DE2839306C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung von
Polymerisaten aus Dispersionen in flüssigen Medien nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Das Verfahren eignet sich für Dispersionen sowohl von
kautschukartigen als auch thermoplastischen Polymeri
saten in wäßrigen oder nicht-wäßrigen Flüssigkeiten.
Die Isolierung von Polymerisaten aus ihren Aufschläm
mungen oder Latices durch Strangpressen ist bekannt.
Zahlreiche Typen von handelsüblichen Extrudern, bei
spielsweise einfache Schneckenextruder, Doppelschnecken
pressen oder die sog. französische Presse (French press),
werden für diesen Zweck verwendet. Da einige dieser
Pressen unter ziemlich hohem Druck arbeiten, müssen
auch die flüssigen Dispersionen der Polymerisate unter
hohem Druck zugeführt werden. Unter diesen Bedingungen,
insbesondere dann, wenn das Polymerisat starken Scher
kräften beispielsweise in Schneckenpumpen ausgesetzt
ist, pflegen Kautschuklatices zu koagulieren und den
Eintritt des Extruders zu verstopfen. Thermoplastische
Polymerisate schmelzen zu viskoelastischen Massen, die
schwierig zu fördern sind. Bei einigen anderen Ma
schinen kann klebriges thermoplastisches oder elasto
meres Material nicht erfolgreich gepreßt oder gefördert
werden.
Bei einem aus der DE-OS 22 43 696 bekannten Verfahren
erfolgt das Abtrennen eines Polymeren von einem Flüs
sigkeit enthaltenden Material mittels eines Doppel
schneckenextruders, bei dem der Polymerlatex und das
Koagulierungsmittel unter Druck über eine Speise
schnecke, die senkrecht auf den Hauptschnecken ange
bracht ist, in die Eintrittsöffnung des Extruders ein
geführt wird, wobei die Schneckenstege in der ersten
Zone tangential zueinander angeordnet sind. Bei diesem
bekannten Verfahren können deshalb die zuvor genannten
Schwierigkeiten bei der Förderung des Materials auf
treten.
Die gleichen Nachteile treten bei dem eingangs ge
nannten, in der US-PS 37 42 093 beschriebenen Verfah
ren auf, bei dem der Polymerlatex und das Koagulie
rungsmittel mittels einer Pumpe unter Druck in die
Eintrittsöffnung eines Doppelschneckenextruders ein
geführt werden, dessen Schneckenstege in der ersten
Zone ebenfalls nicht ineinandergreifen.
Aufgabe der Erfindung ist es, das aus der US-PS 37 42
093 bekannte Verfahren so zu verbessern, daß ein
vorzeitiges Koagulieren beim Einspeisen der
Dispersionen in die erste Zone des Extruders und eine
damit verbundene Verstopfung im Einspeisebereich
vermieden wird. Ferner soll die Förderung klebriger
Massen in dieser Zone verbessert werden.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung gemäß dem
Patentanspruch gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist gegenüber dem
Stand der Technik folgende Vorteile auf:
Durch die Einspeisung der Dispersion in die erste Zone
unter Normaldruck oder leicht überatmosphärischem
Druck wird der Polymerlatex im Einspeisungsbereich des
Extruders nicht schlagartig koaguliert, so daß in die
sem Bereich keine Verstopfungen auftreten können. Da
die Schneckenstege des Extruders in dieser Zone mitein
ander kämmen und sich gegenseitig sowie der Extruder
bohrungen bestreichen, können mittels des erfindungsge
mäßen Verfahrens selbst klebrige thermoplastische oder
elastomere Materialien gut verarbeitet und problemlos
extrudiert werden.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf
die Abbildungen erläutert.
Fig. 1 zeigt teilweise schematisch im Längsschnitt die
zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung
verwendete Vorrichtung.
Fig. 2 zeigt vereinfacht in einem Horizontalschnitt
durch die Vorrichtung nach Fig. 1 die Extruderschnecken
und veranschaulicht die Anordnung ihrer Gänge.
Die Erfindung wird nachstehend speziell im Zusammen
hang mit der Isolierung von Chloroprenpolymerisaten
aus ihren Latices beschrieben. Die hierzu verwendete
Vorrichtung kann auch für andere Dispersionen von
Polymerisaten in flüssigen Medien eingesetzt werden.
Im Falle von Aufschlämmungen, die keine Latices sind,
ist kein Koagulationsmittel erforderlich, jedoch kön
nen Verdickungsmittel oder andere Zusatzstoffe in der
gleichen Weise in den Extruder eingeführt werden. Bei
der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung ist mit 14 ein
mit Rührer versehener Lagertank bezeichnet, der einen
Chloroprenpolymerlatex enthält. Ein geeignetes Koagu
lierungsmittel ist im Vorratsbehälter 15 enthalten.
Das Gehäuse 16 des Doppel
schneckenextruders umschließt Schnecken 8, von denen
eine in Fig. 1 dargestellt ist. Der Extruder ist in die
folgenden fünf Zonen unterteilt: Die Polymerkoagula
tionszone 1, die Flüssigkeitsabtrennzone 2, die Druck
dichtung 3, die Unterdruckzone 4 und die Polymer-Aus
stoßzone 5. Wie Fig. 1 zeigt, können zum Austritts
ende der Zone 2 hin die Schneckenkanäle 9 flacher aus
gebildet sein, um eine Pumpwirkung in Richtung zur
Druckdichtung 3 hervorzurufen. Der Druck steigt so hoch,
daß die niedrigviskose Flüssigkeit gezwungen wird, sich
entgegen der Schneckenbewegung zu bewegen. Die abge
trennte Flüssigkeit wird durch die Öffnung 10 abgeführt.
Um jedoch einen Verlust von Polymerisat mit dieser
Flüssigkeit zu verhindern, kann an dieser Stelle eine
Entwässerungsvorrichtung eingebaut werden. Hierzu eignet
sich beispielsweise ein Doppelschneckenmechanismus, der
das Polymerisat in den Extruder zurückführt. Ein auto
matisches Ventil kann in der Austrittsleitung der
abgetrennten Flüssigkeit vorgesehen werden, um den ge
wünschten Druck am Anfang der Zone 2 aufrecht zu
erhalten. Als Druckdichtung 3 eignen sich verschiedene
Vorrichtungen, die in der Extrudertechnik zur Ausbil
dug eines hohen Rückdrucks bekannt sind. In den Ab
bildungen sind Schneckengangabschnitte mit entgegenge
setzter Gangrichtung dargestellt, die häufig für diesen
Zweck verwendet werden.
Restliche Flüssigkeit wird aus dem Polymerisat in der
Zone 4 mit Hilfe einer Vakuumpumpe, die an die Vakuum
öffnung 11 angeschlossen ist, entfernt. Diese Öffnung
kann sehr groß sein, um eine wirksame Evakuierung zu er
zielen. Die Weite der Öffnung kann beispielsweise 50 bis
75% der Länge der Zone 4 betragen.
Die beiden Schnecken 8 sind in Fig. 2 dargestellt. Die
Abbildung zeigt, daß die Schneckengänge in der Zone 1
kämmen, während sie in den Zonen 2, 4 und 5 nicht kämmen,
sondern tangential zueinander angeordnet sind. Es ist offensichtlich für den
Fachmann, daß es nicht notwendig ist, daß beide Schnec
ken sich über die gesamte Länge des Extruders erstrecken.
Es ist durchaus möglich, das Verfahren
in einem Extruder durchzuführen, in dem sich eine
der Schnecken nur über 4 Zonen erstreckt, während
die anderen Schnecke sich über alle fünf Zonen erstreckt.
Das Polymerisat wird aus der Zone 5 durch eine oder
mehrere Spritzwerkzeuge 12 extrudiert. Die Schnecken
kanäle 13 in der Zone 5 sind zum Ende des Extruders hin
ebenfalls flacher ausgebildet, so daß eine gute Pump
wirkung erzielt werden kann. Die Abbildungen sind inso
fern vereinfacht, als sie verschiedene Einzelheiten,
die für den Fachmann selbstverständlich sind, nicht
zeigen. Beispielsweise ist der Zylinder ohne Wärmeüber
tragungsvorrichtungen dargestellt. Natürlich ist Be
heizung oder Kühlung mit Hilfe verschiedener Medien,
die durch einen Mantel zirkulieren, sowie die Verwen
dung von elektrischen Heizvorrichtungen oder von Heiz-
oder Kühlschlangen möglich.
Zur Durchführung des Verfahrens werden Chloropren
polymerlatex und ein Koagulationsmittel aus ihren je
weiligen Vorratsbehältern 14 und 15 über Leitungen 6 und
7 zugeführt und bei Normaldruck oder leichtem überatmos
phärischem Druck auf den Spalt zwischen den
kämmenden Schnecken aufgegeben. Vorzugsweise wird das
Koagulationsmittel etwas oberhalb (in Förderrichtung
gesehen) der Latexeinspritzstelle eingespritzt. Das
hierbei gebildete Gemisch von Koagulat und Wasser wird
in Richtung zur Druckdichtung gefördert, die beispiels
weise, wie dargestellt, ein Abschnitt aus Schnecken
gängen mit umgekehrter Gangrichtung oder ein Abschnitt
sein kann, in dem der Abstand zwischen den Schnecken
und dem Zylinder verringert ist, um eine Verengung und
daher hohen Druck an der Dichtung auszubilden.
Das Wasser oder eine andere Flüssigkeit, die während des
Koagulationsvorganges vom Polymerisat abgetrennt wird,
wird hierbei vom Druckdichtungsabschnitt zurückgepreßt
und in der Zone 2 durch die Öffnung 10 abgeführt. Bei
der bevorzugten Anordnung der Einspritzöffnungen für den
Latex und das Koagulationsmittel werden die Mengen von
dispergiertem Polymerisat, das durch die Wasseraus
trittsöffnung mit austritt, minimal gehalten. Restliches
Wasser, das von dem durch die Druckdichtung hindurch
tretenden Chloroprenpolymerisat festgehalten wird, wird
nunmehr in der Zone 4, die bei einem Druck unter etwa
266 mbar und einer Temperatur von etwa 110°C gehalten
wird, im wesentlichen entfernt. Das aus dieser Nieder
druckzone austretende Polymerisat enthält etwa 1% oder
weniger Feuchtigkeit.
Die Zone 1 ist in den Abbildungen als geradlinige Ver
längerung der Zonen 2 bis 5 dargestellt. Dies ist die
übliche Ausbildung eines für das Verfahren
geeigneten Doppelschneckenextruders, jedoch
sind auch andere Konstruktionen möglich. Beispielsweise
kann die Zone 1 im Winkel zu den Zonen 2 bis 5 ange
ordnet sein, wobei die kämmenden Schnecken in der Zone 1
durch einen Mechanismus, der von dem Antriebsmechanismus
der Schnecken in den Zonen 2 bis 5 getrennt ist, ange
trieben werden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist von größtem Inter
esse für die Abtrennung von Elastomeren aus ihren
Latices, insbesondere für die Isolierung von Chloropren
polymerisaten und anderen scherempfindlichen und druck
empfindlichen Elastomeren, jedoch eignet es sich ebenso
gut für die Isolierung aller Arten von feinteiligen
Polymerisaten aus ihren Dispersionen. Als Beispiele
typischer Polymerisate, die außer Chloroprenpolymerisaten
nach dem Verfahren gemäß der Erfindung isoliert werden
können, seien genannt: Äthylen-Vinylacetat-Copolymeri
sate, Polytetrafluoräthylen, Polymethylmethacrylat,
Polyvinlbutyral, Fluorelastomere, Äthylen-Propylen-
Copolymerisate, Äthylen-Propylen-Dien-Copolymerisate
(EPDM), Naturkautschuk, Polystyrol und Polyvinlchlo
rid. Für die Zwecke der Erfindung wird der Begriff
"Chloroprenpolymerisat" als Homopolymeres von Chloro
pren oder Copolymerisat von Chloropren mit Schwefel und/
oder mit einem Comonomeren, das wenigstens eine äthy
lenische Doppelbindung enthält, definiert, wobei der
Anteil des Chloroprens im Copolymerisat wenigstens
50 Gew.-% beträgt.
Bei Verwendung von Chloroprenpolymerlatices beim Ver
fahren gemäß der Erfindung werden diese Latices durch
Polymerisation des bzw. der erforderlichen Monomeren
in einer wäßrigen Emulsion bis zu einem gewünschten
Umsatz hergestellt. Normalerweise wird diese Polymeri
sation in einem alkalischen Medium in Gegenwart von
freie Radikale bildenden Katalysatoren, insbesondere
eines Redoxsystems, durchgeführt. Die Polymerisation
von Chloropren und die Copolymerisation von Chloropren
mit anderen Monomeren sind allgemein bekannt und werden
beispielsweise in "Encyclopedia of Polymer Science and
Technology" (Interscience, New York 1965), Band 3,
Seite 705 ff. unter der Überschrift "2-Chlorobutadiene
Polymers" und in den dort genannten Veröffentlichungen
beschrieben. Wenn jedoch das Polymerisat in einem Ex
truder von der Flüssigkeit abgetrennt werden soll, wird
die Polymerisationsemulsion ohne das normalerweise in
solchen Rezepturen als oberflächenaktives Mittel ver
wendete Naphthalinsulfonat hergestellt. Das Chloropren
polymerisat enthält normalerweise eine geringe Menge
eines darin eingearbeiteten Alkalis. Dies ist als Alkali
reserve bekannt und erwünscht, weil es die Lagerbe
ständigkeit des Polymerisats verbessert. Wenn saure
Mittel zur Koagulierung des Latex verwendet werden,
kann die Menge des vom Polymerisat zurückgehaltenen
Alkalis ungenügend sein, um dem Polymerisat gute Lager
beständigkeit zu verleihen. Es ist daher häufig zweck
mäßig, dem Polymerisat einige Zeit vor seiner Isolie
rung ein Alkalihydroxyd oder ein Alkalisalz einer
schwachen Säure zuzusetzen. Bei dem beschriebenen Verfahren
erfolgt diese Einstellung der Alkalireserve
im gleichen Doppelschneckenextruder.
Als saure Koagulantien eignen sich beispielsweise Mine
ralsäuren und Carbonsäuren, die allein oder in Mischung
mit Salzen wie Natriumchlorid, Natriumsulfat oder
Natriumacetat verwendet werden können. Bevorzugt wird
eine wäßrige Essigsäurelösung. Die Konzentration einer
solchen Lösung kann 2% bis 50% betragen. Als Salz wird
Natriumacetat bevorzugt, das als konzentrierte, etwa
50%ige Lösung zugesetzt werden kann. Die obere Grenze
der Konzentration des Koagulans hängt weitgehend von der
Durchflußmenge seiner Lösungen ab.
In Wasser dispergierbare Verdickungsmittel können eben
falls bei diesem Verfahren verwendet werden. Sie können
mit dem Latex, mit dem Koagulans oder als getrennter
Strom zugesetzt werden. Das Verdickungsmittel steigert
den Wirkungsgrad der Koagulation und hält die Menge
von dispergiertem Polymerisat im ablaufenden Wasser
minimal. Bevorzugt als Vedickungsmittel wird Hydroxy
äthylcellulose. Bei Verwendung von etwa 0,1% Hydroxy
äthylcellulose enthält das ablaufende Wasser im allge
meinen nicht mehr als etwa 0,03 Gew.-% Feststoffe, und
die Ausbeute an Polymerisat beträgt etwa 99,9%. Als
Verdickungsmittel eignen sich ferner beispielsweise
verschiedene Stärken, Gummen und Peptide, die dem Fach
mann bekannt sind.
Zur Verhinderung frühzeitiger Anvulkanisation und zur
Erzielung guter Lagerbeständigkeit des trockenen Poly
merisats ist es zweckmäßig, daß die Alkalireserve des
Polymerprodukts die gewünschte Konzentration von bei
spielsweise 0,6 bis 2,2 Milliäquivalent HCl/100 g Poly
merisat hat. Die Alkalireserve wird eingestellt,
indem ein basisches Material, z. B. ein Alkalihydroxyd
oder ein Alkalisalz von C1-C6-Carbonsäuren mit einem
pk a -Wert in Wasser von etwa 3,5 bis 5,0 bei 25°C, z. B.
ein Natrium- und Kaliumsalz von Essigsäure Propion
säure, Ameisensäure, Benzoesäure und Milchsäure, dem
Polymerisat zugesetzt wird. Bevorzugt wird Natriumacetat.
Anstatt dieses Mittel in der frühen Phase der Isolierung
des Polymerisats zuzusetzen, wo es mit dem ablaufenden
Wasser verloren ginge, wird es möglichst weit stromab
wärts von der Wasserablauföffnung 10 zugesetzt. Die
Öffnung für den Zusatz des basischen Mittels kann am
Ende (in Strömungsrichtung gesehen) der Zone 2,
in der Zone 3 oder am Anfang der Zone 4 angeordnet
werden. Am zweckmäßigsten ist die Zugabe im Bereich der
Druckdichtung. Das basische Mittel wird normalerweise
als wäßrige Lösung zugepumpt. Es ist zu berücksichtigen,
daß der Pumpdruck wenigstens ebenso hoch wie der Innen
druck im Extruder an dieser Stelle sein muß. Der Pump
druck ist somit am höchsten in der Zone 3, während in
der Zone 4 die Lösung bei Normaldruck zugesetzt werden
kann. Das alkalische Mittel wird zweckmäßig durch die
in Fig. 1 dargestellte Öffnung 17 zugesetzt.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter
erläutert. In diesen Beispielen beziehen sich alle
Mengenangaben in Teilen, Verhältnissen und Prozentsätzen
auf das Gewicht, falls nicht anders angegeben.
Eine Polychloroprendispersion wird wie folgt herge
stellt: 2,85 Gew.-Teile disproportioniertes Kolopho
nium und 0,23 Teile Dodecylmercaptan werden in 100 Tei
len Chloropren gelöst. Die Lösung wird in 86,82 Teilen
Wasser, das 0,53 Teile Natriumhydroxyd und 0,30 Teile
Natriumsulfit enthält, dispergiert. Die Dispersion
wird bei 40°C polymerisiert, wobei Kaliumpersulfat und
das Natriumsalz von β-Anthrachinonsulfonsäure nach
Bedarf zugesetzt werden, um eine angemessene und zweck
mäßige Polymerisationsgeschwindigkeit aufrecht zu er
halten, bis etwa 67% des Chloroprens polymerisiert sind.
Die Polymerisation wird dann durch Zusatz von p-t-Butyl
catechin und Thiodiphenylamin abgebrochen. Das nicht
polymerisierte Chloropren wird durch Wasserdampfdestil
lation unter vermindertem Druck entfernt. Dem Latex
wird eine 1%ige Lösung von Hydroxyäthylcellulose in
einer Menge von 1 Teil Lösung pro 9 Teile Latex zuge
setzt.
Etwa 5650 ml dieses Latex werden pro Minute einem
Doppelschneckenextruder mit gegenläufig drehenden
Schnecken und einem Nenndurchmesser von 5,08 cm sowie
einem Verhältnis von Gesamtlänge des Zylinders zum
Durchmesser von etwa 53 zugeführt. Der Extruder wird
vom Ende, das dem Austrittsende gegenüberliegt, mit
einer Schneckendrehzahl von 200 1/min angetrieben. Auf einer
entsprechenden Länge enthält der Extruder vom Antriebsende der
Maschine aus, kämmende Schneckenelemente von etwa
6,03 cm Außendurchmesser. Die verbleibenden Schneckenele
mente bis zum Produktaustrag bestehen aus Tangential
schnecken mit einem Nenndurchmesser von 5,08 cm.
Der Latex wird in den Spalt zwischen den kämmenden
Schnecken etwa 8,5 Durchmesser vom Antriebsende aus
aufgegeben. Eine Koagulanslösung, die etwa 3,0% Essig
säure und 4,0% Natriumacetat enthält, wird dem Extruder
2,54 cm oberhalb (zum Antriebsende hin) der Latexbe
schickungsstelle in einer Menge von 1126 ml/Minute
zugeführt. Der Latex wird durch die Einwirkung der
Schnecken und das Koagulans koaguliert. Das erhaltene
Gemisch aus Koagulat und Wasser wird nach vorn in die
Druckdichtungszone gefördert, wo der größte Teil des
Wassers vom Koagulat abgepreßt wird.
Diese Druckdichtung, die sich von einer 27 bis 28,5
Schneckendurchmesser entsprechenden Länge hinter dem Antriebsende der Maschine er
streckt, wird durch Verkleinerung der offenen Quer
schnittsfläche für die Strömung zwischen den Schnecken
und dem Zylinder durch Einstellung eines radial be
weglichen Zylindersegments ausgebildet. Das bewegliche
Zylindersegment wird so eingestellt, daß ein Druck von
etwa 5896 kPa auf das Koagulat aufrecht erhalten wird.
Das aus dem Koagulat ausgepreßte Wasser fließt durch
ein mechanisches Filter über, das stromaufwärts von der
Hochdruckzone mit einem Abstand von 15 Durchmessern
vom Antriebsende der Maschine angeordnet ist.
Das entwässerte Koagulat gelangt in einen beheizten
Vakuum-Entlüftungsabschnitt von etwa 6 Durchmessern
Länge, wo der größte Teil des verbliebenen Wassers
abgedampft wird. Der Entlüftungsabschnitt wird durch
Regelung eines Wasserdampfstroms durch Kanäle im Zylinder
bei 135°C gehalten. Der Druck im Abzug wird bei 213 mbar
gehalten. Das Koagulat wird durch den Abzugsab
schnitt zu einer abschließenden Auspumzone gefördert,
wo genügend Druck erzeugt wird, um das getrocknete
Koagulat durch eine Mehrlochdüse zu extrudieren. Das
Produkt tritt aus dem Spritzwerkzeug mit 135°C aus und
enthält 0,6% Wasser. Die restliche Alkalinität des
Produkts beträgt 1,70 Milliäquivalent/100 g Polychloro
pren.
Ein Latex wird auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise
koaguliert und getrocknet, wobei jedoch das Natrium
acetat aus der Koagulanslösung weggelassen wird. Statt
dessen wird eine gesättigte Natriumacetatlösung am
Austrittsende der Hochdruckzone in einer solche Menge
zugesetzt, daß ein getrocknetes Produkt mit einer
restlichen Alkalität von 1,70 Milliäquivalent/100 g
Polychloropren erhalten wird.
Claims (1)
- Verfahren zur Abtrennung von Polymerisaten aus Dispersionen in flüssigen Medien mittels eines Doppelschneckenextruders mit gegenläufig drehenden Schnecken und fünf Zonen, in denen die Schneckenstege in der zweiten, vierten und fünften Zone tan gential zueinander angeordnet sind, bei dem man die Dispersion und gegebenenfalls getrennt davon ein chemisches Koagulations mittel in die erste Zone einspeist und in dieser koaguliert, in der zweiten Zone einen Druck aufbaut, der genügend hoch ist, um das Polymere durch die als Druckdichtung wirkende dritte Zone hindurchtreten zu lassen und dabei von der niedrigviskosen Flüssigkeit zu trennen, worauf man aus dem Polymerisat in der vierten Zone unter Einwirkung von Unterdruck den größeren Teil der noch vorhandenen Flüssigkeit entfernt und das im wesent lichen trockene Polymerisat aus dem Extruder austrägt, dadurch gekennzeichnet, daß die Einspeisung der Dispersion in die erste Zone unter Normaldruck und ihre Förderung durch die erste Zone mittels miteinander kämmender und sich gegenseitig sowie die Extruderbohrungen bestreichender Schneckenstege erfolgt.
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