DE2832609C2 - Platte aus elastischem Material - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Platte o.dgl. aus elastischem Material, wie Gummi, mit einer Oberflächenstruktur für den kraftübertragenden Angriff an Werkstücken.

Derartige Platten, die nur aus Gummi oder anderem elastischem Material wie einem Mischwerkstoff aus Gummi und Kunstharz in einem bestimmten Zusammensetzungsve: !lältnis bestehen (DE-AS 14 05 665) oder auch mit Schleifkörnerp besetzt sein können (GB-PS 8 51 844), sind bekannt. Sie sind hinsichtlich ihrer Wirksamkeit in vieler, Fällen nicht ausreichend, weil die Anlage zwischen den Oberflächen der an der Kraftübertragung teilnehmenden Körper wegen der unvermeidbaren, wenn auch geringen Formabweichung, nur auf Bruchteilen der Gesamtflächen erfolgt, oder aber, bei elastischen Platten, zwar größer sein kann, aber auch dies nur in einem sehr geringen Ausmaß, weil der Andruck letztlich nur durch feste Wandungen übertragen werden kann, und der elastische Be!ag beispielsweise der Backen einer Greifzange bei Aufbringen der vollen Haltekraft verdrängt wird. Es nehmen dann lediglich die dem »starren Berührungsbereich« und mittelbar benachbarten Zonen an der Kraftübertragung teil. Der elastisch bleibende Teil der Platte ist nicht geeignet, die für die Kraftübertragung unerläßliche Schwerkraft zu übertragen. Dies gilt beispielsweise für das Anheben von Werkstücken oder Drehkraftübertrag'ing innerhalb einer Kupplung,

Besonders schwierig gestaltet sich die Kraftübertragung dann, wenn die Oberfläche des zu erfassenden Teiles verunreinigt ist und damit der wirksame Reibungsfaktor für die kraftschlüssige Kraftübertragung verringert worden ist. So gelingt es beispielsweise nicht, schwere Werkstücke mittels einer Greifzange der herkömmlichen Ausbildung sicher zu erfassen und zu transportieren. Selbst bei Anwendung des größtmöglichen Zangendruckes, wie ihn herkömmliche Greif- oder Hubeinrichtungen nur zu liefern vermögen, rutschen derartige schwere Werkstücke, deren Oberfläche stets, bedingt durch die verschiedenen Bearbeitungsverfahren, verunreinigt ist, heraus.

Ähnliche Probleme ergeben sich dann, wenn Teile auf einem Förderband transportiert werden müssen und auf dem Transportwege eine Steigung zu überwinden ist. Je

nach Oberflächenbeschaffenheit rutschen die transportierten Teile wieder zurück, wenn die parallel zur Steigungsrichtung verlaufende Gewichtskomponente eine gewisse Größe übersteigt

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Platte der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die nach Herstellung des Eingriffes auf ihrer gesamten Oberfläche so an dem Werkstück oder Gegenstück anliegt, daß in jedem Punkt der Berührungsfläche die volle Kraft übertragen wird und die Größe der aufzubringenden Scherkräfte unabhängig von der Festigkeit des elastischen Materials ist

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Oberflächenstruktur aus einer Oberflächenschicht teilweise vorstehender Partikel oder in das Material der Platte eingebetteter Borstenbüschel aus Metalldraht oder Kunststoff besteht, die Platte mit der Oberflächenschicht so in einer Fassung gehalten ist, daß lediglich die Oberflächenschicht frei liegt, und die Platte so ausgebildet ist, daß die Abstützung der Oberflächenschicht elastisch ist

Durch diese Ausbildung der Platte wird erreicht, daß die teilweise aus der Oberflächenschicht der Platte ragenden Partikel oder Borstenbüschel zufolge der ganzflächigen Anlage der Platte unter Verformung des elastischen Materials dieser Platte größtenteils in die MikroStruktur der Oberfläche des Gegenstückes eindringen und so in Wahrheit ein Formschluß im Mikrobereich eintritt, der dort außerordentlich große Scherkräfte zu übertragen geeignet ist. Um die sehr geringe Scherfestigkeit des elastischen Materials unwirksam zu machen, ist die erwähnte Fassung vorgesehen, die den elastischen Teil der Platte allseitig umgibt und deren Scherfestigkeit nunmehr diejenige des elastischen Teiles der Platte ersetzt. Es bereitet keine Schwierigkeiten, die Wandung dieser Fassung entsprechend zu bemessen, bzw. durch zweckmäßige Auswahl des Materials dafür zu sorgen, daß die übertragbare Scherkraft den vorhandenen Belastungsverhältnissen entspricht. Da jedcih trotz der in jeder tangentialen Richtung verhinderten Verdrängung des elastischen Materials, eine wirksame elastische Verformung senkrecht zu den Anlageflächen erfolgen kann, bleibt diese Abstützung der in unmittelbarem Eingriff stehenden Oberflächenschicht in der Normalen elastisch. Damit ist gewährleistet, daß einerseits die größtmögliche vollständige Anlage der erfindungsgemäßen Platte an dem Gegenstück eintritt, wobei die Scherkräfte innerhalb der erfindungsgemäßen Platte durch einen starren Körper aufgenommen werden können.

In Weiterbildung der Erfindung besteht die Oberflächenschicht der Platten aus einem auf derselben liegenden und mit der Platte zusammen in der Fassung gehaltenen Schmirgelblatt mit Gewebeunterlage.

Die elastische Verformung der Platte senkrecht zu der Angriffsfläche wird zweckmäßig dadurch ermöglicht, daß innerhalb derselben, zweckmäßig jedoch auf der Unterseite derselben, Freiräume vorgesehen sind, in die das elastische Material nach Belastung ausweichen kann, Die Größe dieser Freiräume hängt von demjenigen Verformungsgrad ab. der unter Berücksichtigung der vorliegenden geometrischen Verhältnisse der Anlagefläche des zu erfassenden Gegenstandes zu erwarten ist.

Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Platte, die also beispielsweise auf die Anlagefläche der Greifbacken einer Zange gesetzt oder als Teil eines

Förderbandes verwendet wird, ist die Kraftübertragung, unabhängig von einer etwaigen Verschmutzung der Oberfläche des Gegenstückes durch öl o. dgl. Eine derartige Ölschicht wird von den aus der Oberfläche der Platten vorstehenden Partikel- oder Borstenspitzen durchdrungen und hat nunmehr nicht die geringste Herabsetzung der übertragbaren Kraft zur Folge.

Ein weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Platte ist in der oberflächenschonenden Ergreifung des Körpers zu erblicker., da sich der Anpreßdruck m auf eine große Fläche übertragen wird. Das elastisch abgestützte Reibmaterial schmiegt sich nämlich in einem größeren Bereich an den zu erfassenden Körper.

Dies ist besonders dann wichtig, wenn es sich um einen zylindrischen Körper handelt, der erfaßt werden soll.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Platte im Querschnitt dargestellt Danach ist das elastische Material 1 in eine Fassung 2 eingebettet, die außerdem das die Oberflächenschicht bildende Schmirgelblatt 3 einklemmt Bei einem Andruck des Schmirgelblattes 3 an den zu erfassenden, hier nicht dargestellten Körper, wird dasselbe durch das dahinter befindliche elastische Material 1 wirksam abgestützt, so daß der Kraftangriff erfolgt. Durch die an der Unterseite des elastischen Materials 1 befindlichen, durch Halbkreise angedeuteten Freiräume 4 ist die elastische Abstützung erreicht

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Platte ο. dgl. aus elastischem Material, wie Gummi, mit einer Oberflächenstruktur für den kraftübertragenden Angriff an Werkstücken, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenstruktur aus einer Oberflächenschicht (3) teilweise vorstehender Partikel oder in das Material der Platte (1 bis 4) eingebetteter Borstenbüschel aus Metalldraht oder Kunststoff besteht, die Platte (1 bis 4) mit der Oberflächenschicht (3) so in einer Fassung

(2) gehalten ist, daß lediglich die Oberflächenschicht

(3) frei liegt, und die Platte (1 bis 4) so ausgebildet ist, daß die Abstützung der Oberflächenschicht (3) elastisch ist

2. Platte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht (3) aus einem auf dem elastischen Material (1) liegenden und mit demselben zusammen in der Fassung (2) gehaltenen Schmirgelblatt (3) mit Gewebeunterlage bestellt