren; Figur 4 eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen
Kinder sitzes; Figur 5 eine Seitenansicht eines in der Faltstellung befindlichen,
erfindungsgemäßen Kindersitzes; Figur 6 gleichfalls eine Seitenansicht eines in
der Faltstellung befindlichen Kindersitzes, welcher in seiner Leer- Transportstellung
an der in der Zeichnung
schematisch angedeuteten Rücksitzbank des
Fahrzeuges gesichert ist.
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Der vollständige, in der Figur 1 der Zeichnung dargestellte Kindersitz
besteht aus einer mit 1 bezeichneten Rückenlehne, einer mit 2 bezeichneten Sitzschale
und einem mit 3 bezeichneten Prallpolster. Die Rückenlehne 1 und die Sitzschale
2 sind, wie auch das die Sitzschale brückenartig übergreifende Prallpolster 3 als
selbständige, getrennte Formteile hergestellt und mittels wechselseitig angeordneter,
ineinandergreifender Schwenklagerhälften schwenk- und lösbar miteinander verbindbar.
Dabei ist an der Rückseite der Sitzschale 2 eine die erste Schwenklagerhälfte bildende,
rillenförmige Lagerschale 4 und an der Unterseite der Rückenlehne 1 ein im Querschnitt
kegelstumpfföriniger, die zweite Schwenklagerhälfte bildender Vorsprung 5 ausgebildet.
Bei in seiner vollen Gebrauchsstellung befindlichem Kindersitz greift die Rückenlehne
1 über ihren die erste Schwenklagerhälfte bildenden Vorsprung 5 in die die zweite
Schwenklagerhälfte bildende rillenförmige Lagerschale 4 ein, so daß eine formschlüssige,
gelenkige Verbindung zwischen der Sitzschale 2 und der Rückenlehne 1 hergestellt
ist.
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In Sitzlängsrichtung ist die Rückenlehne 1 durch die rillenförmige
Ausbildung der Lagerschale 4 exakt geführt.
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In Sitzquerrichtung ist die Rückenlehne 1 durch an beiden Enden der
Lagerschale 4 angeordnete Querstege 6 gleichfalls exakt geführt. Ausschließlich
in ihrem oberen Bereich 7 ist die Rückenlehne 1 beidseitig mit vorgezogenen Stützwangen
8 versehen, während die Sitzschale 2 in ihrem rückwärtigen, der Gesäßauflage des
Kindes entsprechenden Bereich 9 beidseitig mit nach oben hochgezogenen Stützwangen
10 ausgerüstet ist. Wie insbesondere aus der Darstellung der Figur 4 ersichtlich,
weist die Rückenlehne 1 eine im allgemeinen V-förmige Grundrißform auf, so daß sie
sich zu ihrem unteren Bereich 11 hin verjüngt. Bei in seiner Faltstellung (siehe
Figur 5) befindlichem Kinder sitz wird daher der untere Bereich 11 derRückenlehne
1 zwischen den Stützwangen 10 der Sitzschale 2 aufgenommen, während die höchsten
Stellen 12 der Stützwangen 8 der Rückenlehne 1 die Vorderkante 13 der Sitzschale
2 übergreifen. Daraus ergibt sich der Vorteil, daß
der Kindersitz
in seiner Piltatellugg einen ausserordentlich geringen Raumbedarf aufweiset0 Die
Sitzschale 2 ist in ihrem mittleren Bereich (siehe Figur 5) mit einer mittig ange
ordneten Erhöhung 14 versehen9 welche eine gute Führung der oberen Oberschenkelteile
des Kindes gewährleistet.
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Zur Festlegung der gegenseitigen Neigung zwischen Sitz schale 2 und
Rückenlehne 1 des Kindersitzes ist eine lös- und verstellbare, jeweils zum einen
Teil an einer der Schalensitzhälften 1 bzw. 2 angreifende Spanneinrichtung vorgesehen,
die im gezeigten Ausführungsbeispiel durch zwei Gurtbandabschnitte 15 und 16 gebildet
ist. Die Gurtbandabschnitte 15 und 16 durchsetzen jeweils zwei in den einander benachbarten
Bereichen 9 und 11 der Rückenlehne 1 und der Sitz schale 2 im horizontalen Abstand
voneinander angeordnete Ausnehmungen 17 und 18 und sind untereinander über zwei
Klemmschnallen 19 verbindbar. Die Anordnung der Gurtbandabschnitte 15 und 16 ist
dabei so getroffen, daß sie mit einem mittleren glattflächigen Abschnitt die Vorderseite
der Rücken -lehne 1 bzw. Sitz schale 2 über den Abstand zwischen den Ausnehmungen
17 und 18 hin übergreifen und an ihren die Rückseite des Kinder sitzes überragenden
freien Enden mittels der Klemmschnallen 19 in beliebiger Weise miteinander verbindbar
sind. Dadurch kann die Rückenlehne 1 des Kindersitzes durch einfaches Verklemmen
der Klemmschnallen 19 in jeder beliebigen Neigung zur Sitz schale 2 festgelegt werden.
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Bei der Benutzung des Kindersitzes durch Kleinkinder, etwa im Alter
von 8 Monaten bis zu ca. 4 Jahren wird als Rückhalteeinrichtung für das Kind ein
die Sitzschale 2 brückenartig übergreifendes Prallpolster 3 (siehe Figur 1) verwendet.
Das Prallpolster 3 ist über seine beiden seitlichen Stützfüße 20 auf die Sitzschale
2 aufsetzbar, wobei es zwischen die beiden Stützwangen io der Sitzschale 2 eingreift.
In der Gebrauchsstellung sind das Prallpolster 3 und die Sitz schale 2 zusammen
mit dem in der Zeichnung nicht dargestellten Kind mittels des Beckengurtes 21 eines
üblichen, serienmäßig in das Fahrzeug eingebauten Dreipunkt-Sicherheitsgurtes gehalten
bzw. gesichert.
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Der Schultergurt 22 des Dreipunkt-Sicherheitsgurtes verläuft dabei
hinter der Rückenlehne 1 des Kindersitzes. Zur
sicheren Halterung
des Prallpolsters 3 durch den Beckengurt 21 des Dreipunkt-Sicherheitsgurtes ist
an der Vorderseite des Prallpolsters 3 eine den Beckengurt 21 aufnehmende bzw. führende
Rille 23 angeordnet. Wie aus der Darstellung der Figuren 1 bis 3 ersichtlich, weist
der in das Fahrzeug eingebaute Dreipunkt-Sicherheitsgurt einen von einem ersten,
unteren Befestigungspunkt 24 zu einem weiteren unteren, das Gurtschloß 25 bildenden
Befestigungspunkt und von diesem zu einem dritten, hochliegenden und durch eine
Umlenklasche 26 ausgerichteten, vorzugsweise als Gurtbandaufroller ausgebildeten
oberen Befestigungspunkt 27 verlaufenden Gurtbandzug auf. Bei dem in der Figur 1
dargestellten Ausführungsbeispiel ist in den Gurtbandzug des Dreipunkt-Sicherheitsgurtes
hinter der Schloßzunge ein an sich bekanntes Dämpferelement 28 eingeschaltet, welches
ein unzulässig hohes Anwachsen der Zugkräfte im Gurtband im Falle eines Unfalles
des Fahrzeuges verhindert.
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Die in der Figur 2 des Ausführungsbeispieles dargestellte Sitzzusammenstellung
eines Kindersitzes ist zur Benutzung des Kindersitzes durch Kinder im Alter von
etwa 4 bis 7 Jahren geeignet. Von der in der Figur 1 dargestellten Zusammenstellung
unterscheidet sich die nach Figur 2 dadurch, daß auf die Verwendung eines Prallpolsters
verzichtet ist. Die Sicherung des Kindes im Kindersitz erfolgt durch Verwendung
des serienmäßig in das Fahrzeug eingebauten Dreipunkt-Sicherheitsgurtes, wobei auch
der Schultergurt über Brust und Schulter des Kindes geführt ist.
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Zur Sicherung der korrekten Lage des Schultergurtes 22 ist an der
Sitzlehne 1 eine Schultergurtführung vorgesehen.
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Im gezeigten AusführungsbeispieI ist die Schultergurtführung dadurch
gebildet, daß das obere Ende 28 der Sitzlehne 1 die beiden Stützwangen 8 unter Bildung
einer Führungsfuge 29 für den Schultergurt 22 nach oben überragt. Die exakte Anlage
des Beckengurtes ist durch die steil abfallenden hinteren Ränder 30 der Stützwangen
10 der Sitzschale 2 gewährleistet.
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Wie insbesondere aus den Darstellungen der Figuren 5 und 6 ersichtlich,
sind sowohl die Sitzschale 2 als auch die Rückenlehne 1 im Querschnitt keilpolsterförmig
gestaltet und mit ihren verjüngtenEnden zueinander zeigend angeordnet0 Insbesondere
durch die im Querschnitt keilpolsterförmige Gestaltung der Sitzschale 2 wird eine
erhöhte Sitzposition des Kindes erreicht, durch die sichergestellt wird, daß der
Beckengurt 21 des üblichen, im Fahrzeug serienmäßig eingebauten Dreipunkt-Sicherheitsgurtes
im einem spitzen und steilen Winkel zu den Befestigungspunkten 24 und 25 verläuft.
Diese Beckengurtführung verhindert, daß das Kind unter dem Beckengurt durchrutschen
kann und der Beckengurt beispielsweise am Bauch des Kinde zur Auflage kommt.
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In Verbindung mit der im Querschnitt keilpolsterförmigen Gestaltung
von Sitzschale 2 und Rückenlehne 1 ist, wie insbesondere gleichfalls aus den Figuren
5 und 6 ersichtlich, vorgesehen, daß die seitlichen Stützwangen 10 der Sitzschale
2 im Abstand zu deren hinterem Ende steil nach unten abfallen, 80 daß der optimale
Verlauf des Beckengurtes 21 durch die Stützwangen 10 nicht behindert wird.
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Die in der Figur 3 dargestellte Zusammenstellungsform des erfindungsgemäßen
Kinder sitzes ist zur Benutzung durch Kinder im Alter von mehr als 7 Jahren bestimmt
und kennzeichnet sich in besonderer Weise durch die ausschließliche Benutzung der
Sitzschale 2. In seiner normalen Sitzposition ist das Kind auch hierbei unter Verwendung
des üblichen Dreipunkt-Sicherheitsgurtes des Fahrzeuges gesichert. Für Kinder in
dem angegebenen Altersbereich wirkt sich die Benutzung der Sitzschale 2 insofern
besonders vorteilhaft aus, als einerseits dem Kind im Gesäßbereich eine gute Seitenführung
vermittelt wird, was besonders bei durchgehenden Rücksitzbänken von Kraftfahrzeugen
wesentlich ist und als ferner die erhöhte Sitzposition des Kindes diesem einerseits
das Abwinkeln seiner Füße ermöglicht und andererseits eine korrekte Anlage, insbesondere
des Beckengurtes, des Dreipunkt-Sicherheitsgurtes gewährleistet.
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Gemäß der Darstellung der Figur 6 kann an die RUckseite der Sitzschale
2 ein wulstförmiger Körper 32 aus leicht verformbaren, elastischen Material mittels
Schnüre oder Bänder 33 angeschlossen sein. Der wulstförmige Körper 32 dient zur
Befestigung des in seiner Faltstellung befindlichen, nicht benutzten Kindersitzes
an der Rücksitzbank des Fahrzeuges, Zur Befestigung des Kindersitzes an der Rücksitzbank
des Fahrzeuges wird der wulstartige, 32, in die Fuge 34 zwischen Rückenlehne 35
und Sitzfläche 36 der Rücksitzbank eingedrückt, so daß eine gewisse Verklemmung
entsteht, die andererseits aber ausreicht, um den leichten Kindersitz an der Rücksitzbank
zu halten.
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Die als Formteile aus einem leichten, aufprallfreundlichen und energieverzehrenden
Material hergestellten Schalensitzhälften des Kindersitzes sowie das Prallpolster
können mit einem Stoff oder dergl. Bezug versehen sein, wobei der Stoffbezug die
die Vorderseite der Schalensitzhälften übergreifenden Abschnitte der Gurtbänder
15 und 16 der Spanneinrichtung überdeckt, so daß der erfindungsgemäße Kindersitz
insgesamt auch optisch einen ausserordentlich günstigen Eindruck vermittelt.
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L e e r s e i t e