DE2836146C3 - Kontaktlinse - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Kontaktlinse aus weichem Kontaktlinsenmaterial mit einem zentralen, optischen Teil und einem limbalen, skleralen Tragrand, nach Patent 2749144.

Gemäß Hauptpatent ist die Kontaktlinse im Limbusbereich wesentlich dünner als die Außenzone des zentralen, optischen Teils, wobei der Tragrand im Bereich seines äußeren Randes wesentlich dicker als im Limbusbereich und nach außen hin spitz zugeschliffen ist. Auf diese Weise ergibt sich eine höhere Reißfestigkeit am äußeren Rand und eine Verbesserung der Anpaßbarkeit an individuelle Augenformen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorteile des Hauptpatents auch bei sehr starken Minuslinsen (Konkavlinsen) wirksam werden zu lassen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der zentrale, optische Teil negative Brechkraft aufweist und daß der Tragrand zwischen Limbusbereich und dem Rand des zentralen optischen Teils bei einem Durchmesser von etwa 9,0 mm so dünn wie nach der Materialfestigkeit möglich gestaltet ist, von hier aus einerseits zum Rand des zentralen, optischen Teils hin, andererseits in Richtung Limbusbereich bis kurz vor dem Limbusbereich systematisch an Dicke zunimmt und von hier zum Limbusbereich wieder rapide an Dicke abnimmt.

Bei dieser Ausgestaltung kann der Tragrand im Limbusbereich sehr dünn gehalten werden, obwohl der Rand des zentralen, optischen Teils relativ dick ist. Dem äußeren Rand kann die gleiche Form wie beim Hauptpatent gegeben werden. Auf diese Weise ergeben sich sehr starke Minuslinsen aus weichem Kontaktlinsenmaterial, deren Funktionstüchtigkeit und Anwendungsbereich größer als bisher ist, so daß auch solche Linsen häufig Tag und Nacht getragen werden können.

Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert, die einen Querschnitt durch eine Ausführungsform zeigt.

Minuslinsen sind am Rand 6 des zentralen, optischen Teils dicker als in der Mitte 13 (bei Pluslinsen ist es umgekehrt). Die Dicke am Rand 6 der Minuslinse nimmt zu, je stärker die Minuslinse, je größer ihr Durchmesser 2, je dicker ihre Dicke in der Mitte, je geringer ihr Brechungsindex, also je weicher das optische Material ist. In der Praxis der Kontaktlinsenanpassung kommen in einem kleineren Prozentsatz noch Korrekturen vor, die bei ca. 22,00 dpt. liegen, in ungewöhnlichen Fällen auch erheblich darüber. Um am Rand 6 eine möglichst geringe Dicke zu erreichen, ist es notwendig, die Dicke in der Mitte 13 möglichst gering zu gestalten und möglichst eine Dicke von V₁₀₀ mm zu verwirklichen. Das wird um so eher mög-

Hch, je zäher das verwendete Material ist. Der Durchmesser 2 des zentralen, optischen Teils sollte möglichst klein gewählt werden. Ein Wert unter 7 mm ist jedoch fast nie zu verwirklichen, da der zentrale optische Teil ca. 1 mm größer als die Augenpupille im

Zustand der Dämmerung sein muß. Bei allen bekannten Minuslinsen verläuft vom dickeren Rand 6 des zentralen, optischen Teils zum Linsenrand 10 eine Kurve derart, daß sich ein keilförmiges Profil bildet. Will man die Materialmenge in diesem Bereich des Tragrandes optimal herabsetzen, so ist es üblich, die Strecke vom Rand 6 zum Linsenrand 10 möglichst klein zu halten, dadurch wird der Auslaufwinkel stumpfer. Der Nachteil besteht darin, daß der Gesamtdurciimesser 1 der Linse damit ebenfalls kleiner wird.

Mit dem Hauptpatent wurden Minuslinsen geschaffen, welche einen stumpfen Auslaufwinkel vom Optikrand nach außen haben und trotzdem einen frei wählbaren Gesamtdurchmesser. Hierbei verringert

sich systematisch die Materialdicke vom Rand 6 des zentralen, optischen Teils (entspricht einem Durchmesser 2 von 7 bis 8,5 mm) auf den Durchmesser des Limbusbereichs (im Mittelwert ca. 11,5 mm).
Mit der Erfindung gelingt es, die Materialstärke im Limbusbereich bei sehr starken Minuslinsen noch geringer zu gestalten. Dies wird möglich durch die Einschaltungeiner weiteren extrem dünnen Zone 14 zwischen dem dünnen Limbusbereich 7 mit einem Durchmessser 4 von zum Beispiel 11,5 mm und dem zentralen, optischen Teil mit einem Durchmesser 1 von zum Beispiel 7 mm. Bei einem Durchmesser 14 von im Mittel 9 mm hat diese neugeschaffene Zone 15 ihre geringste Dicke, ca. V₁₀₀ bis V₁₀₀ mm. Von dieser Dünnzone 15 an verstärkt sich das Material sy-

stematisch sowohl zum Rand 6 des zentralen, optischen Teils hin, als auch in Richtung des Limbusbereichs 7. Vor dem extrem dünnen Limbusbereich 7 bildet sich eine Dickzone 8 mit einem Durchmesser 3, welche Dickzone einige Hundertstel mm dicker ist als

so der Limbusbereich 7. Diese Dickzone 8 sollte ca. 50% dicker sein als die Dicke im Limbusbereich 7. Beim Sitz auf dem Auge biegt die Weichlinse an der Dickzone 8 weniger durch als im dünnen Limbusbereich 7. Die Dickzone 8 wirkt als Beweglichkeitsbremse. Vom Limbusbereich 7 bis zum Rand 10 der Linse ergibt sich dann wieder das Profil des Hauptpatents. Diese Linse kann durch die Dickzone 8 vor dem Limbusbereich an der Innenseite 11 einkurvig ausgebildet sein. Gegenüber dem Hauptpatent kommt es infolge der Einschaltung dieses Querprofils zwischen Rand 6 und Limbusbereich 7 zu einem weiteren Materialaushub am Tragrand, dadurch bleiben die genannten Vorzüge des Hauptpatents auch bei sehr starken Minuslinsen erhalten. Nützlich ist die Gestaltung auch, je zäher das verwendete Weichmaterial ist, denn um so mehr Elastizität wird notwendig, wie zum Beispiel bei Silikonkautschuk. Die gefürchtete Gefahr, daß die Weichlinse sich während des Tragens festsaugt und

damit den Tränenwechsel unter der Weichlinse ab- 5. klemmt, wird geringer. Tritt beim Weichlinsentragen dieses Problem auf, so errötet das Auge, das Augen- 6. gewebe quillt auf, der Tränenwechsel und damit der Sauerstoff- und Salzaustausch unter der Linse wird "> 7. noch geringer; die Haut der Hornhaut, das Epithelium, weicht auf, löst sich ab, es entsteht Hitzegefühl, 8. Brennen und Infektionsgefahr durch die Epithelablösung. Ein weiterer Vorzug dieser Erfindung ist es, daß 9. bei verformter Hornhaut (Astigmatismus) oft eine ge- ι» steigerte Sehschärfe erreicht wird, insbesondere wenn 10. die Linse sehr dünn und aus besonders zähem Material gefertigt ist (zum Beispiel Silikonkautschuk). 11.

Für ein Ausführungsbeispiel mit bevorzugten Ab- 12. messungen gilt: i>

1. Gesamtdurchmesser 1 der Linse 15 mm. 13.

2. Durchmesser 2 des zentralen optischen Teils

7 mm. 14.

3. Durchmesser 3 der Dickzone 8 vor dem Limbusbereich 11mm. 20 15.

4. Durchmesser 4 der dünnsten Zone des Limbusbereichs 11,5 mm.

Durchmesser 5 der Dickzone 9 vor dem Linsenrand 13,5 mm.

Dicke am Rand 6 des zentralen, optischen Teils maximal "V₁₀₀ mm.

Dicke der dünnsten Zone 7 am Limbusbereich V₁₀₀ mm bei mittelzähem Material.
Dicke an der Dickzone 8 vor dem Limbusbereich ⁷A.uo ^mm ^' mittelzähem Material.
Dicke an der Dickzone 9 vor dem Linsenrand ¹⁵/_luomm bei mittelzähem Material.
Lisenrand 10 in einer Spitze dünn auslaufend.

Innenfläche 11 ein- oder mehrkurvig.
Rand 12 innen leicht ausgekantet, Breite ca. 0,2 mm.

Mitteldicke 13 des zentralen, optischen Teils V₁₀₀ mm bei mittelzähem Material.
Durchmesser 14 der Dünnzone zwischen Limbusbereich 7 und Rand 6 ist 9 mm.
Dicke der Dünnzone 15 zwischen Limbusbereich 7 und Rand 6 ist V₁₀₀ mm bei mittelzähem Material.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Kontaktlinse aus weichem Kontaktlinsenmaterial mit einem zentralen, optischen Teil und einem limbalen, skleralen Tragrand, nach Patent 2749144, dadurch gekennzeichnet, daß der zentrale, optische Teil negative Brechkraft aufweist und daß der Tragrand zwischen Limbusbereich (7) und dem Rand (6) des zentralen optischen Teils bei einem Durchmesser (14) von etwa 9,0 mm so dünn wie nach der Materialfestigkeit möglich gestaltet ist, von hier aus einerseits zum Rand (6) des zentralen optischen Teils hin, andererseits in Richtung Limbusbereich (7) bis kurz vordem Limbusbereich systematisch an Dicke zunimmt und von hier zum Limbusbereich (7) wieder rapide an Dicke abnimmt.