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Gerät zum Formen von Haar in Wellen.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät der im Oberbegriff des Anspruchs
1 entsprechenden Art, welches durch die DE-PS 445 850 bekannt ist Es handelt sich
bei der bekannten Ausführungsform um eine sogenannte Brennschere, die aus einer
wellenförmigen Platte besteht, in deren Rinnen gabelförmige Schenkel einlegbar sind.
Die Platte und die Schenkel tragen-Griffe und sind nach Art von Scherenschenkeln
miteinander verbunden. Die Platte und die Schenkel werden erwärmt und erfassen in
warmem Zustand eine Haarsträhne, die durch die Temperatureinwirkung eine Wellung
erfährt. Dieses Verfahren ergibt nur eine wenig dauerhafte Wellung und führt außerdem
zu einer sehr starken und schädlichen Beanspruchung des Haares. Die Arbeit mit einer
Brennschere ist langwierig und es bedarf geschulter Fachkräfte um damit eine moderne
Frisur mit einheitlicher Wellenstruktur herzustellen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät der dem Oberbegriff
entsprechenden Art so auszugestalten, daß mit ihm das Haar auch von einer
ungeschulten
Kraft in relativ kurzer Zeit in einheitliche Wellen geformt werden kann.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß das
Unterteil des Geräts eine Vielzahl von gleichmäßig über die Wellenfläche verteilten,
dicht beieinander angeordneten Durchbrechungen aufweist und das Oberteil in über
das Unterteil geklapptem Zustand an dem Unterteil festlegbar ist.
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Das erfindungsgemäße Gerät wird wie folgt gehandhabt: Eine zu wellende
Haarsträhne wird bei aufgeklapptem Oberteil zwischen Oberteil und Unterteil gelegt,
worauf beide Teile derart zusammengeklappt werden, daß die Stege das Haar in die
Wellentäler des Unterteils hineinziehen. Die betreffende Haarsträhne wird dabei
in ihrer Form der Wellenform des Unterteils angepaßt. Je nach der Zahl der Wellen
täler können in der Strähne mehrere hintereinander gelegene Wellen erzeugt werden.
Das Oberteil wird an dem Unterteil im zugeklappten Zustand verriegelt, so daß das
Gerät danach im Haar losgelassen werden kann und die Hand das Gerät nicht geschlossen
halten muß.
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Die im Gerät befindliche Haarsträhne wird sodann mit einem Warmluft-Handfrisiergerät
behandelt, wodurch sie ihre bleibende Wellenform erhält. Die vielen Durchbrechungen
dienen dazu, der Warmluft guten Zutritt zu der im Gerät befindlichen Strähne zu
verschaffen. Schädigungen durch Überhitzung der Haare, wie sie durch die heiße Brennschere
auftreten konnten, werden durch die Erwärmung mittels Heißluft vermieden.Versuche
haben gezeigt, daß das Haar zur Bildung der Wellen noch nicht einmal angefeuchtet
zu sein braucht, wenngleich sich angefeuchtetes
Haar besser formen
läßt. Zur Formung der Wellen bedarf es keiner besonderen Geschicklichkeit, weil
das Gerät das eingelegte Haar festhält und auf einer breiten Haarsträhne über deren
ganze Länge gleichzeitig, d.h. auf einer gewissen Haarfläche die gewünschte Wellenform,
bei der also die Krümmungen in parallelen Ebenen verlaufen, gleichzeitig und ohne
weiteres Zutun als der Zuführung der Heißluft hergestellt werden können. Mit Geräten,
die nur jeweils eine Welle erzeugen, ist es sehr schwierig, eine solche Wellenstruktur
herzustellen.
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Die Vorsehung von vielen Durchbrechungen an Haarformhilfen ist für
sich genommen aus der GB-PS 814 oo8 bekannt, die einen Klips aus zwei übereinander
angeordneten gewölbten Halbschalen mit Durchbrechungen zeigt, wobei die Durchbrechungen
das Trocknen der zwischen den Halbschalen eingespannten Haare erleichtern sollen.
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Bewährt hat sich Maschendraht (Fliegendraht) für das Unterteil. Dieses
Material ist preisgünstig erhältlich, hat gute Wärmeleiteigenschaften, so daß die
Temperatur in der Formfläche stets weitgehend gleichmäßig ist und besitzt die für
das bestirnmungsgemäße Funktionieren des Geräts notwendige Vielzahl von Durchbrechungen
über die Wellenfläche verteilt.
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In der bevorzugten Ausführungsform sind einander gegenüberliegende
Querwangen vorgesehen, die auf den einander zugewandten Seiten wellenförmige Nuten
zur Aufnahme der Querränder des Maschendrahtes aufweisen.
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Der Maschendraht wird auf diese Weise in seiner Wellengestalt fixiert,
und es sind die scharfen Ränder des Maschendrahts abgedeckt.
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Es empfiehlt sich, daß die Querwangen durch Längsstege miteinander
verbunden sind, die auf den einander zugewandten Seiten Nuten zur Aufnahme der Längsränder
des Maschendrahtes aufweisen.
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Zusammen mit den Querwangen ergibt sich hierdurch ein geschlossener
Rahmen, der den Maschendraht rundum aufnimmt.
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Die bevorzugte Ausführungsform des Geräts ist ferner dadurch gekennzeichnet,
daß die Stege des Oberteils an den Enden sie verbindende Querglieder aufweisen,
von denen eines außenseitig des einen Querrandes des Unterteils an diesem scharnierartig
gelagert ist, während das andere Querglied außenseitig des anderen Querrandes des
Unterteils an Vorsprüngen des Unterteils einrastbar ist.
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Zum Schließen wird das Oberteil unter Zuklappen um das eine Querglied
am Unterteil eingerastet, so daß das Gerät anschließend losgelassen werden kann.
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Die Ausführung kann so sein, daß das Oberteil aus einem leiterartigen
Kunststoffteil besteht, dessen Sprossen die Stege und dessen Wangen die Querglieder
sind.
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Die Formwirkung des Gerätes wird weiter verbessert, wenn auf die
Stege luftdurchlässige Rollen, vorzugsweise ebenfalls aus gut wärmeleitendem Material,
aufgesteckt sind. Diese Rollen vergrößern den Durchmesser der Stege und sind trotzdem
luftdurchlässig.
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Sie drücken das Haar fülligen in die wellenförmigen Vertiefungen des
Unterteils.
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Es empfiehlt sich, daß das Unterteil mindestens vier Wellentäler
und das Oberteil entsprechend mindestens vier Stege aufweist.
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Hierdurch kann eine Haarsträhne mit einem Mal mit vier hintereinander
angeordneten, in der gleichen Ebene verlaufenden Wellen versehen werden.
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Um eine Anpassung des Gerätes an die Kopfform zu erreichen, wird
es außerdem bevorzugt, wenn das Unterteil und das Oberteil in der quer zu den Wellen
laufenden Ebene leicht gebogen sind.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der
Zeichnung erläutert. Alle erwähnten Merkmale sind erfindungswesentlich. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansieht des neuartigen Geräts in aufgeklapptem Zustand;
Fig. 2 eine Draufsicht auf das geschlossene Gerät nach Fig. 1; Fig. 3 eine perspektivische
Ansicht einer anderen Ausführungsform; Fig. 4 einen Längsschnitt; Fig. 5 einen Querschnitt
nach der Linie V-V in Fig. 4; Fig. 6 ein Handhabungsbeispiel.
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Das als Ganzes mit 20 bezeichnete Gerät der Fig. 1 und 2 umfaßt ein
Unterteil 1 und ein Oberteil 2, die über eine Achse 3 schwenkbar miteinander verbunden
sind. Das Unterteil 1 besteht aus einer rechteckigen Bahn aus sogenanntem "Fliegendraht,
d.h. einem engmaschigen Drahtgewebe mit einer Vielzahl von gleichmäßig verteilten,
dicht beieinander angeordneten Durchbrechungen, welches wellenförmig gebogen ist,
wobei in dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 die Wellentäler 12 und die Wellenkämme
15 paralle: zu der Achse 3 verlaufen. In der Zeichnung sind die Wellen untereinander
gleichgroß dargestellt.
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Dies ist aber nicht zwingend vorgeschrieben.
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Sie können auch in ihrer Größe in einer
gewünschten
Weise unterschiedlich sein. Die Bahn 4 ist an ihren Querrändern, d.h. den quer zu
den Wellen verlaufenden Rändern an mehreren Punkten 11 in den Wellentälern 12 mit
Querbügeln 5 verbunden. An der der Achse 3 abgewandten Längsseite kann ein Griff
6 ausgebildet sein.
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Das Oberteil 2 besteht aus zwei Querbügeln 7, deren Abstand voneinander
etwas größer ist als der Abstand der Querstreifen 5. Die Querbügel 7 sind über Stege
8 miteinander verbunden. Für jedes Wellental 12 der Bahn 4 ist ein Steg 8 vorgesehen.
Die Abstände der Stege 8 voneinander entsprechen also den Abständen der zugehörigen
Wellentäler 12. Jeder Steg 8 ist von einer Rolle 9 aus Maschendraht umgeben.
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Auch am Oberteil 2 ist ein Griff lo angebracht.
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Die zu wellende Haarsträhne wird bei aufgeklapptem Gerät 20 auf die
Oberseite der Bahn 4 des Unterteils 1 aufgelegt. Anschließend wird das Gerät 20
geschlossen, wobei die Haarsträhne gleichzeitig gestrafft wird, weil die Stege 8
mit ihren Rollen 9 das Haar in die Wellentäler 12 des Unterteils 1 hineindrücken.
In diesem Zustand wird die in dem Gerät 20 befindliche und über ihre Länge und Breite
in gleichverlaufende Wellen gelegte Harrsträhne mit Warmluft behandelt, wodurch
die aufgeprägte Wellung in der Haarsträhne fixiert wird.
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Das Unterteil 1 ist gegen das Oberteil 2 leicht konvex gewölbt, um
eine gute Anpassung an die Kopfform zu erreichen. Das Oberteil 2 weist eine entsprechende
Wölbung auf. Die Verriegelung des Oberteils 2 am Unterteil 1 erfolgt durch Einrasten
des als Längssteg ausgebildeten Griffs 6 an dem Vorsprung 25 an der Unterseite des
Griffs lo.
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Bei dem als Ganzes mit 40 bezeichneten Gerät der Fig. 3 bis 5 sind
an den beiden Querrändern der
gewellten Bahn 4 aus Drahtgewebe
einander gegenüberstehende Querwangen 16, 18 vorgesehen, die an den Enden durch
Längsstege 17, 19 miteinander verbunden sind. Die Querwangen 16, 18 und die Längsstege
17, 19 bestehen aus Kunststoff. Die Querwangen 16, 18 sind an ihrem oberen Rand
wellenförmig geformt und besitzen in gleichmäßigem Abstand von ihrem oberen Rand
auf den einander zugewandten Seiten wellenförmige Nuten 21, 221 in die der Querrand
des wellenförmigen Drahtgewebes eingreift, wie es aus Fig. 4 zu ersehen ist. Auch
die Querstege 17, 19 weisen auf der der Bahn 4 des Draht gewebes zugewandten Seiten
Längsnuten 23, 24 auf, die die Längsränder des Draht gewebes aufnehmen, so daß dieses
ringsum von einem geschlossenen Rahmen umgeben ist und keine Verletzungen durch
frei vorstehende Spitzen des Drahtgewebes auftreten können. Die Querwangen 16, 18,
die Längsstege 17, 19 und die Bahn des Drahtgewebes bilden das Unterteil 41.
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Das Oberteil 42 besteht aus einem Kunststoff-Spritzteil leiterartiger
Ausbildung, wobei die Querglieder 43, 44 die Wangen der Leiter und die Stege 45
die Sprossen bilden.
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Die Querstege 43 sind in auf der Außenseite der Querwange 16 angebrachten,
entsprechende Ausnehmungen aufweisenden Ansätzen 46 scharnierartig gelagert, so
daß das Oberteil 42 in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise hochgeklappt werden kann.
Das Querglied 43 verläuft im wesentlichen geradlinig und bildet eine Schwenkachse
für das Oberteil 42, die im wesentlichen quer zu den Wellen verläuft.
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Auf der Außenseite der Querwange 18 sind Ansätze 47 vorgesehen, die
Ausnehmungen zur Aufnahme des Quergliedes 44 aufweisen. Im auf das Unterteil 41
niedergeklapptem Zustand schnappt das Querglied 44 über die Ansatze7 und in deren
Ausnehmungmein, so daß das Oberteil in dieser Stellung am Unterteil verriegelt ist.
Durch Ausübung eines entsprechenden Drucks kann das Oberteil 42 wieder gelöst werden.
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Die Arbeitsweise mit dem Gerät 40 entspricht der mit dem Gerät 20.
Die zu wellende Haarsträhne wird bei aufgeklapptem Oberteil 42 über das Unterteil
41 gelegt, wobei die Längsrichtung der Haarsträhne quer zu den Wellungen verläuft.
Das Oberteil 42 wird sodann niedergeklappt und am Unterteil 41 verriegelt. Die Haarsträhne
ist dann straff eingespannt. Das Gerät 40 kann losgelassen werden, wie es aus Fig.
6 ersichtlich ist. Der Handangriff muß jedenfalls nicht erfolgen, um die Wellenform
aufrechtzuerhalten. Diese ist bei geschlossenem Gerät 40 unveränderlich vorgegeben.
Es ist aber wohl möglich das Gerät 40 mit der darin eingespannten Haarsträhne zu
bewegen, um den günstigsten Angriff eines Warmluft-Handfrisiergeräts sicherzustellen,
welches die gegebenenfalls angefeuchtete Haarsträhne trocknet und die Wellung fixiert,
wie es aus Fig. 6 ersichtlich ist.
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Anschließend wird das Gerät 40 geöffnet und eine andere Haarsträhne
in der beschriebenen Art und Weise gewellt. Es ist natürlich auch möglich, gleichzeitig
mit mehreren der beschriebenen Geräte zu arbeiten.