DE283369C - Anlassverfahren für Verbrennungskraftmaschinen - Google Patents

Anlassverfahren für Verbrennungskraftmaschinen

Info

Publication number
DE283369C
DE283369C DE1912283369D DE283369DA DE283369C DE 283369 C DE283369 C DE 283369C DE 1912283369 D DE1912283369 D DE 1912283369D DE 283369D A DE283369D A DE 283369DA DE 283369 C DE283369 C DE 283369C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
oxygen
cartridge
fuel
combustion
internal combustion
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1912283369D
Other languages
English (en)
Inventor
Karl Steinbecker
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed filed Critical
Application granted granted Critical
Publication of DE283369C publication Critical patent/DE283369C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F02COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
    • F02NSTARTING OF COMBUSTION ENGINES; STARTING AIDS FOR SUCH ENGINES, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • F02N99/00Subject matter not provided for in other groups of this subclass
    • F02N99/002Starting combustion engines by ignition means

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Cookers (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE-46β.- GRUPPE 1,
Zusatz zum Patent 273832.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. Dezember 1912 ab. längste Dauer: 14.Oktober 1927.
Gemäß dem Verfahren: des Patents 273832 wird durch eine heiße Stichflamme die Arbeitsluft oder Hilfsve'rbrennungsluft örtlich so stark erhitzt, daß beim Einspritzen des Brenn-Stoffes die Verbrennung oder Hilfsverbrennung eingeleitet und die Maschine zum Anspringen gebracht wird. Solche Treiböle indessen, welche hohe Selbstzündungstemperaturen haben, besitzen die Eigenschaft, daß sie unter ätmosphä-
to rischem Druck oder dem hier beim Ankurbeln nur möglichen geringen Verdichtungsdruck selbst mit einer heißen Stichflamme sich schwer entzünden lassen, und daß die Verbrennung nur langsam und unvollkommen fortschreitet. Die entwickelte Energie reicht kaum aus, die Maschine über die ersten vollen Verdichtungsdrucke hinwegzubringen.
Es kommt hinzu, daß beim Anfahren die volle Luftmenge, wie sie dem Hubvolumen entspricht, für die Verbrennung nicht zur Verfügung steht. Wird nämlich die Maschine von Hand über den Totpunkt angekurbelt, so muß man einen Teil der Luft entweichen lassen oder von einer entsprechend vorgerückten Kolbenstellung aus anwerfen, damit die Verdichtungsdrücke nicht zu hoch werden. In der Anfahrtstellung schließt somit der Kolben nur etwa 30 bis 50 Prozent, der maximalen Luftmenge ein. Es ist also eine vorzügliehe Mischung des Brennstoffes mit der Luft erforderlich, um mit dieser geringen Luftmenge die Anfahrtsenergie zu erreichen.
'Die Erfindung beseitigt nun, in weiterer Ausbildung des ursprünglichen Erfindungsgedankens, diese Nachteile des Verfahrens vollkommen. Sie besteht darin, daß man der Heizflamme Sauerstoff oder einen Sauerstoffträger in solchen Mengen und in solcher Zusammensetzung zuführt, daß einmal die Verbrennung sicher eingeleitet und zweitens die erforderliche Verpuffungsenergie zum Anfahren sicher erreicht wird. Es ist ja bekannt, daß durch Anreicherung mit Sauerstoff arme Gase oder öle zündfähig werden. Werden aber durchweg hochwertige öle verwandt, die keine oder geringe indifferente Bestandteile enthalten, so ist für den normalen Betrieb eine Anreicherung mit Sauerstoff ausgeschlossen, denn hier würden bei den hohen Drücken und Temperaturen sich geradezu sprengstoff artige Wirkungen ergeben. Beim Anlassen einer solchen Maschine aber sind die Drücke und Temperaturen sehr gering, und die entwickelten Wärme- und Energiemengen werden zum großen Teil dazu verwandt, um die an die kai- ten Wandungen abfließende Wärme zu ersetzen. Bei solchen Ausgangstemperaturen und Drükken verbrennen derartige öle nur in Gegenwart von Sauerstoff.
Andererseits wird durch eine entsprechend abgestimmte und zugeführte Sauerstoffmenge der Sauerstoff der eingeschlossenen Luft in solchem Maße verstärkt, daß jede gewünschte Verpuffungsenergie erreicht werden kann, denn
(S. Auflage, ausgegeben am 11. November
gerade beim Anfahren der Maschine ist eine beträchtliche Energie'erforderlich, um die ruhende Reibung zu überwinden. Um zu scharfe Zündungen sicher zu vermeiden, muß der Sauerstoff in der richtigen Menge und Zeit und in der richtigen Abschwächung zugeführt werden.
Der Sauerstoff oder dessen Träger kann gleichzeitig mit der Heizpatrone eingeführt
ίο werden. Eine besonders einfache Ausführung ergibt sich dadurch, daß der Sauerstoff oder Sauerstoffträger unmittelbar mit dem Pulver der Patrone vermischt wird, so daß beim Abbrennen der Patrone der Sauerstoff frei wird.
Bei dem Arbeitsverfahren des Patentes 273832, nach welchem eine in der Retorte stattfindende Hilfsexplosion den Arbeitsbrennstoff nach dem Zylinder schleudert, muß erstens Sauerstoff dem Arbeitsbrennstoff zuge- führt, zweitens die Hilfsexplosion sicher eingeleitet und drittens die Verbrennung in der Retorte so lange unterhalten werden, bis sie über die Selbstzündungstemperatur erwärmt ist. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß der Zündmasse in der Patrone Sauerstoff oder ein Sauerstoffträger vorgelagert ist; welcher beim Abbrennen der Zündmasse nach dem Arbeitszylinder zwecks Mischung mit dem Arbeitsbrennstoff geschleudert wird, während die Stichflamme aus dem hinteren Teil der Patrone langsam abbläst und die Hilfsexplosion einleitet, wobei sie gleichzeitig freien Sauerstoff mitreißen' kann. Hierbei wird die Stichflamme so lange unterhalten, bis die Erwärmung der Retorte über die Selbstzündungstemperatur eingetreten ist, was auch infolge der Gegenwart des Sauerstoffes schnell erreicht wird.
Dem vorgelagerten Sauerstoff kann Zünd-
.40 pulver in schwacher Mischung zugesetzt werden, um im Arbeitszylinder die Verbrennung einzuleiten.
Gemäß der Zeichnung steht die Retorte f mit dem Arbeitszylinder durch den Kanal g in ständiger Verbindung, wobei der Brennstoff im Hubwechsel in den Kanal g gespritzt wird. Im hinteren Teil der Retorte ist die Patrone a eingesetzt, beispielsweise mit Hilfe eines Bajonett-, Exzenterverschlusses ο. dgl. Im vorderen Teil der Patrone befindet sich der Sauerstoffträger c, im mittleren Teil die Zündmasse b, die durch den Schlagbolzen d entzündet wird, und im hinteren Teil ein langsam abbrennendes Zündpulver e. Die Zündmasse b kann aber auch im hinteren Teil gelagert werden. Die Wirkungsweise ist die folgende:
Die Maschine wird zunächst in die Anlaßstellung gekurbelt oder durch ein plötzliches Anwerfen unter Verdichtung der eingeschlossenen Luft in diese Stellung gebracht. Wird nun in diesem Zeitpunkt die Patrone entzündet, wobei der vorgelagerte Sauerstoffträger nach dem Retortenhals geschleudert wird, und gleichzeitig der Brennstoff eingespritzt, so mischen sich die ersten Brennstoff teilchen in der Retorte mit den abspritzenden Sauerstoffteilchen und werden durch die nachfolgende Stichflamme zur Entzündung gebracht. Die entstehende Explosion zerstäubt den Sauerstoff-und Brennstoffrest nach dem Zylinder, wobei das Gemisch gleichzeitig entzündet und die Maschine in Gang gesetzt wird. Während der folgenden Arbeitsspiele wird die Hilfsexplosion in der Retorte durch die abglimmende Patrone eingeleitet.
Dieses Anlaßverfahren ist naturgemäß auch für andere Maschinen anwendbar, beispielsweise für solche, die mit Verdrängerwirkung arbeiten, oder bei denen- ein Teil der Arbeitsluft durch selbsttätige oder zwangläufige Ventile in einen Nebenraüm übergeschoben wird.
Die Patrone ist , aber stets so angeordnet, daß sich der Sauerstoffträger mit dem Brennstoff im Arbeitszylinder mischen und entzünden kann. Befindet sich beispielsweise die Patrone unmittelbar im Arbeitszylinder, so wird^zweckmäßig der Brennstoff der Patrone . vorgelagert, so daß beim Entzünden eine gute Zerstäubung beider Teile im Arbeitszylinder erreicht wird.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Arilaßverf ahren für Verbrennungskraftmaschinen, bei denen der Brennstoff in den Hals einer mit dem Arbeitszylinder durch einen Kanal in ständiger Verbindung stehenden Retorte eingespritzt und in dieser durch die ersten mitgerissenen Brennstoffteilchen eine Hilfsexplosion erzeugt wird, nach Art des Patents 273832, dadurch gekennzeichnet, daß beim Abbrennen der Stichflamme Sauerstoff oder ein Sauerstoffträger in solcher Menge dem Brennstoff zugemischt wird, daß die Verbrennung oder Hilfsverbrennung sicher eingeleitet und eine genügende Anfahrtsenergie erreicht wird. ■
2. Patrone zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zündmasse Sauerstoff oder ein Sauerstoffträger vorgelagert ist, der beim Abbrennen der Zündmasse herausgeschleudert wird, während im hinteren Teil der Patrone dem Pulver Sauerstoff oder ein Sauerstoffträger zugemischt ist, so daß beim Abglimmen der Patrone Sauerstoff frei wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DE1912283369D 1912-10-14 1912-12-03 Anlassverfahren für Verbrennungskraftmaschinen Expired DE283369C (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE273832T 1912-10-14
DE283369T 1912-12-03

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE283369C true DE283369C (de) 1915-04-13

Family

ID=538941

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1912283369D Expired DE283369C (de) 1912-10-14 1912-12-03 Anlassverfahren für Verbrennungskraftmaschinen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE283369C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE945966C (de) * 1953-05-30 1956-07-19 Kurt Franke Dr Ing Befestigung einer Zuendpatrone zum Anlassen von Brennkraftmaschinen in ihrem Halter
US5603744A (en) * 1991-10-14 1997-02-18 Kuerner; Rudolf Process for establishing optimum soil conditions by naturally forming tilth

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE945966C (de) * 1953-05-30 1956-07-19 Kurt Franke Dr Ing Befestigung einer Zuendpatrone zum Anlassen von Brennkraftmaschinen in ihrem Halter
US5603744A (en) * 1991-10-14 1997-02-18 Kuerner; Rudolf Process for establishing optimum soil conditions by naturally forming tilth

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE112006003590T5 (de) Verdichtungszündungseinleitungsvorrichtung und Verbrennungsmotor, der diese verwendet
DE19721096A1 (de) Verbrennungsverfahren für eine Brennkraftmaschine
DE283369C (de) Anlassverfahren für Verbrennungskraftmaschinen
DE332524C (de) Verbrennungskraftmaschine
DE907003C (de) Vorrichtung zur Erleichterung des Anlassens bzw. des Wiederanlassens oder des Vorwaermens der Ansaugluft von Brennkraftmaschinen
DE490308C (de) Vorrichtung zum Anlassen kompressorloser Dieselmotoren
DE898824C (de) Verfahren zum Betriebe einer Viertakt- oder im Gleichstrom gespuelten Zweitaktbrennkraftmaschine mit scheibenfoermigem Verbrennungsraum
DE102012012991A1 (de) Kracken von Kraftstoff für Verbrennungsmotoren
DE483071C (de) Vorkammerbrennkraftmaschine mit Selbstzuendung oder Fremdzuendung, bei welcher der Brennstoff ohne zerstaeubende Duesenwirkung in die Vorkammer eingefuehrt wird
DE273832C (de) Anlassverfahren für Verbrennungskraftmaschinen
DE661411C (de) Verfahren zum Betrieb von Brennkraftmaschinen
DE495611C (de) Verfahren zur Einfuehrung von Zuendoel vor dem Treiboel bei Dieselmaschinen mit luftloser Einspritzung
DE511489C (de) Verfahren zur Sicherung der Zuendung beim Andrehen von selbstzuendenden Einspritzbrennkraftmaschinen
DE464842C (de) Einrichtung zum Anlassen von OElverbrennungskraftmaschinen
DE432401C (de) Zuendsatz zum Anlassen von Einspritz-Verbrennungskraftmaschinen
DE1451639B2 (de) Verfahren zum Betrieb einer Kolben-Brennkraftmaschine mit Kompressionszündung
DE339477C (de) Schweroelverbrennungskraftmaschine
DE638234C (de) Verfahren zum Betriebe von Verpuffungskammern, insbesondere fuer Brennkraftturbinen
DE524626C (de) Verfahren zum Betrieb von luftverdichtenden Brennkraftmaschinen fuer staubfoermige Brennstoffe
DE3021974A1 (de) Verfahren und einrichtung zum verbrennen von zuendunwilligem kraftstoff in dieselmotoren
DE276046C (de)
DE358321C (de) Verbrennungskraftmaschine fuer fluessige Brennstoffe
DE387917C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Speisung von Brennkraftmaschinen mit Brennfluessigkeiten
DE973376C (de) Mit innerer Gemischbildung arbeitende Brennkraftmaschine
DE712280C (de) Luftverdichtende Brennkraftmaschine fuer staubfoermige Brennstoffe mit Anordnung einer gesteuerten Vorbrennkammer