DE2837898C2 - - Google Patents
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- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B28/00—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
- C04B28/02—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing hydraulic cements other than calcium sulfates
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines Verbundstoffes aus einem wasserbindenden Zement, E-Glasfasern
und einer Harzdispersion.
Die Verwendung von synthetischen Mineralfasern, insbesonders
Glasfasern, zur Verstärkung in wasserbindendem Zement wurde bereits früher
im Zusammenhang mit der großen Festigkeit dieser Fasern, ihrer relativ
großen Unempfindlichkeit gegen Anfressung durch organische Stoffe und
ihrer Beständigkeit gegen Faulen und Fungi sowie wegen der Unbrennbarkeit
eines solchen Systems vorgeschlagen. Wasserbindende Zemente, wie Calcium
aluminiumsilicate, sind jedoch derart stark alkalisch, daß sie die Fasern
angreifen.
Es wurden mehrere Lösungen für dieses Problem vorgeschlagen,
wie die Modifizierung des Zements durch chemische Umsetzung der
schädlichen alkalischen Bestandteile mit einem Kationenaustauscher, um
die betreffenden Bestandteile in eine Form zu bringen, in der sie z. B.
kein Glas angreifen, oder die Bekleidung der Glasfasern mit Stoffen, die
selbst nicht von Alkalien angegriffen werden, um die Glasfasern gegen den
Angriff durch Alkalien zu schützen. Auch wurde vorgeschlagen, Spezialzemente
wie Magnesiumoxysulfat oder Aluminiumzement zu verwenden, um die Gefahr
des Anngriffs der Glasfasern durch Alkalien zu verringern. Weiterhin werden
auch aufwendige alkalibeständige Glasfasern verwendet, um einer Verschlech
terung der mechanischen Eigenschaften vorzubeugen. Auch diese Maßnahme
entspricht nicht den Erwartungen.
Nach der niederländischen Patentanmeldung 67 07 994 kann dieses
Problem durch Modifizierung von drei Gewichtsteilen eines hydraulischen
Zements mit vier Gewichtsteilen einer unter alkalischen Bedingungen
stabilen Acryl- oder Butadien/Styrol-Harzdispersion gelöst werden. Die
benutzten Acryl- oder Butadien/Styrol-Harzdispersionen haben einen
Feststoffgehalt von 3 bis 30 Gew.-%. Der bei der Herstellung von Gegenständen
benutzte Wasser-Zement-Faktor beträgt demzufolge minimal 0,9. Aus diesem
Material hergestellte Gegenstände sind dadurch äußerst porös und
schwinden beim Erhärten sehr stark. Eine derart hohe Schwindung verursacht
Rißbildung. Das Material wird daher für Anwendungen, bei denen Wasser
undurchlässigkeit eine wichtige Anforderung ist, nicht brauchbar sein.
Weiterhin sind aus der DE-OS 24 03 444 Zementmischungen bekannt, die Harz
dispersionen mit einem entschäumenden Zusatz auf Basis von Gemischen
von oxalkylierten, 12 bis 22 Kohlenstoffatome enthaltenden Fettalkoholen,
die durch Anlagerung von Propylenoxyd an diese Fettalkohole hergestellt
sind, und Oxalkylierungsprodukte anderer Stoffe enthalten.
Aus der DAS 11 89 435 sind Zementmischungen bekannt, die 0,5 bis 50 Gew.-%,
bezogen auf das Zementgewicht, eines Mischpolymerisats aus 40 bis
80% Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid oder eines Gemisches der beiden
Monomeren, 10 bis 30% Acrylnitril und 5 bis 45% eines Acrylsäure- und/oder
Methacrylsäureesters und/oder eines Carbonsäurevinylesters enthalten.
Weiterhin ist es aus der DD-PS 71 072 bekannt, Beton- und Mörtelmischungen
mit Vinylacetat-, Homo- und Copolymerisatdispersionen zu versetzen,
wobei ungesättigte Säuren, wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure
usw. einzupolymerisieren sind.
Außerdem ist es aus K. Stoeckhert; Kunststoff-Lexikon 1976, S. 372,
bekannt, daß Vinylgruppen enthaltende Polymerisate Säuregruppen enthalten.
Wie weiter unten beschrieben, müssen die Polymerharze beim erfindungsge
mäßen Verbundstoff Säuregruppen enthalten. Die Erfindung betrifft jedoch
die Anwendung der Polymerisate in einem Verbundstoff, der E-Glasfasern
enthält. Diese werden jedoch stark durch Alkalien, wie Zement, angegriffen,
vgl. US-PS 40 15 994. Überraschenderweise wird durch die erfindungsgemäße
Zusammensetzung die Abnahme der Festigkeit der E-Glasfaser stark
zurückgedrängt.
Es wurde nunmehr gefunden, daß, ausgehend von einem zementhaltigen
Mörtel mit einem Wasser-Zement-Faktor zwischen 0,2 und 0,5, die Abnahme
der Festigkeit und/oder der Biegezugfestigkeit der vorgenannten, synthetische
Mineralfasern enthaltenden Verbundstoffe durch Beigabe von Harzdispersionen
stark zurückgedrängt werden kann. In bestimmten, nachstehend zu nennenden
Fällen kann die Festigkeit sogar erheblich verbessert werden. Weiterhin wurde
gefunden, daß nicht poröse, wenig schwindende Verbundstoffe mit hervorragender
Biegezugfestigkeit und Schlagfestigkeit hergestellt werden können, welche
Eigenschaften mit der Zeit sogar besser werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung eines
Verbundstoffes aus einem wasserbindenden Zement, einer Harzdispersion, die aus
Vinylgruppen enthaltenden Monomeren hergestellt ist, und Glasfasern,
wobei der Wasser-Zementfaktor in der wasserhärtenden Masse
zwischen 0,2 und 0,5 und das Gewichtsverhältnis Harz/Zement
zwischen 0,02 und 0,4 liegt, dadurch gekennzeichnet, daß
als Harzdispersion ein an sich bekanntes, Säuregruppen enthaltendes
Mischpolymerisat und als Glasfasern E-Glasfasern
verwendet werden.
Die erfindungsgemäß benutzten Mörtel lassen sich trotz des niedrigen
Wasser-Zement-Faktors und der anwesenden Säuregruppen hervorragend
verarbeiten.
Insbesondere werden Polymerharze bevorzugt, die aus Vinylgruppen
enthaltenden Monomeren hergestellt sind. Nach der vorliegenden Erfindung
müssen die Polymerharze Säuregruppen enthalten, wie Phosphorsäure- oder
Sulfonsäuregruppen und insbesondere Carboxylgruppen. Diese Carboxylgruppen
können von eingebauten einfach ungesättigten Säuren wie Acrylsäure,
Methacrylsäure, Fumarsäure, Itaconsäure, Crotonsäure oder von Halbestern
von Maleinsäure, Fumarsäure oder Itaconsäure stammen, sie können auch durch
Pfropfung auf das Polymerisat angebracht sein. Weiterhin können sie durch
Modifizierung, insbesondere Oxydation oder Verseifung, bestimmter Polymerisate
gebildet werden. Bevorzugt werden jedoch solche Carboxylgruppen, die von
einfach ungesättigten Monomeren stammen, die ein oder mehr Carboxylgruppen
enthalten und in das polymere Harz einpolymerisiert sind. Um optimale
Resultate zu erzielen, werden diese Monomeren vorzugsweise in einer Menge
von 2,5 bis 30 Gew.-% im Vergleich zum Polymerisat aufgenommen. Sehr gute
Resultate werden erzielt, wenn der Gehalt an carboxylgruppenhaltigem
ungesättigtem Monomeren 5 bis 25 Gew.% und insbesondere 10 bis 20 Gew.-%
beträgt.
Die Polymerisate bestehen weiter aus Vinylmonomeren wie Styrol,
α-Methylstyrol, Vinylchlorid, Cyclohexylmethacrylat, Acrylnitril, Vinylacetat,
Vinylversatat, Methylmethacrylat, Äthyl-, Butyl- und Hexylacrylat, Dibutyl
fumarat oder Dibutylmaleinat, Methylvinyläther, Äthylen und Propylen.
Um optimale Eigenschaften zu erhalten, ist es gewünscht, den
Wasser-Zement-Faktor zwischen 0,2 und 0,4 zu wählen.
Ein besonderer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist die Möglichkeit
einer schnellen Erhärtung durch Anwendung höherer Temperaturen.
Dabei nimmt die Festigkeit zu mit der Zeit. Weiterhin ist die Oberfläche
des erhärteten Gegenstandes frei von Rissen. Diese Eigenschaften sind
um so bemerkenswerter, als die Biegezugfestigkeit und die Rißbildung
in nicht modifiziertem, mit Mineralfasern verstärktem Zement durch die
raschere Erhärtung ungünstig beeinflußt werden. Weiter sind die
Erhärtungsbedingungen, insbesondere die relative Feuchtigkeit, für
diesen Zement sehr kritisch. Insbesondere läßt man diesen Zement denn
auch wenigstens teilweise bei einer Temperatur zwischen 35 und 100°C,
insbesondere zwischen 50 und 95°C, erhärten. Die relative Feuchtigkeit
ist dabei wenig kritisch, liegt jedoch vorzugsweise zwischen 40 und 80%.
Die mittlere Teilchengröße der benutzten Dispersion liegt
vorzugsweise zwischen 0,05 und 1,5 µm, insbesondere zwischen 0,1 und 0,75 µm.
Der erfindungsgemäß verwendete Zementmörtel kann bis zu 40 Vol.-%
Füllstoffe, wie Sand, enthalten, vorzugsweise allerdings mit einem
maximalen Korndurchmesser von ca. 500 µm.
Die Menge der vorhandenen E-Glasfasern
ist nicht kritisch und beträgt maximal ca. 40 Vol.-%, vorzugsweise
jedoch maximal 10 Vol.-% und insbesondere 5 bis 10 Vol.-%. Auch ist die
Länge der Fasern nicht kritisch, sie beträgt aber normalerweise 1 bis 5 cm.
Die Erfindung wird an Hand der nachstehenden Beispiele erläutert.
Es wird ein Zementmörtel durch Vermischung der nachfolgenden
Bestandteile hergestellt
Portlandzement B1 Gew.-Teil
Polymerisatdispersion0,3
E-Glasfasern (Länge 1-5 cm)4,5 Vol.-%
Dieser Mischung wird Wasser beigegeben, wodurch der Wasser-Zement-Faktor
des Mörtels 0,28 beträgt. Die Dispersion, die aus einem in Wasser dispergierten
Copolymerisat von 10 Gew.-% Methacrylsäure, 50 Gew.-% Styrol und 40 Gew.-%
Butylacrylat besteht, hat eine mittlere Teilchengröße von 0,5 µm und einen
Feststoffgehalt von 50 Gew.-%.
Aus dem Mörtel werden 2,5×1,0×19 cm große Probestäbchen
angefertigt, die man bei 20°C und einer relativen Feuchtigkeit von 80%
erhärten läßt. Von den auf diese Weise erhaltenen Probestäbchen, die nach
einem Tag ausgeschalt werden, werden sowohl die Biegezugfestigkeit
(ASTM V 790) wie die Schlagfestigkeit nach Charpy gemessen. Die Ergebnisse
sind:
Beispiel I wird mit Ausnahme der benutzten Dispersion, die durch
ein Copolymerisat von Methylmetacrylat und 2-Äthylhexacrylat ersetzt wird,
wiederholt. Die Ergebnisse sind folgende:
Beispiel I wird wiederholt, was die Zusammensetzung anbelangt,
man läßt die Probestäbchen jedoch sofort nach Vermischung der Bestandteile
bei 80°C und einer relativen Feuchtigkeit von 65% erhärten. Die Probe
stäbchen werden nach 2½ Stunden ausgeschalt und anschließend bei 20°C
und einer relativen Feuchtigkeit von 65% gelagert. Die Resultate sind
folgende:
Beispiel II wird wiederholt unter Anwendung von Aluminiumzement
(Ciment Fondu) statt Portlandzement. Es wird nach 1½ Stunden entschalt.
Die Ergebnisse sind folgende:
Beispiel I wird wiederholt mit Dispersionen, die aus 50 Gew.-% Styrol
mit 10 bis 20 Gew.-% Methacrylsäure und im übrigen aus Butylacrylat
bestehen. Es werden mit diesen Dispersionen analoge Ergebnisse erzielt.
Auch wird Beispiel I unter Anwendung eines sog. Schnellbinders
(Jet-Zement) wiederholt, der den Bestandteil 11 CaO · 7 Al₂O₃ · CaF₂
enthält. Es wird nach 1 Stunde ausgeschalt. Die Ergebnisse entsprechen
denen der vorangehenden Beispiele.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung eines Verbundstoffes aus einem
wasserbindenden Zement, einer Harzdispersion, die aus Vinyl
gruppen enthaltenden Monomeren hergestellt ist, und Glasfasern,
wobei der Wasser-Zementfaktor in der wasserhärtenden Masse
zwischen 0,2 und 0,5 und das Gewichtsverhältnis Harz/Zement
zwischen 0,02 und 0,4 liegt, dadurch gekennzeichnet, daß
als Harzdispersion ein an sich bekanntes, Säuregruppen ent
haltendes Mischpolymerisat und als Glasfasern E-Glasfasern
verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
E-Glasfasern in einer Menge zwischen 1 und 20 Gew.-%
verwendet werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Mischpolymerisat verwendet wird, dessen Carboxyl
gruppen von ungesättigten Monomeren stammen, die eine Carboxyl
gruppe enthalten und die in das Harz einpolymerisiert sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Harz verwendet wird, das zu 2,5 bis 30 Gew.-% aus den Carboxyl
gruppen enthaltenden ungesättigten Monomeren besteht.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Harz verwendet wird, in das Maleinsäure, Itaconsäure,
Glutarsäure, Fumarsäure oder Halbester davon, Acrylsäure oder
Methacrylsäure aufgenommen ist.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Erhärtung zumindest
teilweise bei einer Temperatur zwischen 35 und 100°C erfolgt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Teilchengröße der
dispergierten Teilchen zwischen 0,05 und 1,5 µm liegt.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Teilchengröße
zwischen 0,1 und 0,75 µm liegt.
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