DE2836853C2 - Verfahren zur Verminderung der Ablagerungen in Äthylencrackanlagen beim Einsatz von Erdölbeschickungen mittels organischer Phosphorverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Verminderung der Ablagerungen in Äthylencrackanlagen beim Einsatz von Erdölbeschickungen mittels organischer PhosphorverbindungenInfo
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Description
R1
O O O
R2
R3
15
20
in der die Substituenten R1, R2 und R3 aus der
Gruppe: Wasserstoff, Wasserstoffadditionstcomplex mit einem Amin, Alkyl, Aryl, Alkaryl, Cycloalkyl,
Alkenyl und Aralkyl ausgewählt sind mit der Maßgabe, daß ein oder zwei Kohlenwasserstoffsubstituenten
enthalten sind und mindestens ein und nicht mehr als zwei der Substituenten einen Wasserstoffadditionskomplex
mit einem Amin darstellen, einsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Phosphatester der allgemeinen
Formel I zunächst in einem schweren aromatischen Kohlenwasserstoff mit einem Siedepunkt von
^twa 177°C bis 288°C löst, bevor man sie den Erdölbeschickungsmaterialien
zumischt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Piiosphaiester
der allgemeinen Formel I einsetzt, in der R' und R2 jeweils niedere Alkyle und R3 ein WasserstofTadditionskomplex
mit einem Amin sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Aminsalz
eines gemischten Octylphosphats oder eines gemischten Butylphosphats einsetzt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Amin ein primäres
tert.AIkylamin der allgemeinen Formel
R»
R7-C-NH2
R6
OD
50
einsetzt, in der R6 und R* niedere Alkylgruppen und
R7 eine langkettige Alkylgruppe mit 8 bis 19 Kohlenstoffatomen darstellen.
60
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verminderung der Ablagerungen in Äthylencrackanlagen
bei Verwendung von Erdölbeschickungen durch Behandeln der Beschickung mit mindestens 10 ppm einer
organischen Phosphorverbindung.
Bei der Äthylenherstelljng werden Pyrolyse- oder Cracköfen zur Bildung von Äthylen aus verschiedenen
gasformigen und flüssigen Erdölbeschickungsmaterialien benutzt. Zu typischen gasformigen Beschikkungsmaterialien
gehören Athan, Propan, Butan und Gemische davon. Zu typischen flüssigen Beschickungsmaterialien
gehören Leuchtöle (Naphtha), Kerosin, Gasöl und Rohöl.
Ein Verschmutzen von Crackofenschlangen und Übergangsleitungsaustauschern bzw. -teilen (ÜLA)
tritt aufgrund von Verkokung und Polymerisatablagerung (fouling) ein. Das Verschmutzungsproblem stellt
möglicherweise die Hauptbetriebsschwierigkeit dar, die beim Betrieb einer Äthylenanlage gegeben ist. Je nach
dem Ablagerungsgrad müssen die Äthylenöfen von Zeit zu Zeit zwecks Reinigung stillgelegt werden.
Außerdem ist ein sofortiges Abschalten der Anlage wegen eines gefahrlichen Anstiegs von Druck oder
Temperaturen durch Bildung von Ablagerungen auf Ofenschlangen und ÜLA notwendig. Reinigs/irgen werden
entweder mechanisch oder durch Dampf/Luft-Entkokung durchgeführt.
Die Betriebsdauer reicht bei Äthylenöfen durchschnittlich von 1 Woche bis zu 3 Monaten und ist zum
Teil von dem Verschmutzungsgrad der Ofenschlangen und ÜLA abhängig. Dieser Verschmutzungsgrad
wiederum hängt sowohl von der Art des Beschickungsmaterials als auch von der Ofenform und den Betriebsparametern ab. Im allgemeinen führen jedoch schwere
Beschickungsmaterialien und stärkeres Cracken zu einem erhöhten Verschmutzungsgrad bei den Öfen und
der ÜLA.
In der DE-OS 20 26 319 wird ein Verfahren zur Verminderung der Verschmutzung in Äthyleiicracköfen
beschrieben, bei dem die Erdölbeschickungsmaterialien mit einer phosphorhaltigen oder wismuthaltigen
Verbindung, z. B. mit Phosphin, Phosphorsäure oder phosphoriger Säure, Phosphorpentoxid, organischem
Phosphat der Formel R3PO4 (R3 ist Wasserstoff, C, -C20-Alkyl,
Aryl, Aralkyl, Cycloalkyl oder Aralkyl) oder Phosphit behandelt werden. Bevorzugt werden dabei
Mengen von 0,001 bis 0,1 Gew.-% zugesetzt. Dies entspricht mindestens 1000 ppm P oder Bi bzw. höheren
Anteilen, bezogen auf die Verbindungen. Zum Mechanismus ist dargelegt, daß sich die eingesetzten Phosphorverbindungen
bei den Cracktemperaturen zu Phosphorpentoxid zersetzen und dieses Oxid an den Crackrohrwänden
der Verkokung entgegenwirke. Bei Einsatz von Trimethylphosphat und Phosphin hat die jeweilige
P-Verbindung in den ersten 5 Stunden wenig bzw. keinen Einfluß auf die CO-Bildungsgeschwindigkeit.
Die Wirkung soll erst dann einsetrem, wenn eine
bestimmte Oberfiächenbeschichtung (Chemisorption) durch P2O5 stattgefunden hat. Geeignete Verbindungen
müssen in die Dampfphase der Crackzone übergehen, d. h. eine gewisse Flüchtigkeit aufweisen. Halbester der
Phosphorsäure in Form von Salzen werden in diesem Zusammenhang nicht erwähnt.
Nach der SU-PS 1 91 726 sollen mit Ammoniak^oder
Ammoniumsalzen wie Ammoniumsulfid oder Ammoniumcarbonat als Zusätze zu Petroleumdestillationsrückständen
die Koksablagerungen bei Crackprozessen in Röhrenreaktoren vermindert werden können,
Aus der US-PS 32 61 774 ist bekannt, daß sich Amidophosphorsäureester
als Antifouling-Zusätze für Kohlenwasserstoffeinsatzmaterialien eignen. Durch derartige
Zusätze soll die Verkokung von Wärmeaustauscherflächen, die mit den Kohlenwasserstoffen in
Berührung kommen und Temperaturen von 37 bis 10930C aufweisen können, vermindert werden. Die
erwähnten P-Verbindungen sind Phosphatamidate und durch eine P — N-Bindung gekennzeichnet. Dabei ist
der Antifoulingeffekt deutlich geringer, wenn diese Verbindungen
in Salzform zugesetzt werden. Über entsprechende Erkenntnisse bei Einsatz von Aminsalzen organischer
Phosphorsäurehalbester, die sich strukturell von Phosphoramiden unterscheiden, wird nichts
berichtet.
Aus der US-PS 40 24 050 ist bekannt, daß P-haltige Verbindungen, u. a. auch Phosphorsäureester-Aminsalze,
als Zusätze zu Rohölen und schweren Rohölrückständen dem Fouling entgegenwirken, wenn diese Rohöle
den speziell angegebenen Verfahrensschritten unterworfen werden. Über eine Eignung dieser P-haltigen
Verbindungen bei thermischen Prozessen wie dem Äthylencracken ist demgegenüber aus der US-PS
40 24 050 nichts entnehmbar. Es wird hervorgehoben, daß die dem Fouling entgegenwirkenden Zusätze vorzugsweise
in der flüssigen Phase verbleiben und offensichtlich in der flüssigen Phase ihre Wirkung entfalten.
Ein Übergang in die Dampfphase bzw. eine Zersetzung unter Bildung von P2O5 wird demnach nicht angestrebt.
Die Anwendung von Phosphorsäureester-Aminsalzen, wie sie in der US-PS 40 24 050 genannt sind, bei der
Behandlung von Erdölbeschickungsmaterialien für die Äthylencrackung lag auch aus folgenden Gründen nicht
nahe:
Nach der DE-AS 20 26 3119 sind die P-haltigen Zusätze solche Verbindungen, die in die Dampfphase
der Crackzone übergehen. Hieraus folgt, daß man von den organischen Verbindungen vor allem diejenigen
einsetzt, die untei den angewendeten Betriebsbedingungen flüchtig sind. Weiterhin w';d hervorgehoben,
daß Phosphatsalze wie Nritriumhydrogenphosphat weniger günstig sind bzw. keine Eig-.ung zeigen. Der
Einsatz von organischen Phosphorsäureverbindungen, die in Saizform vorliegen und durch diese Saizbiidung
weitaus weniger flüchtig sind, konnte deshalb nicht nahegelegen haben. Vielmehr sind eindeutige Präferenzen
für Verbindungen wie Trirhethylphosphat gesetzt. Es war deshalb auch nicht absehbar, daß solche phosphorhaltigen
Verbindungen hinsichtlich ihrer Antifoulingwirkung solchen flüchtigen und leicht in die Dampfphase
der Äthylencrackzone übergehenden Trialkylphosphaten überlegen sein könnten, soweit es die Verminderung
der Koksbildung und -ablagerung anbelangt. Die DE-AS 20 26 319 sagt ausdrücklich aus, daß
sich die P-Verbindungen und die Bi-Verbindungen in Bezug auf die Inhibierung von Koksbildung anders verhalten
als Verbindungen der anderen Elemente der Gruppe V wie N, As und Sb. Somit war auch nicht nahegelegt,
ausgehend von organischen Phosphorverbindungen, den P-Gehalt durch ein anderes derartiges V-Gruppenelement
wie Stickstoff teilweise zu ersetzen, d. h. den P-Anteil zu »verdünnen«. Um eine wirksame
P2O5-Chemisorption und Oberflächenbeschichtung zu
erreichen, war es nach dem Stand der Technik vielmehr angezeigt, flüchtige P-Verbindungen mit einem hohen
Phosphorpentoxidanteil zu verwenden.
In den letzten Jahren sind in einige Äthylenanlagen Behandlungen mit Amin-neutralisiertem Sulfonat vorgenommen
worden, um eine Verschmutzung von Ofenschlangen zu verringern. Diese Verbindungen vermochten
jedoch nicht ein Verkoken und Verschmutzen von ÜLA unmittelbar beim abwärts verlaufenden Strom des
Ofens zu verhindern. Dieses Versagen in Bezug auf die ÜLA kann auf einen vorzeitigen Abbau der Behandlungsmittel
in dem Äthylenofen beruhen, der Temperaturen in dem Bereich von 537 bis 927°C ausgesetzt ist
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein wirksames Verfahren zur Verminderung der Ablagerungen
in Äthylencrackanlagen beim Einsatz von Erdölbeschickungen unter Verwendung organischer Phosphorverbindungen
bereitzustellen, mit dem die Verkokung bzw. das Fouling sehr wirksam herabgesetzt
werden kann, so daß solche Cracköfen weniger oft stillgesetzt werden müssen, was unmittelbar auf einr· Verlängerung
der Betriebsdauer hinausläuft.
Hierzu schlägt die Erfindung das Verfahren nach Anspruch 1 und bevorzugte Ausgestaltungen dieses
Verfahrens nach den Ansprüchen 2 bis 5 vor.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Verminderung der Ablagerungen in Äthylencrackanlagen beim Einsatz
von Erdölbeschickungen, wobei man die Erdölbeschickung mit mindestens 10 ppm einer organischen
Phosphorverbindung behandelt, ist dadurch gekennzeichnet, daß man als organische Phosphorverbindungen
Phosphatester der allgemeinen Formel
R1
ο ο ο
in der die Substituenten R1, R2 und R3 aus der Gruppe:
Wasserstoff, Wasserstoffadditionskomplex mit einem Amin, Alkyl, Aryl, AIkaryI, Cycloalkyl, Alkenyl und
Aralkyl ausgewählt sind mit der Maßgabe, daß ein oder zwei Kohlenwasserstoffsubstituenten enthalten sind
und mindestens ein und nicht mehr als zwei der Substiiuenten einen Wassersiöifaddition5komplex mit einem
Amin darstellen, einsetzt.
Bevorzugt mischt man die Phosphatester der allgemeinen Formel I zunächst in einem schweren aromatischen
Kohlenwasserstoff mit einem Siedepunkt von etwa 177°C bis 288°C, bevor man sie den Erdölbeschikkungsmaterialien
zumischt.
Besonders bevorzugt setzt man einen Phosphatester der allgemeinen Formel I ein, in der R1 und R2 jeweils
niedere Alkyle und R3 ein Wasserstoffadditionskomplex mit einem Amin, bzw. das Aminsalz eines
gemischten Octylphosphats oder eines gemischten Butylphosphates ein.
Es wird ferner bevorzugt, daß man als Amin ein primäres tert.Alkylamin der allgemeinen Formel
R7-C-NH2
R4
R4
einsetzt, in der R6 und R8 niedere Alkylgruppen und R7
eine langkettige Alkylgruppe mit 8 bis 19 Kohlenstoffatomen darstellen.
Erfindungsgemäß hat sich überraschenderweise gezeigt, daß beim Einsatz von Phosphorsäurehalbester-Verbindungen
der im Anspruch 1 angegebenen Formel, die in Form ihrer Aminsalze angewendet werden und in
denen der P-Anteil durch andere Nachbaratome wie C und N teilweise ersetzt ist, eine besonders wirksame
Inhibierung der Koksbildung bzw. des Fouling eintritt,
wobei die Aktivmengen der Wirksubstanzen wesentlich geringer sind als bei den Verbindungen, wie sie beispielsweise
in der DE-AS 20 26 319 zugesetzt werden. Die Aminsalzbildung ist wider Erwarten fordernd für
die Effektivität. Die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Verbindungen sind auch deutlich wirksamer
als entsprechende Trialkylphosphate, selbst wenn der P-Gehalt infolge der Aminsalzkomponente erheblich
geringer ist.
Es ist gefunden worden, daß bestimmte Phosphatmonoester
und Phosphatdiester den Verschmutzungsgrad und die Verkokung auf Ofenschlangen und den
Übergangsleitungsteüen wesentlich verringern, wenn
sie als Aminsalze eingesetzt werden. Obwohl die Verwendung dieser Verbindungen als »Antifouling«-
Zusätze in Rohölsystemen in den US-Patentschriften 40 24 048,40 24 049 und 40 24 050 beschrieben worden
ist, war es aus den oben genannten Gründen nicht nahegelegt, daß diese Verbindungen unter den schwierigen
Bedingungen, die in Äthylencrackanlagen anzutreffen sind, wirksamer sein könnten, a!s bisher hierzu vorgeschiagene
P-Verbindungen mit hohem P-Anteil.
Die Erfindung stellt ein verbessertes Verfahren zur Verringerung der Verschmutzungen, zur Verfügung, die
in Äthylencrackanlagen anzutreffen sind und auf die Bildung von Verkokungs- und Polymerisatablagerungen
auf Ofenschlangen und Übergangsleitungsteüen beruhen. Die Behandlung ist innerhalb eines Temperaturbereichs
von 260 bis 927°C wirksam, der in Äthylencracköfen anzutreffen ist.
Eine Verbindung der Formel I enthält typischerweise etwa 1 bis 50 Kohlenstoffatome im Molekül und vorzugsweise
etwa 8 bis 20 Kohlenstoffatome. Bevorzugte Verbindungen der Formel I sind solche, in denen R, und
R2 jeweils gleiche oder verschiedene niedere Alkylgruppen
sind und R1 ein Additionskomplex von Wasserstoff
mit einem Amin ist, worin das Amin ein primäres Amin
ist, das mindestens eine Alkylgruppe im Molekül enthält, wobei jede derartige Aminalkylgruppe 8 bis 14
Kohlenstoffatome enthält. Unter dem hier benutzten Ausdruck -niedere« ist eine Gruppe zu verstehen, die
jeweils weniger als 7 Kohlenstoffatome enthält.
Die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome fur jeweils R1,
R2 und R3 kann zwischen etwa 1 und 50 liegen und reicht
vorzugsweise jeweils von etwa 8 bis 20. Zu typischen Beispielen für geeignete Phosphatesterverbindungen
gehören folgende (wobei die spezielle Aufführung von einem bestimmten Monoester auch die entsprechenden
Diester erfaßt, d. h., daß z. B. Methylphosphat auch Dimethylphosphat erfaßt, daß aber in Fällen, in denen
R1 und R2 nicht gleich iind, die Diester gesondert aufgeführi
werden): Methylphosphat, Äthylphosphat, n-Propyli;hosphat, Isopropylphosphat, Butylphosphat,
Pentyiphosphat, Hexylphosphat, Cyclohexylphosphat, Heptylphosphat, Nonylphosphat, Decylphosphat, Laurylphosphat,
Cetylphosphat, Octadecylphosphat, Heptadecylphosphat, Phenylphosphat, alpha- oder
beta-Naphthylphosphat, alpha- oder beta-Naphthenylphosphat,
Benzylphosphat, Tolylphosphat, Methylphenylphosphat,
Amylphenylphosphat, Nonylphenylphosphat, Nonylphenyl-phosphat, 4-Amylphenylphosphat,
Isobutylphenylphosphat, Nonyltolylphosphat, Dipolyisobutenylphosphat, Polyisobutenylphenylphosphat,
Diphenylphosphat und Äthylphosphat.
Viele dieser Phosphatester und insbesondere solche mit einer kleineren Anzahl von Kohlenstoffatomen im
Molekül sind im Handel leicht erhältlich. Die Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I sind
konventioneller Art. So kann z. B. Phosphorpentoxid zu einer Lösung eines Alkohols in einem organischen
Lösungsmittel gegeben werden (aromatische Lösungsmittel werden im allgemeinen gegenüber aliphatiscnen
Lösungsmitteln etwas bevorzugt, und zwar wegen ihres polareren Charakters). Zu Beispielen für geeignete
Lösungsmittel gehören Kerosine und aromatische Schwerbenzine.
Das erhaltene Gemisch wird auf erhöhte Temperatur erwärmt, um die Umsetzung stattfinden zu lassen. Die
Reaktionsprodukte sind im allgemeinen löslich und verbleiben in Lösung. Vorzugsweise werden die Reaktanten
in stöchiometrischen Anteilen verwendet, so daß relativ reine Produktlösungen erhalten werden, weil die
Umsetzungen im allgemeinen vollständig verlaufen. Je nach dem oder den speziellen verwendeten Alkoholreaktanten,
den angewendeten Reaktionstemperaturen und den vorhandenen Mengen der betreffenden Reaktanten
ist das Reaktionsprodukt ein Phosphatester mit einem oder zwei Alkylsubstituenten oder anderen kohlenwasserstoffhaltigen
Substituents im Molekül, wie in der obigen Formel I gezeigt ist.
Viele Alkoholreaktanten können verwendet werden, um spezielle unter die Formel I fallende Verbindungen
herzustellen. Phosphorpentoxid wird als Phosphorausgangsverbindung
bevorzugt, aber, wie der Fachmann erkennen wird, es sind viele andere Phosphorverbindungen
verwendbar, wie z. B. Phosphorsäure, Phosphoroxychlorid, Polyphosphorsäure und Phosphorsäureanhydrid.
. Das Reaktionsprodukt enthält mindestens ein saures Wasserstoffatom im Molekül, das leicht mit einem primären
oder sekundären Amin neutralisiert werden kann.
Zu Beispielen für geeignete Alkohole gehören normale, gradkettige Alkohole, wie z. B. Methanol,
Äthanol und solche, bei denen der KohlenwasserstofF-teil
n-Propyl, n-Amyl, n-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl,
n-Nonyl, n-Decyl, n-Undecyl, n-Dodecyl (Lauryl),
n-Tetradecyl (Myristyl), n-Hexadecyl (Cetyi), und
n-Octadecyl (Stearyl) ist, verzweigtkettige primäre Alkohole, wie z. B. Isobutylalkohol, Isoamylalkohol,
2,2,4-Trimethyl-l-hexanol und 5,7,7-Trimethyl-2-(l,3,3-trimethylbutyl)-l-octanol,
und sekundäre Alkohole, wie z. B. Isopropylalkohol, sek.-Butylalkohol, 2-Pentanol,
2-Octanol, 4-Methyl-2-pentanoI und 2,4-Dimethyl-3-pentanol.
Beispiele für alicyclische Alkohole sind Cyclopentanon Cyclohexanol, Cycloheptanol und
Menthol. Beispiele für Alkohole der Klasse mit äthylenischer Doppelbindung sind Allylalkohol, Crotylalkohol,
Oleylalkohol (cis-9-Octadecen-l-ol), Citronellol
und Geraniol.
Beispiele für araliphatische Alkohole sind Benzylalkohol, 2-Phenyläthanol, Hydrocinnamylalkohol und
alpha-Methylbenzylalkohol. Cinnamylalkohol ist ein
Beispiel für einen Alkohol, der sowohl a-omatische als auch äthylenische Ungesättigheit aufweist.
Ein ausgezeichnet verwendbares Alkoholausgangsmaterial ist das der Verbindungsklasse, die als Oxoalkphole
bekannt find. Diese sind normalerweise ein Gemisch von verschiedenen Alkoholen mittleren
Molekulargewichts mit 4 bis 16 Kohlenstoffatomen. Die Herstellung und Beschreibung diener Alkohole ist
in dem Buch »Higher Oxo Alcohols« von L. F. Hatch, Enjay Company, Inc., 1957, zu finden, auf das hier
Bezug genommen wird. Der allgemeine Bereich für Alkohole und Esternebenprodukte, der für einen Oxoalkohol
einer Art typisch ist, der bei der Erfindung ver-
wendet werden kann, ist wie folgt:
Bestandteil
Gemisch aus Iso- und n-Octylalkohol 2-20
Gemisch von Iso- und n-Nonylalkohol 5-40
Gemisch von Iso- und n-Decylalkohol 25-90
und höheren Alkoholen
und höheren Alkoholen
Ester 20-80
R-C
10
Zu Beispielen für geeignete Amine gehören n-Dodecylamin, n-Tetradecylamin, n-Hexadecylamin, Laurylamin,
Myristylamin, Palmitylamin, Stearylamin, Oleylamin, Kokosölamin, Talgamin., Amin von hydriertem
Talg, Baumwollsamenölamin, Dilaurylamin, Dimyristylamin,
Dipalmitylamin, Distearylamin, Dikokosnußamin, Amin von dihydriertem Talg, Acetylmethylamin,
Octadecylmethylamin, Hexyläthylamin, Sojaamin (mit 10% Amin-, 10% Octadecyl-, 35% Octadecenyl-, 45%
Octadecadienylgruppen), Äthylamin, Diethylamin, Morpholin, Butylamin, Isopropylamin, Diisopropylamin,
N-Methylmorpholin, Triäthylenamin, Aminoäthyläthanolamin,
Diethanolamin, Diäthyläthanolamin, Diisopropanolamin, Dimethyläthanolamin,
Dime$hylisopropanolamin,N-Hydroxyäthylmorpholin, N-Methyldiäthanolamin, Monoäthanolamin, Monoisopropanolamin,
Triäthanolamin, Triisopropanolamin, 1,1-Dihydroxyäthylamin, 1,1-Dihydroxymethyl-n-propylamin,
Polyglykolamin
(H2NCH2CH2 - O - CH2CHj)nOH,
worin η = 1 bis einschließlich 10, Pyrrolidon, 5-Methyl-2-oxazolidon,
2-Oxazolidon, Imidazol, Polyamine der Klasse
R-C
;N —C —H
^N-C—Z
H
(R'NH)„H
(R'NH)„H
^N-C-H
-C-Z
H
R"
R"
35
H2N-
H
-R — N
-R — N
worin R eine Alkylengruppe, gewählt aus
-CH2-CH2- -CH2CH2CH2-
-CH2-CH-CH2-
CH3
ist und χ eine ganze Zahl von 1 bis5ist,5-Benzimidazol,
2-Hydroxyäthylimidazol, 2-MethylimidazoI, Pyrazin,
Pyridin, Piperidin, 2-Cyanomethyl-2-imidazolin und Cyclohexylamin.
Eine bevorzugte Klasse von Aminen sind hochsubstituierte Imidazole, wie z. B. solcher der folgenden
Formeln
R-C
Y
N —C —H
N —C —H
^N-C-
worin (in den Formeln 4, 5 und 6) R eine aliphatische Gruppe mit «twa 1 bis 22 Kohlenstoffatomen in der Kettenlänge
ist, Y und Z aus der Gruppe gewählt worden sind, die aus Wasserstoff und niedrigeren aliphatischen
Kohlenwasserstoffgruppen mit nicht mehr als 6 Kohlenstoffatomen in der Ketienlänge besteht, R' eine Alkylengruppe
mit etwa 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ist, R" aus R oder Wasserstoff besteht, und /1 eine ganze Zahl
von etwa 1 bis 50 ist. Imidazoline des in den Formeln (4), (5) und (6) angegebenen Typs werden nach herkömmlichen
Methoden durch Umsetzung einer Monocarbonsäure, wie z. B. gesäiiigier oder ungesättigter
(3) Fettsäure, mit einem Alkvlenpolyamin oder Hydroxyalkylalkylendiamin
hergestellt. Die als Produkte erhaltenen Imidazoline können durch Oxyalkylierung zu
weiteren geeigneten Derivaten umgesetzt werden. Methoden zur Herstellung dieses Typs sind in dem Artikel
»The Chemistry of the s-Imidazolines and Imidazolidines«
von R. J. Ferm und J. L. Riebsomer, Chemical Reviews, Vol. 54, Nr. 4, August 1954, beschrieben.
Besonders geeignete Imidazoline für die Verwendung bei Durchfuhrung der Erfindung sind die in den US-Patentschriften
22 67 965 und 23 55 837 angegebenen Verbindungen. Zwei typische Imidazoline des durch die
obigen Formeln definierten Typs sind l-(2-Hydroy·-- äthyl)-coco-imidazolin und l-(2-HydroxyäthyI)-2-tallölimidazolin,
die beide in herkömmlicher Weise nach den Angaben in der US-Patentschrift 22 67 965 hergestellt
werden können.
Zur Erläuterung verschiedener anderer Arten von typischen verwendbaren Imidazoiinen werden die folgenden
Verbindungen ais Beispiele angegeben:
1 -{2-Hydroxyäthyl)-2-undecyI-imidazolin
H2-Hydroxyäthyl)-2-tridecyl-imidazolin
(4) 1 -(2-Hydroxyäthyl)-2-pentadecyl-imidazolin
l-(2-Hydroxyäthyl)-2-heptadecyl-iinidazolin
H2-Aminoäthyl)-2-heptadecyl-imidazolin
l-(2-Hydroxyäthyl)-2-heptadecyl-iinidazolin
H2-Aminoäthyl)-2-heptadecyl-imidazolin
I-i2-AminoäthyI)-ammoäthyI-l-2-undecylimidazoiin
l-{2-Aminoäthyl)-aminoäthyl-l-2-tridecylimidazolin
Die Fettsäuren werden üblicherweise mit einem PoIyalkylenpolyamin,
wie z. B. Diäthylentriamin, Triäthyientetramin, Tetraäthylenpentamin oder Gemischen
davon, oder einem Polyaminalkohol, wie z. B. Aminoäthyläthanolamin,
umgesetzt. Das Amin kann auch mit niederen Alkylgruppen substituiert sein.
Eine besonders bevorzugte Klasse von Aminen sind tP't.-Alkyl-prim.-amine. Die tert.-Alkyl-prim.-amine
r.ahen die folgende Formel
bezogen auf die Ofenbeschickungen - mit 75 ppm (Gew.-ppm) eines Mittels behandelt aus:
18,0% Kerosin
29,1% Isooctanol (Konzentrat)
10,7% P2O5
42,2% primäres tert.Alkylamin (mit 11-14 Kohlenstoffatomen, sp. Gew. O,813/25°C,
Brechungsindex 1,423/25°C, Neutralisationsäquivalent 191)
R7-C-NH2
R,
R,
Dieses Material wurde mit einem Lösungsmittel aus (7) Schweraromaten gemischt, das ansonsten als Mischxylol
bekannt ist, um folgenden Ansatz zu erhalten:
Im spezielleren stellt ein tert.-Alkyl-prim.-amin eine
geeignete Komponente dar, worin R8 und R9 niedere
Alkylgruppen, im allgemeinen Methylgruppen, sind und R7 eine langkettige Alkylgruppe mit 8 bis 19
Kohlenstoffatomen ist. tert.-Alkyl-prim.-atnine aus dem
Handel, die aus tert.-Alkyl-prim.-aminen mit 11 bis 14
Kohlenstoffatomen bestehen und ein Molekulargewicht vornehmlich in dem Bereich von 171-213, ein
spezifisches Gewicht von 0,813 bei 250C, einen Brechungsindex von 1,423 bei 25°C und ein Neutralisationsäquivalent
von 191 haben und tert.-AIkyl-prim.-amine
des Handels mit 18 bis 22 Kohlenstoffatomen, einem Molekulargewicht vornehmlich in dem Bereich
von 269-325, einem spezifischen Gewicht bei 25°C von 1,456 und einem Neutralisationsäquivalent von 315
sind besonders gut geeignet.
Der Hauptbestandteil der erstgenannten Handelserzeugnisse ist
CH3
CH3
CH3
4,4% Kerosin
10,3% primäres tert.Alkylamin
2,6% P2O5
7,1% Isooctanol
75,6% Mischxylol
2,6% P2O5
7,1% Isooctanol
75,6% Mischxylol
Das Konzentrat ist ein Reaktionsprodukt der angegebenen Materialien.
Das erhaltene Behandlungsmittel ist eine 12,2gew.-%ige Lösung des Aminsalzes gemischte Octylpbosphate
in gemischten Xylolen. Die Reaktionsbedingungen zur Herstellung der erhaltenen Octylphosphate werden im
Beispiel 1 der US-PS 40 24 048 beschrieben.
Das erhaltene Behandlungsmittel wurde auf 4:1 mit Gasöl verdünnt und in die Kohlenwasserstoffzufuhrleitung
vor dem Beschickungsleitungssammelrohr, das die Anlageöfen speist, eingespritzt. Es wurden Durchlauflängen
von 50 bis 60 Tagen bis zu 121 Tagen unter Herabsetzung der Zahl der erforderlichen »Crash-shutdown«
erreicht.
H3C-C-CH2-C-CH2-C-NH2
CH3 CH3 CH3
CH3 CH3 CH3
Der Hauptbestandteil der anderen Handelserzeugnisse hat im wesentlichen die gleiche Struktur, aber 22
Kohlenstoffatome.
Die Erfindung befaßt sich nicht mit dem speziellen Verfahren zur Herstellung der Phosphatester. In Fällen,
in denen Mono- oder Diester gebildet werden, ist es manchmal erwünscht, nach der Veresterung das Reaktionsgemisch
mit Wasser, verdünnten wäßrigen Alkalien oder verdünnter wäßriger Mineralsäure zu behandeln,
um restliche Chlor- oder Bromatome durch Hydrolyse zu entfernen, die von der als Ausgangsreaktant
verwendeten fünfwertigen Phosphorverbindung vorhanden sind.
Industrielle Äthylenanlagen wurden mit den Organophosphor-Antiverschrnutzungsmitteln
mit den nachfolgend angegebenen Ergebnissen behandelt.
Eine technische Anlage, die Selas-Öfen benutzt und Äthan und Propan-Raffinationsgase einsetzt, wurde Eine
andere Äthylenanlage, die unter Verwendung von Äthanraffineriegas und 25 Gew.-ppm Behandlungsmittel
des Beispiels 1, bezogen auf die Kohlen· asserstoffanteile im Ofen, betrieben wurde, wurde untersucht.
Das im Verhältnis von 4:1 verdünnte Behandlungsmittel wurde in jede Schlange des Ofens eingespritzt.
Die niedrigen Dosierungen wurden durch das direkte Einspritzen ermöglicht, wodurch die mit einem
Einspritzen in das Beschickungssammelrohr des Ofens verbundenen Verteilungsprobleme vermieden werden.
Unbehandelte Öfen der Versuchsanlage liefen im allgemeinen
beim Betrieb mit gewöhnlichem Äthan 300 bis 350 Stunden, bevor ein unangemessener Druckabfall
bei den ÜLA auftrat. Der erste Test unter Verwendung des Behandlungsmittels nach Beispiel 1 führte zu
einer Betriebsdauer von 390 Stunden. Noch wesentlieher war jedoch die Tatsache, daß die Bildung von Ablagerungen
auf den Wandungen der ÜLA und im Inneren der Rohre viel weniger stark als im normalen Fall war.
Ein zweiter Versuch mit dem Behandlungsmittel wurde für 1324 Stunden durchgeführt. Die ÜLA-Rohrwandung
schien viel sauberer zu sein, als es nach einem solchen langen Betrieb zu erwarten war. Leider war der
Vorrat von Behandlungsmittel bei einem Stand von etwa 1000 Stunden erschöpft, und daher beschleunigte
sich während dieser letzteren Dauer der Druckabfall.
Zwei weitere Versuche wurden mit dem Behandlungsmittel durchgeführt. Der erste Versuch wurde : :
Dosierungen unter 25 ppm vorgenommen, und es wurde eine Betriebsdauer von 650 Stunden erzielt.
I 11
1^ Beispiel 3
|; Foster-Wheeler-Vertikalöfen mit 15,2-cm-Röhren, die
■j! unter Verwendung von Äthan-Propan-Raffineriegasen
;i; betrieben wurden, wurden mit einem Amin-neutralif|
sierten Sulfonat behandelt. Die Dosierungen betrugen "'; 20 bis 25 ppm, bezogen auf die Kohlenwasserstoff-
μ beschickungen für den Ofen. Das Behandlungsmittel
y:; des Beispiels 1 wurde dann mit einer Dosierung von
ψ 75 ppm, bezogen auf die Kohlenwasserstoffbeschikjjj
kung, bei den ÜLA angewendet. Das Behandlungsmittel tel des Beispiels 1 wurde in Wasser dispergiert und
;;' durch vier Quenschdüsen zwischen den Ofenauslaß und
}·; den ÜLA gespritzt.
|v Zweck dieses Versuchs war, die ÜLA-Verkokungs-
If und Verschmutzungsprobleme zu lösen, die trotz der
p. Sulfonatbehandlung noch geblieben waren.
II Die Betriebsführer der Anlage hatten früher nicht
j|j erlaubt, daß die Anlage langer als 45 Tage betrieben
r| wurde, und zwar aufgrund der Verschmutzung der
fs ÜLA. Die Verwendung des Behandlungsmittels nach
dem Beispiel 1 machte einen Betrieb von 80 Tagen möglich.
25
30
40
45
50
55
60
65
Claims (1)
1. Verfahren zur Verminderung der Ablagerungen in Äthylencrackanlagen beim Einsatz von Erdölbeschickungen,
wobei man die Erdölbeschickung mit mindestens 10 ppm einer organischen Phosphorverbindung behandelt, dadurch
gekennzeichnet, daß man als organische Phosphorverbindungen Phosphatester der allgemeinen
Formel
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